Umstieg vom PI auf Ubuntu-Server sinnvoll?

Begonnen von phoenix, 28 September 2017, 12:04:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

phoenix

Hallo zusammen,

aktuell läuft FHEM bei mir auf einem PI im Dauerbetrieb. Paralell dazu habe ich meine NAS laufen, die mit Ihren zwei Festplatten mittlerweile an Ihre Grenzen stößt. Jetzt war meine Überlegung, anstelle einer 4Bay NAS einfach einen kleinen Homeserver auf zu setzen, der dann nicht nur alle meine HD`s aufnehmen kann, sondern nebenbei auch noch FHEM als Plattform dienen könnte. Was jedoch meine Sorge ist, ist der Stromverbrauch. Dènn in den Standby schicken kann ich den Server ja nicht mehr, wenn FHEM darauf läuft, lässt sich dann ja nichts mehr steuern. Zwar könnte man die restlichen Datenfestplatten nach einer Weile abschalten, was den Stromverbrauch ja deutlich reduziert (auch die ausgewähle Hardware ist auf Strom sparen ausgelegt) , aber ich bin mir dennoch unsicher ob es langfristig nicht günstiger ist, mit einem PI
Auf der anderen Seite hätte ein Ubuntuserver in Sachen Stabiltät gewisse Vorteile, zumal es nach meinem Empfinden auch leichter ist, Backups anzulegen von einen echten Ubuntusystem als von einem PI

Vielleicht hat ja der eine oder andere noch ein Argument dafür oder dagegen, was mir meine Entscheidung ein wenig einfacher macht. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.

darkness

Hallo,

ich bin den Schritt gerade anders herum gegangen. Der Stromverbrauch vom Pi ist unschlagbar im Vergleich zu Serverlösungen.
Du könntest ja eher mit WOL arbeiten und vom Pi aus den Server starten (als grobe Idee).
Zitat
Auf der anderen Seite hätte ein Ubuntuserver in Sachen Stabiltät gewisse Vorteile, zumal es nach meinem Empfinden auch leichter ist, Backups anzulegen von einen echten Ubuntusystem als von einem PI

Welchen Vorteil bei der Stabilität soll dir ein Server bringen? Der läuft im Grunde erstmal so gut/schlecht wie dein PI.
Das Argument Backup sehe ich auch nicht. Warum soll das auf einen Ubuntusystem leichter sein?

Unterm strich: Ein Argument vom Pi auf Server umzusteigen kann ich aus deiner Argumentation nicht sehen.


Gruß



Wernieman

Ich würde eigentlich versuchen, Aufgaben zu trennen, anstatt mir eine "eierlegende Wollmilchsau" anzulegen ...

sprich:
- Trennen von FHEM und Datenablage, d.h. 2 Verschiedene Geräte
- NAS-Lösungen können die "üblichen Verdächtigen" mitlerweile so gut, das ich mirt persönlich eine Synology zugelegt habe. Wenn die nicht mehr ausreicht, wird es eine neue
- Ob FHEM auf Pi oder alternative "Kleinstrechner", wie z.B. NUC oder (meiner Meinung nach besser) Zotac ist "Geschmackssache"

Hinweis:
Mein Zotac CI320 (gibt es nicht mehr) verbrauchte bei der letzten Messung 6,5 Watt, incl. zusätzlichen USB-Hub.Das ist nicht mehr weit entfernt von den ?4,5? Watt eines Pis, bei (meiner Meinung nach) besseren Stabilität. Das der Rechner, wenn man in Fordert, mehr zieht ist logisch. Dafür liefert er dann aber auch Leistung, im Gegensatz zum Pi.
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

phoenix

Ihr habt vermutlich recht. Die Aufgaben getrennt zu lassen scheint wohl doch sinnvoller. Mir kam der Gedanke auch ehr, weil ich ein Ubuntu oder ggf. sogar ein Windows leichter administrieren kann, mit grafischer Oberfläche. Auch wenn ich die Zeiten von Konsolen noch gut kenne, tue ich mich gerade bei Linux immer ein bisschen schwer damit ;) Aber da muss man wohl durch

knopf_piano

#4
Stimme wernieman zu. Ich hab auch seit kurzem den zotac, 3 platten per hub. Verbrauch ist geringfügig höher. Dafür läuft aber piwigo problemlos. Pi bzw. bei mir ein banana router reicht für fhem alleine aus, wer mehr laufen lassen will/muss braucht etwas größerers. Ich bin grad sehhhr glücklich mit dem zotac!

nebenbei apache, squid, privoxy, mpd, dlna, ...
Ps.... Alles per ssh auf debian stretch [emoji6]

Gesendet von meinem SM-J510FN mit Tapatalk
zotac nano mit proxmox und ganz viel zeug drauf

Wernieman

Bezüglich "Grafische Administration":
Heutiege Server werden wieder auf der Konsole Administriert. Die heutigen Grafischen Oberflächen sind häufig wieder nur Frontends für die Konsolen-Befehle. Da also für die Konsole entwickelt wird, ist diese Weiter und Fehlerunanfälliger.

Sogar bei Microsoft ist es mitlerweile so:
Ein Exchangeserver kann nur zu 80% per Grafik Aministriert werden. der Rest NUR über Konsole (bzw. dort PowerShell)
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

bugster_de

#6
der Thread ist zwar schon älter, aber vielleicht hilft es ja anderen:

ZitatIch würde eigentlich versuchen, Aufgaben zu trennen, anstatt mir eine "eierlegende Wollmilchsau" anzulegen ...
sehe ich auch so. Ich habe bei mir zu Hause FHEM auf einem PI3 im Wohnzimmer und den Ubuntu Server auf einem alten PC im Keller. Beide laufen 24/7.

Grund: FHEM hat einiges per Funk (433MHz) angebunden. Damit sollte der FHEM mit seinen USB-CULs an einer Stelle im Haus sein, die eine gute Funkabdeckung erreicht. Der Technikraum im Keller ist dazu bei mir nicht geeignet und ein System im Wohnraum muß unhörbar sein; sprich ohne Lüfter. Wenn man nun aber die all-in-one Maschine bauen will, die auch genügend Leistung für das Real-Time Encoding von Videos hat UND gleichzeitig lüfterlos sein soll, dann wird die Auswahl an Hardware sehr begrenzt sein. Aber ein Server, der im Keller steht, darf auch einen Lüfter haben. Deshalb bei mir die Trennung der Systeme.

Thema Stromverbrauch: mein Core2-Duo PC als Server im Keller verbraucht ca. 40 Watt im Standby. Moderne Systeme kommen da natürlich auf unter 10 Watt. Wenn man sich aber mal die Stromkosten von 40 Watt im 24/7 Betrieb anschaut, kommt man zu dem Punkt, dass sich der Neuaufbau eines modernen Rechners erst nach ca. 5 Jahren rechnet. Bei der Anschaffung eines fertigen Komplett-Systems ggf. sogar noch später. Dies ist natürlich nur eine reine Kostenbetrachtung ohne Betrachtung des Umweltaspektes.

Felix_86

Anbei meine Erfahrungen. Auch wenn der Thread schon älter ist, ist das Thema sicher immer irgendwie aktuell.

Ich habe angefangen mit einem Pi3 vor ca 8 Monaten. Kleiner, leiser, stromsparender Vielkönner. Für FHEM und einige Kleinigkeiten sicher ausreichend. Als ich das System dann aber als "Mediacenter" nutzen wollte, bin ich an die Grenzen gestoßen. Die Leistung des Pi3 reichte in meinem Fall nicht aus, um Videos / Streams (größer 600 kbyte/s) auf einem Full-HD TV darzustellen. Außerdem war die Hardware-Unterstützung nicht ausreichend um Funktionen wie z.B. AVS ans Laufen zu bringen.

Also migrierte ich vor 3 Monaten auf eine virtuelle Debian Instanz auf einem 10 Jahre alten Dell D630 Laptop (Dual Core 2 GHz, 8 GB RAM, 120 GB HDD, Host OS Windows 10). Die Leistung war nun ausreichend um neben FHEM auch Mediacenter zu spielen. Weitere Vorteile für mich:
- Sicherung des Systems (einfach das virtuelle Debian Image kopieren) (eignete sich dann auch super für den Aufbau eines Testsystems)
- keine Sorgen um die Schreibzyklen auf dem Datenträger
- bessere Hardware-Unterstützung
- höhere Leistungsfähigkeit

Der Stromverbrauch stieg allerdings deutlich (was mir auch verständlich und erklärbar ist):
- Der Pi3 verbrauchte nie mehr als 7 Watt
- Der Laptop verbrauchte im Idle zwischen 12 und 18 Watt, unter Last waren 50 bis 90 Watt möglich

Neben dem höheren Stromverbrauch stieg auch die Geräuschkulisse. Der Lüfter und die Festplatte des Laptops waren immer zu hören, nicht laut, aber doch irgendwie störend. Als dann auch noch eine Strom-Nachzahlung in Höhe von 2 Monatsbeiträgen ins Haus schneite, war mir klar den Stromverbrauch und die Kosten zu optimieren.

Nun bin ich seit einigen Tagen wieder auf den Pi3 zurück gegangen. Dieser bedient nun wieder FHEM und einige Kleinigkeiten und wurde auf die Optimierung des Stromverbrauchs im Haushalt ausgelegt. Das Mediacenter betreibe ich nun nur noch bei Bedarf (wird nur bei Bedarf eingeschaltet).
Grüße von Felix

Pi3, Raspbian 11, FHEM 6.2, ca 320 Device
SIGNALduino (TCM, TX, IT), CUL (EM, FS20, HMS), JeeLink (PCA301), HUEBridge, HUEDevice, mailcheck, echodevice, alexa, TelegramBot, Weather (OWM), DWD_OpenData, FRITZBOX, TabletUI, Calendar, Abfall, Vitoconnect, LGTV_WebOS

Felix_86

Zitat von: bugster_de am 26 Juli 2018, 09:23:18
Thema Stromverbrauch: mein Core2-Duo PC als Server im Keller verbraucht ca. 40 Watt im Standby. Moderne Systeme kommen da natürlich auf unter 10 Watt. Wenn man sich aber mal die Stromkosten von 40 Watt im 24/7 Betrieb anschaut, kommt man zu dem Punkt, dass sich der Neuaufbau eines modernen Rechners erst nach ca. 5 Jahren rechnet. Bei der Anschaffung eines fertigen Komplett-Systems ggf. sogar noch später. Dies ist natürlich nur eine reine Kostenbetrachtung ohne Betrachtung des Umweltaspektes.

Interessanter Ansatz, da habe ich mal kurz nachgerechnet:
In meinem Fall bringt der Umstieg vom 10 Jahre alten Laptop auf den Pi3 eine Ersparnis von einem Monatsbeitrag im Jahr.
Bei dem von dir genannten Server im Keller mit einem Verbrauch von 40 Watt wären es sogar 3 Monatsbeiträge pro Jahr. Da könnte ich also bereits nach 3 Jahren neue Hardware anschaffen.
Grüße von Felix

Pi3, Raspbian 11, FHEM 6.2, ca 320 Device
SIGNALduino (TCM, TX, IT), CUL (EM, FS20, HMS), JeeLink (PCA301), HUEBridge, HUEDevice, mailcheck, echodevice, alexa, TelegramBot, Weather (OWM), DWD_OpenData, FRITZBOX, TabletUI, Calendar, Abfall, Vitoconnect, LGTV_WebOS

Beta-User

Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | MySensors: seriell, v.a. 2.3.1@RS485 | ZWave | ZigBee@deCONZ | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a MySensors, Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files

mumpitzstuff

Ich habe mal mein altes Lenovo Business Notebook ausgepackt und dort Debian installiert. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu einem Raspberry. Weiterhin kann man sich tlp installieren und so die Stromsparmechanismen aktivieren. Der i5-2520M verbraucht dann im Leerlauf 5 Watt im Batteriemodus und 7 im AC Modus (8GB RAM und 160GB SSD). Lüfter oder ähnliches gehen nicht einmal mehr an. Inzwischen läuft meine komplette FHEM Installation darauf und der Laptop ist weiterhin komplett still. Ich kann diese Notebooks wirklich empfehlen und man kann sie sich für schmales Geld bei EBay kaufen. Mein Modell ist ein T520. Neuere Modelle sind T440/T540 und T460/T560.

bugster_de

darf ich mal fragen was ihr für Riesen FHEM Installationen habt dass ein RPi3 nicht mehr reicht? Mein FHEM ist auch nicht gerade klein, aber der PI dreht einfach meistens Däumchen und läuft bei 5% bis 10% CPU load.
Noch drauf auf dem Pi ist neben FHEM ein Mosquitto Server, zweimal Homebrigde für Alexa und Siri, der JSON-Gednöns Service für die Worx Landroid Rasenmäher und zwei Instanzen von squeezelite.

ckbln

Ich hatte bis Anfang des Jahres FHEM auf einem Cubietruck am laufen. Die Ausfälle häuften sich dann. Habe mir dann einen Zotac CL327 mit 4MB und SSD zugelegt. Ubuntu Server 16.04 drauf. Seit Anfang des Jahres läuft der Zotac ohne zu murren und ist sehr viel schneller. Bin total zufrieden.
Die Diskussion ob es sinnvoll ist für einen Zotac mit SSD ca. 200 - 250 Euro auszugeben oder einen PI zu nehmen muß jeder anhand seines Budget bzw. das was er bereit ist auszugeben entscheiden.FHEM läuft auf beiden Systemen, aber einer ist schneller. Und der Zotac läuft ohne SD Karte.
Viele Grüße

Thyraz

Zitat von: bugster_de am 26 Juli 2018, 19:10:07
darf ich mal fragen was ihr für Riesen FHEM Installationen habt dass ein RPi3 nicht mehr reicht?

Nur Fhem reicht der Pi locker.

Was auf einem schnelleren Server aber weitaus besser reagiert:
- Seitenaufbau von komplexen TabletUI Frontends (Sofern der Client auf dem der Browser läuft auch schnell genug ist und nicht den Flaschenhals darstellt)
- Ladezeiten von Diagrammen aus DBlog
Diagramme die bei MySQL Selects eine Menge Daten laden müssen inkl. Berechnungen von Zwischenvariablen und auf meinem Pi über 30 Sekunden gedauert haben, sind nun teils in 2-3 Sekunden da (Da dürfte eher der RAM oder Disk I/O entscheidend sein). Das ist ein Unterschied der zwischen "Ich schau da eh nie rein weil ich keine Zeit zu hab" und "Ich nutze die Auswertungen regelmäßig" entscheidet.

Mal von den Möglichkeiten der Virtualisierung und den daraus resultierenden Themen wie einfaches Backup, Trennung von Services oder eine Desktop VM die man bei Bedarf jederzeit Remote booten kann und per VPN drauf arbeiten.

Dafür, dass viele dieser Kleinsysteme bei geringer Last auch nicht viel Stromverbrauch haben, bieten sich eine Menge Vorteile.
Fhem und MariaDB auf NUC6i5SYH in Proxmox Container (Ubuntu)
Zwave, Conbee II, Hue, Harmony, Solo4k, LaMetric, Echo, Sonos, Roborock S5, Nuki, Prusa Mini, Doorbird, ...

Wernieman

ZitatDesktop VM die man bei Bedarf jederzeit Remote booten kann und per VPN drauf arbeiten.
Wobei man sich abgewöhnen sollte, auf einem "Server" grafisch zu arbeiten. Die Meisten Probleme machen heute die Grafischen Adminwerkzeuge.

(Btw: Auch Microsoft geht mittlerweile bei Seinen "ehten" Servern von der Grafik weg. Ein aktueller Echange-Server ist "nur noch" zu 80% Grafisch Administrierbar. Grundsätzlich einrichten geht nur noch über Konsole ...)
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html