[Gelöst] Lichtsensor MAX44009 hat Aussetzer (fehlende Lötbrücke)

Begonnen von Gisbert, 05 April 2021, 14:47:28

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Gisbert

Hallo zusammen,

ich habe einen Lichtsensor MAX44009, der in einem wetterfesten Gehäuse außen am Gebäude sitzt. Er ist an einen ESP8266 angeschlossen, auf dem Tasmota in der Version 8.4.0.1 läuft. Der ESP und Tasmota laufen, aber der MAX4409 liefert seit gestern keine Werte mehr, d.h. er wird in der Tasmota-Software nicht angezeigt. Wann ich die Sache genau in Betrieb genommen habe, weiß ich nicht mehr, es liegt aber im Bereich von ca. 1-1.5 Jahren, also relativ neu.

Ich habe Tasmota neu gestartet, aber ich sehe keine Veränderungen, d.h. der Lichtsensor MAX44009 taucht nicht auf.

Gibt es ähnliche Erfahrungen mit ggf. sterbendem Lichtsensor MAX44009?
Mir ist klar, dass die Verkabelung immer ein Kandidat für Fehler ist, aber es lief ja ein Jahr ohne Aussetzer.
Wenn das Wetter es wieder zulässt, schaue ich nach, was die Ursache sein könnte.
Jetzt im Regen macht es keinen Sinn das Gehäuse zu öffnen.

Viele Grüße Gisbert
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TomLee

Hi,

ich tippe auf korrodierte Lötkontakte am Sensor und jetzt halt eine Verbindung zw. den Kontakten besteht.

Hast die Lötpunkte nach dem löten sauber gemacht ?

Gisbert

Hallo TomLee,

die Lötpunkte habe ich nicht sauber gemacht, das war bei allen Platinen, die ich bsiher gelötet habe auch so.
Ist der MAX44009 nur besonders empfindlich deswegen, oder gilt die Empfehlung generell bei allen Lötarbeiten?

Wenn der Frühling zurück ist, werde ich mir die Sachen draußen anschauen.
Viele Grüße Gisbert
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TomLee

#3
ZitatIst der MAX44009 nur besonders empfindlich deswegen, oder gilt die Empfehlung generell bei allen Lötarbeiten?

Ich löte wirklich nicht viel, die Erfahrung zeigt aber besser immer sauber machen und Aussen zusätzlich noch versiegeln.

Im ersten Jahr hatte ich wie du mit ESP/Tasmota einen Versuchsaufbau und den Sensor einfach unauffällig aus einem Fenster hängen (ohne Gehäuse, nackt) da ist mir das mit den korrodierten Lötpunkten auch (zu Recht) passiert.

Behaupte aber auch dass das in einem Gehäuse genauso passiert wäre wenn das nicht 100 Prozent luftdicht ist, die Kontakte nicht sauber gemacht und nicht mit irgendwas versiegelt wurden (bspw. Klarlack).

edit:

ZitatWenn der Frühling zurück ist, werde ich mir die Sachen draußen anschauen.

Ich würd nicht noch lange warten, wie gesagt ich vermute einen Kurzschluss am Sensor, entweder der oder der ESP wird irgendwann Schaden nehmen.

Papa Romeo

...oberflächliche Korrosion (weißlicher Schleier um die Lötstelle) hat in der Regel auf die "Kontaktfreudigkeit" einer Lötstelle keine Auswirkung.
Hauptursache ist meistens, daß die Leiterbahnen direkt an den Lötpunkten, wenn z.B. der Lötpunkt beim
Löten nicht ganz mit Lot bedeckt wurde, weg korridiert.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

TomLee

Zitat...oberflächliche Korrosion (weißlicher Schleier um die Lötstelle) hat in der Regel auf die "Kontaktfreudigkeit" einer Lötstelle keine Auswirkung.

Genau den weißlichen Schleier und grünliche Verkrustungen hatte ich und nachdem ich alles gründlich sauber gemacht hatte kamen auch wieder Daten in Tasmota an, lief zuvor mehrere Monate problemlos.

Papa Romeo

#6
...die "grünliche Verkrustung" ist die Korrosion. Und da diese u.a. auch aus dem abgelösten Kupfer besteht, ist Diese leitend und verursacht dadurch Kriechströme, mit denen so manche Datenleitungen nicht klar kommen. Deswegen hilft meistens reinigen.
Manchmal muss man aber auch nachlöten um den abgetrennten Lötpunkt wieder mit der Leiterbahn zu verbinden. Ist oft nur ein Zehntel mm der da fehlt und mit bloßem
Auge kaum zu sehen.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

TomLee

ZitatUnd da diese u.a. auch aus dem abgelösten Kupfer besteht

Genau Kupfer, wollt ich gerade nochmal editieren, die grünlichen "Verkrustungen" sahen genauso aus, wie die die nach einiger Zeit bei Kupfer-Lötfittingen entstehen wenn man das restliche Flussmittel nach dem Löten nicht entfernt.

Gisbert

#8
Hallo zusammen,

ein kleines update in dieser mysteriösen Sache.

Der Reihe nach.
Als ich den (vermeintlich) defekten MAX44009 ausgebaut hatte, konnte ich feststellen, dass das Gehäuse von innen (!) mit Feuchtigkeit beschlagen war. Die Kabeldurchführung hatte ich mit PA6-Schmelzkleber verschlossen.
Der vermeintlich defekte MAX44009 und ein neuer funktionieren im Testaufbau nur verhalten. In Tasmota wird der Sensor meistens erkannt, manchmal verschwindet der Sensor einfach so für wenige Sekunden.
Nachdem ich den neuen Sensor eingebaut habe, ging es so wie vorher geschildert weiter.

Das ist leider sehr unschön, insbesondere die Feuchtigkeit an der transparenten Scheibe von innen.

Viele​ Grüße​ Gisbert​

PS:
Kann der PA6-Schmelzkleber Ursache für die innere Feuchtigkeit sein? Mir ist sehr wohl bekannt, dass Polyamid Feuchtigkeit aufnimmt. Ich hätte nur nicht erwartet, dass er Feuchtigkeit von außen nach innen zieht.
Das gleiche Gehäuse habe ich anderer Stelle mit einer Kabeldurchführung außen im Einsatz, das ist völlig in Ordnung.
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Christoph Morrison

#9
Zitat von: Gisbert am 13 April 2021, 22:05:41
Kann der PA6-Schmelzkleber Ursache für die innere Feuchtigkeit sein? Mir ist sehr wohl bekannt, dass Polyamid Feuchtigkeit aufnimmt. Ich hätte nur nicht erwartet, dass er Feuchtigkeit von außen nach innen zieht.
Das gleiche Gehäuse habe ich anderer Stelle mit einer Kabeldurchführung außen im Einsatz, das ist völlig in Ordnung.

Das Problem hast du vermutlich verursacht, in dem du das Gehäuse wirklich (nahezu) dicht bekommen hast. Durch Temperaturwechsel entsteht dann innen Kodenswasser, da Luftfeuchtigkeit aus dem Gehäuse nicht mehr entweichen kann. Deshalb muss man Gehäuse im Außenbereich auch immer mit einem kleinen Loch zum Luftausgleich / Ablauf von Kondenswasser versehen - achte mal z.B. in einer Abzweigdose darauf, da gibt es eigentlich immer irgendwo eine vormarkierte Stelle, die man durchbohren soll um diesen Ablauf/Austausch herstellen zu können. Diese Temperaturunterschiede werden durch die Abwärme der Geräte zusätzlich verstärkt.

Guck mal z.B. hier bei Spelsberg: https://www.spelsberg.de/service/technische-informationen/technische-informationen/montage-und-installationshinweise/

Ich hab im Außenbereich mehrere günstige IP-44-Abzweigdosen von Hornbach für HB-Uni-Sen-Batt-Temperatursensoren. Für die habe ich mir einen Stutzen konstruiert, der in so eine Verschraubungsöffnung passt und einerseits einen Kondensatablauf / Luftausgleich bietet, andererseits aber auch einen Fremdkörperschutz (Krabbelviecher) bietet.

Edit: Typo gefixt

rih

Hallo Gisbert,

überprüfe auch mal, ob die Lötbrücke für die Adress-Auswahl drauf ist (Ausführung GY-49). Siehe roter Pfeil.
Bei mir hatte die Brücke an einem MAX44009 gefehlt. Trotzdem hat der Sensor wochenlang funktioniert, dann auf einmal nicht mehr. Brücke eingelötet und ging wieder.

Gisbert

Zitat von: rih am 14 April 2021, 10:40:35
Hallo Gisbert,
überprüfe auch mal, ob die Lötbrücke für die Adress-Auswahl drauf ist (Ausführung GY-49). Siehe roter Pfeil.
Bei mir hatte die Brücke an einem MAX44009 gefehlt. Trotzdem hat der Sensor wochenlang funktioniert, dann auf einmal nicht mehr. Brücke eingelötet und ging wieder.

Hallo rih,

sorry, dass ich mich so lange nicht zurückgemeldet habe und Danke für diesen Hinweis.
Ich habe heute bei dem alten, vermeintlich defekten MAX44009, der im verbauten Zustand den Geist aufgegeben hat und im anschließenden Testaufbau zwar lief, aber immer kurze sporadische Aussetzer hatte (d.h. der Werte wird angezeigt, verschwindet aber immer wiedermal für 1-2 Sekunden) die Lötbrücke ergänzt. Bei Bildern des MAX44009 auf Aliexpress ist diese Lötbrücke vorhanden. Falls noch nicht erwähnt, das gleiche Verhalten hat der zweite, neu verbaute MAX44009 - immerhin er funkt Daten.

Ich beobachte mit der Lötbrücke folgendes:

  • Der MAX44009 funktioniert noch - allein das ist für mich schon bemerkenswert
  • Der MAX44009 hat bisher (wenige Minuten Betriebszeit) keine Aussetzer mehr, also die Operation ist gelungen
Dann werde ich mich jetzt dem 2. verbauten MAX44009 widmen, d.h. ihn auch modifizieren, und das außen montierte Kästchen etwas weniger dicht machen, um das Kondensat im Innern zu vermeiden, vielen Dank an Chris für diesen wichtigen Hinweis.

Vielen Dank und viele Grüße
Gisbert
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rih

Hallo Gisbert,

bei einem offenen Eingang kann halt alles mögliche passieren. Das geht von nicht funktionieren, funktioniert eine Zeit lang bis hin zu dem von Dir beobachteten Verhalten mit sporadischem Aussetzen führen. Mit der Lötbrücke wird der Eingang für die Adressauswahl definiert auf GND gezogen.

Grüße
Hans