Wann genau kommt es zur Tacktung der Viessmann?
Der Brenner schaltet sich aus, sobald die Kesseltemperatur den Sollwert, also Vorlauftemperatur + (9F), um 8 K überschreitet.
Wenn die Heizung zu viel Wärme produziert, kann man beispielsweise entweder die Heizkurve senken oder aber die Haustemperatur absenken.
Sofern es der Modulationsbereich zulässt, wird die Heizung unabhängig von der eingestellten Heizkurve immer nur so viel Wärme produzieren, wie das Haus tatsächlich aufnehmen kann. Ein Absenken der Heizkurve senkt die Vorlauftemperatur und damit, bei gegebener Gebäudetemperatur, die Temperaturdifferenz zwischen Heizkörper und Gebäude. Das führt, zumindest bei meinem Haus, in der Übergangsphase unweigerlich zu vermehrtem Takten, sofern nicht eine der Sommersparfunktionen greift.
Die Heizung ist immer bemüht, ein Gleichgewicht zwischen erzeugter und abgenommener Wärme zu halten. Nur wenn das aufgrund äußerer Einflüsse (Sonne, Kaminfeuer, geschlossene Ventile, ...) nicht möglich ist, kommt es zum Takten.
Der einzige Ausweg ist entweder die Raumtemperatur in der Übergangsphase zu erhöhen, oder der Heizung beizubringen, den Heizbedarf des Gebäudes aus dem Verlauf der Außentemperatur abzuleiten (Stichwort A5/A6).
Wenn der Abtransport das Problem ist, kann man die Pumpenleistung erhöhen.
Ja, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass der Wärmestrom immer das Produkt zwischen Temperaturdifferenz (in dem Fall zwischen Vor- und Rücklauftemperatur) und Massenstrom (Durchflussgeschwindigkeit) ist. Es gibt also einen relativ großen Bereich, in dem die Pumpenleistung keinen nennenswerten Einfluss auf den Wärmestrom hat.
Ich verstehe aber noch nicht, wie die Viessmann "merkt", dass die Wärme nicht abtransportiert werden kann - die Heizung springt für bestenfalls eine Minute an
Ausschließlich am Verlauf der Kesseltemperatur. Je kleiner das Kesselvolumen umso schneller die Taktfrequenz. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn die Heizung von Haus aus etwas mehr "Intelligenz" mitbringen würde, als eine simple Zweipunktreglung mit 12 K Hysterese. Aber ich habe durchaus Verständnis dafür, dass sie weiter an diesem Regelungsmechanismus festhalten. Und das Problem lässt sich ja zum Glück mit den Sommersparfunktionen recht gut entschärfen.
und da ändert sich doch die Rücklauftemperatur nicht.
Die Rücklauftemperatur wird zumindest bei meiner Heizung nicht (digital) erfasst und somit bei der Regelung nicht mit einbezogen.
Bei kalten AT (also unter 5) taktet das Ding gar nicht
Je kälter die Außentemperaturen sind, umso mehr ist das Haus in der Lage Wärme zu "schlucken". Und umso unwahrscheinlicher wird es, dass die Kesseltemperatur den Sollwert deutlich überschreitet und der Brenner sich abschaltet.
Das ist exakt der (ungewichtete) Durchschnitt der letzten zehn Aussentemperaturen (d.h. gemessen alle 10 Minuten).
Bei einer Zeitkonstante von 100 könnte man die Formel folgenderweise schreiben:
ATged(n+1) = ATged(n) * 0.99 + AT * 0.01
Und das entspricht nicht dem Durchschnitt der letzten zehn Außentemperaturen.
Nach einer gewissen Zwangspause, schaltet er wieder ein. Warum weiß ich noch nicht.
Weil die Heizung nur durch "Heizen" erkennen kann, ob Heizbedarf besteht oder nicht.