Dieser Post behandelt ein Thema das ist nicht gaaaaanz so smart im Sinne von SmartHome ist.
Aber es soll helfen den Leuten die sagen, dass man 3D Drucke nicht sichtbar nutzen kann (Oberflächenbeschaffenheit ≠ WAF tauglich) die Faulheit auszutreiben.

Oder um auf den Punkt zu kommen: Schleifpapier ist der Freund und nicht der Feind.

Hier mal ein Beispiel eines Rahmens für einen Wandtaster den ich gedruckt habe.
Darin lässt sich ein ein Ikea Shortcut Button verstecken.
Im Rahmen (Hinterteil) habe ich ein paar Unterlagscheiben eingeklebt, da der Shortcut Button einen Magneten integriert hat.
Dadurch kann man das Vorderteil einfach abnehmen um es als Fernbedienung mitzunehmen oder zum Batterien wechseln.
Nach etwas Suchen habe ich ein Filament gefunden (Polyterra Matte PLA weiß), welches exakt den Farbton unserer Wandschalter (Berker Q3) hat.
Also die Rahmen + Taster ausgemessen (Randbreite / Eckradien / ...) und nachgedruckt.
Für die Nachbearbeitung hilft eine niedrige Schichthöhe (hier glaub 0.07) und "Bügeln / Ironing" der Oberflächen.
Eine gute Erklärung mit Bildern gibts bei Prusa (kann Cura aber genauso):
https://blog.prusaprinters.org/de/buegeln-mit-dem-prusaslicer-2-3-rc-oberflaechen-superglatt-machen_41506/Ebenso hilft natürlich ein genauer und gut kalibrierter Drucker.
Mit so einem optimalem Druck kann man oft schon mit feinerem Schleifpapier (Körnung 600 oder 800) einsteigen und sich Arbeit sparen.
Bei größeren Schichthöhen oder ohne Bügeln darf es auch mal gröber losgehen (gröber als Körnung 200 hab ich noch nie benötigt).
Dann kommt das Wichtigste: in vielen Abstufungen schleifen und zwischendurch nicht faul werden.
Die Kratzer von Partikeln aus Körnung 200 direkt mit Körnung 1000 ausgleichen zu wollen wird nie was und die Oberfläche wird nicht kratzerfrei werden.
Mein aktuelles Set Schleifpapier ist 200/400/800/1000/2000/3000/5000.
Ich schleife Kunststoff auch ausschließlich nass, das staubt nicht so fürchterlich und man kann sich evtl. je nach eigener Risikoeinschätzung ne Maske sparen.
Für den Wandtaster war bei Körnung 1000 Schluss um ein semimattes, gleichmässiges Finish zu erhalten, das sich mit bloßem Augen nicht vom Material der Originaltaster von Berker unterscheiden lässt.
Wer Hochglanz will muss meiner Erfahrung nach weiterkämpfen bis mindestens Körnung 3000.
Das sieht dann aber auch perfekt wie ein neu ausgepackter Legostein aus.
Noch ein Hinweis: Dunkle oder farbige Filamente werden beim Schleifen heller. Das kommt durch die andere Lichtbrechung des rauhen Materials.
Das legt sich aber umso feiner die Oberfläche wieder glattgeschliffen wird.
Auch ist es an sich egal ob man glänzendes oder Mattes Filament nimmt.
Das Matte härtet nur von Haus aus rauher aus.
Nach dem Schleifen ist der Unterschied aber egal.
Man kann glänzendes Filament matt schleifen und mattes Filament glänzend schleifen.
Allerdings schimmern bei glänzendem Filament je nach Lichteinfall manchmal darunter liegende Schichten glänzend durch.
Daher nehme ich für solche Gegenstände bevorzugt mattes Filament unabhängig davon wie das Endergebnis werden soll
edit:
Ich hab noch einen alten Testblock zum Thema Schleifen in der Kiste im Keller ausgegraben.
3 Seiten des Quaders hab ich glänzend geschliffen (wahrscheinlich bis Körnung 3000 oder 5000), die anderen 3 Seiten nicht.
So kann man durch Umdrehen des Klotzes geschliffen / ungeschliffen vergleichen.
Gedruckt wurde der wahrscheinlich auch mit einer Schichthöhe von 0.07mm oder 0.05mm.
Hab da auch mal nochmal zwei Bilder angehängt.
Der Unterschied ist übrigens nicht nur die Optik.
Die Haptik spielt eine fast größere Rolle, da sich diese komplett glatten Flächen eben wie ein Kaufteil und nicht nach Selfmade anfühlen.