(Strom)verbraucher finden

[Motivierte linke Hände]

Moin,

ich bin auf der Suche nach den Verbrauchern von 3.600 kWh pro Jahr hier im Haus. D.h. das ist nicht unser Gesamtverbrauch (der liegt bei 15000), sondern das ist der Verbrauch, den ich aktuell nicht finden kann, nachdem ich Steckdosengeräte mit (günstigen) Stromzählern ausgerüstet habe. D.h. eigentlich sollte alles außer Herd, Backofen, moderner Gasheizung (aus 2016) und Licht (90% LED) im Haus bekannt sein. Und für diesen verbleibenden Rest finde ich, auch wenn hier sicher Messungenauigkeiten im Spiel sind, die nicht auffindbaren 3.600 kWh doch sehr viel...

Hat jemand eine gute Idee, wie ich das halbwegs kostengünstig erreichen könnte? Meine Idee war, Shellys (3EM für Herd, ansonsten 1PM) zur Strommessung im Zählerschrank zu verbauen. Angesichts der 30 dort vorhandenen Sicherungen war ich davon aber nicht völlig überzeugt. Meinen Hauselektriker habe ich mal gefragt, und seine Idee war auch nur, etwas in den Zählerschrank zu bauen - allerdings natürlich keine Shellys sondern Schneider Electric PowerTags bzw. Sensorbars von TQ-Systems. Mit der Elektrikerlösung hätte ich vmtl. für den 5fachen Preis eine etwas genauere Messung, aber immer noch einen ziemlich großen Aufwand (und keine per FHEM direkt abfragbare Lösung, wie mir scheint).

Hat jemand noch eine andere/bessere Idee?

Danke, Christian

[Beta-User]

Moin.

Kennst du denn deinen Momentanverbrauch?
Die sowohl absolute wie relative Abweichung ist ja derart hoch, dass man zumindest gewisse Muster feststellen können sollte, wenn man die Summe der (bekannten) aktuellen Verbraucher und den Momentanverbrauch übereinanderlegt. Ggf. kannst du auch noch "powermap" einsetzen bei den Verbrauchern, bei denen du "nur" weißt, ob sie an oder aus sind (bzw. auf welchem Dimm-Level sie stehen).

Zur Mustererkennung gab es hier auch mal einen Thread: https://forum.fhem.de/index.php/topic,123450.0.html (es gab (soweit ich mich entsinne) dort allerdings keine Lösung).

(OT: Diese Zahlen kommen mir abartig hoch vor, deine Differenz entspricht in etwa unserem gesamten Verbrauch (EFH mit mehreren Bewohnern, die viel kochen und backen)....)

[Motivierte linke Hände]

Ich habe kein Smartmeter, nein. Nur einen alten Stromzähler mit drehendem Rad.

Und ja, weil das Delta so hoch ist (und die damit verbundenen Kosten auch), überlege ich ja, die 30 Shellys einbauen zu lassen (die Schneider Electric-Lösung halte ich für das, was ich brauche, übertrieben, wenn ich die Genauigkeit der Shellys richtig verstanden habe - siehe https://www.shelly-support.eu/forum/index.php?thread/505-shelly-1-pm-einspeisung-eines-plug-and-play-pv-panels-messen/&postID=112340#post112340, was hoffentlich auch für die Shelly 1 Plus PMs gilt). Nur dürfte das vom Platz her möglicherweise eng werden... und eigentlich brauche ich den Einbau da auch nicht auf Dauer, nur mal zur Kenntnisgewinnung für den einen ein paar Monate (wenn es keine andere Möglichkeit gibt).

Danke für den Link, interessanter Thread - auch wenn der Weg auch für jemanden mit Smartmeter noch weit wäre, um aus dem Thread etwas zu entwickeln. 

[Beta-User]

Auch für die "alten" Drehstromzähler gibt es aber Lösungen, mit denen man den Momentanverbrauch in etwa abschätzen kann... Bestimmt hat da jemand noch was rumliegen, z.B. in Homematic.

Wenn es etwas genauer sein soll, würde es für eine erste Analyse im Prinzip auch ausreichen, z.B. nur den Verbrauch an jeder Phase zu kennen. Wenn man weiß, welche Stromkreise (bzw. Herdplatten, ...) an welcher Phase hängen, kann man dann daraus auch schon was machen...
Ich habe dazu einen Zangen-Sensor in ZWave im Einsatz, aber ein (!) Shelly3em (?) würde es auch tun (wer auf "hochzahliges WLAN" setzt, sollte sich vorher über Risiken und Nebenwirkungen informiert haben).

Prinzipiell glaube ich nicht, dass die umfassende Erfassung aller Varianten wirklich viel bringt, es sind vermutlich eher einige wenige Verbraucher, die verantwortlich sind (oder ein technischer Defekt!). Und die sollte man durch strukturierte Beobachtung finden können...

[Nobbynews]

Für unseren Herd/Backofen habe ich  einen SDM72 und für die Heizung einen SDM120 eingebaut. Auslesen erfolgt über Modbus.
Aktuell benötigt die Gasheizung inkl. Warmwasser ca. 0.75 kWh/d und der Herd ca. 1.16 kWh/d.

Edit:
Durch den Zähler habe ich festgestellt, dass der Herd ein Standby von ca. 4.7 W hat. Touchfeld ind Co. lassen grüßen.

[frank]

wenn ich richtig gerechnet habe, entsprechen die 3600kwh einem 411w verbraucher, der ständig "online" ist.
mit 30 zusätzlichen shellys erhöht sich das natürlich auch noch.

wenn ein homematic lichtschalter zb 1w im standby benötigt, kann da schon einiges zusammen kommen.

ermittle doch mal deine grundlast.
zb nachts um 2 und um 3 jeweils den zähler ablesen.

[Martin Fischer]

Nur mal so als Idee:

• 1-Phasen Wechselstromzähler mit S0-Ausgang
• 1-Wire S0 Zähler (DS2423), im Selbstbau oder fertiges Produkt
• 1-Wire USB-Schnittstelle (DS9490R)

Siehe auch:
FHEM Wiki: Stromzähler und 1-Wire, OWServer, OWDevice

Neben der Temperaturmessung, war das Messen der Stromkreise der Auslöser, warum ich das initiale 1-Wire Modul für FHEM entwickelte. Das Auslesen via 1-Wire (inzwischen via OWServer / OWDevice, welche aus Boris und meiner Feder stammt), läuft hier schon seit vielen Jahren stabil, (relativ) ausfallsicher, ohne Funk o.ä..

Wenn kein Server in der ist, dann halt noch 'nen Raspberry Pi mit in den Zählerschrank, inkl. OWFS und dann "aus der Ferne" via LAN/WLAN remote via OWServer Module einbinden. Oder, oder, oder...

there is more than one way to skin a cat...

[DetlefR]

Hallo,

ich habe einen Shelly EM3 am "Eingang" verbaut. Der misst erst mal alles. Dann die vorhandenen "Strommesser". (Sonoff,FritzDect,Shelly Plug) den entsprechenden Phasen zugeordnet. Damit lässt sich die Suche schon mal einschränken.
Aktuell suche ich aber immer noch ca. 1-1,5Kwh/Tag, die ich nicht zuordnen kann.
Erschreckend wer sich so als "Großverbraucher" entpuppt.

Gruß
Detlef

[KölnSolar]

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Ich habe kein Smartmeter,Dann frag doch mal bei Deinem Messstellenbetrieber, ob Du den "schon" haben kannst. Dann IR-Lesekopf und das OBIS-Modul. Möglicherweise kann die Schnittstelle nicht alle Phasen einzeln. Dann den Messstellenbetreiber bitten, den Lesekopf in die hintere(später verplombte) Schnittstelle einzubauen(die liefern meistens Phasenwerte).

Wenn das alles nicht klappt, dann vom Elektriker einen SmartMeter einbauen lassen, der Wirkleistung oder Strom für alle 3 Phasen über die IR-Schnittstelle abgibt. Die Daten einmal in FHEM sieht man hervorragend welcher Verbraucher gerade unverschämt Leistung zieht. Kosten würde ich so bei 300 netto vermuten. Ggfs. könnte ich auch einen vorbereiteten Hager-ehz stellen.

Grüße Markus

[KölnSolar]

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Ich habe kein Smartmeter,Dann frag doch mal bei Deinem Messstellenbetrieber, ob Du den "schon" haben kannst. Dann IR-Lesekopf und das OBIS-Modul. Möglicherweise kann die Schnittstelle nicht alle Phasen einzeln. Dann den Messstellenbetreiber bitten, den Lesekopf in die hintere(später verplombte) Schnittstelle einzubauen(die liefern meistens Phasenwerte).

Wenn das alles nicht klappt, dann vom Elektriker einen SmartMeter einbauen lassen, der Wirkleistung oder Strom für alle 3 Phasen über die IR-Schnittstelle abgibt. Die Daten einmal in FHEM sieht man hervorragend welcher Verbraucher gerade unverschämt Leistung zieht. Kosten würde ich so bei 300 netto vermuten. Ggfs. könnte ich auch einen vorbereiteten Hager-ehz stellen.

Grüße Markus