[Erledigt/Nicht möglich] Tatsächliche online Zeit eines Clients

Begonnen von Det20, 07 Januar 2019, 16:40:21

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Det20

Hallo,

ich versuche gerade herauszufinden, wie lange unsere größe Tochter tatsächlich online ist. Sie ist normal mit dem iPhone/iPod verbunden und ich zähle aktuell schon die Minuten, die das Gerät per WLAN verbunden ist (über die Mac-Adresse). Blöderweise meldet sich das iPhone nicht ab, sondern bleibt die ganze Zeit angemeldet (naja, an anderer Stelle ist das ja praktisch), somit ist sie für meine Zählung immer online. Kennt jemand ev eine Idee herauszufinden, wieviel Traffic das Gerät gerade erzeugt? Dann könnte ich minütlich den Unterschied ermitteln und anhand dessen rausfinden, ob sie YouTube'd oder nicht. So bringt mir die Info kaum etwas.

VG

Christoph Morrison

Davon abgesehen, dass es bedenklich ist, wenn du deine Tochter so überwachst (auch sie hat ein Recht auf Privatsphäre zu der auch Verbindungsdaten gehören!), bräuchtest du dazu eine zentrale Stelle die den gesamten Traffic sieht. Das wäre zwar die FritzBox, aber die kann von Haus aus sowas nicht, wohl aber wenn du ein eigenes Betriebssystem (Freetz) aufspielst und dort dann über den Paketfilter Accounting betreibst.

Alternativ könntest du einen eigenen Access Point aufstellen, der wiederum an einem Switch mit Mirroring-Option (Traffic wird von einem Port auf den anderen gespiegelt) hängt, der wiederum an der FritzBox angeschlossen ist. Die Accounting-Daten bekommst du dann vom Switch. Es darf aber dann kein anderer Client am Access Point angemeldet werden und der sollte auch keine Daten für sich selbst übertragen.

Apple hat in neueren Versionen eine Bildschirmzeit-Überwachung, die sich auch auf App-Basis einstellen lässt. Funktioniert - nach Medienberichten - aber auch nicht so Hunderprozentig.

Ansonsten finde ich, dass viel Weisheit in der Aussage "Soziale Probleme lassen sich nicht technisch lösen" steckt.

pcbastler

Ich hab gerade in meiner FB7590 geschaut, die hat unter Internet-> Filter eine Anzege für die Onlinezeit
Sieht auch irgendwie plausibel aus (Stand 21:00)
VUSolo: 20:54
mein Telefon: 03:06 (tagsüber auf Arbeit)
die 2. Fritzbox: 16:34
die WLAN-Kamera: 01:27

hilft das weiter?

Det20

Es hat wenig mit Überwachung zutun. Sie hat ihren festen Zeitraum, also Stunden, die sie online sein darf. Regeln wir das nicht, dann ist sie dauernd online, ist bei so ziemlich jedem teen so, hat nix mit vertrauen zutun. Nur, vergisst sie offline zu schalten, dann ist ihre erlaubte Zeit, zum Beispiel 1 Stunde, genau um 1 Uhr nachts verbracht, auch wenn sie eigentlich nix gemacht hat. Online heißt für die fb nur 'verbunden', nicht 'tatsächlich irgendwas gemacht'. Genau das konnte ich aber gerade ziehen, wenn ich den Verbrauch wüsste


Det20

So eine Info habe ich gesucht, super, vielen Dank! Da ich den Traffic anscheinend nicht abfragen kann (Bytes gesendet) kann ich wohl nichts machen, da allein schon WhatsApp dauernd eine Seite aufruft (HTTPS). Schade.

tomster

Das ist eine nicht ganz triviale Aufgabenstellung.
Es geht auch nicht um Überwachung im Sinne von "Big Brother is watching you", als (IMHO) vielmehr darum den Kindern Grenzen im Umgang mit dem Moloch Internet aufzuzeigen.
Man stellt ja seinen Kindern auch nicht die große Süßigkeitentruhe einfach ins Kinderzimmer (also zumindest ich nicht).

Ich mach das momentan auch über die Kindersicherung, respektive fest vergebener "Online-Stunden" am Tag. Dabei geht es mir in erster Linie darum, dass nicht stundenlang YouTube-Videos geschaut werden. Ist die Onlinezeit um, dann können die Kinder immer noch über UMTS online gehen. Da in ihrem Vertrag aber nur 100MB dabei sind, ist das Monatsvolumen logischerweise ratzfatz aufgebraucht. Dann schaltet der Vertrag automatisch auf 64kBit. Genug um weiterhin zu Whatsappen (was ich ja nicht verbieten will und kann), aber zu wenig um wirklich Videos zu schauen. Das funzt natürlich auch nur, wenn sie zu Hause sind. Bei Freunden wird der Zugang zum Internet von den Eltern meist etwas "laxer" gehandhabt...

Zudem Kinder heutzutage irgendwie einen eingebauten WLAN-Finder eingebaut haben müssen. Die wissen sofort und egal wo man gerade ist, wie sie sich in ein WLAN einwählen können (oder fragen einfach nach dem Passwort, welches sie überraschend oft bekommen). 

Leider habe ich aber auch noch keinen (einfachen) Weg gefunden, um eine "vernünftig" konfigurierbare Datenlimitierung hinzubekommen. Also im Sinne von z.B. 1:30 Videos am Tag, Whatsapp aber von 06:30-22:00 Uhr. Sowas geht wohl nur über eine Kindersicherungsapp auf dem Handy. Aber dieses "Stigma" möchte ich meinen Kindern nicht verpassen. Allein aus Gründen der Persönlichkeitsrechte meiner Kinder werde ich sie nicht der Schmach in der Schule aussetzen wenn ihre Freunde mitbekämen, dass ich meinen Kindern einen digitalen Maulkorb verpasst hätte.

Det20

#7
Du hast es auf den Punkt gebracht. Wir hatten die Zeit-Sicherung, also maximal 1,5 Stunden pro Tag. Das Problem war, dass die kleinere Schwester oft vergessen hat, ihren iPod offline zu schalten, also musste ich dort die Zeit-Sicherung abschalten, die Zeit war schon bis morgens zum aufstehen komplett verbraucht. Und mal ehrlich: Dieses offline-geschalte ist in der Praxis mehr als umständlich.

Nun ja, das hat dann für Neid bei der Großen gesorgt und sie brachte das Killer-Argument, dass sie ja was für die Schule machen muss. Also musste ich die Zeit-Regel auch dort aufheben. Das beobachte ich nun seit knapp 1 Monat und es kam, wie es kommen musste: Beide verlassen seitdem kaum noch ihr Zimmer, müssen dauernd was "für die Schule" machen. Aber wenn man sich leise reinschleicht ertappt man sie, wie sie munter auf dem Bett liegen und YouTube schauen; ist schon abgedreht, dass man da komplette aktuelle Filme ohne jeglichen Jugendschutz bekommt. Geht man normal oder laut hoch, dann verschwindet das Gerät sowas von schnell unter die Bettdecke. Wie also regeln? Ohne Zeit-Regel sind die dauernd online, und ich spreche hier von 4-5 Stunden minimum bei YouTube. Mit Zeit-Regel geht solche sinnvollen Dinge wie Schul-Recherche nicht, weil die Kiste dauernd online ist, sei es nur wegen WhatsApp.

Ich bin ja wirklich neidisch auf die Vorzeige-Eltern, bei denen offen mit den Kindern gesprochen wird, die es dann nicht ausnutzen. In meinem Umfeld funktioniert das bei keinem. Klar, stell einem Junkie 2 KG Drogen neben sein Bett und sag ihm, dass er aber bitte nichts davon nehmen darf. Klappt genauso gut oder schlecht.

tomster

Zitat von: Det20 am 08 Januar 2019, 11:14:05
Ich bin ja wirklich neidisch auf die Vorzeige-Eltern, bei denen offen mit den Kindern gesprochen wird, die es dann nicht ausnutzen.
Das sind dann wohl auch die Art von Eltern, deren Klaus-Bärbels "DAS natürlich nicht tun", "ach-wie-gern für die Schule lernen", "nur gute Noten" nach Hause bringen, "schon soooo vernünftig sind" und "Geige, Klavier und Cantonesisch lernen". Komischweise sitzen aber gerade diese Klaus-Bärbels mit meinen, und den Kindern meiner Freunde vor der Wohnung im Stock drunter vor der Haustüre und youPornen über das WLAN vom Herrn Nachbarn. Wenn ein Kind etwas will, dann macht es das (oder findet einen Weg es zu tun). Haben wir übrigens nicht anders gemacht damals, oder? Find ich zwar prinzipiell auch gut, aber dennoch müssen (zumindest meine) Kinder Grenzen erfahren lernen. Auch wenn ich dann gelegentlich wieder einmal der "fieseste Papi überhaupt" bin.

Vielleicht wäre es sinnvoller das WLAN ganz zu sperren und ihnen einfach 5 GB Datenvolumen aufs Handy zu kaufen. Wenn das aus is, gibts daheim halt gar nix mehr. Noch vielleichter müssen wir uns aber damit abfinden, dass es halt so ist. "The times, they are a-changing"...


Det20

#9
Ach bist du auch der einzige, der seinen Kindern nicht regelmäßg die allerneusten Handys iPhones/Schuhe/Klamotten kauft? Der einzige, bei dem die Kinder nicht nen eigenen Fernseher mit 100% der zur verfügung stehenden Bandbreite haben, selbst wenn dann kein anderer mehr surfen kann? Der einzige, bei die 14jährige Tochter nicht solange aufbleiben darf wie sie will und der einzige, der seinen Kinder keinen eigenen GooglePlay/Spotify Account neben reiten, tanzen und co finanziert?

Ja, wir sind eine Minderheit.

Muellermann

Ich habe so etwas mal für einen Bekannten mit einem Raspberry und e2guardian gemacht. http://e2guardian.org/cms/