Automatisierung im Schaltschrank: Erfahrungsumfrage!

Begonnen von Fridtjof, 18 März 2018, 10:35:26

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Fridtjof

Zentrale Frage: Welche Aktoren verbaut man am Besten im Hausanschlusskasten, wenn man eine
A) komfortable Einbettung im FHEM
B) Zukunftssicherheit für kommende Systeme (FHEM X) -> Am Besten große Verbreitung
C) Kostenbewusstsein
D) Hutschienensystem
wünscht?

Schießt los! Welche Systeme habt Ihr im Schaltschrank? Habt Ihr Euch eher darüber gefreut oder geärgert?

PS 1:Hintergrund: Ich plane gerade eine Neuinstallation der Elektrik in unserem Haus, da wir von der klassischen Nullung wegkommen müssen. Die Bauarbeiten starten in 1 1/2 Monaten, daher habe ich nicht mehr viel Zeit für Ausprobieren und Evaluieren, sondern muss schnell Entscheidungen treffen.
Mein Elektriker würde gerne Eltako Aktoren mit RS485-Anbindung verbauen - hat hier jemand Erfahrunge?

PS 2: Die Suche im Forum blieb ziemlich erfolglos. Es gab eine ähnliche aber leider unbeantwortete Anfrage:
https://forum.fhem.de/index.php/topic,76557.msg684515.html#msg684515
Hier gibt es eine technische Anfrage, die unbeantwortet blieb:
https://forum.fhem.de/index.php/topic,74572.msg663384.html#msg663384
Noch eine unbeantwortete Anfrage:
https://forum.fhem.de/index.php/topic,74924.msg666615.html#msg666615

Das macht mir alles nicht allzu viel Hoffnungen, was Eltako angeht..


Fridtjof

Nach Recherchen mit der Suchfunktion im Forum ist Busch-free@home mit FHEM zurzeit keine Lösung..
https://forum.fhem.de/index.php/topic,42806.msg348731.html#msg348731

CoolTux

Sowas ist viel zu Allgemein. Da wird Dir nicht wirklich wer antworten.
Der eine nimmt Homematic Wire der andere KNX und der dritte irgendwas selbstgebautes mit ESPeasy.
Du musst nicht wissen wie es geht! Du musst nur wissen wo es steht, wie es geht.
Support me to buy new test hardware for development: https://www.paypal.com/paypalme/MOldenburg
My FHEM Git: https://git.cooltux.net/FHEM/
Das TuxNet Wiki:
https://www.cooltux.net

MadMax

Hallo,

Ich habe zwei Schränke mit Siemens Logo.
Bin mit der Wahl sehr zufrieden, ich steuere damit Licht und Rollos.
Wenn die Logo mal kaputt ist kann ich den Schrank was anderes bauen.
Der Verdrahtungsaufwand ist halt etwas höher ich habe zu jeder Lampe ein 5×1,5NYM und zu jedem Schalter ein 4 Pariges Telefonkabel gelegt.
Die Logos arbeiten auch komplett autark ohne Fhem.

Gruß Max
Lenovo M910Q Tiny Debian 12, FHEM 6.3, 2x Siemens Logo 0BA7, Homematic CCU3, Philips HUE, 5x SMA Wechselrichter, BYD HVM, SMA EVCharger, Daikin Wärmepumpe über CAN

Contrib: https://svn.fhem.de/trac/browser/trunk/fhem/contrib/MadMax

UweH

Wenn Du wissen willst, ob Eltako mit FHEM läuft, dann nimm Dir einen FAM14, einen FSR14 und einen Busankoppler. Bau alles zusammen und versuche, das Konstrukt innerhalb von 15 min mit FHEM zu verbinden und Schaltvorgänge auszulösen. Damit ist Deine Frage beantwortet.

Gruß
Uwe

gadget

#5
Hallo,

Eltako wirst Du mit fhem auf jeden Fall integriert bekommen. Und es besteht die Möglichkeit da auch auf das Enocean-System zurückzugreifen für spätere Erweiterungen. Nachteil: Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller.

KNX hätte den Vorteil, dass es da für jeden erdenklichen Anwendungsfall Geräte gibt, keine Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller und das lernt jeder Elektriker-Lehrling in der Ausbildung, was für die langfristige Perspektive ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Was ich bei KNX schrecklich finde ist die ETS Software (Windows only), die man zur Einrichtung braucht und für teueres Geld kaufen muss. Die fhem-Einbindung einer KNX-Installation ist auch bei weitem nicht so einfach wie bei Eltako oder gar Homatic.

Grüße, gadget

M@ik

Hallo, also ich habe Eltako jetzt mit einem Rolladen getestet. Meine aktuelle Konfiguration sieht wie folgt aus:

1x FAM14
1x FSB14
1x FGW14-USB
1x FT55

Insgesamt habe ich 13 Rolläden die mit 5x1,5 verkabelt sind. Die Taster sind mit 2x2x0,6 verkabelt.

Hatte erst einige Zeit gebraucht, um das Ganze zum Laufen zu bekommen, das lag aber sicherlich auch daran, dass ich keine Programmierkenntnisse hatte. Nun läuft das Ganze und ich kann den Rolladen auch über Homekit steuern. Was nicht ganz 100% funktioniert, ist das Anfahren von Zwischenpositionen (z.B. 50%). Er fährt zwar dann grob in die Richtung aber es passt nicht zu 100%. Ich glaube das liegt auch daran, weil die Zeit zum hoch und runter fahren nicht genau identisch ist. Man kann aber nur eine Zeit hinterlegen.

Ich hatte mich für Eltako entschieden, weil es zum einen wesentlich günstiger ist als z.B. Homematic Wired und weniger Platz im Sicherungskasten benötigt. Außerdem baut Eltako qualitativ vernünftige Sachen. Sollte man irgendwann mal keine Lust mehr auf FHEM haben so gibt es halt auch fertige Lösngen z.B. Wibutler oder auch direkt von Eltako.

Ich denke mit Eltako kann man zumindest nichts falsch machen. Alle Systeme haben aber natürlich Ihre Vor- und Nachteile.

Gruß, Maik

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
meiner Meinung nach erfüllt HMWired zumindest die Punkte A und D.
Punkt B ergibt sich bei solchen Installationen sowieso dadurch, dass man alles im Schaltschrank zusammenführt. Dann kann man irgend wann einmal Teile ersetzen, wenn man will. Außerdem kann man HMWired-Teile nachbauen.
Punkt C kommt ein bisschen darauf an, wie man seine eigene Zeit bewertet. Es soll HMWired Installationen geben, bei denen kein einziges Teil von eq3 ist...
Gruß,
    Thorsten
FUIP

Cybers

Hallo,

nach anfänglichen Versuchen in der Haussteuerung mit Homematic bin ich inzwischen komplett auf Eltako Serie 14 umgestiegen. Homematic hat mehr was von einer Bastellösung.
Mit der Serie 14 von Eltako habe ich inzwischen zwei komplette Neuinstallationen in Einfamilienhäuser umgesetzt und kann nur sagen, daß alle Beteiligten mehr als zufrieden sind. Die komplette Steuerung läuft über Fhem auf einem Raspberry Pi 3, als Visualsierung und zentrales Bedienpanel läuft Smartvisu auf einem Tablett mit Wandeinbaurahmen.
Bei Interesse schreibe ich gerne weitere Details.

Gruß, Sascha
FHEM 6.2 auf Raspberry PI 4 / Smartvisu
Eltako Serie 14: FAM14, FGW14-USB, FSB14, FSR14-4x, FSR14-2x, FDG14, FTS14-EM in Kombination mit Jung F50 24V Tastern
1-Wire Temperatursensoren
aus alter Zeit:
Gott sei Dank nur noch 3 Homematic Jalousie- & Schaltaktoren! Wer sich mit Funk auskennt, legt Kabel

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
Zitat von: Cybers am 19 März 2018, 14:28:18
nach anfänglichen Versuchen in der Haussteuerung mit Homematic bin ich inzwischen komplett auf Eltako Serie 14 umgestiegen. Homematic hat mehr was von einer Bastellösung.
Ich selbst habe EnOcean ziemlich schnell fallen gelassen, als ich einmal einen Rollladenaktor konfigurieren musste. Das Rumgefrickel mit den kleinen Einstellrädchen ist meiner Meinung nach nicht gerade auf der Höhe der Zeit. Außerdem gehen glaube ich keine Direktverknüpfungen (oder)?
Es kann gut sein, dass die Eltako 14 mehr Geräte hat, aber ob das mehr oder weniger "Gebastel" ist? Naja...
Gruß,
   Thorsten
FUIP

hexenmeister

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 19 März 2018, 14:38:18
Hi,Ich selbst habe EnOcean ziemlich schnell fallen gelassen, als ich einmal einen Rollladenaktor konfigurieren musste. Das Rumgefrickel mit den kleinen Einstellrädchen ist meiner Meinung nach nicht gerade auf der Höhe der Zeit. Außerdem gehen glaube ich keine Direktverknüpfungen (oder)?
Es kann gut sein, dass die Eltako 14 mehr Geräte hat, aber ob das mehr oder weniger "Gebastel" ist? Naja...

Kann (und sollte, da einfacher) alles in PCT14-Software eingestellt werden. Welche Direktverknüpfungen sollen nicht gehen?
Habe bei mir sein einem Jahr Eltako laufen (FSR14, FUD14, FSB14, FAM14, FTS14EM, FGW14). FSB14 zicken in FHEM schon etwas rum bei der Berechnung des Standes. Sonst keine Probleme.
Maintainer: MQTT_GENERIC_BRIDGE, SYSMON, SMARTMON, systemd_watchdog, MQTT, MQTT_DEVICE, MQTT_BRIDGE
Contrib: dev_proxy

samuel

Hallo,

ich nutze bei uns auch das Eltako System. Ich habe dabei alles zentral im Sicherungskasten geschaltet.
Vom Preis/Leistungsverhältnis ist Eltako echt super, kaum woanders gibt es z.B. so günstige Dimmer.
Was mich an dem System allerdings stark stört, dass es keine bzw. nur sehr eingeschränkte "Logik"-Hutschienenmodule gibt.
Es gibt zwar eins zur Zeitsteuerung und für Multisensoren gibt es auch einiges an Konfigurierbarkeit, aber für weiterführende Logiken braucht es FHEM/IP Symcon/Eltako GFVS...
Darüberhinaus fehlen mir an dem System kabelgebundene Sensoren

Ich bin daher gerade dabei ein 2TE Modul zu entwickeln was im RS485 Eltako Bus hängt,  1-Wire Sensoren anbindet und auch diverse Logiken zur Verfügung stellt (z.B. Bewegungsmelder nach 23 Uhr dimmt Flurlicht auf 40%, Taster im Flur aber normal auf 100%)

Gruß,
Samuel

Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: hexenmeister am 20 März 2018, 13:23:31
Kann (und sollte, da einfacher) alles in PCT14-Software eingestellt werden. Welche Direktverknüpfungen sollen nicht gehen?
Wie gesagt, ich hatte mal mit einem Rollladenaktor zu tun (in dem Fall Funk) und bei dem konnte man gar nichts so wirklich einstellen (außer an dem kleinen Rädchen) und irgendwelche Verküpfungen gab es da auch nicht. Wenn das allerdings normalerweise (und insbesondere bei Kabel-Lösungen) geht, dann umso besser.

Zitat
Habe bei mir sein einem Jahr Eltako laufen (FSR14, FUD14, FSB14, FAM14, FTS14EM, FGW14). FSB14 zicken in FHEM schon etwas rum bei der Berechnung des Standes. Sonst keine Probleme.
Bei mir läuft schon etwas länger HM-Wired und da zickt nichts (außer einem selbstgebastelten Teil, aber da war ich halt zu faul, das gescheit zu machen). Außerdem braucht man keine weitere Software, um das ganze einzustellen.

Zitat von: samuel am 24 März 2018, 20:06:34
Ich bin daher gerade dabei ein 2TE Modul zu entwickeln was im RS485 Eltako Bus hängt,  1-Wire Sensoren anbindet und auch diverse Logiken zur Verfügung stellt (z.B. Bewegungsmelder nach 23 Uhr dimmt Flurlicht auf 40%, Taster im Flur aber normal auf 100%)
Naja, für solche "Logiken" greife ich selbst gerne auf FHEM zurück. Allerdings ist der Punkt mit dem "zu entwickeln" interessant. Inwiefern kann man da tatsächlich etwas selbst entwickeln? Ist das Protokoll wirklich öffentlich? (Den Eindruck hatte ich bisher nicht.)
Gruß,
   Thorsten
FUIP

pula

#13
Hi,

ich habe in meinem Schaltschrank ein buntes Durcheinander aller möglichen Systeme (HM, HM Homebrew, Arduinos mit mqtt, milight etc). Fhem dient als zentrale Schnittstelle
Meines Erachtens hat da (wie auch die Vor-Schreiber schon gesagt haben) jeder andere Bedürfnisse und Vorstellungen.
Da ich das Ganze bei einem Umbau vor ca. 2 1/2 Jahren realisiert habe - und die gesamte Elektronik selbst verbaut und zum Teil auch selber designed habe - denke ich, daß ich auch schon ein wenig Erfahrung habe.

Aus meiner Sicht ist für Zukunfts-Sicherheit vor allem wichtig (unabhängig von den verwendeten Komponenten):
*) wenn möglich strom (steckdosen, licht etc) sternförmig verkabeln - dann kann man später im Schaltschrank machen, was man möchte
*) alles GUT beschriften und dokumentieren (lassen) - wenn möglich mit Reihenklemmen arbeiten, um später Änderungen einfach machen zu können
*) wenn möglich mitarbeiten, um das Ganze zu verstehen
*) so viele Leer-Rohre wie möglich einziehen
*) lieber ein paar Dosen zu viel als zu wenig setzen
*) wenn Bus-Verkabelung: lieber ein paar Drähte mehr als nötig verwenden, so hat man später Luft
*) genügend LAN-Anschlüsse oder zumindest einen ausreichend großen Switch einbauen
*) FI-Gruppen verbauen (zb für alle Steckdosen im Esszimmer) - dann kann man später beim Basteln gefahrlos arbeiten, ohne gleich alles lahmzulegen
*) Den Schaltschrank mit ausreichend Platz für zukünftige Erweiterungen planen

Habe im Lauf der Zeit schon einige Komponenten umgebaut oder auf anderes getauscht und mit dem System bin ich bis jetzt gut gefahren. Auch wenn ich schon SEHR viel Zeit da hineingesteckt habe...

Ob die Dinge jetzt auf Hutschiene oder nicht gebaut werden, lässt sich so (fast) beliebig ändern, wenn man möchte.
Zu Eltako kann ich aber leider nichts sagen :-(

Cheers,

Pula
fhem (debian auf proxmox), HM-LAN und wired, MySensors, FritzBoxes, Kodi, vdr, Onkyo, squeezeplayers, nanoCUL, wifilight (Ethernet-Bridge), Heizungssteuerung (python/vncdotool), doorpi, ESP/Arduinos/MQTT, Alexa, HomeConnect, Sonoff/Tasmota, espRGBWW, esphome, Telegram

samuel

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 24 März 2018, 21:06:04
Naja, für solche "Logiken" greife ich selbst gerne auf FHEM zurück. Allerdings ist der Punkt mit dem "zu entwickeln" interessant. Inwiefern kann man da tatsächlich etwas selbst entwickeln? Ist das Protokoll wirklich öffentlich? (Den Eindruck hatte ich bisher nicht.)

die ganzen PC basierten Steuerungen sind ja an sich schön. Aber sie benötigen verhältnismässig viel Strom, regelmäßige Wartung mit Updates, wie verhält sich ein Raspberry im Dauerbetrieb in den nächsten 30 Jahren etc.
Ich habe mir daher als Grundsatz gesetzt alles muss ohne FHEM autark funktionieren. Der Raspberry macht dann nur die Visualisierung.
Ich möchte nicht im Dunkeln oder kalten sitzen, wenn der Raspberry im harmlosen Fall gerade ein Kernelupdate macht...

Es gibt ganz gute Dokumentationen zum Enocean Protokoll. So kompliziert ist das nicht. Die FHEM machen auch nichts anderes als dort mitzulesen und mitzusenden. Das ganze geht also auch in einem Mikrocontroller.

Gruß,
Samuel