Lehrprojekt mit FHEM und HomeMaticIP

Begonnen von Noran, 25 Mai 2018, 12:31:40

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Prof. Dr. Peter Henning

#15
Dem kann ich nicht zustimmen: Die Diskussion wird durchaus verhaltensorientiert geführt - nur nicht von allen. Ich habe zusammen mit Anderen schon Mitte der 90er Jahre Verhaltensfragen in ein Sicherheitskonzept der Deutschen Börse eingebracht.

Allerdings weigerten sich schon damals die so genannten Entscheider, ihr Verhalten zu ändern und sahen in der Informatik nur Mittel zur Unterstützung ihrer festgefügten Weltanschauung.
Das geht bis heute so weiter - gerade die ZEIT von vorgestern führt mir dies wieder vor Augen. Da fordert doch eine namhafte deutsche Unternehmerin, die auch Mitglied des Wissenschaftsrates war und selbst Literaturwissenschaftlerin ist, dass jedes Schulkind "programmieren" lernen solle - das würde die Wirtschaft brauchen.

Nun bin ich wirklich einer derjenigen, der das Thema "Informatik im Schulunterricht" (eben nicht "programmieren") seit Jahren vorantreibt - aber es schüttelt mich, wenn ich dann erlebe, wie die so genannten Entscheider daraus  wieder einen Technikunterricht zum Nutzen der Wirtschaft machen. So lange "Techies" als nützliche (mietbare) Zwerge gelten, wird das auch nicht anders werden.

LG

pah

dev0

ZitatSo lange "Techies" als nützliche (mietbare) Zwerge gelten, wird das auch nicht anders werden.
Das kann ich, als Freelancer in der IT (30+ Jahre), gar nicht genug unterstreichen. Leider.

Prof. Dr. Peter Henning

Wir können alle nur unser Bestes geben, die Mentalität zu ändern. Ich habe Anfang November auf einer Konferenz im ZKM eine Keynote zu der Frage gehalten, wer denn eigentlich in der digitalen Welt der "Feind" ist. Kann man hier ansehen: https://zkm.de/de/person/peter-a-henning

LG

pah

ext23

#18
Und als Informationsquelle für Interessierte: Mal den CISSP machen, als Anfang immer gut...

Zumindest hierfür "Hm, die Diskussion um Sicherheit in der IT wird leider nur technologisch und nicht Verhaltensorientiert geführt."

Technisch ist wie gesagt alles einfach, es reicht nur bei vielen nicht im Kopf, das ist das große Problem... Es reicht bei vielen nicht mal mehr den Schalter umzulegen der auch noch da ist und rot blinkt.

/Daniel
HM, KNX, FS20, 1-Wire, PanStamp, AVR-NET-IO, EM1000EM, PCA301, EC3000, HM-LAN, CUL868, RFXtrx433, LGW, DMX @Ubuntu-Server (Hauptsystem) & Raspberry Pi (Satellit)

Noran

Von Mittwoch bis heute läuft das Forum Bauinformatik. Dort habe ich das System einmal vorgestellt. Wer Interesse hat, kann sich gerne den Beitrag online ansehen: https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet. Seite 121 bis 128.

Liebe Grüße
Noran

Morgennebel

ZitatAls problematisch stellte sich die Handhabung von FHEM dar. Die Weboberfläche ist für Spezialisten gestaltet und arbeitet mit Befehlen zum Einrichten von neuen Modulen und ändern der Paramter. Eine intuitive Bedienung ist demnach kaum möglich. So müssen z.B. Regeln für zeitgesteuerte Events per Kommandozeile definiert werden.

Mir graust vor einer Lehre für zukünftige Ingenieure, die an einer Befehlszeile scheitern. Das ist die Grundlage für ein weiteres BER, Stuttgart 21 und eine Elbphilharmonie...

Ciao, -MN
Einziger Spender an FHEM e.V. mit Dauerauftrag seit >= 24 Monaten

FHEM: MacMini/ESXi, 2-3 FHEM Instanzen produktiv
In-Use: STELLMOTOR, VALVES, PWM-PWMR, Xiaomi, Allergy, Proplanta, UWZ, MQTT,  Homematic, Luftsensor.info, ESP8266, ESERA

CoolTux

S. 125
Zitat
FHEM  ist  nicht  in  der  Lage  direkt  über  den Transceiver  mit  den  Smart-Home-Elementen  von  HomeMatic  IP  zu  kommunizieren.  Dies liegt an dem eigens entwickelten Kommunikationsprotokoll der Marke (FHEM E.V. 2017).

Ich verstehe das so das das "eigens entwickelten Kommunikationsprotokoll" von FHEM ist. Dem ist aber nicht so, es ist hier sicherlich Homematic gemeint.
Du musst nicht wissen wie es geht! Du musst nur wissen wo es steht, wie es geht.
Support me to buy new test hardware for development: https://www.paypal.com/paypalme/MOldenburg
My FHEM Git: https://git.cooltux.net/FHEM/
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https://www.cooltux.net

connormcl

Zitat von: CoolTux am 21 September 2018, 14:57:49
S. 125
Ich verstehe das so das das "eigens entwickelten Kommunikationsprotokoll" von FHEM ist. Dem ist aber nicht so, es ist hier sicherlich Homematic gemeint.

Nein, das ist ein Zitierhinweis. Im Literaturverzeichnis steht dabei ein Verweis auf das FHEM Forum:

FHEM E.V. (2017),
www.forum.fhem.de/index.php/topic,83376.msg756115.html#msg756115
(21.07.2018).

Allerdings ist der Link falsch und existiert so nicht...

Und generell finde ich die Entscheidungsbegründungen im Artikel aus wissenschaftlicher Sicht zumindest fragwürdig... dort werden z.B. Komponenten genommen, weil sie "einfacher zu installieren" oder nicht genommen, weil "das Fortschreiten der Entwicklung" nicht absehbar ist (was es dann bei der ausgewählten Komponente auch nicht ist).
Genauso wurde die Auswahl von FHEM begründet: Quelloffen und viele Schnittstellen. Da fallen mir aus dem Stand mindestens drei weitere Systeme ein, die das bieten... hätte man vergleichen können... auch wenn man sich nachher über angebliche Unzulänglichkeiten bei FHEM beschwert, die nur deshalb unzulänglich sind, weil man das System noch nicht vollständig begriffen hat...

Prof. Dr. Peter Henning

#23
Meine Güte, welch ein Unsinn. Diese Fakultät scheint irgendwelchen halbfertigen Studierenden Vorträge zu geben und das als "Wissenschaft" zu verkaufen. Ich werde dem mal nachgehen und versuchen, die Qualität etwas zu heben...

LG

pah

Wernieman

OT:

pah:
Kann es nicht woanders schreiben, deshalb hier: Danke für den Link auf Deine KeyNode
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

Noran

@ Morgennebel: Ingenieure im Bauwesen sind keine Elektroingenieure oder ähnliches. Sie sind Fachmänner für Statik und Bauwerksphysik. Ein Großteil arbeitet mit Excel oder Fachspezifischer Software für Berechnungen, wobei mit grafischen Benutzeroberflächen gearbeitet wird. Kommandozeilen sind für viele weit entfernt. Bei Architekten sieht es ähnlich aus (auch diese dürfen sich offiziell als Ingenieur bezeichnen.

@CoolTux: Dieses Missverständnis tut mir leid. Zentraler Punkt dort ist, dass FHEM nicht direkt mit HomeMatic-Komponenten kommunizieren kann. Es muss immer eine CCU (physisch oder virtuell) zwischen geschaltet werden. Wenn die Kommunikation ohne eine CCU funktionieren würde, wäre das ein Fortschritt.

@connorcml: Eine weitere Software wurde genannt: openHAB. Leider war als maximale Länge 8 Seiten vorgegeben. Da der Fokus auf einer Möglichkeit der Umsetzung lag und nicht auf dem Vergleich unterschiedlicher Software, wurden keine weiteren Begründungen für die Auswahl angeführt. openHAB und FHEM bleiben als gleichwertig stehen. Ich würde mich freuen zu hören, wo ich Wissenslücken in FHEM habe. Welche Unzulänglichkeiten beruhen auf Unverständnis?

Prof. Dr. Peter Henning

#26
ZitatWenn die Kommunikation ohne eine CCU funktionieren würde, wäre das ein Fortschritt.

Prima. Dieser "Fortschritt" existiert in Bezug auf HomeMatic seit mindestens 5 Jahren und ist bestens dokumentiert. Dass dies mit HomeMaticIP nur unter Verwendung des Hersteller-eigenen Gateways funktioniert, ist, neutral ausgedrückt, Politik des Herstellers.

Schlussfolgerung: Leider wurde der "Artikel" sehr schlecht recherchiert. Bestätigt meine Einschätzung von oben - das ist echt Schund.

LG

pah

CoolTux

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 22 Oktober 2018, 14:22:46
Prima. Dieser "Fortschritt" existiert seit mindestens 5 Jahren und ist bestens dokumentiert.

Schlussfolgerung: Leider wurde der "Artikel" sehr schlecht recherchiert. Bestätigt meine Einschätzung von oben - das ist echt Schund.

LG

pah

Pah hast Du die Randbedingung bei Deiner Aussage beachtet "Lehrprojekt mit FHEM und HomeMaticIP"


Grüße
Du musst nicht wissen wie es geht! Du musst nur wissen wo es steht, wie es geht.
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https://www.cooltux.net

Morgennebel

Zitat von: Noran am 22 Oktober 2018, 13:53:52
@ Morgennebel: Ingenieure im Bauwesen sind keine Elektroingenieure oder ähnliches. Sie sind Fachmänner für Statik und Bauwerksphysik. Ein Großteil arbeitet mit Excel oder Fachspezifischer Software für Berechnungen, wobei mit grafischen Benutzeroberflächen gearbeitet wird. Kommandozeilen sind für viele weit entfernt. Bei Architekten sieht es ähnlich aus (auch diese dürfen sich offiziell als Ingenieur bezeichnen.

Vielleicht ist mein Verständnis an universitäre Lehre und Methoden anders als Deines?

Ich erwarte von einer Universität, daß sie die Methoden und Strukturen lehrt und vermittelt. Die Werkzeuge dazu sind nebensächlich - Excel, Befehlszeile, PHP, bash - egal. Solange die Strukturen verstanden wurden, läßt sich das alles irgendwie realisieren.

Eine Universität, die sich auf die Werkzeuge beschränkt, beschneidet notwendigerweise das Vermitteln der Strukturen und Methoden. Dann verkommen die Statiker zu Datentypisten, ohne zu wissen, was sie da eigentlich tun...

Wo bleibt dann die Forschung, die Weiterentwicklung, die Innovation, wenn alle "Ingenieure" nur stumpf Zahlen in Bildschirmmasken hämmern?

Ciao, -MN
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FHEM: MacMini/ESXi, 2-3 FHEM Instanzen produktiv
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Prof. Dr. Peter Henning

@CoolTux: Du hast Recht, das hätte man präziser formulieren müssen. Siehe oben.

@Morgennebel:
ZitatIch erwarte von einer Universität, daß sie die Methoden und Strukturen lehrt und vermittelt
Lass mal bitte das "Universität" weg. Wir sagen deshalb "Hochschule", weil dieser Anspruch auch an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften - ehemals Fachhochschulen - besteht. Wir grenzen uns aber bewusst von den Universitäten ab.

ZitatWo bleibt dann die Forschung, die Weiterentwicklung, die Innovation, wenn alle "Ingenieure" nur stumpf Zahlen in Bildschirmmasken hämmern?
Einer der Gründe für die Abgrenzung ist, dass an manchen (nicht allen) Universitäten genau dies passiert. Es wird Mickymaus-Wissenschaft betrieben.

LG

pah