Hilfe beim MOSFET gesucht

Begonnen von andies, 02 Oktober 2022, 21:50:57

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andies

Ich benötige mal Hilfe. Ich habe noch einen MOSFET (https://www.mouser.de/datasheet/2/389/cd00002848-1796088.pdf) und dachte mir, vielleicht benutze ich den für die Lösung eines Problems.

Ich speise derzeit einen ESP8266 (mit Temperaturfühler) und eine RPi (=Viessmann auslesen) mit einfachen USB-Kabeln und einer simplen Steckdose, die zwei USB-Ladebuchsen für 5V für genau diese beiden Geräte besitzt. Manchmal (sehr selten) muss ich runter in den Keller und die Steckdose abziehen, weil die beiden Geräte oder eines von denen abgestürzt sind. Ich möchte jetzt erstens eine vernünftige Stromversorgung (also keine 5V-Ladebuchse, sondern einen richtigen Wandler) und ich will mit einem weiteren, zweiten ESP die Möglichkeit vorsehen, die Stromversorgung zu dem ursprünglichen ESP und dem RPi unterbrechen zu lassen. Der zweite ESP soll einen MOSFET (den oben) ansteuern und ihn bei Bedarf ON oder OFF stellen. On und off sind dann die An- und Ausschalter für die Stromversorgung.

Ich versuche jetzt herauszubekommen, wie ich den mosfet schalten muss und kann (Widerstand zwischen ESP und Gate? Wie groß?) und ob das überhaupt geht (ist der mosfet low level?). Leider passen die vielen Hinweise im Netz zu Mosfets nicht zu dem Datenblatt, das ich da habe. Kann ich den mit dem GPIO direkt schalten? Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich hier weiter vorgehen kann? Wo ich was nachlesen kann?

FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

andies

#1
Ein bisschen bin ich schon weiter. Ich besitze ja diesen grandiosen Transistortester von K.-H- Kübbeler (https://github.com/kubi48/TransistorTester-documentation) und dort habe ich das Ding eingesteckt, siehe unten. Also vermute ich eine Gatekapazität von 800pF und eine Gate-Source-Spannung (das ist doch Vt, oder?) von 1.8V. Das hieße dann, dass ich mit einem ESP auslösen kann.

Das passt nun auch zum Datenblatt, siehe Auszug.
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

juergs

#2
Hallo Andies,

ein Beispiel zur Verschaltung des MosFETs (=mosfet-als-schalter) mit einem Relais, siehst Du in dem von Dir vorgeschlagenen Projekt
https://github.com/kubi48/TransistorTester-documentation/blob/main/Hardware/Markus/LC-Meter-Option.pdf:

Grüße
Jürgen



DetlefR

Etwas musst du dabei aber noch bedenken. Irgend woher muss die Spannung ja kommen, die den Mosfet schalten soll.
Also entweder einen externen PullUp Wiederstand oder den internen im ESP aktivieren. Das geht zwar bei den meisten Ports, aber nicht bei allen.

Papa Romeo

#4
Hallo andies,

das Schaltungsbeispiel von juergs würde dem entsprechen was du willst ... mit Relais.

Ohne Relais, einfach statt dem Relais den ersten ESP / RPi einsetzen.
Mit dem zweiten ESP dann den FET schalten. Die Widerstände am Gate sind unkritisch,
da ein FET rein spannungsgeteuert ist und über das Gate kein Strom fließt.
Sie dienen hauptsächlich als Schutzwiderstände.
(100 kOhm parallel zum Gate wegen statischer Ladung, 100 Ohm Reihenwiderstand als
Strombegrenzng, für z.B. den steuernden GPIO, falls der FET mal "hops" geht.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

andies

#5
Danke für die Hilfe, habe das Projekt jetzt realisiert. Verschaltung steht unten. Jetzt brauche ich nochmal Hilfe. Ich habe aber beobachtet, dass ich im stromlosen Fall (auf dem ESP ist Tasmota installiert, und mit stromlos meine ich GPIO0=LOW bzw "off") an dem Ausgang etwa -1V habe. Nicht aber 0V.

Kann das ein Problem mit dem ESP und dem RPi werden? Wieso ist da überhaupt negative Spannung (hat der Mosfet nicht einen sehr hohen Widerstand)? Wenn ich da eine Diode dazwischenschalte, dann verliere ich im "on"-Fall ja Spannung, oder?

<edit>Der LD1117 stellt die 3.3V für den ESP bereit. Das Gate vom Mosfet liegt auf GPIO0. Tasmota auf dem ESP ist als "Generic" und "GPIO0=Relay" eingestellt.
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Papa Romeo

Normalerweise legt man den 100 kOhm) auf Masse (Pulldown) und schaltet über einen Serienwiderstand (300 Ohm) mit einem "HIGH".
Wenn man es so mach wie du, macht der 300 Ohm Widerstand keinen Sinn und du kannst ihn weglassen. Ist sogar besser, denn dann hast du ein "LOW" am Gate des FET´s. Des weiteren könntest du dann auch den 100 kOhm weg lassen, da der ESP interne Pullups hat.

LG
Papa Romeo
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Papa Romeo

Zitat von: andies am 05 Oktober 2022, 21:21:01
Ich habe aber beobachtet, dass ich im stromlosen Fall (auf dem ESP ist Tasmota installiert, und mit stromlos meine ich GPIO0=LOW bzw "off") an dem Ausgang etwa -1V habe. Nicht aber 0V.

... da das Gate eben, wegen des 300 Ohm Widerstandes, nicht "spannungslos" ist. D.h. das Gate hat keine "Masse".
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
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andies

Zitat von: Papa Romeo am 05 Oktober 2022, 21:33:24
Normalerweise legt man den 100 kOhm auf Masse
Da ich über GPIO 0 schalte hatte ich in dieser Situation Sorge, dass der im Startvorgang LOW ist und dann der ESP nicht bootet.

Ich Brücke die Sachen mal. Was mich vor allem wundert ist die negative Spannung.
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andies

Ich habe nochmal unter Last gemessen (Dh am Ausgang 5k statt offen) und da fällt tatsächlich die Spannung auf null. Also das Ding funktioniert so, wie es sein soll - danke nochmal für die Hilfe!
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
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