Reflexkoppler an 1wire-counter anbinden - Stromzähler auslesen

Begonnen von Punkt, 28 Februar 2013, 11:06:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Punkt

Hallo Chris,

wie gesagt funktioniert die Schaltung jetzt so wie sie soll vom schalten her.

Ich hab das ganze jetzt am Zähler montiert und festgestellt, daß an der Zählerscheibe wohl kleinere Unebenheiten existieren, die das Ablesen unmöglich machen.
Das Problem ist, daß wenn ich die Empfindlichkeit niedriger stelle zwar der silberne Teil der Scheibe ohne auf dem Counter zu zählen durchläuft - dafür aber im roten Bereich zig mal gezählt wird.

Stelle ich die Empfindlichkeit höher wird zwar der rote Strich korrekt durchgängig abgelesen - dafür aber im silbernen Bereich einige hundert mal auf dem Counter hochgezählt...

Leider gibt es kein "genau dazwischen" sondern nur ein sowohl als auch in der Mitte... :-)


Kann da ein Kondensator vor dem Basis-Anschluss des Transistors schon etwas helfen?
Das wäre ja am einfachsten - nur ob das was bringt weis ich nicht...


Was ich auch noch gelesen hatte: mit einem Schmitt-Trigger könnte ich das scheinbar kompensieren wenn es solche geringen Abweichungen gibt.
Sollte ich das noch einbauen?

Benötige ich dazu einen neuen Baustein oder kann ich diese Schaltung nicht einfach auch mit Transistoren und Widerständen erreichen?
Ich hab den ganzen Nachmittag und Abend gesucht - aber nichts passendes für mich gefunden... :-(

Wäre super wenn da jemand nen Tipp für mich hätte...
Ich bin eigentlich fast am Ziel und würde ungern den gesamten Plan verwerfen... :-/


Viele Grüße

Michael

Cubieboard-2 mit 1wire-Bus und I2C-Extensions
Datenbank: mysql auf Ubuntu-Server
verschiedene "Satellitensysteme" mit ESP-8266

cassy

Hallo Michael,

und wieder hast Du es bereits geahnt: der Schmitt-Trigger ist bereits in Deiner Schaltung "versteckt", wir müssen ihn nur noch aktivieren.
Wir müssen dafür sorgen, dass wenn der Ausgang des OPs nach Plus schaltet, dass er diesen Zustand etwas stabiler beibehält. Und beim Schalten nach "Masse" ebenfalls.
---------
Ein einziger Widerstand vom Ausgang des OPs (Pin 1) zum nichtinvertierenden Eingang (Pin 3) erreicht dies. Dieser ist sehr!! hochohmig zu wählen (mit Mega-Ohm anfangen, dann kleiner werden), da diese Mitkopplung die Schaltung "stabilisiert"; wenn der Widerstand zu klein ist, nämlich so sehr stabilisiert, dass ggfls. sie nicht mehr in die andere Lage wechselt. Den Schaltpunkt dann immer wieder neu einstellen.
Desweiteren würde ich den Poti zur Schaltpunktbestimmung, bei Dir als R2 10kOhm, als Spindeltrimmer ausführen. Diese können feiner eingestellt werden (falls unklar, suche bei Google nach "Spindeltrimmer"). Gerne kann auch der Mitkopplungswiderstand (s.oben) als Spindeltrimmer ausgeführt werden. U.U. würde ich einen Kondesator (C wenige nF) noch parallel zu R7 schalten, der sorgt dann auch für etwas mehr Ruhe, aber nicht zu groß wählen, sonst verschluckt der Reflexkoppler die Markierung der Ferrarisscheibe, wenn diese sich schnell dreht.
Also: effektiv ein Widerstand und ein Kondensator dazu, und die Schaltung macht auch "im Feld" das, was man sich "im Labor" ausgedacht hat. Dies sind die beiden Seiten der Elektronik.

Chris <cassy>

dougie


...mit den vorgeschlagenen Massnahmen, könnte es durchaus klappen ein stabiles Signal zu bekommen. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob der CNY70 überhaupt ein für diese Anwendung geeigneter Sensor ist, weil er nur für einen relativ kleinen Messabstand vorgesehen ist, und normalerweise nicht durch eine Scheibe hindurch arbeitet.

Falls es nicht klappen sollte: ein Bekannter von mir hat diese Aufgabe mit einer alten optischen Maus gelöst, die er passend vor der Scheibe montiert hat, und die Stromaufnahme der Maus als Ausgangssignal verwendet.

Wenn alle Stricke reissen: ist es ein Einphasen oder Dreiphasen-Zähler? Ggf. einfach 30 Euro investieren und einen Digitalen Zähler mit S0 Ausgang nach den Hauptsicherungen zusätzlich installieren.

VG
Ralf

Punkt

Hallo Chris,

ich werde das mal durchtesten.
Der Widerstand zwischen Pin1 und Pin3 dort hin auch wenn ich die beiden Eingänge jetzt ja getauscht habe?

D.h. der kommt dann an den Signal-ausgang (Pin1) und den Eingang an dem der Spindeltrimmer (Pin3) hängt?
Oder muss der an den Eingang an dem auch der Reflexkoppler hängt (mittlerweile ja Pin2)? :-)

@dougie: Das könnte denke ich schon klappen - ich bekomme ja Signale von der Scheibe - je nachdem wie ich den Spindeltrimmer einstelle läufts bei dem silbernen Teil super durch - im anderen Fall klappt ja das erkennen des roten Strichs prima... :-)


Ich werde berichten. :-)


Viele Grüße

Michael
Cubieboard-2 mit 1wire-Bus und I2C-Extensions
Datenbank: mysql auf Ubuntu-Server
verschiedene "Satellitensysteme" mit ESP-8266

Punkt

Soooo....

ich bins schon wieder.

Ich hab das jetzt mal versucht sowohl mit den Widerständen als auch mit den Kondensatoren.

Ich hab Widerstände von 1M bis runter zu 270KOhm getestet - zwischen Pin1 und Pin3 - zusätzlich noch zwischen Pin1 und Pin2 (weil ich ja die Eingänge rumgedreht hatte)...

Ergebnis: bisher keine signifikante Änderungen...
Ich gehe mal davon aus, daß der Sensor tatsächlich ganz kurze Unterbrechungen hat die auch von dem Widerstand nicht kompensiert werden.

Die Situation ist folgende:

Bei dem silbernen Teil ist immer alles ok - also wird nix hochgezählt auf dem Counter.
Bei dem roten Strich ist aber immer wieder ne kleine Unterbrechung wohl drin.

Mit dem bloßen Auge ist an der LED (leuchtet wenn der rote Strich da ist) keine Signalunterbrechung zu sehen - aber:
Ich hab das ganze ja an den 1-wire-Counter von Uwe angeschlossen und der zählt dann beim roten Strich 4-6 (je nachdem) Zähler drauf.

D.h. der Transistor schaltet in der kurzen Zeit mehrmals durch und unterbricht - und das im Millisekundenbereich...
Ich hab nen BC547B verbaut - aber das sollte ja kein Problem sein.
Es sei denn der wäre zu empfindlich...

Der Kondensator mit 10nF parallel zu R7 hat eher das Gegenteil gebracht.
Sobald der drin ist blinkt die Kontroll-LED am Transistor wie verrückt.


Das alles wirft bei mir jetzt folgende Frage auf:

Kann ich nicht die Basis des Transistors mit nem zusätzlichen Kondensator für - sagen wir mal - 1 Sekunde geschaltet halten?
Oder zumindest nicht so, daß der mittendrin in Sekundenbruchteilen ab und wieder anschaltet?

Ich hab da an sowas wie ne Ausschaltverzögerung gedacht...hab aber noch nicht herausfinden können wie ich das bewerkstelligen soll...


...irgendwie muss man das Teil doch zum laufen kriegen! :-)
Abtasten lässt sich der Zähler ja mit dem CNY70... :-D er ist scheinbar nur zu empfindlich... *lach*


Viele Grüße

Michael
Cubieboard-2 mit 1wire-Bus und I2C-Extensions
Datenbank: mysql auf Ubuntu-Server
verschiedene "Satellitensysteme" mit ESP-8266

Punkt

Hallo zusammen,

ich habe jetzt weiter herumexperimentiert.

Ich bin mir zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob der CNY70 wirklich für dieses Szenario verwendbar ist (wie von dougie bereits vorhergesagt).
Ich hab jetzt mal die Spannung gemessen die ich am Fototransistor-Teil des CNY70 hab wenn er so vor der Scheibe sitzt wie ich die ganze Zeit versuche alles einzustellen.

Es gibt quasi fast keine Schwankungen in der Spannung - egal ob der rote Strich vorbeikommt oder nicht.
Die Spannung schwankt gerade mal zwischen 5,188V und 5,194V - und das mehr unregelmäßig als sonst was.

Ich überlege der Einfachheit halber einfach entsprechende Stromzähler mit S0-Ausgang direkt hinter die Stromzähler der Stadtwerke zu setzen.
Die kosten pro Stück 35 Euro und können gleich in den Zählerkasten eingebaut werden...

Also aktuell halte ich es für sehr unwahrscheinlich daß ich mit diesen Reflexkopplern mein Ziel erreichen könnte.
Ich lasse mich aber auch sehr gerne vom Gegenteil überzeugen wenn jemand damit so etwas hinbekommen hat... :-)


dougie und Chris sage ich bis hierher mal vielen vielen Dank - und ich habe wieder sehr vieles dazugelernt! :-)


Viele Grüße

Michael
Cubieboard-2 mit 1wire-Bus und I2C-Extensions
Datenbank: mysql auf Ubuntu-Server
verschiedene "Satellitensysteme" mit ESP-8266

dougie



Ärger dich nicht, Michael! :-) Der CNY70 hat mich (und andere) auch schon Nerven gekostet.

Ich arbeite aktuell gerade wieder an einer Positioniereinrichtung, wo ein Schlitten über ein Tragseil gezogen wird. Das Zugseil wird an der Winde durch ein kleines Rohr gezogen, in dem ein kleines Fenster ausgefräst ist. In dem Fenster steckt ein CNY70 und schaut sich das Seil an. Alle 10cm ist dort eine Markierung eingefärbt.

Das erste Seil hatte ich hier mit schwarzem Edding selber hergestellt (Prototyp und Proof of Concept), und das funktionierte prima.

Draussen im Feld musste dann ein neues Seil angefertigt werden, und es wurde ein anderer schwarzer Filzstift verwendet.
Ergebnis: keine Chance! Der CNY70 erkannte die Markierungen nicht mehr, obwohl beide Seile augenscheinlich identisch aussahen.

Anders gesagt: die rote Farbe auf deiner Zählscheibe muss die Wellenlänge der Infrarotdiode im CNY70 "schlucken", sonst kann es nicht funktionieren.

Ich hab letztes Wochenende auch meinen Haupt-Sicherungskasten umgebaut und jetzt zusätzliche Zähler mit S0 zum Messen.

VG
Ralf

UweH

Moin,

ich hatte auch versucht, die Zählerscheibe mit einer Reflexlichtschranke zu detektieren...nach unzähligen Versuchen und mehreren Schaltungsvarianten habe ich es aufgegeben und habe mir einen zusätzlichen digitalen Drehstromzähler mit S0-Ausgang eingebaut.

Die besten Ergebnisse hatte ich mit einer Laser-Reflexlichtschranke, weil der Laserstrahl nicht so sehr gestreut wird. Aber auch das Dingens war auf Dauer nicht beherrschbar. Beim Wasserzähler funktioniert das problemlos seit zwei Jahren, der Stromzähler hat sich widersetzt.

Ich kann nur aus eigener Erfahrung jedem raten: Lass es!


(siehe Anhang / see attachement)


(siehe Anhang / see attachement)


(siehe Anhang / see attachement)