Inwiefern ist EnOcean ein offener Standard?

Begonnen von Thorsten Pferdekaemper, 12 August 2015, 10:38:48

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Thorsten Pferdekaemper

Hi,
sorry für das halbe Crossposting, hoffentlich ist das ok.
Ich habe hier mal eine allgemeine Frage gestellt, aber wahrscheinlich lesen die echten Experten den "Sonstiges"-Bereich nicht:
http://forum.fhem.de/index.php/topic,39919.0.html
Kann mir jemand sagen, inwiefern EnOcean wirklich ein komplett offener Standard ist, speziell was die Übertragungsprotokolle angeht?
Gruß,
  Thorsten
FUIP

krikan


Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: krikan am 12 August 2015, 10:43:23
hier https://www.enocean.com/de/enocean-wireless-standard/ findest Du etwas zu dem Thema.
Hi,
gerade diese Seite ist etwas verwirrend. Es wird überall von offenem Standard geredet, aber dann findet man bei den Spezifikationen den Vermerk "accessible for EnOcean Alliance Members only".
Außerdem: Es gibt ja nicht nur EnOcean-Wireless, sondern auch über RS485. Ich glaube, dass z.B. Eltako einige Geräte verkauft.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

krikan

Genau darum, ziehe ich mich eigene Aussagen zu treffen, offen ist halt immer relativ.  ;)
Die Module kannst Du von EnOcean kaufen und auch programmieren.
Die Frage ist, was brauchst Du genau: Die (für mich) interessanten EEP liegen offen. Leider ist dort die Erläuterung dünn und die Geräte-Hersteller machen schon mal Ihren eigene Interpretation.

Zu RS485 habe ich mangels Erfahrung keine Infos.

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
danke für die Erklärung. Soweit ich das jetzt verstehe, liegt das Protokoll im Prinzip offen und einige der "Profiles" ebenfalls. Darüber hinaus "darf" jeder Hersteller auch ein bisschen sein eigenes Süppchen kochen, wobei er das Rezept nicht veröffentlichen muss, nicht einmal für andere Alliance-Mitglieder.
Zusätzlich gibt es "Generic Profiles", die irgendwo dazwischen liegen und nur für Alliance-Mitglieder verfügbar sind.
Stimmt das so ungefähr?

Das bedeutet dann, dass man im Prinzip EnOcean-Kompatible Geräte und "Zentralen" bauen und sogar verkaufen darf, so lange man halt nicht "EnOcean" draufschreibt. Richtig?

Was ich genau "brauche" weiß ich noch nicht so genau. Ich will auf Dauer keinen "Standard" mehr unterstützen, der eigentlich keiner ist (wie z.B. Homematic BidCos). Es kann auch sein, dass ich in Zukunft damit Geld verdienen will. Ich hätte kein wirklich gutes Gewissen, ein proprietäres System zu verkaufen. Außerdem sollte es bereits möglichst viele Komponenten zu kaufen geben, aber die Möglichkeit, etwas spezielles dazuzubauen sollte auch gegeben sein.

Gruß,
   Thorsten
FUIP

krikan

Hallo Thorsten,
das sind sehr konkrete, insbesondere auch rechtliche Fragen, die ich Dir nicht beantworten kann und will. An Deiner Stelle würde ich direkt EnOcean/EnOcean-Alliance kontaktieren und die Fragen stellen. Die waren -zumindest vor einigen Jahren- sehr auskunftsfreudig. Und schau Dir vielleicht mal die verschiedenen Entwicklungskits an: https://www.enocean.com/en/enocean_modules/
Gruß, Christian

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
das kann ich verstehen. Trotzdem vielen Dank, das hat mir schonmal weitergeholfen.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

Doggiebert

Also, ich habe Enocean-Komponenten verschiedener Hersteller im Einsatz: Jung LS990-Schalter, Fensterkontakte verschiedener Hersteller (na, eigentlich nur unterschiedlich gelabelled), Permundo SmartPlug, BSC Steckdosenleiste, einiges von PEHA (Garagentorsteuerung, Handsender, demnächst Rolladensteuerung), NodOn Temperatursensor, TechBlue Handsender; als IODevice den Enocean Pi. Funktioniert alles wunderbar zusammen.
Da gibt's schon unterschiedliche Interpretationen des Standards (z.T. auch kleine Abweichungen von den eigentlichen Spezifikationen), insbes. bei Eltako, aber die verbauten Basismodule sind ja glaub ich meistens die gleichen Standardmodule von Enocean. Von den kleinen Unterschieden merkt man meistens nix, das kapselt das FHEM Modul ganz gut ab - siehe auch die Liste unter http://www.fhemwiki.de/wiki/Kategorie:EnOcean_Components
Gibt aber auch herstellerspezifische Aufsätze (siehe z.B. die Diskussion unter http://forum.fhem.de/index.php?topic=19544.0
Verglichen mit der Interoperabilität bei anderen Systemen liegt da Enocean vermutlich gar nicht so schlecht.

Für mich ausschlaggebend war u.a. auch die Tatsache, dass ich keine Batterien an Wandschaltern und Sensoren wechseln will, und dass alles Wichtige auch ohne Steuerungszentrale wie FHEM funktioniert.

Natürlich, am besten arbeiten immer single-source-Systeme wie z.B. Homematic zusammen, aber dann setzt man halt alles wirklich auf eine Karte - ist Geschmackssache. Single-Source kann man mit Enocean auch fahren, siehe Loxone und sonstige.
War für mich auch nix - ich will schließlich auch Fremdsysteme über einen Enocean-Taster steuern (Somfy Markise über RFXTRX433E, Fernseher ein/aus, Fritzbox-Gäste-Wlan ein/aus, Mediaserver, etc.).
SW: FHEM 5.5, Raspian, XBMC, Testinstallation auf Win7
HW: Raspi B, 32GB SD, enocean Pi, RFXTRX433E, BSC - MwC-32, Onkyo TX-NR709, Samsung UE55F8090, Jung LS-Eno, permundo SmartPlug, KDG-FB 6490cable (ohne FHEM)

thghh

Morgen,

Enocean ist ein Standard ISO/IEC 14543-3-10 aber das solltest du, wie schon hier geschrieben, mit Enocean direkt klären, besonders wenn du damit beruflich auch arbeiten willst.

https://www.enocean.com/de/enocean-wireless-standard/

Es ist aus meiner Sicht vergleichbar mit ONVIF für IP Kameras. Es gibt den Grundstandard damit z.B. die Produkte kommunizieren können und in Netzwerken auch gefunden werden. Hersteller können aber dann auch eigene Erweiterungen vornehmen, wenn IP Kameras besondere technische Merkmale haben, die nicht vom Standard abgedeckt sind.

Beispiel.

Der Enocean Standard lässt eigentlich bei Helligkeitsmessern für den Aussenbereich nur Werte bis max. ca. 60000 Lux zu. Man findet nichts anders auf dem Markt aber Eltako kann bis 100000 Lux die Werte ausgeben (Multisensor)
Umfangreiche Haussteuerung auf Basis der Eltako Serie 14 inkl. DALI und GFVS Save II

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
danke nochmal für die Antworten und Anregungen soweit. Ich denke, wir werden uns mal ein paar EnOcean-Komponenten zulegen, um mal praktische Erfahrungen zu sammeln. Dan sehen wir weiter.
Gruß,
    Thorsten
FUIP