Viessmann Sensoren

[andies]

Guten Abend,

ich habe eine Viessmann 222-F, eine Vitodens-Steuerung sowie eine Anbindung via Optolink, mit der ich Daten auslesen kann. Eventuell ist mein Problem OT, dann verschiebe ich das. Meine Frage betrifft nämlich die Sensoren.

Ich lese einmal die "Warmwassertemperatur" aus, nach Viessmann (unten hellrote Linie). Zudem habe ich Sensoren direkt am 130l-Kessel angebracht, und zwar am Ventil oben auf dem Kessel, wo das Wasser entnommen wird (dunkelrote Linie). Ein weiterer Sensor erfasst den Rücklauf der Wasserzirkulationsleitung (blaue Linie). Das unten stehende Bild zeigt alle drei Linien an einem typischen Tag. Hell und blau hinterlegt ist der Wasserverbrauch in Liter.

Man sieht nun, dass zwischen 10:00 und 10:20 gebadet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Warmwasserbereitung ausgeschaltet, nur die Heizung lief. Dadurch fällt die Warmwassertemperatur, das ist logisch. Aber vollkommen unlogisch ist, dass diese Temperatur niedriger sein soll als die Temperatur des Wassers, das unmittelbar den Kessel verlässt?!  Wenn das Warmwasser gegen 10:30 nur noch 25°C sein soll, wieso messe ich in der Zuleitung dann 42°C und in der Zirkulationsleitung 35°C? (Ich habe keine Zirkulationspumpe.)

Es könnte sein, und das ist meine bisherige Erklärung, dass Viessmann den Sensor an einer Stelle angebracht hat, bei der das zuströmende und aufzuheizende Kaltwasser (das ja das Warmwasser, mit dem gebadet wird, ersetzt) in den Tank strömt und demzufolge, weil das zuströmende Wasser kalt ist, die Temperatur zu niedrig ausweist. Wie löst denn dann Viessmann die Warmwasserbereitung aus? Mit etwa diesem Sensor?

[andies]

ich frage das mal besser im haustechnikdialog forum (https://www.haustechnikdialog.de/Forum/p/2694781)...


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[buec65]

Die Speichertemperatur wird etwa in der Mitte mit einem Fühler erfasst, die Temperatur oben ist höher und unten niedriger --> entspricht etwa der Mischtemperatur des gesamten Speicherinhalts.

[andies]

Interessant, danke! Aber schau mal auf diese Daten, heute erfasst. Um 9:37 gibt es einen größeren Wasserverbrauch. Daraufhin sinkt die Temperatur im Sensor (Wasser - Viessmann) von etwa 60°C auf unter 40°C. Im Auslauf dagegen bleibt es über 40°C. Ist das nicht widersprüchlich?

[buec65]

Das entnommene Wasser wird durch den Zulauf ganz unten im Speicher von der Kaltwasser-Leitung ersetzt.
Bei dem Vorgang verwirbelt das Wasser und die unterschiedlich warmen Wassermassen vermischen sich.
Der Effekt nimmt mit nach oben im Speicher wohl ab, der untere Teil muss aber wieder aufgeheizt werden.

Je langsamer das Warmwasser entnommen wird, desto weniger Vermischung im Speicher.

Bei mir läuft eine Zirkulation und der Speicher wird ca. alle 4 Stunden von 45° auf 50° aufgeheizt.

Grüne Linie Speichertemperatur DS18B20   braune Linie von der Vitodens

[andies]

Wo hast Du Deine Sensoren angebracht? Ich hatte vor allem beim Heizungsrücklauf so meine Probleme, weil der auch warm wird, wenn die Warmwasserbereitung anspringt.

Mein Warmwassersensor ist direkt am Kesselausgang, so weit das geht. Der Heizungsrücklauf so weit weg vom Gerät wie möglich (direkt an der Leitung, Kabelbinder und Isolation drumherum). Den Heizungsvorlauf messe ich relativ nah an dem Kesselausgang, aber nicht ganz nah.

[buec65]

Vorlauf und Rücklauf Heizung  direkt unten am Ausgang der Vitodens
Vorlauf und Rücklauf Speicher  möglichst nah beim Speicher
Speicherfühler   in der Hülse in der der Viessmann-Sensor steckt
Zirkulation in der Nähe der Zirkulationspumpe
Außentemperatur im Gehäuse mit Viessmann

Gesamt 20 Sensoren (inkl. 2 Raumtemperaturen)
Heizkörper-, Fußboden-Heizkreis und 2 Brauchwasserspeicher.

Befestigung Kabelbinder am Rohr, Isolierung war vorhanden.

[Schotty]

[...] und in der Zirkulationsleitung 35°C? (Ich habe keine Zirkulationspumpe.)

Wenn du eine Zirku-Ltg hast, aber keine Zirkupumpe, dann wirst du Schwerkraftzirkulation haben, wurde früher so verbaut.
Vorteil: Du sparst dir den Strom für die Zirkupumpe. Nachteil: Der Speicher kühlt 24/7 aus, da die Zirkulation immer 'in Betrieb' ist. 

[andies]

wurde früher so verbaut.

Das war vor sieben Jahren! (Allerdings gab es die Leitung teilweise schon, die war durch einen Frostschaden teilweise geplatzt). Rüstet man so etwas nach? Oder ist das übertrieben?

[Schotty]

Rüstet man so etwas nach? Oder ist das übertrieben?

Was genau meinst du jetzt - eine Zirkupumpe?

[andies]

Genau: rüstet man eine Zirkulationspumpe nach?


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[Schotty]

Ist eine Rechenaufgabe (Material-, Installations- und Stromkosten vs Kosten des Energieverlustes aufgrund Abkühlung 24/7) und/oder Geschmackssache - wenn es dir wirklich finanzielle Einsparungen bringt, dann ja. Ansonsten wohl eher nicht.
Vorgeschrieben ist eine Pumpennachrüstung im Bestand m.W. nicht.

Ich persönlich habe es nicht gemacht, schaue mich aber gerade nach elektrischen Zonenventilen / Magnetventilen o.ä. um, um eventuell zumindest nachts eine Zirkulation und damit vor allem im Winter eine deutliche Auskühlung des WW-Speichers zu unterbinden.

[Schotty]

Nachtrag: Hier: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/49722/Zirkulation-Gewinn-oder-Verlust- wurde mal eine ähnliche Rechnung aufgemacht - habs aber nicht komplett gelesen, fiel mir nur gerade wieder ein..

[andies]

Nachtrag: Hier: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/49722/Zirkulation-Gewinn-oder-Verlust- wurde mal eine ähnliche Rechnung aufgemacht

Herrlich, diese Debatte unterhält ungemein. Fazit: Ich lasse alles so, wie es ist.

[Schotty]

Fazit: Ich lasse alles so, wie es ist.

..genau - never change a running system..