Sammlung von Use-Cases, oder auch: "Wozu braucht man FHEM"

Begonnen von rudolfkoenig, 17 März 2019, 17:24:05

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curt

Um das Thema wieder hochzuholen:
Überwachung auf nicht installierte Updates im Intranet. Das habe ich realisiert - die Beschreibung dessen steht noch aus.
RPI 4 - Jeelink HomeMatic Z-Wave

visionsurfer

Interessantes Thema. Ich betreibe nun fast 5 Jahre Smart Home und frage mich immer, was ist wirklich Smart ?

Warum habe ich mich für FHEM entschieden ? Weil es für mich die perfekte Möglichkeit ist, viele, viele verschiedene Systeme miteinander zu verbinden und eine Möglichkeit, die ich alleine steuern und entwickeln kann.

In meinem Fall: KNX, Homematic, Sonos, Philips Hue, KODI, Geofancy, Amazon Alexa.

Für mich bedeutet "Smart Home", wenn mein Haus gewisse Dinge von alleine kann. Immer und immer wieder und quasi eine gewisse eigene KI bekommt. Wobei von KI sind wir noch etwas entfernt.
Zum Beispiel das Zusammenspiel zwischen der Wetterstation auf dem Dach und den Rolläden, der Heizung und den geöffneten Fenstern. Das funktioniert bei mir alles auf Basis von Sonnenwerten, Wetterdaten, Winddaten usw. voll automatisch. Finde ich schon ziemlich cool.

Wir haben überall Präsenzmelder. Ich habe schon glaube ich einige Jahre keinen Lichtschalter mehr betätigt. Entweder schaltet das Licht, je nach Helligkeit und Bewegung alleine oder ich steuer alles per Sprache.

Ich finde es z.B. cool, das Haus in einen unterschiedlichen Status zu setzen. Sage ich z.B. "Alexa, Guten Nacht", dann wird der Nachtmodus aktiviert. Alle Türen verriegeln, und Bewegungsmelder in gewissen Räumen werden "scharf" geschaltet. Wenn ich oder meine Frau dann Nachts zum Wickeln unserer Tochter aufstehen müssen, wird die Bewegung vom Schlafzimmer ins Kinderzimmer erkannt und Licht und andere Dinge schalten automatisch an und auch wieder aus. Simpel aber cool. Wenn ich einen Kochtopf auf den Herd stelle, wird das erkannt und ich kann gewisse Dinge auslösen lassen. Finde ich Smart.

Gerade bin ich dabei, noch unser Garagentor in die KNX Steuerung einzubinden. Auf Basis von Geofancy Daten oder per Sprache kann ich dann einfach aus dem Auto sagen "Alexa, Garagentor öffnen" und muss nicht mehr den dummen Drücker nutzen. Wenn ich will sogar vollautomatisch, wenn ich die Geozone betrete oder verlasse. Mal sehen.

Was mir noch fehlt (geht ja alles, aber ich habe zu wenig Zeit)

- Briefkasten
- Waschmaschine

Wovon ich träume:

Smarter Vorratsschrank. Kleine Waageeinheiten unter verschiedenen Boxen, wo die Grundsachen drin sind. 1 Box Klopapier, 1 Box Zewa, 1 Box dies, 1 Box das usw. 15 Boxen oder so. Immer mit einer kleinen Waage unter der Box. Nimmt man was aus der Box, verändert sich das Gewicht. Wird eine Grenze erreicht, kommt das Produkt aus der Box automatisch auf die Einkaufsliste. Geil.

Coole Lösung um zu sehen wer vor der Tür steht und das ich eigentlich sehen und sprechen gleichzeitig kann. Aktuell klingelt mein Handy und ich bekomme ein Bild als Pushnachricht von der IP Kamera gesendet. Aber irgendwie nicht so cool. Gira hat auch eine App, aber die ist aus meiner Sicht Schrott.

Grüße,
Visionsurfer

Loredo

<OT> Ich wünschte ich hätte auch mal so viel Zeit fürs automatisieren, aber ich bin irgendwie seit 5 Jahren vielerorts noch damit beschäftigt den Grundstock zu programmieren ...  ::)  </OT>
Hat meine Arbeit dir geholfen? ⟹ https://paypal.me/pools/c/8gDLrIWrG9

Maintainer:
FHEM-Docker Image, https://github.com/fhem, Astro(Co-Maintainer), ENIGMA2, GEOFANCY, GUEST, HP1000, Installer, LaMetric2, MSG, msgConfig, npmjs, PET, PHTV, Pushover, RESIDENTS, ROOMMATE, search, THINKINGCLEANER

andies

#18
Mir ist noch etwas aufgefallen, nachdem ich heute zum dritten Mal ein Problem lösen musste (Fehleinstellung eines Gerätes, das dann richtig Mist baut).

Am Anfang fängt man an, die Dinge zu programmieren, die einem das Leben leichter machen. Es kann sein, dass es dafür kommerzielle Lösungen gibt - bei mir war es der Spaß daran, diese kommerzielle Lösung für einen Bruchteil des Geldes und mit einfachsten Mitteln nachzubauen. Das läuft dann irgendwie und man ist zufrieden. Vor allem ist es schön, dass das so billig ging. Ich hatte das Gefühl, diese Smart-home-Unternehmen mit ihren unnützen Zusatzgeräten, die ich nicht auch noch haben wollte, ausgetrickst zu haben.

Im nächsten Schritt geht es weiter: Könnte ich nicht auch dies und das integrieren? Das können oft die kommerziellen Lösungen nicht oder nur extrem umständlich und teuer. Weitet man aber aus, so stellt man fest, dass nun nix mehr mit billig ist. Ich kann meinen Wasserzähler auslesen, brauche dazu aber stabiles WLAN - schwups, sind 200 Euro für Unifi weg. Und ich muss sagen, dass das inzwischen die ganze Zeit so geht. Der Preisvorteil schwindet und die Leute, bei denen er im Vordergrund steht, werden an dieser Stelle entnervt aussteigen.

Und im dritten Schritt wird es etwas aufwändiger. WLAN geht jetzt, aber die 868MHz-Antenne reicht nicht. Also muss das Homematic-Gerät geöffnet und eine eigene Antenne angelötet werden. Diese Antenne muss man aber auch bauen, weil das in China gekaufte Zeug nicht reicht oder zu schlecht ist. Also muss man sich einlesen: Wie programmiere ich rules in Tasmota, wie baue ich eine Sektorantenne, wie funktioniert MQTT, was ist Impedanz, welches Antennenkabel kann ich nehmen usw usf. Wer auf eine schnelle Lösung aus ist oder daran keinen Spaß hat, dürfte spätestens jetzt aufgeben.

Alle anderen lecken sicherlich Blut, klar. Aber an meinem Beispiel wird wahrscheinlich deutlich, wieso Dinge wie FHEM keine Massenprodukte werden. Sie setzen einfach voraus, dass man sich weiter einarbeitet als "set Lampe on" - oder eben dabei bleibt und nur die Lampe ein, aber sie (übertrieben gesagt) nicht ausschalten kann.

PS Keiner meiner Fälle hier ist ausgedacht.
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann