Selbstbau NAS - sinnvoll oder nicht?

Begonnen von nanocosmos, 04 Januar 2019, 12:23:51

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

nanocosmos

Hallo zusammen,
und zunächst einmal ein frohes neuses Jahr!

Ich habe mir bei Amazon für einen guten Preis eine WD My Cloud Home Duo mit 2 x 8 TB geschossen. Aus diesem Gerät baue ich die beiden WD Red HDDs aus, da my Cloud Home nicht wirklich für mich brauchbar ist. Nun hatte ich überlegt die beiden Platten in eine Synology DS218+ einzubauen.
Ein NAS möchte ich in jedem Fall aufbauen, zum einen als Backup Lösung (RAID 1), aber auch in Zukunft als Medienzentrale.
Für das Geld könnte ich aber auch einen kleinen Home Server mit NAS Funktionalität aufbauen, der wahrscheinlich mehr Leistung bei ähnlichem Stromverbrauch bringt.
Hatte dabei an einen Intel J4105 gedacht,  dieser ist sogar ein QuadCore im Gegensatz zu dem im Synology verbauten CPU (DualCore).
Nach meinen Recherchen ist das aktuell einer der besten CPU mit geringer TDP.

Dann würde FHEM von meinem Raspi3 auf den HomeServer umziehen, am besten Stelle ich in dem Kontext auch auf Docker um.

Da ich die Vorstellungen und Erfahrungen des Forums hier sehr schätze, würde ich mich freuen Meinungen von euch zu diesem Vorhaben lesen.

Vielen Dank und viele Grüße
Daniel



nanocosmos

Guten Abend zusammen,
würde mich über eure Einschätzungen zum o.g. Vorhaben sehr freuen.

Viele Grüße
Daniel

Hellspawn

Hi,
ich habe es so ähnlich gemacht. Wenn es klein und wenig Strom fressen soll, dann nimm doch eine intel G5400 irgendwas CPU
https://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cpu=Intel+Pentium+Gold+G5400+%40+3.70GHz&id=3248

Die sind ähnlich fix wie eine i3, haben aber genug Leistung um auch einen Mediaserver (bei mir emby https://emby.media) zu bedampfen. Das ganze in ein ASRock Deskmini 110 gepackt und schön ist die Welt (https://www.mindfactory.de/product_info.php/ASRock-Deskmini-110-Mini-Barebone_1112681.html)
Dazu eine kleine 20 GB SSD für das Betriebssystem

Die Platten habe ich in eine billiges NAS Gehäuse gehauen von Zyxel. Bei mir sind es 4 Platten und die machen da ein einfach nur NFS.

Auf dem Rechner Proxmox drauf und schon hast Du eine nette Grafische Oberfläche für Container und VM.

Wenn Du alles zusammen haben willst, dann guck doch mal nach einem gebrauchten HP Microserver in der Bucht. Da dann halt auch Proxmox drauf und die beiden Platten mit ZFS bedampfen.

Gruß
Carsten

nanocosmos

Hi Carsten,

danke für Deinen Vorschlag. Klingt schon mal gut.
Ich würde aber doch eher auf den Celeron J4105 setzen, dessen TDP liegt bei 10 Watt.
Mainboard bin ich noch unschlüssig, am liebsten wäre mir eines, dass schon 12v Input unterstützt, oder ich hole ein Pico psu.
Bekannter meinte, ich solle lieber ein fertiges Synology kaufen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich sicherer ist. Vor allem nicht so flexibel wie ein eigenes NAS.

Fragen über Fragen.. [emoji6]

Viele Grüße
Daniel

Wernieman

Der Vorteil der eigenen NAS: Felixbilität
Der Nachteil der eigenen NAS: Flexibilität

Hört sich erstmal komisch an, aber Flexibilität bedeutet auch höhere Einarbeitung und Wartungszeit.

Habe deshalb bei mir NAS und "Rechner" getrennt. Auch damit das NAS sich häufiger selber "schlafen legen kann"
Bei meiner vorherigen Selberbaulösung habe ich es nicht so gut hin gekriegt.

Btw:
Selberbau ist im Endeffekt (schon mit reiner HW-Kosten) nicht besser als eine fertigen NAS ...
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

nanocosmos

Danke für Deine Einschätzung!
Du hast natürlich recht, dass ein Selbstbau NAS / Server 24/7 in Betrieb wäre, während ich ein "nur" NAS auch mal schlafen legen kann.

Ich bin mir noch unsicher, was die tatsächlichen Hardwarekosten angeht. Mit dem Selbstbau hat man mehr Flexibilität was die Ausrüstung des NAS angeht, ich kann erstmal als 2 Bay, aber später immer noch 4 Bay, ausbauen. Gebe Dir allerdings recht, dass mit dem Eigenbau auch deutlich mehr Arbeit auf einen zukommt.  :)

Wernieman

Zitatauch mal schlafen legen kann.
Um es klarzustellen, das NAS Selber läuft 24h, Aber die Platten eben nicht, bzw. das NAS selber kann auch im Stromsparmodus gehen. Es ist schneller "up" als das es Zugriffe stört.
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

CQuadrat

Bei meiner NAS(OMV) / FHEM-Kombination befinden sich die Systemdaten (Betriebssystem, OMV, FHEM, Datenbank, etc. ) alle auf einer SSD.

Die eigentlichen RAID-Platten gehen bei Nichtbenutzung (was überwiegend der Fall ist) in den Standby.
FHEM auf Mini-ITX-Server mit Intel Quad-Core J1900:
+ HM: HM-LAN, HM-USB, HM-MOD-UART mit div. HM-Komponenten
+ RFXtrx: Funkwetterstation Bresser mit ext. Thermometer, Regenmesser und Windmesser
+ TUL (KNX-Anbindung), KM271 (per ser2net), SONOS (div. Gimmicks), OneWire, Hue

Tedious

#8
Ganz ehrlich? Ich bin für sauberes Trennen. Eine Kiste die die Serverdienste bereitstellt (FHEM, Nextcloud, SQL, LMS, HABridge, etc...) und ein NAS im Netzwerk fürs Backup. Ist aber nur meine Meinung ;) bei mir:

Der MiniServer kann 24/7 laufen und braucht irgendwas um die 7-8W (bei mir ein Brix N3150) mit einer 256Gb SSD. Stellt alle Dienste bereit und macht jede Nacht ein Backup per Cronjob auf ein "Nas" (WHS 2011, 8GB Ram, 9Tb, i3-2100) welches er vorher per WOL weckt, also einen SQL-Dump aller DBs als gzip und die NextCloud-Daten. Anschließend schaut er im selben Script nach den backups und löscht alles was älter als 3 Tage ist um Speicher zu sparen.

Der WHS ist per LightsOut gesteuert und poolt mit DriveBender, stellt per Plex die Mediendateien zur Verfügung (Serien, Filme, etc) und übernimmt DNS (homeserver.com). Wenn ich nen Film schauen will starte ich ihn per Alexa/HABridge/Fhem (Alexa, schalte den Server an) und los gehts, nach 10 Minuten Inaktivität geht der Server wieder in den Standby. Hierzu kann auch ältere HW dienen, da er eh die meiste Zeit im Standby ist (siehe Bilder -  der Server ist zu fast 94% aus in den fast 1100 überwachten Tagen...).

Lediglich die Musik für den LMS liegt auf einer kleinen 1Bay Nas die die HDD schlafen legt und nur anspringt wenn ich irgendwo im Haus Musik hören will.
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...

CQuadrat

#9
Zitat von: Tedious am 08 Januar 2019, 10:44:43
Ganz ehrlich? Ich bin für sauberes Trennen. Eine Kiste die die Serverdienste bereitstellt (FHEM, Nextcloud, SQL, LMS, HABridge, etc...) und ein NAS im Netzwerk fürs Backup. Ist aber nur meine Meinung ;) bei mir:

Ja, diesen Gedanken habe ich auch regelmäßig und eigentlich sehe ich das auch so wie Du.
Aber: ich will zuhause auch nicht zig verschiedene Kisten für diverse Aufgaben ständig laufen haben; die müssen ja auch alle gewartet werden.
Man muss sich halt überlegen, wo man den Schnitt macht: ist halt ein Kompromiss.
FHEM auf Mini-ITX-Server mit Intel Quad-Core J1900:
+ HM: HM-LAN, HM-USB, HM-MOD-UART mit div. HM-Komponenten
+ RFXtrx: Funkwetterstation Bresser mit ext. Thermometer, Regenmesser und Windmesser
+ TUL (KNX-Anbindung), KM271 (per ser2net), SONOS (div. Gimmicks), OneWire, Hue

Wernieman

Genau dafür sind die Fertigen NAS optimal ... die großen (*) Hersteller geben mittlerweile häufiger Updates raus ... und sogar automatisches Upaten kann man heute bedenkenlos aktivieren.

(*) Natürlich sollte man sich vorher den Passenden Hersteller raus suchen. Ich z.B. fahre mit synology gut. QNAP etc. sind aber genau so gut (je nach Einsatzgebiet sogar ?besser?)
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

CQuadrat

Zitat von: Wernieman am 08 Januar 2019, 12:31:53
Genau dafür sind die Fertigen NAS optimal ...

Schon richtig, aber etwas basteln will man(n) ja dann doch noch.  ;)
FHEM auf Mini-ITX-Server mit Intel Quad-Core J1900:
+ HM: HM-LAN, HM-USB, HM-MOD-UART mit div. HM-Komponenten
+ RFXtrx: Funkwetterstation Bresser mit ext. Thermometer, Regenmesser und Windmesser
+ TUL (KNX-Anbindung), KM271 (per ser2net), SONOS (div. Gimmicks), OneWire, Hue

Tedious

#12
Zitat von: CQuadrat am 08 Januar 2019, 11:28:18
Aber: ich will zuhause auch nicht zig verschiedene Kisten für diverse Aufgaben ständig laufen haben; die müssen ja auch alle gewartet werden.

Der Windows Server macht seine Updates alleine ;) Aber ich weiß was Du meinst. Alternative - laut deiner Sig nutzt Du ja einen "richtigen" Rechner für FHEM. Warum nicht eine externe Raid-Box per USB3.0 (oder eSATA mit PCI-Karte) anflanschen und ins System einbinden? Kannst Du beliebig bestücken, im Prinzip könntest Du auch ein X-Bay externes HD-Gehäuse andocken und ein SoftRaid aufsetzen.

EDIT: bin im Quote durcheinander gekommen. Bezieht sich also nicht auf Dich ;) Lass das aber trotzdem mal stehen falls es für irgendjemand anderen ein Thema sein könnte...
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...

nanocosmos

Ich glaube, dass ich mich gegen eine Fertiglösung entscheiden werde.
Als Fhem Nutzer bastelt man doch zu gerne. [emoji4]
Die neue AMD 3000er U Serie mit 15W TDP finde ich ganz interessant dafür.

Tedious

Schau halt dass Du ein Board mit mehr als 4 SATA Ports nimmst, das macht die Skalierbarkeit deutlich einfacher. Ich hab auch mal mit einer HDD in 2013 angefangen, inzwischen stecken 4 HDs und 1 SSD im System, und an sich geht der Platz langsam auch schon wieder aus. Natürlich kann man die älteste Platte immer wieder durch eine größere ersetzen, aber das ist denn immer langes rumkopieren und ggf. Rebuild wenn ein RAID benutzt wird.
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...