Heizen bei Stromausfall

Begonnen von NewRasPi, 24 Februar 2020, 13:51:30

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NewRasPi

Hallo Forum,
hat sich schon mal jemand im Forum Gedanken um eine "Notfall- Heizung" bzw. "Notfall- Grundversorgung Strom" gemacht?
Aufgeweckt durch die Veröffentlichung des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über "Kochen ohne Strom" mache ich mir gerade einen Plan, was den dann noch geht, bzw. was mit welchem Aufwand einfach Notlauf fähig gemacht werden kann.
Am Anfang steht die Bedarfsermittlung:
Wer hat den schon mal den Strombedarf einer normalen Ölbrenner Heizung im Einfamilienhaus gemessen?
Wie hoch ist der Verbrauch einer Gefriertruhe (die könnte ja auch in den Stillstandszeiten der Heizung nachkühlen)
Wenn schon eine "Notstrom Anlage" eingerichtet wird, dann auch gleich mit einer möglichst unabhängigen Notbeleuchtung.

Der erste Ansatz wäre aus meiner Sicht ein einfacher Spannungswandler 12 V auf 230 Volt. Diesen könnte man einfach an einer (oder mehrerer) geladenen 12 V Batterie speisen.
Der noblere Weg wäre über ein Notstromaggregat. Dieses sollte dann aber Diesel/ Heizöl tauglich sein. Bei Benzin ist die Wahrscheinlichkeit das ein event. jahrelang gelagerter Kraftstoff nicht mehr zündwillig ist zu hoch - also als Ausfall Ersatz in meinen Augen sehr ungeeignet.
Heizöl hat man bei einer Ölzentrallheizung doch immer in ausreichender Menge im Haus.
Mir gehts in diesem Beitrag nicht ums Schwarzmalen was alles passiert! Hier suche ich sinnvolle Ansätze um technische Lösungen umzusetzen.
Hier kommt dann auch FHEM ins Spiel.
Die Spitzenlasten sollten zweckmässig aufgeteilt werden. Z.B. so lang die Heizung heizt bleibt der Stecker der Gefriertruhe Stromlos etc.
Wer ist mit so einer Planung schon weiter gekommen?

An die Mods, falls dieser Beitrag hier nicht im richtigen Bereich ist bitte verschieben. Danke
Schöne Grüße und auf eine hoffentlich konsturktive Unterstützung
NewRasPi
Raspberry Pi 2 Mod B + Raspberry Pi 3 + Raspberry Pi4; HM Lan Adapter; 8 Kanal Relaiskarte; ca. 15x 1wire Temperatur Sensor DS18B20; 10x HC-SR501 Bewegungsmelder; 9x HM Rauchmelder HM-Sec-SD; HM Funk Fenstersensoren; HM Strommess-Zwischenstecker;

dkreutz

Das ist alles stark abhängig von lokalen Gegebenheiten, Hersteller und Baujahr - aber grobe Richtwerte:

Umwälzpumpe (energieffizientes Modell, sonst mehr, läuft permanent): 5-15W, ggfs. nochmal soviel falls WW-Zirkulation vorhanden

Wenn Brenner läuft: typischerweise 200-250W, ggfs. mit einer zusätzlichen Lastspitze beim Start (Ölvorwärmung)

Raspberry Pi3B+ (Bullseye) / JeeLink868v3c (LaCrosse), nanoCUL433 (a-culfw V1.24.02), HM-MOD-UART (1.4.1), TEK603, MapleCUL / diverse Sensoren/Sender/Aktoren von Technoline, Intertechno, Shelly, Homematic und MAX!, Froggit Wetterstation, Luftdaten.info / Autor des fhem-skill für Mycroft.ai

Wzut

Zitat von: NewRasPi am 24 Februar 2020, 13:51:30
Heizöl hat man bei einer Ölzentrallheizung doch immer in ausreichender Menge im Haus.
das ist schon lange mein Gedankengang denn noch habe ich genug Heizöl im Keller, nur habe ich bis jetzt kein bezahlbares Gerät gefunden
(soll schon ein Inverter sein und kein 0815 ala Bauer will irgendwo Bohrmaschine betreiben)

Zitat von: NewRasPi am 24 Februar 2020, 13:51:30
Der erste Ansatz wäre aus meiner Sicht ein einfacher Spannungswandler 12 V auf 230 Volt. Diesen könnte man einfach an einer (oder mehrerer) geladenen 12 V Batterie speisen.
Ich fürchte da hast du dir die Welt etwas zu einfach gemacht ....
Maintainer der Module: MAX, MPD, UbiquitiMP, UbiquitiOut, SIP, BEOK, readingsWatcher

NewRasPi

Zitat von: Wzut am 24 Februar 2020, 14:04:45
das ist schon lange mein Gedankengang denn noch habe ich genug Heizöl im Keller, nur habe ich bis jetzt kein bezahlbares Gerät gefunden
(soll schon ein Inverter sein und kein 0815 ala Bauer will irgendwo Bohrmaschine betreiben)
Ich fürchte da hast du dir die Welt etwas zu einfach gemacht ....

Hallo Wzut
manchmal ist Welt einfach. :-)  Es kommt natürlich auf die Last der Verbraucher an. So einiges könnte man mit den Spannungswandlern schon betreiben. Sehr preisgünstige Spannungswandler leisten schon 1200 Watt auf Dauer. Klar ist das die eine Batterie auch in relativ kurzer Zeit leeren.
Darum wollt ich ja die Diskussion anstoßen und Erfahrungswerte einholen. Die Eckwerte von dkreutz helfen mir schon mal weiter bei der Sammlung typischer Verbraucher.

Vielen Dank das Ihr auch mit denkt.
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Wernieman

#4
Habe es mal bei meinen Eltern durch kalkuliert:
Für den "echten" Notfall reicht als Beleuchtung auch eine Taschenlampe, d.h. fürs "Überleben" ist die Heizung essentiell. Dafür solltest Du Dein Notstromagregat kalkulieren (Heizung + Umwälzpumpe). Wenn jetzt die Hausautomatisation nicht läuft, sehe ich eher als Nebensächtlich.

Allerdings ... ist da noch Trinken. hast Du genug Wasser im hause?

Da meine Eltern "damals" einen eigenen Brunnen hatten, hätte ein Notstromaggregat auch die Pumpe mitversorgen müssen.

Es ist damals daran gescheitert, ein Notstromaggregat für guten Drehstrom fü+r die pumpe im bezahlbaren bereich zu kriegen. Zum Glück gab es auch niemals eine Situation, wo es gebraucht wurde.

Bt5w: Braucht eine Heizung eigentlich Wechsel oder Drehstrom? Und welche Güte??
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

NewRasPi

#5
Hallo Wernieman
die Hausautomation hängt schon an USV`s dran. Da wäre also eine kleine weitere Aufgabe nicht so schwer umzusetzen.
Klar, die Vergangenheit zeigt das immer relativ schnell der Strom wieder da war. Ich glaube das die größte Sorge der Stromlieferanten eine Störung, die durch Hacker verursacht wird, ist. Da kann man leider nicht auf die Erfahrungswerte der Vergangenheit bauen.
Der wirkliche Aufwand die Heizungsumwälzpumpe und die paar Fußbodenstellelemente in Funktion zu halten dürfte ja überschaubar sein.
Wenn dann die Ölheizung immer mal anspringt und etwas mehr Strom verbraucht würde diese Leistung vielleicht auch von den Spannungswandlern und eben mehreren 12 Volt Batterien geleistet werden können. Zum Glück musste ich dieses Ausfallzenario noch nicht abdecken. 
Ich würde aber gerne darauf vorbereitet sein.

Grüße NewRasPi

P.S. meine Zentralheizung hat nur einen einfachen einphasigen 230 Volt Anschluss.
Raspberry Pi 2 Mod B + Raspberry Pi 3 + Raspberry Pi4; HM Lan Adapter; 8 Kanal Relaiskarte; ca. 15x 1wire Temperatur Sensor DS18B20; 10x HC-SR501 Bewegungsmelder; 9x HM Rauchmelder HM-Sec-SD; HM Funk Fenstersensoren; HM Strommess-Zwischenstecker;

claudio-fhem

Ein paar Gedanken:

- Holzofen, um einige wichtige Raume aufzuwärmen

- Wenn Zentralheizung, dann bei Brennwertkesseln nicht dis Kondensatpumpe vergessen

- Wenn wirklich mehrere Tage kein Strom da ist, ist weder "geladene Autobatterien" noch Norstromaggregat sustainable. Irgendwann geht's zuende. Vom Lärm eines Notstromaggregates ganz zu schweigen, der nach 1-2 Tagen auch mit großer Sicherheit die Plünderer anzieht wie ein S...haufen die Fliegen.

Wir sollten daran arbeiten, dass es nicht so weit kommt. Für diese Art Notfälle ist diese Gesellschaft nicht gemacht, die Abhängigkeit vom Strom ist viel zu groß. Ausgefallene Tiefkühler im Hochsommer? Keine Computer? Kann man beliebig fortsetzen...
Vielen Dank und Grüße!

claudio

Wernieman

#7
Ich glaube das die größte Sorge der Stromlieferanten eine Störung, die durch Hacker verursacht wird, ist.

Ich glaube nicht an das berühmte "Angriff durch Hacker", sondern eher das "Zentrale System durch Dezentrales System verschiedenster Teilnehmer austausch" Problem.
Mal als Beispiel (auf die schnelle gefunden):
https://www.deutschlandfunk.de/energiemanagement-blackout-wie-sicher-ist-die-deutsche.724.de.html?dram:article_id=432939

Bezüglich: Kurz Strom Weg:
- Eine Tiefkühltruhe soll auf 8h Stromausfall getestet werden, d.h. solange Ihre Kühlung vorhalten.
- Es kommt auf die Isolation des Hauses drauf an, wie schnell es auskühlt, aber bestimmt auch im "Stundenbereich".

Dir hilft also in den beiden Bereichen eigentlich nicht Deine Akkumulatoren, da die bestimmt nur Minuten "durchhalten". Zusätzlich ist die Lebensdauer von Bleiakkus begrenzt und bestimmt schon tot, wenn Du sie brauchst.

Kurzfassung:
Kurze Stromausfälle kannst Du durch die "Thermische Trägheit" der Geräte kompensieren. Für längere brauchst Du eine aktive Versorgung.

Ein Unterschied wäre nur wichtige EDV-Komponenten. Nur ... wenn alles andere nicht funzt, braucht mein FHEM nicht auch "nichts" steuern. Nur lebe ich auch in einer Mietwohnung ... und da ist mit Notstromaggregat schlecht ...

Btw:
Hast Du eigentlich genug Wasser im Hause? bedenke, das jeder Mensch mindestens 1,5 L Wasser am Tag braucht ....

Edit:
- Veröffentlicht, obwohl jemand anderes schneller war .... zu viel Aufwand reingesteckt ;o)
- Beispiel hinzugefügt
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

claudio-fhem

Früher hatte ja wenigstens das Festnetztelefon eine eigene Stromversorgung. Aber das mussten die Telekomiker ja weghauen, um ein paar Frequenbereiche freizuschaufeln, mit denen man Internet mit Klingeldraht aus dem 30-jährigen Krieg macht, anstatt über das Kabelnetz oder Glasfaser.
Vielen Dank und Grüße!

claudio

Wernieman

Wobei seit (mindestens) 20 Jahren die Notstromagregate in den Fernmeldeämtern zurückgebaut werden ....
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

claudio-fhem

...der kalte Krieg war ja vorbei. ***hust***
Vielen Dank und Grüße!

claudio

NewRasPi

Hallo Ihr im Forum
also übers Trinkwasser mache ich mir hier gerade keine Sorgen. Das steht im Keller und läuft auch dank Hochbehälter in Trinkwasserqualität ins Haus.
Der link von Werniemann stärkt aber das Vertrauen in sichere Stromlieferung nicht gerade.
Ein Plan B wäre danach nicht "überflüssig" - aus meiner Sicht.
Natürlich muss man immer den Aufwand im Verhältnis zum Ergebnis beachten. Im Sommer bringt ein Stromausfall über ein bis zwei Tage keine so schlimmen Folgen wie im Winter. Aber das ist ja alles nicht meine Frage in diesem Thread.

Mit welchem "überschaubaren Aufwand" kann man also relativ Ausfallsicher seine eigene Situation beim Stromausfall verbesseren?

Vielen Dank für jede Info dazu.
Grüße NewRasPi
Raspberry Pi 2 Mod B + Raspberry Pi 3 + Raspberry Pi4; HM Lan Adapter; 8 Kanal Relaiskarte; ca. 15x 1wire Temperatur Sensor DS18B20; 10x HC-SR501 Bewegungsmelder; 9x HM Rauchmelder HM-Sec-SD; HM Funk Fenstersensoren; HM Strommess-Zwischenstecker;

ch.eick

#12
Hey Leute,

ich will auch mal was sagen :-)

Ein guter Anfang waere eine PV-Anlage mit Inselwechselrichter, die dann als Notstrom fungiert. Ein entsprechender Hochvoltakku gehoert natuerlich auch mit dazu, damit die Zeit von dunkel bis hell ueberbrueckt werden kann. Das Abschalten von nicht lebensnotwendigen Verbrauchern ist selbstverstaendlich. Bei neuen Zaehlertafeln ist ein Trennschalter vor dem Zaehler bereits drin, damit man von seiner Insel nicht ins Netz einspeist. Eine Unterstuetzung durch eine zweite Energiequelle sollte dann fuer die dunkle Jahreszeit bereitstehen und laest sich mit entsprechenden Euros noch mit in die Inselloesung integrieren.


Mit welchem "überschaubaren Aufwand" kann man also relativ Ausfallsicher seine eigene Situation beim Stromausfall verbesseren?

Ist bereits eine PV-Anlage vorhanden?

Ich decke bereits jetzt im Winter meinen Tagesbedarf zur hellen Tageshaelfte selber. Und bei Sonnenschein reicht der Akku bis ca 1:00 Uhr manchmal sogar bis um 4:00 Uhr. Da ist nur noch das Problem zu loesen, dass die Anlage Abschaltet wenn keine Energie vom Netz anliegt. Es ist halt keine Inselanlage ;-)

Viele Gruesse
    Christian
RPI4; Docker; CUNX; Eltako FSB61NP; SamsungTV H-Serie; Sonos; Vallox; Luxtronik; 3x FB7490; Stromzähler mit DvLIR; wunderground; Plenticore 10 mit BYD; EM410; SMAEM; Modbus TCP
Contrib: https://svn.fhem.de/trac/browser/trunk/fhem/contrib/ch.eick

claudio-fhem

Ich würde eher in's THW oder die freiwillige Feuerwehr eintreten. Da ist die Zeit besser investiert. ;-)
Vielen Dank und Grüße!

claudio

NewRasPi

Zitat von: ch.eick am 24 Februar 2020, 16:19:56
Hey Leute,

ich will auch mal was sagen :-)

Ein guter Anfang waere eine PV-Anlage mit Inselwechselrichter, die dann als Notstrom fungiert. Ein entsprechender Hochvoltakku gehoert natuerlich auch mit dazu, damit die Zeit von dunkel bis hell ueberbrueckt werden kann. Das Abschalten von nicht lebensnotwendigen Verbrauchern ist selbstverstaendlich. Bei neuen Zaehlertafeln ist ein Trennschalter vor dem Zaehler bereits drin, damit man von seiner Insel nicht ins Netz einspeist. Eine Unterstuetzung durch eine zweite Energiequelle sollte dann fuer die dunkle Jahreszeit bereitstehen und laest sich mit entsprechenden Euros noch mit in die Inselloesung integrieren.


Mit welchem "überschaubaren Aufwand" kann man also relativ Ausfallsicher seine eigene Situation beim Stromausfall verbesseren?

Ist bereits eine PV-Anlage vorhanden?

Ich decke bereits jetzt im Winter meinen Tagesbedarf zur hellen Tageshaelfte selber. Und bei Sonnenschein reicht der Akku bis ca 1:00 Uhr manchmal sogar bis um 4:00 Uhr. Da ist nur noch das Problem zu loesen, dass die Anlage Abschaltet wenn keine Energie vom Netz anliegt. Es ist halt keine Inselanlage ;-)

Viele Gruesse
    Christian

Hallo Christian

nein, leider ist keine PV-Anlage auf unserm Dach.
Darf ich mal fragen, gilt die alte Faustfomel, 1 KW Speicher = 1.000 Euro noch?
Wie viel KW Speicher hast Du dann?

Grundsätzlich würde ich auch sagen, dieser Ausbau sprengt etwas den "überschaubaren Rahmen" an den ich gedacht hatte.

Grüße NewRasPi
Raspberry Pi 2 Mod B + Raspberry Pi 3 + Raspberry Pi4; HM Lan Adapter; 8 Kanal Relaiskarte; ca. 15x 1wire Temperatur Sensor DS18B20; 10x HC-SR501 Bewegungsmelder; 9x HM Rauchmelder HM-Sec-SD; HM Funk Fenstersensoren; HM Strommess-Zwischenstecker;