Keller entfeuchten... Bin ich auf dem richtigen Weg?

Begonnen von oberberger, 17 Juli 2017, 14:31:54

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oberberger

Hallo aus Südafrika,

bin seit ca. 1,5 Jahren unter die Hobbyschreiner gegangen. Wollte mal was bauen was ich nicht nach ein paar Tagen wieder lösche oder formatiere. Habe deshalb in den letzter Zeit eine Menge Werkzeug und Maschinen gekauft. Vor ein paar Wochen habe ich mit Erschrecken fest gestellt das viele Maschinen schon anfangen zu rosten. Also habe ich mal ein Thermometer und Feuchtemesser aufgestellt und bin fast umgefallen. Die relative Luftfeuchtigkeit (ich glaube das Gerät zeigt die relative Luftfeuchtigkeit an) liegt meist so um die 80%.

Um das zu ändern habe ich mir überlegt das ich eine Taupunkt gesteuerte Lüftung und einen Bautrockner zu verwenden.

Es handelt sich um zwei Räume die ich versuche etwas zu trocknen zusammen ca. 80qm. Es ist ein sehr altes Haus mit Bruchstein Keller. Dieser wurde auch von aussen abgedichtet. Die Bodenplatte ist auch Dicht. Ich fürchte aber das die Mauern von unten etwas Feuchtigkeit ziehen. Es ist aber auch möglich das es sich nur um kondensierte Feuchtigkeit den Bruchsteinen handelt. Wüsste im Moment nicht wie ich das Unterscheiden kann.

Jetzt habe ich mir vorgestellt mit den Lüftern zu lüften wenn die Bedingungen passen und wenn das nicht reicht bzw. wenn es draussen zu feucht ist den Bautrockner zu zu schalten. Also so viel wie möglich mit den Lüftern und so wenig wie möglich mit dem Trockner um die Energiekosten nicht explodieren zu lassen.

Bin ich damit auf dem Richtigen weg?
Wände verkieseln oder Horizontalsperre einbringen fällt aus weil es leider noch kein Eigenheim ist.

Angedacht ist ein Raspi für FHEM, zwei Rohrlüfter, zwei Temperatur/Feuchte Sensoren und ein Bautrockner über Funksteckdose geschaltet um gleich die Energieaufnahme mit zu loggen.

Was haltet Ihr von dem Vorhaben? Über Input und Erfahrungen würde ich mich freuen.

Das größte Fragezeichen habe ich gerade noch wie ich definiere wann die Lüfter laufen und wann  der Trockner.

Angepeilte Feuchtigkeit liegt irgendwo zwischen 50-60%

Projekt soll nächste Woche starten wenn ich das schöne Kapstadt wieder mit dem schönen Oberberg tausche.



Grüße Michel


mumpitzstuff

Schau dir doch mal das hier genau an. Ich denke das dürfte genau das sein, was du suchst. Bei mir läuft das jetzt auch seit ein paar Tagen und es funktioniert recht gut.

https://forum.fhem.de/index.php/topic,29773.0.html

kadettilac89

Hi, Weg ist richtig ... ich rate dir die Suche zu nutzen. Es gibt schon mehrere Personen die genau diese Lüftungssteuerung über Sensoren bauten. Binde bei der Suche Schlagwort "Bad" mit ein da es im Prinzip egal ist ob du ein Bad oder Keller entfeuchten willst.

Grob gesagt muss die absolute Feuchtigkeit außen geringer sein wie innen dann "entfeuchtest" du - solange die Feuchte nicth durch Kondensation kommt.

Edit: mumpitzstuff hat einen dieser Beiträge gepostet ... hat sich mit meinem überschnitten

oberberger

Hi,

über diesen Beitrag bin ich bereits gestolpert bei meiner Suche. Habe viele Beiträge in diesem wie auch in anderen Foren gelesen. Deshalb habe ich mich ja auch hier angemeldet und meine Frage hier gestellt. Weil FHEM meines Erachtens das ist was am besten passt für meine Anforderungen passt auch in Hinblick auf zukünftige Projekte.

Es ist auch nicht meine Art solche Fragen zu stellen ohne vorher selber gebastelt und getestet zu haben. Aber ich sitze im Moment hier in Südafrika und kann leider nix testen und zuhause rostet ein kleines Vermögen vor sich hin. Deshalb komme ich erstmal mit so einer allgemeinen Frage. Werde jetzt alles bestellen was ich brauche und nächste Woche werde ich euch bestimmt mit speziellen Fragen löchern.  ;)

Gruß

vuffiraa

Hi, ein Freund von mir hatte ein ähnliches Problem. Seine Lösung sind 2 Fensterlüfter, die diagonal durch alle Kellerräume lüften. Dabei saugt der eine Luft von draußen rein und der andere dann wieder raus. Fhem misst dabei dabei Innen- und Außentemperatur und -feuchtigkeit. Wenn die Luft, bezogen auf den absolute Luftfeuchtigkeit, draußen trockener ist, wird gelüftet. Der ganze Spaß hat ca. 1k€ gekostet, für Glas, Lüfter, Fhem-Hardware.
Gruß Vuffiraa
FHEM 5.8 auf Cubietruck, Raspi B+

Weinzierl KNX IP BAOS 770, Homematic, EnOcean

Manul

#5
Ich hab sowas mal vor meiner FHEM-Zeit gebastelt: http://www.forum-raspberrypi.de/Thread-haussteuerung-feuchtegesteuerte-kellerlueftung

Das System läuft nach wie vor autonom, übermittelt aber seine Werte per MQTT an FHEM. Mittlerweile ist auch noch ein Entfeuchter dazugekommen, den FHEM (per HomeMatic-Funkschaltsteckdose) auf Basis der Messwerte des Systems steuert.

oberberger

So Job done... bin wieder in Deutschland und kümmere mich um meinen feuchten Keller.

Habe heute einen Luftentfeuchtet (Trotek TTK 122E) in betrieb genommen und nach 1,5 Std schon mal die erste Ladung Wasser entsorgt. Ich schätze es waren so 2-3 Liter. Habe viel gelesen und auch die Hilfe fleißig bemüht.
Nach dem Entfeuchtet der im Moment im Automatik Modus läuft sollen jetzt auch noch zwei Lüfter und eine Messe/Schaltsteckdose dazu kommen.
Die Lüfter sollen erstmal so laufen. Hoffe das ich bis zum Winter es noch schaffe einen Wärmetauscher aus alten PC passiv Kühlkörpern zu bauen

Hatte schon fast eine Homatik IP Dose und Zentrale bestellt als ich fest gestellt habe das man nur eine Zentrale für das ganze Haus benutzen kann. Ich kann mir nicht vorstellen das eine Zentrale egal wo ich sie hin stelle durch das komplette Haus inklusive Keller und Garage funken soll. Habt ihr da Erfahrung mit? Statt dessen bin ich jetzt auf der Suche nach einer IP Dose die per FHEM läuft. Habe irgendwo hier im Forum gelesen das die Allnet Dosen per FHEM ansprechbar sind.

Werde jetzt mal den Einkaufskorb voll machen und dann mal das Basteln anfangen.

Für Tips bezüglich stressfreier günstiger Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte bin ich dankbar.

Gruß

Michel

oberberger

Hallo,

kleines Update nach langer Zeit. Bin ein bisschen weiter gekommen. Der Keller ist trocken. Habe einen Luftentfeuchter in Betrieb und zwei Lüfter mit selbst gebautem Wärmetauscher (Bild unten). Zwei Luftfeuchte/Temperatur Sensoren von Homematic nehmen die Werte im Keller und draussen. Ich vergleiche die Luftfeuchte draussen und drinnen mit der con Peter_K beschriebenen Formel. Also ich Rechne die relative Luftfeuchtigkeit bei Aussentemperatur und rechne um wie die relative Luftfeuchtigkeit bei Kellertemperatur ist. Ist es draußen trockener wie im Keller dann geht der Lüfter an. Sollte es draußen zu feucht sein zum lüften oder das lüften nicht ausreichen schaltet sich der Luftentfeuchter ein um zu verhindern das die Relative Feuchtigkeit über 60% klettert.

Das ganze ist ja entstanden um zu verhindern das meine Maschinen im Keller rosten. Das hat perfekt geklappt. Keller trocken kein Rost mehr an den Maschinen und es riecht auch nicht mehr muffig.

Ich frage mich jetzt allerdings ob ich über das Ziel hinaus geschossen bin. Im Keller sind es jetzt zu dieser Jahreszeit 13-15 Grad bei 60% rel.Luftf.
In der Wohnung sind es 19-21 Grad bei 50-55% rel.Luftf.

Ich bin ja unter die Hobbyschreiner gegangen und arbeite viel mit Holz im Keller. Zum Teil entstehen da Möbel die in die Wohnung sollen. Wenn ich die Luftfeuchte über auf die Wohnungstemperatur umrechnen ist es jetzt im Keller einiges trockener wie in der Wohnung. Grade im Moment ist es in der Wohnung 52% und im Keller umgerechnet auf 20 Grad 42%.

Ich denke das führt dazu das Holz welches ein paar Wochen im Keller war, in der Wohnung Quellen würde.
Reicht es aus wenn ich den Keller auf die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu trocken? Das würde zum einen Strom sparen und zum anderen quellen/schwinden vom Holz verhindern.

Ich frage mich aber ob ich damit dann wieder einen muffigen Keller einhandeln. Ich denke die Maschinen würden nicht rosten wenn man 50% bei 20 Grad als schwellwert nehmen würde. Und der Taupunkt an den Wänden sollte auch passen. Der liegt im Moment bei 6.8 Grad im Keller und würde ja sicher auch steigen.

Gibt es Erfahrungen bzw. Richtwert für Luftfeuchtigkeit in Schreinerei?

Gruß aus Oberberg