Lohnen sich elektronische Heizkörperthermostate bei moderner Zentralheizung?

Begonnen von hanzoh, 22 Oktober 2018, 12:12:15

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hanzoh

Hallo,

ich werde in den nächsten Monaten meine alte Ölheizung durch einen neuen Pelletkessel inkl. Pufferspeicher (und evtl. Solarthermie) ersetzen.
Dieser neuer Kessel hat eine sehr moderne und umfangreiche Steuerung, die sich auch über eine API in FHEM einbinden ließe.

In den Wohnräumen befinden sich Heizkörper, alle sind an einen Heizkreis angeschlossen (7 Räume mit 8 Heizkörpern im EG, 6 Räume mit 6 Heizkörpern im OG).

Nun stellt sich mir die Frage, ob sich elektronische Heizkörperthermostate (z.B. von Homematic) dann überhaupt noch lohnen,
wenn ich in der Zentrale selbst schon viel regeln kann?
Zusätzlich ließen sich diese auch noch mit Fensterkontakten und Raumthermostaten ergänzen (da der Fühler direkt an der Heizung ja viel wärmer ist als in der Mitte des Raums oder der gegenüberliegenden Wand).

Ich habe leider noch wenig Erfahrung mit Heizkurve einstellen etc, da meine jetzige Heizung das gar nicht kann.
Aber wenn ich es richtig verstanden habe, soll ich mit der neuen Heizung alle Ventile voll aufdrehen und die Heizkurve soweit senken,
bis ich den Raum mit der höchsten Solltemperatur gerade noch warm bekomme.
Wenn ich diesen Zustand erreicht habe kann ich die anderen Thermostate weiter zudrehen, um andere Räume kühler zu bekommen.

Habe ich dann mit Homematic Thermostaten noch Vorteile im Verbrauch oder Komfort?

pc1246

Moin
Ein paar kurze Denkanstoesse fuer Dich.
Ist immer jemand zu Hause?
Brauchst du in der Nacht die gleichen Temperaturen wie am Tag?
Stehst Du immer zur gleichen Zeit auf?
Ich denke Du wirst alle drei Fragen mit Nein beantworten! Und ich koennte noch viele Weitere stellen.
Evtl. solltest du auch mal eine Bedienungsanleitung eines solchen Thermostaten durchlesen, um eine Vorstellung zu bekommen was die koennen.
Meinst du das der Rest der Welt alles nur alte Heizungen hat? Schau mal wie viele verschiedene Heizkoerperthermostate es am Markt gibt.
Gruss Christoph
HP T610
Onkyo_AVR;3 Enigma2; SB_Server ; SB_Player; HM-USB mit 15 HM-CC-RT-DN, 3 HM_WDS10_TH_O, 6 HM-Sec-SCo, 4 HM-Sec-MDIR-2, 1 HM-Sen-MDIR-O-2, 8 Ferion 5000 OW ; PhilipsTV; 4 harmony hub; Jeelink mit 9 PCA301; Somfy; S7-300; 3 LGW; HUE; HM-IP auf Charly

Andreas29

Hi,

dazu dürfte es so viele Meinungen geben wie Heizungsnutzer.

Das hängt von mehreren Faktoren ab. Hydraulik des Heizungssystems, Wärmebedarf der Bewohner, Aufheizkoeffizienten des Gebäudes und deren Konstanz (so verändert sich bei meinem Haus z.B. zw. 0 und -5 die Eigenarten so dass ich da eine andere Heizkurve brauche als bei Temperaturen zw. 0 und +5). um mal einige zu nennen.
Eine Heizungsregelung ohne Rückmeldung aus den zu heizenden Räumen ist in meinen Augen kein geschlossener Reglerkreis. Zwar können moderne Regler mittlerweile über Raummodelle die Raumisttemperatur relativ gut nachbilden, aber es ist eben eine errechnete Temperatur.
Eine Rückmeldung aus den Räumen an die Therme ist in meinen Augen sinnvoll.
Ob man das nur über Temperatursensoren oder über Heizungsthermostate macht (bei denen man dann weitere Möglichkeiten nutzen kann) ist dann am ehesten eine Frage der persönlichen Komforvorlieben.
Imho bieten solche Thermostate -vorausgesetzt sie kommunizieren mit der Therme- die Möglichkeit einzelne Räume entsprechende Heizprofile zuzuweisen und insbesondere die mangelnde Sorgfalt bei der Bedienung (Fenster auf aber Heizung vergessen) auszubügeln.

Grüße

Andreas

enno

Moin hanzoh,

wenn du mit einer Person des anderen Geschlechts zusammen wohnst, dann würde sich die Frage vermutlich nicht stellen. Wenn ich die Temperatur zentral steuern würde, wär es mir vermutlich im Arbeitszimmer zu warm und meiner Frau im Wohnzimmer zu kalt oder wenn meine Frau im Arbeitszimmer sitzt bei gleicher Temperatur ok, mir im Wohnzimmer zu warm. Die Kinder lassen die Fenster auf und die Heizung läuft weiter...

Wenn du allein wohnst, dann könnte es ohne Regler gehen.

Gruss
  Enno
Einfacher FHEM Anwender auf Intel®NUC

hanzoh

Die Frage ist, ob das das gewöhnliche 0-5 Thermostat dann nicht auch kann.
Also ich scheue die Investition nicht, es macht ja auch Spaß das ganze einzurichten und kennenzulernen.
Wenn sich dann jedoch nur hinterher herausstellt, dass die Zentrale gegen die Raumthermostate "kämpft",
dann habe ich ja nichts dabei gewonnen.

Andreas' Kommentar zum Thema Feedback der Homematic Regler an die Zentrale ist natürlich interessant.
Das müsste dann wahrscheinlich in FHEM umgesetzt werden, welches die Infos der HM Thermostate via API an den Kessel zurückgibt,
bzw. darüber entscheidet, was der Kessel tun soll.

MadMax-FHEM

Was verm. nicht passieren wird: tatsächlich Geld sparen...

Da du die Investition in die HK-, Wand-, etc.- Thermostate erst mal ersparen musst...
...und dann kommt noch dazu, dass wenn du mal vom "Virus" gepackt wurdest es erst richtig los geht... ;)

War zumindest bei mir so...

Aber auch Raumklima etc. sind neben Geld sparen etc. gute Gründe.
Und seit ich Luftfeuchte etc. messe ist da deutlich etwas passiert... :)

Gruß, Joachim
FHEM PI3B+ Bullseye: HM-CFG-USB, 40x HM, ZWave-USB, 13x ZWave, EnOcean-PI, 15x EnOcean, HUE/deCONZ, CO2, ESP-Multisensor, Shelly, alexa-fhem, ...
FHEM PI2 Buster: HM-CFG-USB, 25x HM, ZWave-USB, 4x ZWave, EnOcean-PI, 3x EnOcean, Shelly, ha-bridge, ...
FHEM PI3 Buster (Test)

enno

Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 15:18:09
Wenn sich dann jedoch nur hinterher herausstellt, dass die Zentrale gegen die Raumthermostate "kämpft",

Bei mir sind die Regler in den Badezimmern "ganz offen". Das steuert die Heizung im Keller. Die anderen Zimmer regel ich einzeln (HM). Mein Heizungsmonteur fand das ok und meine Familie auch. Die Brennwertheizung kommt damit auch klar, soweit ich das beurteilen kann.

Am Anfang habe ich im Bad auch einzeln geregelt, da konnte ich das ganze System ins "schwingen" bringen. Das passiert jetzt nicht mehr.

Gruss
  Enno
Einfacher FHEM Anwender auf Intel®NUC

Wuppi68

Naja,

ein 08-15 Thermostat kann NUR eine (eingestellte) Temperatur halten ... und kostet auch ca. 20€

ein HM-CC-RT-DN als Bausatz kostet bei ELV 30€ und die Montage ist minimal schwerer als eine Schraube mit Dübel in der Wand zu versenken ;-)

für die 10€ Mehrkosten pro Heizkörper bekommst Du:

- Zeitsteuerung (4 mal pro Tag)
- Ist - Temperatur
- Öffnungsgrad vom Ventil --> angeforderte Heizleistung
- in Verbindung mit Fensterkontakten automatisch eine Absenkung

und durch die Ventilstände könntest Du dann via FHEM sogar den Vorlauf entsprechend Regeln
Jetzt auf nem I3 und primär Homematic - kein Support für cfg Editierer

Support heißt nicht wenn die Frau zu Ihrem Mann sagt: Geh mal bitte zum Frauenarzt, ich habe Bauchschmerzen

pc1246

Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 15:18:09
Die Frage ist, ob das das gewöhnliche 0-5 Thermostat dann nicht auch kann.
Also ich scheue die Investition nicht, es macht ja auch Spaß das ganze einzurichten und kennenzulernen.
Wenn sich dann jedoch nur hinterher herausstellt, dass die Zentrale gegen die Raumthermostate "kämpft",
dann habe ich ja nichts dabei gewonnen.

Andreas' Kommentar zum Thema Feedback der Homematic Regler an die Zentrale ist natürlich interessant.
Das müsste dann wahrscheinlich in FHEM umgesetzt werden, welches die Infos der HM Thermostate via API an den Kessel zurückgibt,
bzw. darüber entscheidet, was der Kessel tun soll.
Moin
Wenn Du lieber staendig alle 14 Thermostate runterdrehst. Selbst bei einer Nachtabsenkung der Pelletheizung wuerden die 0-5 Thermostate oeffnen, wenn Du sie nicht zudrehst, und morgens wuerden dann alle Raeume mal schnell die volle Ladung bekommen.
Letztendlich stellt sich schon das Sparpotenzial ein, sowie Du solche Thermostate verwendest. Da Fenster auf, Nacht und Abwesenheit von Dir einfach gesteuert werden koennen. Selbst wenn die nur zugehen, und Du der Heizung das nicht mitteilst, dann "merkt" diese das, da der Ruecklauf viel frueher eine hohe Temperatur hat.
Gruss Christoph
HP T610
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Fritz Muster

Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 12:12:15
Nun stellt sich mir die Frage, ob sich elektronische Heizkörperthermostate (z.B. von Homematic) dann überhaupt noch lohnen,
wenn ich in der Zentrale selbst schon viel regeln kann?

Meiner Meinung nach Nein, lohnt nicht. Gleiche im Zuge der Erneuerung die Hydraulik ab und dann kannst Du

Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 12:12:15
alle Ventile voll aufdrehen und die Heizkurve soweit senken, bis ich den Raum mit der höchsten Solltemperatur gerade noch warm bekomme.

genau das machen. Ich habe an meinen HK`s gar keine Thermostatköpfe dran.

Wenn der Abgleich richtig gemacht wurde, kannst Du das hier vergessen
Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 12:12:15
Wenn ich diesen Zustand erreicht habe kann ich die anderen Thermostate weiter zudrehen, um andere Räume kühler zu bekommen.

Mit dem Abgleich bekommt dann jeder HK nur die Wärmemenge die er benötigt um den Raum auf die Wunsch Temp. zu bekommen also bleiben diese auch stets geöffnet. Achja, und die Heizungsanlage 24/7 laufen lassen.

Grüße Fritz
RasPi 3B+, Stretch, Fhem 5.9, DBlog SQLite
HMLAN, mapleCUN MAX/WMBus, mapleSduino 868/433/868
HM Sensoren/Aktoren ,Technoline TX 29 DTH-IT, TFA 30.3155WD, MAX!
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hanzoh

Zitat von: Fritz Muster am 23 Oktober 2018, 12:51:03
Ich habe an meinen HK`s gar keine Thermostatköpfe dran.

Ich habe im Wohnzimmer noch einen Scheitholzofen, den wir im Winter betreiben, größtenteils für die Optik/Romantik,
aber an manchen Tagen, wenn wir den ganzen Tag zuhause sind, heizen wir damit den Großteil des EG.
Das würde deine Heizung dann ja gar nicht merken, da es keinen Fühler in den Räumen gibt, oder?

Wuppi68

Zitat von: Fritz Muster am 23 Oktober 2018, 12:51:03
Meiner Meinung nach Nein, lohnt nicht. Gleiche im Zuge der Erneuerung die Hydraulik ab und dann kannst Du

genau das machen. Ich habe an meinen HK`s gar keine Thermostatköpfe dran.

Wenn der Abgleich richtig gemacht wurde, kannst Du das hier vergessen
Mit dem Abgleich bekommt dann jeder HK nur die Wärmemenge die er benötigt um den Raum auf die Wunsch Temp. zu bekommen also bleiben diese auch stets geöffnet. Achja, und die Heizungsanlage 24/7 laufen lassen.

Grüße Fritz

gewagte Aussage ;-) (mag für Deine Situation aber 100% passen)

Neue Wohnsituation (Baby, Seniorenzuwachs o.Ä.) bedeutet einen neuen hydraulischen Abgleich des gesamten Systems, da einer oder mehrere Räume wärmer sein müssen
Die Sonneneinstrahlung wird ignoriert (Raum warm; Außenfühler im Schatten bleibt kalt --> Vorlauf geht hoch)
...

Just my 2 Cents

Wuppi
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Fritz Muster

Zitat von: hanzoh am 23 Oktober 2018, 13:04:56
Das würde deine Heizung dann ja gar nicht merken, da es keinen Fühler in den Räumen gibt, oder?

Im EG hängt ein RaumtempFühler der Wärmepumpe. Wir haben im Wohnzimmer auch einen Kamin. Wird aber nur sehr selten angefeurt.

Zitat von: Wuppi68 am 23 Oktober 2018, 13:07:50
Neue Wohnsituation (Baby, Seniorenzuwachs o.Ä.) bedeutet einen neuen hydraulischen Abgleich des gesamten Systems, da einer oder mehrere Räume wärmer sein müssen

Nicht ganz richtig, nicht das gesamte System sondern nur die Räume mit einer geänderten Wunschtemp. müssen angepasst werden, was kein Problem darstellt wenn der Abgleich richtig gemacht wurde. Ist in 10 Min. erledigt.

Zitat von: hanzoh am 22 Oktober 2018, 12:12:15
Die Sonneneinstrahlung wird ignoriert (Raum warm; Außenfühler im Schatten bleibt kalt --> Vorlauf geht hoch)

Leider auch nicht richtig. Durch die niedrigen Vorlauftemperaturen des Systems tritt ein Selbstregeleffekt ein.

Grüße Fritz
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hanzoh

Wenn du eine Wärmepumpe hast, dann nehme ich an du hast Flächenheizung (Fußboden, Wand, Decke)?
Da ist das ganze sicherlich noch einmal anders zu betrachten, als in einem Haus von 1973 mit Radiatoren.

Fritz Muster

Zitat von: hanzoh am 23 Oktober 2018, 14:00:03
Wenn du eine Wärmepumpe hast, dann nehme ich an du hast Flächenheizung (Fußboden, Wand, Decke)?

Nö, Haus ist BJ 68 in allen Räumen Heizkörper (Konvektoren). Ich glaube Radiatoren wie bei Dir sind sogar noch ein wenig besser bei Wärmepumpen wegen dem großen Wasserinhalt und hohen Durchfluss.
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