Umbauanleitung 230V Intertechno Funksteckdose zum 24V Funk Aktor (Auch Andere)

Begonnen von Kraftwerker, 11 Dezember 2017, 10:39:40

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Kraftwerker

Umbauanleitung 230V Intertechno Funksteckdose zum 24V Funk Aktor (Auch Andere)

24V Funk Aktoren sind ab 35€ erhältlich. 230V Funksteckdosen kosten neu ab 9€, gebraucht findet man sie für etwa die Hälfte. Das ist Grund genug mal nachzusehen, ob man eine Funksteckdose umbauen kann.
Bei der Intertechno ITR 1500 Funksteckdose ist es relativ einfach. Man öffnet sie und lötet eine Brücke ein. Danach wird noch das Gehäuse leicht geändert und man ist fertig!

Im Folgenden finden Sie zuerst eine einfache Anleitung für die Funksteckdose von Intertechno Typ ITR 1500. Später, wenn das gewünscht ist, die Erklärung, sowie Informationen, wie man das auf andere Funksteckdosen übertragen kann.

An dieser Stelle: Keine Gewähr für den Erfolg. Es besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Leib und Leben. Daher übernimmt der, der den Umbau vornimmt, auch die Verantwortung. Das Gerät muss gegen Einstecken in die 230V Steckdose gesichert werden. Bitte Mitdenken.

Der Umbau
Die Funksteckdose von Intertechno Typ ITR 1500 im Bild 1 hat zwei Schrauben, die mit einem normalen Schraubendreher nicht zu überwinden sind. Wenn jedoch der Schlitz eines (älteren) Schraubendrehers in der Mitte eingesägt wird, kann damit die Funksteckdose leicht geöffnet werden.
Achtung nicht den Draht verbiegen, der ist die Antenne!
Nach dem Öffnen sieht man auf Bild 2 das orange 24V Relais. (Zoomen: rechts unten 24V DC). Links daneben ist ein gelber Kondensator zu sehen. An dem muss die Brücke eingelötet werden. Auf Bild 3 sieht man ihn in der Seitenansicht. Und auf Bild 4 ist er schon mit der genannten Brücke versehen.

Das Gehäuse muss geändert werden, damit es nicht aus Versehen in eine 230V Steckdose gesteckt wird. Denn dann ist es nur noch für den Sondermüll geeignet.
Das Demontieren von Stecker und Kupplung ist hier mehr als simpel. Man hebt die Laschen an und schon ist Stecker und Kupplung frei. Bild 5 zeigt den Stecker mit Platine.

Bezüglich des Anschlusses an 24V DC wird im Grunde einfach der 230V Anschluss gegen 24V getauscht. Die Leitungen Blau und Schwarz/Weiß, die im Bild 5 am Stecker angeklemmt sind, waren die 230V Zuleitung. Da die Brücke schon eingelötet ist, sind die beiden Leitungen nun für die 24V Zuleitung oder Versorgung verantwortlich.

Dabei stellt die Polarität kein Problem dar.
Da es sich anbietet, ist die blaue Leitung ab nun Minus und Schwarz/Weiß Plus. Die wird  päter mit einem Stück rotem Isolierband als Plus gekennzeichnet. Die schwarze Leitung ist der geschaltete Plus. (Nachdem die Funksteckdose mit dem Handsender eingeschaltet wurde, liegt an der schwarzen Leitung, also dem geschalteten Plus, + 24 V gegen Masse (Blau) an.)

Bild 6 zeigt die freie Platine mit der markierten Plus Leitung.
Bild 7 zeigt die wieder eingebaute Platine.

Ein Ausblick
Den zweiten Teil, also die Erklärung warum das so einfach ist und wie man das auf eine andere Funksteckdose anwendet kommt, wenn das benötigt wird, also Interesse besteht.
Wenn die Funksteckdose an 12V betrieben werden soll, bitte ebenfalls melden, dafür gibt es auch eine Lösung.

Was wir sonst noch so machen?
Strom selbst erzeugt mit BHKW und FHEM
https://forum.fhem.de/index.php/topic,67825.0.html?PHPSESSID=5lkb23spkc5islbg9uu2o200a0


dev0

Zitat von: Kraftwerker am 11 Dezember 2017, 10:39:40
Es besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Leib und Leben.

Warum veröffentlichst Du dann solche Anleitungen, wenn Dir bewußt ist, dass dadurch Menschleben gefärdet werden können. Jeder der mit "Strom" umgehen kann benötigt diese Anleitung nicht, die anderen sollten besser erst gar nicht darüber nachdenken solche Anleitungen zu befolgen nur um ein paar Euro zu sparen. Von einem Profi (Commercial User) hätte ich mehr Verantwortung erwartet.

Entschuldige bitte, meine Antwort war etwas voreilig, da ich nicht bemerkt hate, dass der 230V-Teil nicht mehr benutzt wird und selbst die KOntakte ausgebaut werden.
Sorry, nochmals.

Kraftwerker

Kein Problem dev0!
Vermutlich habe ich auch das Forum "Bastelecke" unterschätzt.

Daher stellt sich die Frage, ob ein zweiter Teil Sinn macht. Also die Erweiterung der Anleitung für Funksteckdosen anderer Hersteller und der Umbau auf 12V.
Was meinst du?

KölnSolar

Auch wenn ich nicht gefragt bin und nicht brauche: ich finds gut. Klare u. eineindeutige Beschreibung  ;)
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

dev0

Zitat von: Kraftwerker am 11 Dezember 2017, 15:08:40
Vermutlich habe ich auch das Forum "Bastelecke" unterschätzt.
Es gibt viele Experten hier im Forum, die auch mit 230V umgehen können, allerdings auch viele Laien...
Generell finde ich solche Bastelanleitungen gut, viele andere hier sicher auch. Gerade, wenn man die passenden Geräte noch rumliegen hat.

Zitat von: KölnSolar am 11 Dezember 2017, 21:29:18
Klare u. eineindeutige Beschreibung  ;)
Hab's verstanden ;)

KölnSolar

War aber wirklich nicht auf Dich gemünzt, sondern ich find die Beschreibung einfach nur gut: schnörkellos, bebildert, step-by-step.... ;)
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Kraftwerker

Zitateinfach nur gut: schnörkellos, bebildert, step-by-step....
Danke.  Lob als Antreiber!

Los geht's.       Teil II

Warum nur die Brücke? - Eine Erklärung
Die Spannungsversorgung der Funksteckdose ist ein einfaches Kondensatornetzteil. Im Schaltplan Bild 8 sieht man die Grundschaltung eines solchen Kondensatornetzteils. Sie besteht aus C1, R1, R2, B1, C2 und IC1. Wobei IC1 häufig lediglich eine Z-Diode ist. Der Rest der Schaltung wird für die Funktionen der Funksteckdose benötigt, und besteht aus Relais, Ansteuerung, yC und 433MHZ Empfänger.
Die Funktion vom Kondensatornetzteil wird im Folgenden knapp erklärt. Der Kondensator C1, Widerstand R1 und R2 sorgen dafür, dass eine 230V Wechselspannung links angelegt, hinter dem der Brückengleichrichter B1 eine 24V DC Spannung erwirkt. Weitere umfangreiche Information findet man im Web unter dem Begriff Kondensatornetzteil.
Wird nun links statt der 230V 24V angelegt und der Kondensator C1 überbrückt (und damit auch R1), liegt die Spannung von 24V DC schon vor dem Brückengleichrichter B1, und damit auch, aber ein wenig geringer, hinter dem Brückengleichrichter, an.

Zufällig verpolungssicher
Dieser Brückengleichrichter ist auch der Grund dafür, dass die Polarität kein Problem darstellt, wie oben im ersten Teil erwähnt. Rechts von B1 ist die Polarität immer ,,richtig".

Nun zum Umbau einer Funksteckdose eines anderen Herstellers.
Man muss den Kondensator, der in dieser Schaltung C1 heißt, finden und die Spannung erkennen, mit der die Funksteckdose nach dem Umbau betrieben werden muss.

Den Kondensator finden
Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer anderen Funksteckdose der Kondensator gelb ist und liegend eingebaut wurde, ist doch wohl gering. Dieser Kondensatortyp heißt X2-Kondensator. Er wird eine ähnliche Größe haben und die schriftliche Information ,,X2". Wenn er das mitbringt, ist er gefunden. Möglich ist auch ein X- Kondensator oder ein Y2-Kondensator (jedoch unwahrscheinlich, da um einiges teurer als der X2). Zum Vergleich kann das obige Bild 6 heran gezoomt werden. Der Kondensator hat unter anderem die Information: 275V~ X2.  275V, dies steht für die maximale Netzspannung.
Das X2 ist nun die gesuchte Bezeichnung. Findet man einen solchen kann die Brücke gesetzt werden. Eventuell ist der X2 stehend eingebaut, dann muss die Brücke von unten eingesetzt werden. Bitte Mitdenken.

Die korrekte zukünftige Betriebsspannung erkennen
Es ist sehr wahrscheinlich die Spannung, die auf dem Relais steht. Ist dort keine Angabe vorhanden, dann sollte man es zuerst mit 5V versuchen. Dies ist aber sehr unwahrscheinlich, da umso geringer die Spannung, desto größer und teurer der X2-Kondensator. Nun probiert man es noch mit 12V, hilft auch das nicht, nimmt man sich als Letztes 24V vor.

Auch mit 12V DC?
Wer Acht gegeben hat, merkt natürlich, dass da einige unnötige Verluste am Widerstand R2 und am Brückengleichrichter entstehen. Wer die beseitigen will, muss aber eine umfangreiche Analyse der Platine durchführen, um die entsprechenden Bauteile zu finden. Das ist nicht unmöglich, aber wie ich meine, unnötig.
Wer jedoch die Platine mit 12V betreiben will (das geht zumindest für die Intertechno ITR 1500 und daher vermutlich auch für andere), muss aber genau diese Verluste beseitigen. Er muss also die Spannung von 12V DC hinter dem Brückengleichrichter anklemmen, ansonsten wird das 24V Relais nicht anziehen. (Das Relais von Intertechno zieht bei 12VDC noch an.) Sofort wird deutlich, dass auch die Anschlussleitungen neu gelegt werden müssen.
Ich denke daher, dass es einfacher ist, wenn einfach das 24V DC Relais gegen eines mit einer 12V DC Spulen-Spannung getauscht wird.
Für das Intertechno ITR 1500 hätte das Finder Relais ,,36.11.9.012" als Schließer (und als Wechsler nicht ganz. Einen Pin muss man abkneifen) den gleichen Fußabdruck.

Viel Erfolg.