Google oder Amazon?

Begonnen von Clyde, 06 Mai 2019, 17:08:42

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Clyde

Welche Vor- und Nachteile haben die beiden Systeme bzgl. Anbindung an FHEM?

Ich stehe vor der Entscheidung ein sehr komplexes FHEM mit einem Assistenten erweitern zu wollen.

Grundsätzlich sind die Personen im Haushalt mehr dem Google-Universum zugetan. Ich bin die letzten "Jahre" aber immer mehr von Google enttäuscht. Eingeschlagene Wege werden nicht weiter gegangen. Es ist kein wirklicher Faden zu erkennen.

Überfliegt man hier den Bereich, so scheint es, das es mehr Richtung Alexa geht. Ich wäre dankbar für ein paar Erfahrungen, Vergleiche, Ausblicke.

Seid ihr mit Eurer Lösung zufrieden?
2x Cubietruck, CUL868, HM-USB-CFG2
FS20, FHT, KS300, HM, MAX, Tradfri

MadMax-FHEM

Also dann (ganz kurz) mal meine Meinung bzw. "Testergebnisse":

fhem-Integration:

Alexa:

- ha-bridge: rudimentäre Funktionalität. Extra Webzugang zu fhem ohne csrfToken. Vorteil: läuft lokal.

- alexa-fhem: mit fhem-Connector mittlerweile sehr einfach einzurichten, dann aber "nur" Smart Home Skill. Zusätzlich (durch eigene Amazon Lambda Funktionen) Custom Skill deutlich mehr/alles möglich.

Für beide: durch Routinen (Alexa-App) fast alles möglich, noch dazu unter verwendung des echodevice-Moduls (dadurch lässt sich die Alexa-HW "steuern"/abfragen).

Google:

- gassistant: vergleichbar bzw. ähnliche/gleiche Code-Basis wie alexa-fhem. Was genau damit geht kann ich nicht sagen, hatte mich vor intensiven Tests bereits für Alexa entschieden (siehe weiter unten).

Mittels ChromeCast Modul lässt sich auch hier auf die einzelnen Google-Home/ChromeCasts "einwirken" vgl.bar echodevice Modul...


App/Rechte/...:

Alexa:

Bei Alexa wird die App nur benötigt, um die Echos etc. einzurichten bzw. ginge das auch "nur" per Browser.
Man kann die Rechte sehr weit einschränken (außer man will nat. auch "chatten" etc.).
Man kann/könnte nach dem Einrichten die App sogar deinstallieren...
Routinen gehen aktuell leider nur per App einzurichten...


Google:

Die App muss auch nach Einrichtung laufen.
Eine Einrichtung per "nur" Browser geht nicht (mein Stand Mitte/Ende letzten Jahres).
Rechte einschränken geht nur sehr bedingt, relativ früh fängt der Google Home an zu mosern...
Deinstallieren geht nicht, d.h. selbst um "nur" einen Google Home betreiben zu können muss die App auf irgendeinem Handy laufen.
Zumindest habe ich es nicht anders hinbekommen.

DAS WAR FÜR MICH DAS NO-GO!
Warum soll ich eine App mit sehr vielen Rechten auf einem Handy laufen haben, nur damit ein Gerät was ich teuer gekauft habe funktioniert!!?

Daher war da dann die Entscheidung für Amazon und Alexa gefallen...
...erst mal.


Erkennung der Sprache etc.:

Da konnte ich nicht groß was erkennen.
Also beide funktionieren (in etwa) gleich gut bzgl. erkennen und Umgebungsbedingungen etc.

Generell muss ich nur sagen: Alexa ist bei allgemeinen Fragen schon noch etwas "dumm" ;)
Da ist Google sicher (noch) besser...


Was ich (immer wieder mal) "untersuche":

Snips
MyCroft

Weil ich eigentlich gerne was lokales hätte... :)

Gruß, Joachim
FHEM PI3B+ Bullseye: HM-CFG-USB, 40x HM, ZWave-USB, 13x ZWave, EnOcean-PI, 15x EnOcean, HUE/deCONZ, CO2, ESP-Multisensor, Shelly, alexa-fhem, ...
FHEM PI2 Buster: HM-CFG-USB, 25x HM, ZWave-USB, 4x ZWave, EnOcean-PI, 3x EnOcean, Shelly, ha-bridge, ...
FHEM PI3 Buster (Test)

justme1968

ein aspekt den man hier auch mit einbeziehen kann: was genau macht bzw. will das unternehmen mit meinen daten?

- apple/siri: will geräte verkaufen, legt grossen wert auf datenschutz, versucht so viel wie möglich auf den lokalen geräten zu machen, verkauft keine daten.

- amazon/alexa: will geräte verkaufen, will produkte verkaufen, verwendet gesammelte daten eher für sich da du kunde bleiben sollst um dort so viel wie möglich zu kaufen.

- google: verdient geld in dem es daten sammelt und werbung verkauft. datenschutz/sicherheit unter android ist so eine sache

was man davon glaubt und wie man das für sich selber beantwortet muss jeder für sich entscheiden.
hue, tradfri, alexa-fhem, homebridge-fhem, LightScene, readingsGroup, ...

https://github.com/sponsors/justme-1968

dkreutz

Zitat von: MadMax-FHEM am 06 Mai 2019, 17:26:27
Was ich (immer wieder mal) "untersuche":

Snips
MyCroft

Weil ich eigentlich gerne was lokales hätte... :)

Snips hat "vorkompilierte" Intents, damit muss man aber bei jeder Änderung (z.B. neues Device eingebunden) wieder die Konfigurationskonsole "anwerfen". Es gibt auch ein generisches Modell für Spracherkennung, allerdings momentan nur Englisch. Wenn es "deutsch" sein soll, muss man doch wieder über Google-STT oder Amazon gehen.

Bei Mycroft ist es quasi umgekehrt, hier ist man in der Sprachausgabe weiter - Mimic1 läuft komplett lokal, aber auch nur in Englisch. Mycroft setzt in Zukunft auf Mozilla Common Voice (Deepspeech).

Ich verwende übrigens Mycroft (Spracherkennung und Ausgabe momentan über Google) und habe dafür ein FHEM-Skill entwickelt...
Raspberry Pi3B+ (Bullseye) / JeeLink868v3c (LaCrosse), nanoCUL433 (a-culfw V1.24.02), HM-MOD-UART (1.4.1), TEK603, MapleCUL / diverse Sensoren/Sender/Aktoren von Technoline, Intertechno, Shelly, Homematic und MAX!, Froggit Wetterstation, Luftdaten.info / Autor des fhem-skill für Mycroft.ai

dominik

Hi,

hier eine Anmerkung von mir wieso ich Google Assistant nutze (und die Integration entwickelt habe):
- Meine Sprache wurde von Google besser erkannt als von Alexa (mein Saugroboter "Wall-E" wurde von Alexa nie verstanden)
- Ich nutze viele Google Services und Hardware (Chromebook, Pixel, WearOS, Chromecast, Home) und "lebe" daher im Google Universum - muss man wollen, aber nach einem Wohnungseinbruch wusste ich, dass Google auf meine Daten besser aufpassen kann als ich selbst :)
- Google Maps: Nachdem ich wirklich oft Oeffnungszeiten, Strecken, Fahrzeiten, etc. abfrage, ist das extrem hilfreich
- Chromecast Integration ("schalte den Fernseher ein/aus", "spiele ... von Netflix am Fernseher")

Ich wuerde empfehlen einfach beides zu testen, du brauchst keine Geraete dazu, sondern einfach Google Home App bzw. Alexa App und schon kannst du es ausprobieren.

Bzgl. der angesprochenen Punkte von justme1968, muss man eben sagen, alle 3 Firmen sind US Firmen und daher sollte man sich nicht erwarten, dass die Daten NUR beim Anbieter bleiben.
fhempy -  https://github.com/fhempy/fhempy: GoogleCast, Tuya, UPnP, Ring, EQ3BT, Nespresso, Xiaomi, Spotify, Object Detection, ...
Kaffeespende: https://paypal.me/todominik

MadMax-FHEM

Zitat von: dominik am 06 Mai 2019, 19:42:33
Ich wuerde empfehlen einfach beides zu testen, du brauchst keine Geraete dazu, sondern einfach Google Home App bzw. Alexa App und schon kannst du es ausprobieren.

Jep so habe ich mir meine Meinung gebildet...
...allerdings mit "echten" Geräten.

Und mit einem fhem Testsystem...

Ich habe "zugeschlagen" als es den Echo Gen2 (Plastik ohne Stoff) und den Google Home Mini mal so für je 30EUR gab...
...habe es nicht bereut zu testen, bevor ich mich dann entschieden habe und "großflächig ausgestattet" habe... ;)

Gruß, Joachim
FHEM PI3B+ Bullseye: HM-CFG-USB, 40x HM, ZWave-USB, 13x ZWave, EnOcean-PI, 15x EnOcean, HUE/deCONZ, CO2, ESP-Multisensor, Shelly, alexa-fhem, ...
FHEM PI2 Buster: HM-CFG-USB, 25x HM, ZWave-USB, 4x ZWave, EnOcean-PI, 3x EnOcean, Shelly, ha-bridge, ...
FHEM PI3 Buster (Test)

vbs

Zitat von: justme1968 am 06 Mai 2019, 18:06:40
- amazon/alexa: will geräte verkaufen, will produkte verkaufen, verwendet gesammelte daten eher für sich da du kunde bleiben sollst um dort so viel wie möglich zu kaufen.

- google: verdient geld in dem es daten sammelt und werbung verkauft. datenschutz/sicherheit unter android ist so eine sache
Wobei es dann jedoch Amazon war, welche nun schon mehrfach mit drastischen Datenlecks auf sich aufmerksam gemacht haben. Da ist mir von Google tatsächlich nichts bekannt (vermlt. Frage der Zeit ^^). Google betreibt auch keinen gigantischen Online-Marktplatz. Da ist Amazon Quasi-Monopolist und hat es daher auch gar nicht nötig die Daten weiter zu verkaufen (womöglich an Konkurrenten?). Die können sie einfach selbst nutzen, um ihre Marktmacht noch (!) weiter auszubauen.

gvzdus

#7
Ich bin Stimm-Ästhet. Frau Google spricht auch auf Deutsch mit so einer nervensägenden amerikanischen Stimmlage, das kann ich nicht aushalten, wenn man Alexa kennt. Außerdem - sorry, Frau Google ist seit 2-3 Monaten bei mir offline - labert sie gefühlt noch 1-2 Sätze, sobald sie die Temperatur verstellt hat - während Amazon entdeckt hat, dass den Kunden einer "Di-Ding"-Ton doch lieber ist - selbst als ein kurzes "Okay".

Den sonstigen Betrachtungen hier habe ich nichts hinzuzufügen oder ihnen zu widersprechen.

P.S.: Google versus Alexa noch mal konkretisiert: Das ist eine in sich ruhende 30-50-Jährige Nichtraucherin (Amazon Alexa) versus amerikanische geschwätzige Austauschstudentin, die sich gefühlt gerne im Wohnzimmer eine ansteckt. Sehr psychologisch, diese Beschreibung - aber ich denke, wenn Du beides ausprobierst, kannst Du es nachvollziehen. Die Entscheidung für Sprachassistenten an sich wirst Du nicht bereuen, denke ich. Meine gefühlte Erfolgsquote der Schaltvorgänge, wenn nicht gerade nebenbei Radio oder Fernseher läuft, ist nahe 100%. Vom germurmelten "Wieviel Uhr ist es?" "Wie ist die Temperatur außen?" "Schalte Strom Büro ein", "Tägliche Zusammenfassung (beim ersten Kaffee)" - zuhause benutze ich mein Handy weniger als Alexa. Daher: Deine Entscheidung für ein Sprachassistenzsystem ist nach meiner Meinung deutlich wichtiger als den Staubsauger oder die Waschmaschine einzubinden.

Deswegen leg' doch einfach mit einem Gerät los: Das billigste Gerät mit brauchbarem Sound ist der aktuelle Echo Dot (nimm' nicht den alten, der hat dagegen den Sound eines Werbegeschenk-Radios - die gesparten 10 Euro werden Dir leid tun, wenn Du den Unterschied kennst).

Clyde

#8
Danke für die Meinungen. Mein Android Wandtablet hängt in der Küche auf dem Weg zum Kühlschrank  ;) und wirft einem im Vorbeigehen für "uns" relevante Daten zu (Sprachausgabe AMAD).

Die kommen aus einem Pool, der von FHEM tagesaktuell aufbereitet wird. FHEM weiss wer gerade nach Hause gekommen ist und legt den Focus dann kurzzeitig auf diese Person. Danach wieder allgemeiner.

Realisiert sind Wetter, Kalendereinträge, Geburtstage, Waschmaschine, Sportaktivität, anstehende Aufgaben, Pegelstände, relevante Kursveränderungen, allgemeine Briefings, ...

Das ganze läuft bisher lokal ohne einen Assistenten und ohne das Zutun einer Kommunikation. Man muß nichts fragen, was wir als angenehm empfinden. Den Laberfaktor kann man ja selbst justieren. Auch wird Heizung und Beleuchtung so automatisch gesteuert, das man selten selbst eingreifen muß.

Dennoch fehlt: gezielt per Sprache Kommandos an FHEM zu geben. Das muß man immer auf der Oberfläche händisch eingeben.

Den Beiträgen entnehme ich, dass sich beide Assistenten im Grunde nix nehmen. Daher noch mal gezielter gefragt:
Können beide Systeme folgende beispielhafte Aufgaben umsetzen?

1) Spiele meine Playlist "Duschen" im Bad. (möglichst ohne kostenpflichtigen Dienst)
2) Spiele Podcastliste News in der Küche. (möglichst die neusten Folgen auf einer guten Podcast-App)
3) Starte FHEM-Programm Sport. (ruft FHEM-Routine auf)
4) Zugriff auf die Einkaufsliste von Bewohner 1 per FHEM (schreiben/lesen)
2x Cubietruck, CUL868, HM-USB-CFG2
FS20, FHT, KS300, HM, MAX, Tradfri

gvzdus

Bevor Du gar keine Antworten bekommst, weil niemand alle Deine Fragen beantworten kann.

Zitat3) Starte FHEM-Programm Sport. (ruft FHEM-Routine auf)
Sollte mit beiden System gehen, allerdings wohl nur über ein Dummy-Device als Pseudoschalter: "... schalte Sport ein".

Zitat4) Zugriff auf die Einkaufsliste von Bewohner 1 per FHEM (schreiben/lesen)
Schau Dir mal die Möglichkeiten des Moduls "37_echodevice" an. Da ist zumindest das Auslesen der Shopping-Liste enthalten.

Mein Eindruck von der Kurzzusammenfassung der Google IO ist, dass Google "Multiuser" eher auf dem (Zukunfts-)Schirm hat als Amazon. Bei Amazon muss man wohl manuell das verknüpfte Benutzerkonto wechseln, um die "richtige" Einkaufsliste zu haben.

Clyde

Multiuser ist ein wichtiger Punkt. Habe gerade gesehen, das Google eine Einkaufsliste über mehrere Konten bedienen kann. Das ist sehr schön, wenn sich mehrere Leute im Haushalt darum kümmern. So können alle auf ihrem Handy dieselbe Liste aufrufen und bearbeiten.
2x Cubietruck, CUL868, HM-USB-CFG2
FS20, FHT, KS300, HM, MAX, Tradfri

Prof. Dr. Peter Henning

Für personalisierte Einkaufslisten braucht man gar keine Cloud, sondern nur das Modul PostIt.

LG

pah