FHEM und Homematic IP

Begonnen von Horti, 03 Dezember 2020, 19:36:11

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Horti


  • Unterstützt FHEM Homematic IP?
    Ja, aber anders als das bis jetzt mit Homematic BidCos/Classic möglich war. Für Homematic IP wird zwingend eine parallel laufende CCU vorausgesetzt. Das FHEM-Modul HMCCU greift über definierte Schnittstellen auf die CCU zu, liest die dort zur Verfügung stehende Informationen aus und stellt sie in FHEM zur Verfügung. Umgekehrt kann HMCCU die in FHEM definierte Aktionen an die CCU weiterleiten und die dort definierten Aktoren ansteuern.
  • Wenn schon HMCCU, kann ich meine Homematic Classic einfach auf HMCCU migrieren?
    Mit HMCCU kann man auch die Homematic BidCos/Classic Geräte, die in einer CCU zur Verfügung stehen, auslesen/ansteuern. HMCCU nutzt allerdings eine andere Syntax/Internals-/Readings-/Attributstruktur als das FHEM-Modul CUL_HM, das für die Nutzung der Homematic BidCos/Classic Geräte direkt in FHEM verwendet wird. Eine einfache Portierung ist aus diesem Grund nicht möglich. Folgende Schritte müssen durchgeführt werden:

    • Anlernen / Bekanntmachen der HM Classic Geräte in der CCU
    • Definition der in der CCU definierten Geräte in FHEM
    • Anpassung der FHEM-Logik/DoIfs/Notifys
  • Muss ich mir eine CCU2 oder CCU3 kaufen?
    Mit einer CCU sind nicht zwingend die gleichnamigen Produkte der Firma eq-3 gemeint, sondern eine beliebige kompatible Hardware, die die CCU-Software ausführt. Das können neben den oben genannten Produkten auch ein Raspberry Pi oder eine virtuelle Maschine, ausgerüstet mit einem passenden Funkmodul, sein.
  • Kann ich mein vorhandenes Homematic IO-Device für Homematic IP weiter nutzen?
    Wenn das IO-Device zusammen mirt einer geeigneten Software eine Homematic IP taugliche CCU ergibt, dann ja. Welche IO-Devices geeignet sind, s:
    https://github.com/jens-maus/RaspberryMatic/wiki/Einleitung#vorraussetzungen (Punkt 2)
  • Kann die CCU auf derselben Hardware parallel zu FHEM laufen?
    Von der Leistung her reicht aktuell grundsätzlich ein Raspberry Pi 3 B, um FHEM und piVCCU ausrechend performant parallel auszuführen. Das kann aber pauschal nicht für beliebige Anzahl von HM-Komponenten zugesichert werden und hängt auch vom Leistungsbedarf der anderen verwendeten FHEM-Modulen ab. Außerdem gibt es Einschränkungen bei der Wahl der CCU-Distribution; so ist eine Installation von FHEM auf einem Raspberry Pi mit installiertem RaspberryMatic nicht möglich.
  • Welche CCU-Distributionen gibt es und sind sie gleichermaßen HMCCU-kompatibel?
    Aktuell (Dezember 2020) sind die bekanntesten und aktiv weiterentwickelten CCU-Distributionen (Nennung in alphabetischer Reihenfolge):
    Sie sind ohne Einschränkungen HMCCU-kompatibel.
  • to be continued

Horti

#1

  • Kann man RPI-RF-MOD auf einem Raspberry Pi 4 einsetzen?
    Beim Raspberry Pi 4 wurde die Position der Netzwerkbuchse gegenüber den Vorgänger-Modellen verändert, so dass sie nun dem RPI-RF-MOD im Weg steht. Die Lösung ist, einen Stacking Header oder eine GPIO-Leiste Verlängerung einzusetzen. Dadurch passt aber das ELV-Gehäuse nicht, und es gibt momentan keine frei verkäufliche Alternative, aber STL-Dateien zum Selberdrucken.

  • Hat eine CCU3 von eQ-3 Vorteile gegenüber Selbstbauvarianten?
    Die CCU3 ist ein Raspberry Pi 3 B mit RPI-RF-MOD und einer nicht frei verfügbaren CCU-Distribution. Im Kaufpreis enthalten sind außerdem "NEO-Plugin CCU für AIO Creator NEO" sowie "CloudMatic connect Premium-Web-Zugang" für 12 Monate. Wer also eine Plug-n-Play Lösung sucht und die beiden mitverkauften Produkte gebrauchen kann, für den ist die CCU3 eine sinnvolle Wahl. Wer die beiden Beigaben nicht braucht und ein wenig Bastelarbeit nicht scheut, hat mit einer selbstgebauten Variante keine bekannten Nachteile, kann aber Kosten sparen oder auch auf mehr Leistung zurückgreifen (Raspberry Pi 3 B+ / Raspberry Pi 4).

  • Warum hat meine Raspberry Pi 4 basierte CCU schlechteren Empfang als eine Raspberry Pi 3 basierte / CCU3?
    Es ist ein offenes Geheimnis, dass Raspberry Pi 4 viel mehr Funkstörungen ausstrahlt, als seine Vorgänger. Es soll wohl besonders deutlich zu spüren sein, wenn USB3- und HDMI-Anschlüsse in Benutztung sind. Werden die GPIO-Homematic-Funkmodule verwendet (RPI-RF-MOD, HM-MOD-RPI-PCB), sitzen sie quasi direkt im Störnebel und büßen einen Teil ihrer Leistung/Reichweite ein. Die Lösung ist, entweder auf einen Raspberry Pi 4 zu verzichten oder das Funkmodul per USB oder Ethernet abzusetzen (Mein persönlicher Favorit ist nach den anfänglichen Schwierigkeiten HB-MOD-UART-USB).