Bitte um Rücksicht: Bin Anfänger und brauche Hardwareempfehlung

Begonnen von Jogi, 20 September 2019, 15:01:41

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Jogi

Hallo,
ich möchte mich neu in das Thema MySensors einarbeiten. Mein Plan ist es, zuerst eine einfache Schaltung aufzubauen und dann -Stück für Stück- weiter zu machen.
Dazu wollte ich mir nun das notwendige Equipement bestellen und mich dann einarbeiten.

Ich weiß, dass ich folgende Dinge vorab lesen sollte:

StarterGuide
Wiki-Artikel

Das möchte ich auch ausführlich tun und ich habe auch schon reingeschaut. Da ich allerdings eher der praktische Typ bin, wollte ich zuerst die Hardeware bestellen und dann richtig loslegen. Allerdings scheitere ich da schon.
Ich weiß nicht - und da helfen mir auch die oben genannten Infos nicht weiter- was genau ich bestellen muss. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen, war zu ungeduldig oder habe es als Laie nicht verstanden.

Ich lese da viel von Funk-Gateways

Zitat:
ZitatZum Start
Für erste Tests sind sinnvoll:

Info green.png 1. Für Sensbender-Boards sind spezielle Board-Definitionen für die IDE verfügbar. Nach den Release Notes sind diese ab der Version 2.0.0 zu empfehlen, die Installation erfolgt über File -> Preferencies -> Additional Boards Manager URLs
2. Manche neueren Boarddefinitionen aus der IDE führen u.U. zu häufigeren Reboots. Seit 1.6.18 scheint das Problem behoben zu sein, ansonsten ist ein Downgrade der Boarddefinitionen für AVR-Boards bis <=1.6.11 zu empfehlen.

ein Arduino mit USB-Anschluß (Nano) oder ein ESP8266[3]
ein weiterer Arduino Nano
zwei nRF24L01+ (alternativ: zwei RFM69)
Die Arduino-IDE
die gewünschte Sensorik, also z.B. einen DS18B20+Widerstand, ein Bewegungsmelder-Modul, ... siehe dazu die Build-Anleitungen bei MySensors.org, wo auch Bezugsquellen zu finden sind.

Ich möchte aber meine Sensoren über LAN anbinden.

Daher meine Frage an Euch.
Sehe ich es richtig, dass ich für einen Test mit z.B. einem Schalter oder DS18b20 als Sensor folgende Aufbau brauche?

- Ein Ardunio nano als Gateway node (wow ein Fachbegriff, den ich schon gelernt habe  :))zum Anschluss an den Raspi (z.B. der hier https://de.aliexpress.com/item/32859182831.html?spm=a2g0o.cart.0.0.721c3c00b5M9rF&mp=1 
- Ein zweiter Arduino nano als Sensor node (noch ein Fachbegriff  8))
- Ein Adapter für das Internet für den Arduino nano, z.B. der hier https://de.aliexpress.com/item/32831552462.html?spm=a2g0o.cart.0.0.721c3c00b5M9rF&mp=1

Ist das so richtig, oder bin ich auf dem Holzweg?

Vielen Dank für Eure Tipps  und meine -vielleicht sehr laienhaften- Fragen,
Jogi

alru

Zitat von: Jogi am 20 September 2019, 15:01:41
...
Ich lese da viel von Funk-Gateways
...
Ich möchte aber meine Sensoren über LAN anbinden.
...

Moin,

ich habe mich für Mysensors entschieden, genau weil die über ein Funknetzwerk anzubinden sind. Damit ist gemeint, dass der Sensor (angeschlossen an einem Node, eine Arduino HW) über Funk an ein Gateway (ebenfalls i.d.R. eine Arduino HW) sendet. Dieses Gateway ist wiederum über eine Serielle oder Ethernet Schnittstelle indirekt oder direkt mit dem Lan und damit mit dem Controller (Fhem) verbunden.

Man kann die Sensoren auch drahtgebunden anschließen, solltest du das mit "über LAN" meinen. Das geht so:
https://www.mysensors.org/build/rs485

Da kann ich aber leider nicht mit weiteren Infos dienen, da ich das noch nicht im Einsatz habe.
Gruß,

Stefan
(Raspi 3B - Stretch / HM-LGW / HomeMatic / MySensors)

Dek

Hallo zusammen,

jeder hat mal klein angefangen.

Zunächst ein paar Fakten:
1. MySensors ist ein drahtlos-Netzwerk (ähnlich Z-Wave/Zigbee) auf arduino-Basis
2. Um das Sensor-Netzwerk irgendwie zu nutzen (z.B. mit fhem) braucht es ein Gateway

Also nicht die Sensoren werden per LAN angeschlossen, sondern nur das Gateway.
Eine Anleitung dafür gibt es z.B. hier:
https://www.mysensors.org/build/ethernet_gateway (Bei https://www.mysensors.org sind eigentlich für alles auch gleich die Shopping-Listen (ebay/alibaba) dabei)

Ich habe das so im Einsatz:
ein Gateway-Node mit Funkmodul + Ethernetmodul als Schnittstelle zu fhem
ein Node um eine LED-Leiste zu schalten/dimmen
ein Node um den Wasserzähler auszulesen.

Für alle nodes nutze ich arduino pro minis, die sind schön klein und günstig zu haben (im 10erPack auf alibaba).

Das schöne ist die "freie Programmierung" der Arduinos mit ihren I/Os um alles mögliche anzubinden.

Dek




Beta-User

Jungs, es gibt auch eine verkabelte Variante (RS485), bitte nicht vergessen...

Also:
Im Normalfall brauchst du ein Gateway (GW). Das kann eine beliebige Zahl < 254 von "Nodes" dazu dienen, ihre Daten an FHEM (oder einen anderen Controller) zu übergeben. "Minimalst" ist also ein GW und eine Node.

Das GW besteht entweder nur aus einem Microcontroller (meist ein Nano) und einem sogenannten "Transceiver", oder zusätzlich noch aus einem Ethernet-Shield (das ist dann ein LAN-GW, der gezeigte müßte funktionieren, am besten die Typenbezeichnung mit dem abgleichen, was auf der Seite jeweils angezeigt ist (https://www.mysensors.org/build/ethernet_gateway). Ich meine, das W5100 sei aus einem guten Grund "weiter vorne" dort erwähnt (ist nur etwas teurer).

Eine Node besteht (neben der Sensorik) nur aus einem Microcontroller und einem Transceiver.

Die Transceiver sind dazu da, dass die Microcontroller miteinander "sprechen" können, die müssen also jeweils dem Typ entsprechen, den das jeweilige GW auch hat (man kann mehrere Netze mit gleichen oder verschiedenen Transceivern auch parallel betreiben). (heißt also minimalst braucht man 2 Arduinos und zwei Transceiver desselben Typs).

Was die Nanos angeht: Eventuell willst du irgendwann entscheiden, das GW als serielles GW zu betreiben (also direkt an den USB-Anschluß anzuschließen). Dann sind CH340-Nanos nicht so günstig, weil die von Linux nicht ohne weiteres sauber unterschieden werden können. Da ist es besser, nach einem FTDI-Nano zu suchen (du hast einen CH340 verlinkt). Das betrifft aber nur die USB-Anbindung, der eigentliche Microcontroller ist derselbe (ATMega328).

Wenn du in der Nähe irgendwo einen MapleCUN hast, kannst du das GW auch darauf aufstecken, mind. für RS485 und nRF24 müßten da auch Anschlüsse drauf sein, mit denen man die Transceiver da sauber anschließen kann (das ersetzt das LAN-Modul, man braucht dann aber eine andere Bauform des Microcontrollers: ProMini (+ einen separaten USB-Seriell-Wandler zum Flashen))

Du hast jetzt das "Problem", dass du "alles auf einmal" lernen mußt/willst, also das verdrahten, das Debugging auf den Nodes, den physikalischen Transportweg, die Logikschicht beim Transport (ist meist eher uninteressant/nebensächlich) und das, was FHEM (bzw. die MySensors-Module) daraus machen.

Das erste, was du jetzt entscheiden mußt: Wie sollen die Arduinos miteinander reden, also verkabelt oder per Funk?

Wenn Funk: Frag' besser mal nach, ob dir jemand ein fertiges Set mit RFM69-Transceivern hat (oder für Testzwecke geht auch (getestetes!) nRF24).

Wenn Kabel: Für RS485 benötigt man 2 (fast beliebige) Kabeladern. Wenn du also ein altes, ungenutztes Telefonkabel (oder 2 Strippen in einem mehrardigen) hast, das vom Server dahin geht, wo die Node(s) werkeln sollen, kannst du das nutzen und darüber eine RS485-Verbindung herstellen. Wenn nein, wäre die Frage, ob du die Strecke über RFM69 überbrücken kannst/willst, ggf. sogar mit RFM96-Modulen (LoRa = long range, geht im Freifeld evtl. über einige km...) und das GW seriell (USB) einbinden.

Ich hoffe, das ist jetzt etwas besser verständlich?

(Um es etwas unverständlicher zu machen: "Im Prinzip" kann man auch einen beliebigen Microcontroller, der per Arduino-IDE programmiert werden kann (z.B. einen ESP8266) nutzen, den ohne echten Transport layer konfigurieren und daran die Sensoren anschließen... Ultraminimalst benötigt man also tatsächlich nur einen Microcontroller :P . Da du ESP8266 rumliegen hast und die auch schon mal geflasht (?), würde ich empfehlen, mal ein nichtschlafendes Taster-Sensor-WLAN-GW daraus zu machen.... Danach vergiß diese ESP-Dinger ganz schnell, geht nur darum, mal "irgendwas" von MySensors in FHEM gesehen zu haben... ;D ).
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | MySensors: seriell, v.a. 2.3.1@RS485 | ZWave | ZigBee@deCONZ | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a MySensors, Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files

Ranseyer

Zitat von: Beta-User am 20 September 2019, 15:52:57
Wenn Funk: Frag' besser mal nach, ob dir jemand ein fertiges Set mit RFM69-Transceivern hat (oder für Testzwecke geht auch (getestetes!) nRF24).


Falls du etwas getestetes haben willst (Funk, RS485: Kannst mir ne PN senden falls du etwas Geduld hast. Grund: Ich hab mir gerade die Anbindung des wichtigsten Sensors zerstört. (Im Prinzip nur ein paat Drähte))

Grüße
FHEM mit FTUI. Homematic-Funk für Thermostate und Licht. MySensors als Basis für eigene HW.
Zentrale ist der MAPLE-CUL mit RFM69+HModUART-AddOn.
Doku zu meinen Projekten: Github/Ranseyer. Platinen falls verfügbar gerne auf Anfrage.
Support: gerne wenn ich Zeit+Lust habe im Forum. Nicht per PN!

Jogi

Puuhh, das hört sich nicht wirklich einfach an  :-\

@Beta-User: Meine Problemstellung aus einem anderen Beitrag von mir war ja eigentlich folgende:
Ich habe an einer wichtigen Stelle Wlan-Probleme. Da sind bis jetzt einige Sensoren über ESPEasy an FHEM angebunden.
Daher wollte ich dort auf eine andere Übertragungsart umsteigen. Da dort auch LAN liegt, ist das das naheliegenste.
Daher wurde mir empfohlen auf MySensors umzusteigen. Oder habe ich da was falsch verstanden.

Ich dachte also, es wäre möglich, die Sensoren -per Kabel an ein MySensors Device (Sensor node) anzuschließen und die Daten dann per LAN an das Gateway zu schicken.
Aber jetzt denke ich, ich habe da etwas total falsch verstanden.
Scheinbar ist es so, dass MySensors ein vollkommen eigenes Netz aufbaut, entweder über Funk oder über Kabel (2 Drähte). Das würde bedeuten, dass ich das vorhandene LAN dazu nicht nutzen kann. Und andere Kabel stehen an dem Standort nicht zur Verfügung.
Und dann müsste ich doch wieder auf eine Funk-Variante zurückgreifen und hätte neben WLAN, Zigbee, FS20, Homematic, 433Mhz und 868Mhz noch ein weiteres Funknetz im Haus.

Verstehe ich das richtig und ist das wirklich sinnvoll?

Beta-User

Wenn es per LAN sein soll: auch ein LAN-GW mit direkt angeschlossener Sensorik ginge ;) . Dafür solltest du aber ggf. einen etwas größeren Prozessor einplanen als einen ATMega328, der ist nämlich mit der Funktion GW+LAN vollauf beschäftigt (wobei man zwei nehmen könnte und mit einer kurzen RS485-Strecke verbinden... Daher kam auch mein Angebot, dir ein paar der RS485-Module zu schicken; das (also ein Ethernet-GW@RS485 + eine Node direkt daneben, beides dort vor Ort, wo du Schwierigkeiten hast) wäre nämlich am Ende vermutlich einfacher, als "was spezielles" als Prozessor zu nehmen - und das ist komplett ohne weiteren Funk). Das entspricht nur nicht der Beschreibung "per LAN an das GW", sondern ist "per LAN an FHEM".

Die Frage bleibt m.E. halt, ob das Setup sinnvoll ist, unbedingt an der Stelle schon ins LAN zu gehen?
Zum Hintergrund nochmal: Mit RFM-Transceivern kommt man deutlich weiter wie mit WLAN, wenn also WLAN an der Stelle nur zickt, kann es ausreichen, einfach eine andere Funktechnik zu nutzen. Da weder GW noch die Nodes nicht ständig funken, sollte das kein Problem sein mit dem, was sonst noch so rumfunkt (auf 868MHz). Von daher würde ich empfehlen, das LAN-Thema zu vergessen und lieber das Angebot von Ranseyer anzunehmen. Dann kannst du für weitere Fälle/Nodes einfach dieses GW nutzen und mußt kein Kabel dahin ziehen, wo das LAN-GW sitzt ;D .

(Die Frage, ob du da sonst ein "freies" Kabel hast, hatte ich ausdrücklich und ohne klare Antwort bis dato gestellt...).

Wenn du schon HomeMatic im Einsatz hast, kannst du auch AskSin++ nutzen, also eigene BidCoS-Geräte bauen. Ist aber mMn. vom Programmieren her schwieriger, und für spezielle Sensoren brauchst du dann vermutlich passende XML-files (?).

Im Ergebnis denke ich also nach wie vor, dass du hier bei MySensors mit deinem Thema schon "gut aufgehoben" bist.
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | MySensors: seriell, v.a. 2.3.1@RS485 | ZWave | ZigBee@deCONZ | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a MySensors, Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files

Ranseyer

ZitatDie Frage bleibt m.E. halt, ob das Setup sinnvoll ist, unbedingt an der Stelle schon ins LAN zu gehen?

Das hab ich mich vorher auch  gefragt. Hatte nur keine Zeit.

Mir wären LAN Ports zu wertvoll für einzelne Sensoren.
LAN-Dosen nicht. Ich habe möglich überall hin verkabelte Sensoren, und diese werden dann an die LAN Dose gestöpselt.

So kann das ausehen für einen Sensor mir 2 RJ45 Buchsen: https://github.com/ranseyer/MySensors-HW/blob/master/MySensors-HM-easy-PCB-RFM-CC1101-RS485-NRF/2_Mini-RS485/top.png
Damit sind 4 Pins der RJ45 Buchse für RS485 (A+B) und SPannungsversorgung der Sensoren belegt...
Den Bus zum Stöpseln habe ich mal hier beschieben: https://wiki.fhem.de/wiki/Easy-RS485-Bus
(Und paralell zu 10 MBit LAN (=4 Drähte) kann man auch RS485 auf einem LAN Kabel machen...)
FHEM mit FTUI. Homematic-Funk für Thermostate und Licht. MySensors als Basis für eigene HW.
Zentrale ist der MAPLE-CUL mit RFM69+HModUART-AddOn.
Doku zu meinen Projekten: Github/Ranseyer. Platinen falls verfügbar gerne auf Anfrage.
Support: gerne wenn ich Zeit+Lust habe im Forum. Nicht per PN!

Ranseyer

ZitatHi,

wenn du nicht programmieren willst macht MySensors aus meiner Sicht wenig Sinn.

Du kannst von mir gesteste HW haben:
-Gateway USB <-> RS485
-Sensorplatine (erst mal als Bewegungsmelder konfiguriert, wenn man pin3 an GND zieht mit dem Finger anfassen, oder ein Draht meldet er das der (nicht vorhandene) Bewegungsmelder ausgelöst hat.

Das wäre ein ein "Einstiegspaket". Aber wie du deine Sensoren jeden einzeln oder gar mehrere auf einmal an einen Arduino anbindest musst du schon selbst herausfinden. Dafür habe ich definitiv keine Zeit und auch nicht unbedingt das Wissen. Auch wie du die Verkabelung machst ist deine Sache.

Prinzipiell macht es Sinn so wenig verschiedene Systeme zu betreiben wie nötig. Auch "Homebrew"~Homematic könnte eine Alternative sein. Da habe ich ganz neu gesehen gibt es auch einen Repeater für bestimmte Geräte.

Was man auch machen könnte ist eine Mesh-Lösung wie Zigbee, wo sich das Netz mit Repeatern selbst "erweitert". Das kann MySensors im Funkmodus auch.

PS: Oder einfach einen weiteren WLAN Accesspoint. (Ggf. gleich "Mesh" fähig damit du auch beim herumlaufen sowas wie "Roaming" hast...

Grüße

Martin
FHEM mit FTUI. Homematic-Funk für Thermostate und Licht. MySensors als Basis für eigene HW.
Zentrale ist der MAPLE-CUL mit RFM69+HModUART-AddOn.
Doku zu meinen Projekten: Github/Ranseyer. Platinen falls verfügbar gerne auf Anfrage.
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