Velux 24V an HM-230V Aktor: ist Issendorffs Umpol-Netzteil LCN-NH24 die Lösung?

Begonnen von dadoc, 21 Mai 2015, 18:18:52

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dadoc

Guten Abend,
es wurde ja wahrlich schon viel geschrieben über die Tricks und Schaltungen, wie man die 24-Volt-Velux-Rolladenmotoren z.B. mit Homematic-230-Volt-Rolladenaktoren betreiben kann (Schaltungen mit 2 x Um-Relais, Dioden usw.), und es gibt wohl auch Leute, die selbstgebastelte 230-Volt-Rohrmotoren verkaufen, allerdings für recht viel Geld.
Nach stundenlanger Recherche bin ich nun auf ein Netzteil gestoßen, dass den Gleichstrom selbst umpolen kann und das somit wie perfekt auf die Einbindungsfrage zugeschneidert zu sein scheint (und zudem < 50 Euro kostet, was ja ein normales Netzteil auch fast schon kostet):Issendorff Motor-Netzteil LCN-NH24 ( http://lcn.eu/shop/media/files_public/uncwcodgmq/LCN-NH12-NH24_2015-01.pdf).
Meine Frage: Hat jemand damit Erfahrungen (gern konkret im Zusammenspiel mit dem HM-LC-Bl1PBU-FM)? Und falls nicht: Kann jemand abschätzen, ob ich da nicht vielleicht doch etwas übersehen habe, was diese Lösung disqualifizieren würde?
Vielen Dank & viele Grüße
Martin

Standort 1: FS20 mit CUL und FHEM auf Raspi. HM-Komponenten (Heizung, Rollladen, Schalter). HM IP über Raspimatic (testweise)
Standort 2: Homematic (Wired) über CCU2 und PocketHome HD
3 x Raspi3 mit piCorePlayer/Kodi für Multiroom Audio (+ Tablets/iPeng/iPods

Pfriemler

Spontan fällt mir auf, dass mir 10 VA (W) elektrische Leistung als recht wenig vorkommen, ich habe auf die Schnelle nur Rohrmotore mit 24V/1A (=24W) gefunden, große Rolladen gehen über 100 W (Motor für Velux Dachfensterrollos dürfte aber wesentlich kleiner sein). Ansonsten sehe ich das spontan ganz genauso: ein ideales Bindeglied zwischen 24V = (mit Polumkehr) und 230V.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

chipmunk

Hallo Dadoc
Wenn du dir den Rollladenaktor als Bausatz kaufst, könntest du den Widerstand, der auf mindestens 3mm Abstand gebogen werden muss (R20?), nur einseitig (natürlich auf der Schaltungsseite) einlöten und das andere Ende direkt an die Phase anschließen (also NICHT die Lötstelle zur an die Klemme "L"). Damit hättest du einen potentialfreien Schalter zwischen "L" und auf/ab. Aber bitte unbedingt zur Sicherheit ausmessen, dass da wirklich keine Verbindungen mehr bestehen. (Zuerst nur Sicherungshalter einlöten und Sicherung einstecken, wenn der Widerstand noch nicht eingelötet ist, "L" gegen den schaltungsseitigen Lötpunkt des Widerstandes messen : es darf keine Verbindung bestehen, "L" gegen Eingang des Ein/aus-Relais messen - Muss Durchgang haben)
Die Schaltung an sich ist dann zwar nicht mehr über die Sicherung geführt, sondern nur die Relais, aber zum Schutz der Schaltung ist die Sicherung sowieso nicht geeignet da sie ja für den Schaltstrom ausgelegt ist.

Auf keinen Fall das freie Ende des Widerstandes aus dem Gehäuse führen, sondern einen isolierten Draht (kann ziemlich dünn sein, da er nur die Schaltung versorgen muss) in das Gehäuse führen.

24V Versorgung muss natürlich extra vorhanden sein um den Rollladen versorgen zu können, da du mit dem Umbau  ja nur potentialfreie Kontakte und keine Versorgung im Aktor zur Verfügung hast.

Wichtig: Du solltest den Umbau nur machen, wenn du dir sicher bist, dass du die Schaltung verstehst und dir die Änderung zutraust. Schließlich arbeitest du noch immer mit 230V, was rechtlich nur Fachleute dürfen.

Alternativ könntest du zusätzlich auch das integrierte Netzteil überbrücken und die korrekte Niederspannung (mit welcher Spannung werden die Relais geschaltet?) direkt an die Schaltung bringen.
Dann hat die komplette Schaltung nichts mehr mit Netzspannung zu tun, ist damit sicherheitsmäßig wesentlich unkritischer und darf auch rechtlich von Laien gemacht werden.

Garantie ist, wie bei jeder Veränderung,  allerdings weg.

Chipmunk
RasPi3, HM, HUE, div 433MHz Baumarktdosen über Sende- und Empfangsmodule von C*, Ediplug

Pfriemler

Das juckt mich ja jetzt den Schaltplan mal zu sehen - leider habe ich den Bausatz nicht, mangels Anwendungsfall sowieso (ich habe nur Gurtwickler im Haus), Lieferfristen derzeit ... (hüstel) ... also die Frage wäre, ob man das Ding nicht komplett auf 24V-Betrieb umrüsten könnte?
An sich coole Umrüstidee, aber die Schaltung ohne Sicherung zu betreiben, gefällt mir weniger - auch wenn sie für Schaltstrom ausgelegt ist: Bauteilfehler in der 230-V-Umstetzung für die Schaltung sollten sie auch werfen und damit verhindern, dass das Ding in der Wand in Flammen aufgeht. Das wäre ganz und gar nicht witzig. Für gewöhnlich übernehmen zwar andere Bauteile die Sicherungsfunktion, aber ... tja ...
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dadoc

Danke für die bisherigen Antworten - ja, 10 Watt kommt mir auch etwas schwachbrüstig vor. Es ist mir noch nicht gelungen, belastbare Daten zur Leistungsaufnahme der Verlux-Motoren zu bekommen. Habe derzeit nur einen ausgebauten Motor und kann somit den Strom unter Last nicht richtig messen.
@Chipmunk: Ich muss zugeben: So 100%ig verstehe ich Deine Anregung nicht. In meinem Verständnis könnte ich die Aktoren (leider ohnehin Fertiggeräte) direkt an das LCN-NH24 anschließen, ohne weitere Bastelarbeiten?
Grüße
Martin
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Pfriemler

Heida,
ZitatIn meinem Verständnis könnte ich die Aktoren (leider ohnehin Fertiggeräte) direkt an das LCN-NH24 anschließen, ohne weitere Bastelarbeiten?
Das meine ich auch, aber die Versorgung der Motore übernimmt dann das LCN-NH24, was aber kräftig genug sein muss. Die Crux hast Du ja richtig erkannt.

Zitat@Chipmunk: Ich muss zugeben: So 100%ig verstehe ich Deine Anregung nicht.
Er zeigt einen Weg auf, die Aktoren so umzubauen, dass die beiden Ausgänge, die sonst je nach Richtung 230V führen, potentialfrei werden und mit einem anderen beliebigen kräftigen 24-V-Netzteil die Motoren ganz ohne den LCN-NH24 schalten. Manch einer hat ja eine komplette (anderweitig) fernsteuerbare Anlage mit 24V und möchte nun noch HM dazurüsten...
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dadoc

Danke für die Aufklärung.
Nochmal zum Thema Leistungsaufnahme: Das KUX 110 von Velux kann angeblich bis zu 5 Velux-Verbaucher mit 24 Volt versorgen; in den Specs steht: 230/240 V - 50Hz / 40 VA.
Kann ich daraus schließen, dass ich mit den 10 Watt für die Velux-Rolläden pi mal Daumen hinkommen müsste? Was würde denn schlimmstenfalls passieren, wenn ein größerer Rolladen mal schwergängig würde - würde die 2,5 A-Feinsicherung im Trafo durchbrennen? So weit ich das verstehe, besitzen die Velux-Motoren auch im Umpolbetrieb eine gewisse Eigenintelligenz und erkennen die Endlagen sowie Blockierungen selbst und schalten sich ab?
Grüße
Martin
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chipmunk

@Pfriemler: Deine Angst den Schaltungsteil an 230V ohne Sicherung zu betreiben verstehe ich. Du könntest ja noch vor dem Widerstand eine Kabel- oder Printsicherung vorsehen.
Chipmunk
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dadoc

Ganz schlechte Nachrichten für alle Velux-Umpol-Willigen, fürchte ich: Um den Strom zu messen, habe ich den von mir höchstpersönlich aus einem frisch vom Dachbauer gelieferten, originalverpackten und original-eingeschweißten Velux-Rolladen ausgebauten und somit komplett jungfräulichen Rohrmotor ans Labornetzgerät angeschlossen und selbiges auf 24 V eingestellt. Nach dem Einschalten kurze Pause, dann lief der Motor los. Die Überraschung kam beim Umpolen: Kurze Pause, dann lief der Motor zwar wieder los, aber in dieselbe Drehrichtung wie zuvor!
Mehrfach umgepolt, immer dasselbe. Definitiv kein KUX o.ä. in Reichweite, ich habe gar keines. Hier ein Foto des Aufklebers:

Ist es denkbar, dass Velux die Motoren jetzt schon werksvorkastriert ausliefert, nachdem sie ja anscheinend schon seit Jahren vor dem Umpolen warnen, um ihren eigenen Kram verkaufen zu können? Das wäre ja echt der Hammer.
Kann das jemand bestätigen? Dann bliebe ja wirklich nur noch der Weg einer Komplettumrüstung auf einen 230 Volt-Motor.
Frustrierte Grüße
Martin


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Pfriemler

Kann den Frust voll verstehen. Vor dem Umpolen wurde m. W. nie gewarnt, nur vor dem Anschließen an eine Werkszentr ale mit derdann folgenden unumkehrbarem Kastrierung. Aber das meintest du wahrscheinlich auch.
Danke für die Warnungen. Ich mache also einen großen Bogen um das Geraffel und sehe mich gleich nach was Anständigem um.

geht nich Gips nich ...

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dadoc

Auf konkrete Anfrage, ob das LCN-NH24-Netzteil zusammen mit den Velux-Motoren funktioniert, schreibt mir die Fa. Issendorf: "Nach unseren Erfahrungen eher nicht." :(
Auf Anfrage bei Velux, ob der Umpolbetrieb nicht mehr möglich sei, sagt die Hotline, davon sei ihr nichts bekannt.
Der "Erfinder" einer Umpol-Schaltung (http://www.chrysophylax.de/prj/W010/W010.htm) meint, dass die Polumkehr eventuell deshalb nicht funktioniert, weil mein Versuchsmotor ausgebaut ist. Er vermutet, dass im eingebauten Zustand noch irgendwelche Positionsgeber Impulse senden könnten bzw. Umgebungslicht auf Gabellichtschranken fällt, die normalerweise unbeleuchtet im Dunkeln verbaut sind.
Kann jemand die Existenz solcher Komponenten bestätigen (habe leider momentan keinen Zugriff auf den Rollladen, um das Ganze im eingebauten Zustand auszuprobieren).
Grüße
Martin
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chipmunk

@Pfriemler: ob eine Umrüstung auf 24V geht, kann ich nicht sagen, das Schaltnetzteil liefert 12V.
Wenn man den Widerstand R20 wegläßt und hinter dem Schaltnetzteil 12V einspeist, hätte man einen Niederspannungsaktor mit potentialfreien Kontakten.
Beim normalen Schaltaktor ist es nicht ganz so einfach, da es da noch die Strommessung gibt.

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Pfriemler

@dadoc: Du warst ja fleißig am Umfragen  ;) Habe mir auch den "Umpoler"-Link angesehen, köstliche Schreibe, sehr gelacht.
Die Antwort von Velux amüsiert mich. An deren Heißlinie sitzen offenbar ziemlich ahnungslose Leute.
Leider kann ich nichts beitragen. Vielleicht hat aber Velux tatsächlich Stufe 3 gezündet und liefert nur noch kastrierte Motoren aus. An die Gabellichtschranken etc. glaube ich persönlich eher weniger. Der Motor sollte bei zuviel Fremdlicht eher ganz stehenbleiben (oder aber es sind ganz dämliche Ingenieure am Werk gewesen), und die Überlasterkennung arbeitet eh anders.

@chipmunk: Danke für Ausführung, war auch eher eine Idee an die HM-Aktorenbesitzer, ich habe sowas ja nicht. Und eben auch keinen Schaltplan. Schrieb ich doch, oder?
Der Schaltaktor hat eine Strommessung? Ich dachte, der schaltet ein Relais und fertig? Der Dimmer misst Strom, das kann ich bestätigen, davon habe ich zwei.
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dadoc

Also, ich kann nach erneuten Versuchen allen Umpolwilligen Entwarnung geben. Ich habe den Velux Rohrmotor wieder eingebaut und dann im eingebauten Zustand getestet. Anschließen - fährt ein bis zum Blockieren, und fährt direkt wieder aus (ohne Umpolung). Ich unterbreche kurz den Strom beim Ausfahren - Rolladen fährt wieder ein bis zum Blockieren und wieder aus...
Die Wende kam, als ich ihn einmal komplett ausfahren ließ (Rolladenkasten lag BTW auf dem Boden zum Testen): Als er ganz abgewickelt war, blieb er stehen. Umgepolt, und er fuhr wieder ein und blieb korrekt stehen, als er ganz eingefahren war.
Offensichtlich muss der Rolladen also bei Inbetriebnahme einmal komplett eingefahren und einmal komplett ausgefahren werden, damit er die Endpositionen "lernt". Jetzt funktioniert das mit der Polumkehrung bestens.

Bezügl. Stromaufnahme: auf dem Rolladen (nicht auf dem Motor) ist ein Aufkleber, der 0,7A angibt (es ist das große SK08-Fenster).
Grüße
Martin
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Pfriemler

Schon wieder vermisse ich einen Beitrag von mir. Jetzt wird's echt komisch mit dem Forum ...

Danke für die Entwarnung. Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob die Spannung nach dem Erreichen der Endposition anliegen bleiben muss, damit sich das Ding die Endpositionen dauerhaft merkt - und damit verbunden die Frage, ob und wie man mit der Umpolmethode Zwischenpositionen anfahren kann - natürlich, indem man ihn im Lauf den Strom wegnimmt - dann aber wird er beim nächsten Einstromen wohl wieder erst eine Lernfahrt machen wollen. Oder lässt er die Lernfahrten dann bleiben?
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