Ich habe aufgrund der teils schöneren Frontends zuerst mehrere Lösungen der Mitbewerber ausprobiert.
Wenn man aber einen wild gemischten Hardwarepark hat, aufwändigere Automatisierungen umsetzen will, sowie bei vielen neuen Geräten frühzeitig Unterstützung sucht, landet man irgendwann doch bei FHEM.
Ich halte es für keinen Nachteil, dass man hier etwas Programmieren lernen muss.
Klar gibt es bei anderen Systemen grafische Konzepte wie z.B. Blockly die zu Beginn verführerisch wirken.
Doch wenn die Automatisierungen komplexer werden, muss man hier meist auch auf eine Skriptsprache ausweichen, welche erlernt werden will.
Der Vorteil der schnelleren Einarbeitung ist also eher von kurzer Natur.
Wenn man sich erst einmal in eine Skriptsprache eingearbeitet hat, halte ich es für sinnvoller diese immer zu verwenden,
anstatt innerhalb des SmartHome Systems zweigleisig zu fahren.
Allein schon deshalb, weil auch zu Beginn einfach wirkende Automatisierungsaufgaben dazu tendieren, mit der Zeit durch Feinjustage komplexer zu werden.
Und wie schon öfters erwähnt: Das Ziel sollte normal sein, dass die Bewohner das Konfigurationsinterface des SmartHome Systems nie zu Gesicht bekommen.
Taster / Sensoren in der Wohnung sollten die Bedienung ohne Smartphone / Tablets ermöglichen,
da dies an sich immer unkomfortabler bzw. langsamer und somit gar nicht smart ist.

Selbst Sprachsteuerung ist da oft vorzuziehen.
Ausgaben des Systems halte ich auch sinnvoller mit Sprachausgabe, Sounds, Lampeneffekten, Textanzeigen (bei uns z.B. Lametric Time) oder Push Notifications aufs Handy umzusetzen.
Popups/Anzeigen in der SmartHome Oberfläche oder eine Notification Queue in der selbigen sind auch eher wieder schwer zu erreichen oder im entscheidenden Moment nicht sichtbar.
Es ist natürlich trotzdem gut Lichter / Geräte übers Handy steuern zu können wenn man mal will, Szenen zu starten und z.B. eine Übersicht über die Sensorik wie z.B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit von allen Räumen zu sehen.
Dafür ist aber eine vereinfachte Ansicht von Vorteil, da man weder Konfigurationsdialoge, noch die unzähligen zur Bedienung unnötigen Geräte präsentieren will.
Hier gibt es ja z.B. mit TabletUI eine schöne Lösung.
Bei mir kommt hingegen zur Zeit einfach Homekit zur Anwendung. Damit kommen alle in der Familie gut zurecht.
Die Möglichkeit Favoriten direkt vom Sperrbildschirm/Control Center der Geräte zu bedienen ohne erst eine App öffnen zu müssen,
trägt sehr dazu bei, dass der Nervfaktor bei Handynutzung nicht zu hoch ist.
Aktuell spiele ich auch noch ein wenig damit ausgewählte Geräte per MQTT freizugeben und diese in einer nur als Frontend zweckentfremdeten Installation von HomeAssistant zu präsentieren.
Funktioniert auch einwandfrei und man kann HomeAssistant von der UI schlank halten, da nicht alle Geräte aus Fhem dort landen müssen.
Als Hauptsystem wäre mir HomeAssistant aber nicht flexibel genug.
Auch die Tatsache, dass man einzelne Räume (Views) nicht komplett vor einzelnen Usern verstecken kann, stellt einen wieder vor das Problem, dass die Familienmitglieder keine schlanke Oberfläche haben.
Wird bei mir wahrscheinlich eher wieder rausfliegen, da ich das eher aus Interesse mal testen wollte.
Aber kann durchaus eine schöne Lösung als Frontend für FHEM sein.
Der letzte Punkt der auf einem Handy / Tablet /Computer dann interessant ist, wären noch Langzeitauswertungen.
Also Charts, Kurven, ...
Da kommt von der Flexibilität und der einfachen Bedienung was die Wahl des Zeitraum u.Ä. angeht aber kein SmartHome System an speziell dafür optimierte Software heran.
Ich verwende hier Grafana (bei FHEM z.B. mit DBLog und dem Grafana MySQL Adapter nutzbar) und einzelne Auswertungen werden sogar recht gerne von meiner Frau angeschaut.
z.B. Temperaturverläufe in der Wohnung, Übersicht wann es geregnet hat, Außentemperatur in der Jahresübersicht jeweils mit Min/Max/Mittelwert pro Tag und andersfarbig hinterlegt mit den selben Kuven aus dem Vorjahr zum Vergleich.
Als "Poweruser" ist FHEM für mich immer noch recht alternativlos.
Mag für Leute die nur ein paar Geräte auf einfache Weise automatisieren wollen natürlich ganz anders aussehen...