was haltet Ihr von folgender Idee, kleine Solaranlage

Begonnen von martin2day, 09 März 2017, 12:43:40

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martin2day

Hallo zusammen,

ich sitze gerade über der Planung unseres Gartenhauses.
Dabei ist mir aufgefallen, dass das Dach perfekt richtig Süden ausgerichtet ist und es keinerlei Bäume in der Nähe gibt die Schatten werfen.
Aus diesem Grund, und auch im etwas zu spielen und dabei zu lernen, denke ich über eine kleine Solaranlage für den Eigenbedarf nach.

Da die Sonne meist scheint, wenn wir nicht zu Hause sind, sollte die Energie in einem Akku zwischengelagert werden.
Der Aufbau wäre dann:
- Solarmodule
- Laderegler
- Autoakku
- Wechselrichter

Folgende erste Rechnung habe ich durchgeführt:
Derzeit wird bei uns ca. 1,5x am Tag Warmwasser mit der Wärmepumpe nachgeheizt (Mittelwert aus dem letzen Jahr)
Bei 277 Liter und 7K Hysterese ergibt dies eine benötigte Energie von 3,38 kWh am Tag. Mit einem ansetzen Wirkungsgrad der WP von 2,5:1 benötige ich knapp 500 kWh für die Warmwasseraufbereitung.
Bei dem derzeitigem Tarif sind dies etwa 100€... Wenn sich also die Anlage nach 5 Jahren rechnen sollte... sind dies 500€ für die Anschaffung... nicht viel Geld.

Dennoch habe ich weiter gerechnet:
Angenommen im Schnitt scheint die Sonne 6h am Tag und ich möchte das Warmwasser nur mit Solar aufheizen, dann benötige ich knapp 560W Modulleistung im Idealfall.
- 3 Module bekommt man schon für knapp 300€
- ein bzw. mehrere passender Laderegler Schlagen mit je 50€ zu buche
- einen sinnähnlichen Wechselrichter für 1,5kW gibt es schon ab 130€
- 2 größere Autobatterien für etwa 180€
... nicht ganz bei den 500€ aber sehr nahe dran
Ich habe vorerst auch nur über die Heizung über den verbauten 1,2kW Heizstab gerechnet, da die WP erstens mehr Leistung benötigt, zweitens nicht mit Rechteck (Wechselrichter) arbeiten wird und drittens der Aufwand für Betrieb aus Batterie + Netz der WP viel mehr Aufwand bedeuten würde.

Was denkt ihr zu diesem Thema? habe ich irgendwo in der Rechnung einen fatalen Denkfehler? :-)
Ich weiß das Solar + Heizstab sicher die ungünstigste Art der Enegrievernichtung ist, aber wenn es sich rechnet... :-)

Gruß Martin

KölnSolar

nicht viel  :(

Warum der Umweg über die Batterie, die nur Kosten(Anschaffung, Verluste...) macht und wenn die Sonne scheint auch  schnell voll ist ?

Nutze die Module für Deinen Grundbedarf und ggfs. gesteuerte Aufheizung von WW. Du hast doch vermutlich einen großen Pufferspeicher für die WP als Batterieersatz, oder ? Guck mal den Beitrag tiefer.

Bei 3 Modulen googelst Du mal nach "Steckermodul" oder "Balkonmodul".
Grüße Markus
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Frank_Huber

Solarmodul --> Heizstab. wäre die Ideallösung dafür, ohne Schnickschnack.

Zur Sicherheit noch einen Thermo-Trennschalter rein das der Puffer nicht überladen wird.
Bleibt nur übrig einen Heizstab zu finden den du direkt mit dem Panel speisen kannst. (Spannungsbereich)

martin2day

Hallo,

danke für die schnelle Antwort.
Markus, dass es solche einfachen Module gibt wusste ich gar nicht.
Kannst du eine Quelle nennen wo man diese bedenkenlos beziehen kann...?
Ich muss also quasi nur mal schauen was ich als "Grundlast" habe und das könnte man dann als maximale Anlagengröße nutzen.

Frank: Das System habe ich mir bereit angesehen, aber das wird zu teuer und zu aufwendig. Ich müsste den bestehenden Stab ausbauen, der doch ab und an mal benötigt wird.

Gruß Martin

KölnSolar

#4
ZitatKannst du eine Quelle nennen wo man diese bedenkenlos beziehen kann...?
leider nein.
ZitatIch muss also quasi nur mal schauen was ich als "Grundlast" habe und das könnte man dann als maximale Anlagengröße nutzen.
Wobei das einfacher klingt, als es ist. Man hat ja nur wenige Verbraucher die permanent laufen, wie z.B. der FHEM-Server  ;) Die meisten Geräte werden ja nur bei Bedarf eingeschaltet. Selbst der Kühlschrank läuft ja nur so jede halbe Stunde  :( Am besten ist es eigentlich, wenn man den Verbrauch mit FHEM misst und visualisiert. Da wird einem erst richtig bewusst, wann Stromverbrauch stattfindet bzw. welche Geräte wieviel Strom verbrauchen. Liefert in der Regel auch die Information zum Stromsparen ;) Für Besitzer von "richtigen" PV-Anlagen kein Problem, denn sie bekommen einen neuen Zähler, der mit relativ einfachen Mitteln an FHEM anschließbar ist. Ansonsten muss man mal beim Versorger nachfragen, ob man evtl. bereits einen modernen Digitalzähler bekommen kann oder man muss einen "Zwischenzähler" installieren.
Durch die Analyse wird man dann quasi drauf gestoßen, welche Geräte man evtl. bei solarem Überschuss(muss man also auch messen) ansteuern kann. Bei der angedachten Kleinanlage vermutlich nur ein Gefrierschrank oder möglicherweise die WP. Diese Geräte haben ja den Vorteil, dass sie Energie zwischenspeichern können und dann ist es egal, ob sie zusätzlich Strom aus dem Netz ziehen, da die eingesetzte Energie nicht "verpufft", der "billige" Solarstrom aber genutzt wird.
edit:
ZitatIch müsste den bestehenden Stab ausbauen
Der ginge ja u.U. auch anzusteuern, wenn dessen Leistung nicht Welten zu der möglichen PV auseinanderliegt.
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martin2day

Hallo Markus,

da ich gerade etwas Zeit habe, habe ich fix mal gemessen. Derzeit habe ich als Grundlast 270W, da läuft aber die Anlage und das WLAN, was ich beim Verlassen vom Haus abschalte. Jetzt kommt noch erschwerend hinzu, dass dies für 3 Phasen ist. Mit den Anlagen speist man ja immer nur eine Phase ein.
Also müsste man wenn dann alle Dauerläufer auf eine Phase klemmen, weiß gerade nicht ob das so einfach bei mir machbar ist.

Die WP läuft ja komplett über einen anderen Zähler.
Da ist die Lösung mit Akku schon günstiger, dann kann ich Laden wenn die Sonne anliegt und später verbrauchen, wenn benötigt.
Oder man bekommt es günstig hin, über einen FU die anliegende Leistung direkt auf den Heizstab zu geben...

Ich sehe aber schon... wird wohl am Ende alles nicht wirklich was bringen...

Gruß Martin

KölnSolar

Jo
ZitatIch sehe aber schon... wird wohl am Ende alles nicht wirklich was bringen...
Das ist leider oft so, wenn man in die Details geht  >:(
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martin2day

Im Grunde ja auch klar... wenn es so einfach wäre, würde es jeder machen... oder?
Ich schaue es mir dennoch einmal genauer an...

Gruß Martin

JoWiemann

Zitat von: KölnSolar am 09 März 2017, 14:05:52

Bei 3 Modulen googelst Du mal nach "Steckermodul" oder "Balkonmodul".
Grüße Markus

Diese Module haben weiterhin keine VDE Zulassung und sind daher nicht erlaubt. Die VDE hierzu befindet sich in der Überarbeitung.


Grüße Jörg

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Jörg Wiemann

Slave: RPi B+ mit 512 MB, COC (868 MHz), CUL V3 (433.92MHz SlowRF); FHEMduino, Aktuelles FHEM

Master: CubieTruck; Debian; Aktuelles FHEM

KölnSolar

Das ist richtig.

In der Kurzform aber vielleicht für Laien nicht so recht interpretierbar. Derzeit streiten sich die unterschiedlichen Interessengruppen über eine Norm, ob es zulässig sein darf, ohne MITARBEIT/PRÜFUNG eines Elektrikers die Module eben, wie ihr Name sagt, einfach in die Steckdose einzustöpseln. Und das ist in gewissem Maße verständlich. Die 560Wp von Martin sind da aber eigentlich völlig unproblematisch: max. Leistung 560Wp 230V 2,4A Kritisch wird es erst bei wesentlich größeren Leistungen, wo dann aber eigentlich das als Steckermodul Konzipierte gar keinen Sinn mehr macht.
Anders ausgedrückt: installiert ein Elektriker "ortsfest", also ohne die Möglichkeit der Stecker-Steckdosen-Kopplung, die Balkonmodule, so ist das zulässig nach VDE !!!
Details über den derzeitigen Streit zur Norm findet man hier: http://www.pvplug.de/
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Frank_Huber

Naja, ich seheh hier trotzdem ein potentielles Risiko der Überlastung der Stromleitungen.

NYM 1,5 abgesichert vom Sicherungskasten mit 16A.
dazu kommt dann die sagen wir mal 1KW vom Solarmodul.

Du kannst also 20A ziehen wo nur 16 zulässig sind.

Am Ende bedeutet das die Vorsicherung der Steckdose muss um die Leistung des Moduls reduziert werden.

Zugelassne nach VDA sind die Module dann dennoch nicht und ich vermute werden sie auch nicht.

KölnSolar

jein, wenn Du meinen Link verfolgst, findest Du die detaillierten technischen Erklärungen.
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

martin2day

Guten Morgen,

vielen Dank für die weitere Information.
Als Elektrofachkraft wäre die Installation für mich kein Problem.
Oft werden ganz andere Sachen installiert und auch abgenommen die viel schlimmer sind :-)

Aber dennoch ist das ein Punkt der unbedingt beachtet werden muss.
Auf jeden Fall vielen Dank für die rege Diskussion. Es sind für mich einige neue und interessante Punkte dabei.

Gruß Martin