1 Wire Return Kanal

Begonnen von stefanc84, 10 Juli 2017, 17:31:05

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stefanc84

Hallo, 

mal eine Anfänger-Frage, auf die ich hier und auch sonst nirgends eine Antwort finden konnte. Anscheinend ist es so selbsterklärend, dass es nirgendwo Erwähnung findet, aber ich komm nicht drauf. 

Ich plane 1Wire im Neubau, hauptsächlich für Temperatur-Sensoren, einzusetzen. 

Aktuell bin ich am prototypen und stoße dabei schon bei relativ kurzen Kabellängen (ca. 20m Bus, ca. 3m lange Stubs) an technische Grenzen. Sensoren erscheinen und verschwinden, sind also nicht stabil verfügbar, egal ob über GPIO4 am Pi oder Busmaster DS2482-100 am I2C. 

Ich hoffe das durch  kürzere Stubs und ein besseres Bus-Kabel lösen zu können, da ich aktuell ein Telefonkabel mit wirklich sehr dünnen Adern verwendet hab. Da ich im Neubau aber deultich mehr als 20m benötigen werde, möchte ich natürlich das Maximum raus holen. 

Es wird ja unter anderem empfohlen eine 4te Ader als Rückkanel einzusetzen. Was ich allerdings nirgendwo erklärt finde ist, wie dieser Rückkanal zu verdrahten ist. Es gibt Busmaster mit 4 Pins, da ist es klar. Aber die Sensoren haben ja nur 3 Pins. Wird also an den Stubs der Rückkanal mit dem Datenkanal verbunden/kurzgeschlossen? 

Danke und viele Grüße

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det.

Hallo stefanc84,
mein System stößt  bei über 15 Sensoren pro Busmaster an seine Grenzen, trotz stabiler externer 5V Stromversorgung. Dabei spielt die Buslänge offenbar nicht die entscheidende Rolle. Es kommt dann zu genau den Effeken, die Du beschrieben hast (noch einen DS2438 drangehangen, dafür war ein DS1820 auf einmal weniger). Das ist aber meine ganz persönliche subjektive Erfahrung, da gibt es sicher Fachleute, die das komplett widerlegen. Ich habe das durch Aufteilung auf mehrere Busmaster gelöst. Die 4te Leitung kannst Du bei langen Stubs als Rückleitung nehmen (vom Knotenpunkt gelb zum Device und von dort weiß zurück). Das löst aber nicht das Limit.
LG
det.

Prof. Dr. Peter Henning

Selbstverständlich ist das alles genau dokumentiert, dazu haben wir das Wiki: https://wiki.fhem.de/wiki/1-Wire_Busverlegung#Topologie

Bereffend die Sensoren: Ich habe schon deutlich mehr als 50 Sensoren an einem Bus betrieben, und auch schon mal ein Kabel mit 100m Länge getestet. Wenn man die Tipps zur Busverlegung genau beachtet, geht das. Also: Pullup, Kondensatoren in der Spannungsversorgung, lineare Topologie. Und natürlich immer: Busmaster, nicht GPIO4. derzeit laufen bei mir (an _einem_ Raspberry Pi) 4 USB-Busmaster, 1 Ethernet-Busmaster und ein WLAN-Busmaster, mit einer maximalen Kabellänge - Telefonkabel - von ca. 40 m (daran allerdings nur maximal ca. 10 Sensoren, weil ich die in relativ kurzen Abständen abfrage).

Auch der Aderquerschnitt spielt nur dann eine Rolle, wenn darüber wirklich ordentliche Ströme fließen - das ist aber z.B. NICHT der Fall, wenn nur ein paar Temperatursensoren daran hängen.

Sensoren können nur bei der Verwendung von OWFS "erscheinen oder verschwinden" - weil man da den Bus nicht unter Kontrolle hat, also kaum beeinflussen kann, welche Signale tatsächlich auf den Bus gehen. Das war eine meiner Hauptmotivationen, die mich vor Jahren auf die Idee brachte, eigene Module zu bauen.

Zusammengefasst: Vlt. mal OWX ausprobieren, und den Sensoren genügend Zeit zur Antwort lassen. Idealerweise natürlich "Next Generation"...

LG

pah

stefanc84

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Juli 2017, 09:58:21
Selbstverständlich ist das alles genau dokumentiert, dazu haben wir das Wiki: https://wiki.fhem.de/wiki/1-Wire_Busverlegung#Topologie

Bereffend die Sensoren: Ich habe schon deutlich mehr als 50 Sensoren an einem Bus betrieben, und auch schon mal ein Kabel mit 100m Länge getestet. Wenn man die Tipps zur Busverlegung genau beachtet, geht das. Also: Pullup, Kondensatoren in der Spannungsversorgung, lineare Topologie. Und natürlich immer: Busmaster, nicht GPIO4. derzeit laufen bei mir (an _einem_ Raspberry Pi) 4 USB-Busmaster, 1 Ethernet-Busmaster und ein WLAN-Busmaster, mit einer maximalen Kabellänge - Telefonkabel - von ca. 40 m (daran allerdings nur maximal ca. 10 Sensoren, weil ich die in relativ kurzen Abständen abfrage).

Auch der Aderquerschnitt spielt nur dann eine Rolle, wenn darüber wirklich ordentliche Ströme fließen - das ist aber z.B. NICHT der Fall, wenn nur ein paar Temperatursensoren daran hängen.

Sensoren können nur bei der Verwendung von OWFS "erscheinen oder verschwinden" - weil man da den Bus nicht unter Kontrolle hat, also kaum beeinflussen kann, welche Signale tatsächlich auf den Bus gehen. Das war eine meiner Hauptmotivationen, die mich vor Jahren auf die Idee brachte, eigene Module zu bauen.

Zusammengefasst: Vlt. mal OWX ausprobieren, und den Sensoren genügend Zeit zur Antwort lassen. Idealerweise natürlich "Next Generation"...

LG

pah
Sorry für die späte Rückmeldung.

Das Wiki kenne ich und dort ist es nicht beschrieben. Für jemanden der weiß wie es funktioniert scheint das Bildchen wahrscheinlich selbst erklärend. Aber wenn man keine Ahnung hat, hilft eine schematische Darstellung, die Details wie 4 Adern ausblendet, eben nicht.

Also wenn ich es nun richtig verstanden hab, setzt man die Rückleitung nur bei Stubs ein, um deren Echo von der gelben Ader fern zu halten. Klingt einleuchtend.

Ich betreibe inzwischen 3 Sensoren nach wie vor am sehr dünnen, ca 10m langen Telefonkabel mit je 3m Stubs; 9 Sensoren direkt auf einer Aufsteckplatine des Pi und 1 Sensor am 100m langen KNX-Kabel (Testaufbau). Deutliche Verbesserungen brachte die Entfernung von 2 weiteren Stubs. Telefonkabel wird noch durch ordentliches Kabel ersetzt, die Stub-Längen reduziert und, wie vorgeschlagen, baue ich einen zweiten Bus für's zweite Geschoss auf. Dann sollte es eigentlich stabil laufen. Braucht es doch längere Stubs, weiß ich nun mit der Rückleitung umzugehen. Mal sehen wie die Praxis im Neubau dann aussieht.

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Prof. Dr. Peter Henning

ZitatDas Wiki kenne ich und dort ist es nicht beschrieben.
Aber doch.
ZitatFür jemanden der weiß wie es funktioniert scheint das Bildchen wahrscheinlich selbst erklärend.
Die Verwendung des Diminuitivs ist unangemessen - und das Bild ist die Erklärung.
ZitatAber wenn man keine Ahnung hat, hilft eine schematische Darstellung, die Details wie 4 Adern ausblendet, eben nicht.
Wenn man keine Ahnung hat, sollt eman von so etwas sowieso die Finger lassen. Wenn man lernen möchte, hilft das Lesen der längeren Whitepaper von Maxim kollossal - und die sind selbstverständlich im Wiki verlinkt.
ZitatTelefonkabel wird noch durch ordentliches Kabel ersetzt
Telefonkabel ist sicher kein "unordentliches" Kabel.

pah