Ich habe noch ein Verständnisproblem mit der Berücksichtigung des Regens.
Hat hier jemand ein Praxisbeispiel? Nutzt jemand dazu ein Wettermodul oder Ähnliches?
Ich nutze für den Landroid das DWD-Modul und für die Bewässerung noch nach dem "alten" Code von den ersten Seiten meine eigene Wetterstation (also den Regenmesser der TFA Nexus --> weewx --> FHEM), und reingefrickelt für die Evapotranspiration und eine Regenprognose auch wieder das DWD-OpenData-Modul.
DWD liefert natürlich für den jeweiligen Ort recht schwankend zuverlässige Angaben, ist ja regional alles interpoliert. Je klarer die Wetterlage, umso besser sind die "Treffer" - Gewitter sind z.B. meist viel zu lokal, um mit mehreren Stunden Vorlauf recht zuverlässig für einen Ort angesagt zu werden. Das muss man immer im Hinterkopf behalten.
Zu deiner Frage: was ist denn genau unklar?
- Wenn es aktuell regnet und eine Bewässerung läuft, wird sie unterbrochen. Man weiß ja nicht, wie viel es noch regnen wird. Als Sensor habe ich aktuell meinen Regenmesser, der aber erst ab einer gewissen Menge anschlägt (hat eine Wippe, jeder Wechsel bedeuten 0,7 l/m²). Denkbar sind natürlich die Regenerkennung vom Rasenmäher (da der bei mir aber mit bewässert wird, kann ich ihn nicht nehmen) oder ein simpler Regenmelder z.B. über Jeelink.
- Wenn es bereits messbar geregnet hat, wird dieser natürliche Niederschlag von der zu bewässernden Menge abgezogen, d.h. entsprechend weniger bis nichts bewässert. Dafür ist der Regenmesser mit Wippe natürlich gut geeignet; Rasenmäher oder reinen Regenmelder kann man nicht gebrauchen.
Wie erwähnt, habe ich mir in den alten Code noch zwei Erweiterungen auf Basis der DWD-Prognose gebaut:
- Ist für den Tag der Bewässerung Regen (Menge > definierter Sollwert) angesagt, wird die Bewässerung noch einen Tag verschoben. Dabei rechne ich simpel "Regenmenge laut Prognose = Niederschlagswahrscheinlichkeit * Vorhersagemenge". Hier bin ich ein manueller Stopper: wird zu viele Tage geschoben, und es regnet doch nicht, dann schalte ich halt per Hand ein. Könnte man auch automatisieren.
- Als zweiten Wert für die Bewässerungs-% habe ich die Verdunstung, genauer Evapotranspiration, ins Boot geholt. Das ist ein sehr theoretischer Wert, der für "idealtypisches Grünland" berechnet wird. Die Werte im Hausgarten werden in real sehr stark schwanken, aber so Pi mal Daumen...
Der Evap.-Prognosewert für den Tag wird mit dem Bewässerungs-Sollwert pro Tag verglichen. Liegt PEvap unter Soll pro Tag (d.h. die Pflanzen "verbrauchen" weniger, als "nachgefüllt" wird), wird die Bewässerungsdauer entsprechend verkürzt. Liegt PEvap höher (z.B. sehr heiß, oder sehr geringe Luftfeuchte plus Wind), wird die Bewässerungsdauer verlängert.
ich habe jeweils einen Faktor für positive und negative Änderungen der Gesamtbewässerungsdauer eingeführt, weil ich das Gefühl (!) hatte, das niedrigere PEvap-Werte (Bewässerung soll gekürzt werden) zu starken Einfluss auf die Menge nehmen, also für in meinem Ort zu arg übertrieben sind.