Systementscheidung für Neuinstallation in 2 Gebäuden

Begonnen von NemisisSB, 22 November 2016, 10:30:15

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NemisisSB

Hallo ihr Hausautomatisierer :-)
Wie an der Kategorie meines Posts zu sehen ist bin ich neu in den Thema Hausautomatisierung will aber nach dem Haus meines Eigenheims nun aber da Thema angehen und hoffe auf ein wenig Hilfe von euch.
Ich habe mich bereits ein wenig eingelesen, aber scheitere immer wieder an derselben Frage: ,,Welches System soll ich nutzen?"

Folgende Voraussetzungen habe ich:
•   Ein ,,Haupthaus" mit rund 200m2 auf 2 Etagen  + Keller in dem sich die Heizung befindet. Das Gebäude ist von 1894, aber seit dem grundsaniert.
•   Zusätzlich ein ,,Gartenhaus" für Gäste und im Sommer Zentrum des Gartens (welches etwa 20m Luftlinie von Haupthaus entfernt im Garten steht) mit knapp 50m2.
•   Beide Häuser sind an eine Heizung angeschlossen und an denselben Strom.
•   Beide Häuser sind komplett mit WLAN ausgeleuchtet und per D-LAN mit einander verbunden. Eine zentrale Netzwerk IT mit NAS und Raspberry PI als Meidacenter existiert (keine Fritzboxen verbaut).
•   Die Rollläden im Haus sind bereits mit elektrischen Motoren ausgestattet und per Funk steuerbar.

Folgende Anforderungen hätte ich:
•   Es sollen alle Heizkörper in beiden Häusern zu steuern sein. Bis Dato gibt es hier nur eine Zeit und Temperatursteuerung direkt an der Heizung im Keller mit zwei Steuerkreisen für Heizung und warmes Wasser.
•   Es sollen Fensterkontakte wie auch Raumthermostate verwendet werden um die Heizungsthermostate zu steuern.
•   Ich möchte einige Geräte und Steckdose eventgesteuert schalten können, wie auch durch Schalter zum manuellen ein und ausschalten (z.B. 2 IP Kamera die den Garten überwachen und nur eingeschaltet werden sollen, wenn wir nicht da sind)
•   Das System soll nach der Installation möglichst wartungsfrei sein, da ich sehr oft auf Montage bin und meine Frau sich hier nicht aktiv kümmern will.
•   Da wir leider nur eine durch Datenvolumen begrenzte Internetleitung haben ist eine Lösung ohne Cloud oder so (wie HM IP) zwingend. Eventbenachrichtigungen per Email wären gut aber nicht zwingend. Ein remote Zugriff von außen ist nicht nötig.
•   Ein System mit direkter Verkabelung scheidet aus da ich keine Schlitze aufmachen will.

Wie gesagt habe ich mir schon einige System angesehen und folgendes verstanden:
•   Das mFI von Ubiquiti gefällt mir sehr gut da ich hier auch bereits schon die WLAN Lösung verbaut habe. Leider läuft das System ja aber aus und hat auch keine Thermostate für die Heizungssteuerung.
•   Die Homatic Lösung (Nicht IP) scheint sehr viel zu bieten, aber die Zuverlässigkeit und Reichweite scheint oft ein Problem zu sein.
•   Homatic IP scheint eine schöne und moderne Lösung zu sein, aber die zwingende Cloud Anbindung geht leider gar nicht bei mir durch die begrenzte Internetanbindung.
Ich freue mich auf Feedback und Fragen 

LG Nemisis

DeeSPe

#1
Hallo und Willkommen.

Ähnliche Posts gab es in letzter Zeit hier sehr häufig.
Ist wohl gerade Hausanschaffungs- und Automatisierungszeit... 8)

Ich kann Dir aus guter Erfahrung zu HomeMatic (nicht IP), Hue Lichtern und ZWave raten.
Ist alles nicht das günstigste, aber aus m.E. nahezu perfekt benutzbar.

Wenn Du FHEM benutzen möchtest bist Du eben nicht nur auf die Hardware eines Herstellers angewiesen sondern kannst fröhlich mischen.

Gruß
Dan

P.S. Ich benutze HM für Heizung, Kontakte und Außensensor. Hue für fast alle Lichter und ZWave für Steckdosen, Schalter und Bewegungsmelder.
LaCrosse mit JeeLink o.ä.  ist auch noch ganz gut und günstig für Sensoren.

EDIT: Durch Dein vorhandenes Netzwerk sollte es kein Problem sein bei schlechtem Empfang mehrere RPis (mit HM Modul) oder HM-LAN-CFGs einzubinden.
MAINTAINER: 22_HOMEMODE, 98_Hyperion, 98_FileLogConvert, 98_serviced

Als kleine Unterstützung für meine Programmierungen könnt ihr mir gerne einen Kaffee spendieren: https://buymeacoff.ee/DeeSPe

NemisisSB

danke für die schnelle Antwort. Würde ich auch behaupten, dass es wohl der aktuellen Kaufwelle geschuldet ist.

Ich denke die Option mit den HUE Lichtern werde ich nicht brauchen, da ich die normalne Lichter wohl nicht mit integrieren will.
Ok die Antwort hilft mir schon um einiges weiter, wirft aber auch gleich wieder einige Fragen auf.

* Warum die Aufteilung zwischen HM und ZWave ?
* Wenn ich mehrere PIs nutzen würde müsste ich ja einen pro Haus nehmen oder ? Können die dann auch miteinander kommunizieren ?
* Wenn ich das Ganze über FHEM mit PIs mache, muss ich dann nicht mehre Sendemodule nutzen da ja HM und Zwave auf anderen Frequenzen senden ? (welche Module sollte man hier nutzen ? Kauftip?)
* Wie würdest du die Hardware (grob) skitzieren die ich benötigen würde ? (Anzahl kann ich ja auf die Räume hochrechnen)

Danke im Voraus!



Beta-User

Zitat von: NemisisSB am 22 November 2016, 13:50:32
* Warum die Aufteilung zwischen HM und ZWave ?
ZWave ist (nach den Berichten hier) eigentlich das bessere System mit mehr Herstellern, allerdings nicht für Dein Hauptanliegen mit den Heizungsthermostaten, da ist HM besser.
Zitat von: NemisisSB am 22 November 2016, 13:50:32
* Wenn ich mehrere PIs nutzen würde ...
Würde ich eher von abraten, sonst mußt Du auch den Softwareteil tendenziell trennen. Man kann auch einfach nur mehrere IO's für die jeweilige Funktechnik nehmen oder Repeater; dann muß man "nur" wissen, wie man das so konfiguriert, dass es paßt  (HM-Stichwort für's Wiki: vccu)...
* Hardware:
Je nach Anforderung. Bei HM: Heizkörper zählen, vermutlich 2 IO's (welche: kommt drauf an, was Du ggf. selber löten kannst/willst bzw. wie es mit Programmieren/Flashen etc. aussieht), ein PI 2 (reicht!), dazu noch die passende Funk-HW für die Rolläden (Technik?/Protokoll?).
Dazu das, was in anderer Technik laufen soll... Erfahrungsgemäß sollte man die Systemwelten für Basisfunktionalität nicht zu sehr mischen, wenn's um Ausfallsicherheit geht (Stichwort: direktes Pairen).

Viel Spaß beim Einlesen in die vielen Themen und: Fang erst mal klein an, der Rest kommt dann von (fast) alleine...

Gruß, Beta-User
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | MySensors: seriell, v.a. 2.3.1@RS485 | ZWave | ZigBee@deCONZ | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a MySensors, Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files

CBSnake

Hi,

ich nutze auch HM und ZWave.

HM hat sehr schöne Heizkörperregler und günstige optische Fensterkontakte, leider sind die Steckdosenfunkschalter sehr groß
Zwave hat mit dem Fibaro Wallplug einen kleinen, fast schon unauffälligen Steckdosenfunkschalter

Du schreibst von 20m das könnte man mit HM bei geschickter Aufstellung des Sende/Empfangsmodul (IODev) sogar überbrücken. Zur Not kannst du 2 IODev mit einem Pi betrieben, verbunden über das Netzwerk, bei dir das D-LAN und einer http://www.fhemwiki.de/wiki/Virtueller_Controller_VCCU

der ZWave Wallplug ist zeitgleich auch ein IODev, allerdings ist die Funkverbindung schlechter als mit HM, so zumindest meine Erfahrung.

Schussendlich wirst du, wenn du mit FHEM startest und ab und an mal hier liest öfters was neues entdecken, was du umsetzen kannst, braucht es dazu ein weiteres, anderes IODev dann wird das halt mit eingebunden :-) Du vergleichst quasi erstmal wie es für dich günstiger/einfacher etc ist und nimmst dann bei Bedarf das Produkt nebst IODev vom Wettbewerber.

Bei mir rüste ich aktuell http://www.fhemwiki.de/wiki/LaCrosse nach, die Sender (Temperatur und Feuchtigkeit) kosten einen Bruchteil von den HM Temp/Feuchtigkeit-Sendern die Logik, Übergabe an den Thermostat etc. macht dann FHEM



Grüße
Achim
FHEM auf Debian 10, HM-Wlan, JeeLink-Wlan, Wlanduino, ConBee, TP-Link Steckdose, GHoma Steckdosen, Shelly Steckdosen

DeeSPe

Zitat von: NemisisSB am 22 November 2016, 13:50:32
* Warum die Aufteilung zwischen HM und ZWave ?
* Wenn ich mehrere PIs nutzen würde müsste ich ja einen pro Haus nehmen oder ? Können die dann auch miteinander kommunizieren ?
* Wenn ich das Ganze über FHEM mit PIs mache, muss ich dann nicht mehre Sendemodule nutzen da ja HM und Zwave auf anderen Frequenzen senden ? (welche Module sollte man hier nutzen ? Kauftip?)
* Wie würdest du die Hardware (grob) skitzieren die ich benötigen würde ? (Anzahl kann ich ja auf die Räume hochrechnen)

* Warum die Aufteilung zwischen HM und ZWave ?
Das ist reine Geschmackssache. Ich mag halt die günstigen und sehr gut funktionierenden Thermostaten und Fensterkontakte von HM.
Wie schon erwähnt sind die Zwischenstecker aber hässlich. Da mir bei Fibaro die Zwischenstecker, UP-Dosen-Schalter und Motion Sensoren so gut gefallen haben, habe ich eben auch ZWave integriert.

* Wenn ich das Ganze über FHEM mit PIs mache, muss ich dann nicht mehre Sendemodule nutzen da ja HM und Zwave auf anderen Frequenzen senden ? (welche Module sollte man hier nutzen ? Kauftip?)
Du kannst es mit mehreren RPis machen und dann z.B. FHEM2FHEM nutzen! Oder eben nur mehrere IODevs verteilen und per VCCU koppeln (HomeMatic).
ZWave und ZigBee (Hue) sind eben schön da sie ein Mesh Netzwerk zur Verfügung stellen. Das bedeutet dass jeder strombetriebene Aktor Sender und Empfänger gleichzeitig ist und man sein Netzwerk somit vergößert je mehr man einbindet.

* Wenn ich das Ganze über FHEM mit PIs mache, muss ich dann nicht mehre Sendemodule nutzen da ja HM und Zwave auf anderen Frequenzen senden ? (welche Module sollte man hier nutzen ? Kauftip?)
Ich habe bspw. einen HM-CFG-LAN und einen HM-MOD-UART-WIFI (Eigenbau mir HM-MOD-RPI-PCB) für HomeMatic im Einsatz. Für ZWave nutze ich das RaZberry Modul. Für Hue die Hue-Bridge und für LaCrosse einen JeeLink.

* Wie würdest du die Hardware (grob) skitzieren die ich benötigen würde ? (Anzahl kann ich ja auf die Räume hochrechnen)
Das kommt natürlich drauf an für was Du Dich entscheidest!

M.E. macht es wenig Sinn sich auf einen Hersteller zu versteifen. Das macht einen unflexibel. Und ist ja auch nicht der Sinn von FHEM.

Gruß
Dan
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NemisisSB

Danke für eure Antworten!

Also soweit habe ich das Ganze mal verstanden. Ich glaube ich werde mich erst mal mit dem Aufsetzen eines PIs mit FHEM und ein paar HM Komponenten konzentrieren. Ich denke dafür werde ich einen PI3 (den habe ich eh noch als Spielzeug rumliegen) und 3 Thermostate und Fenstersensoren installieren. Was mir noch fehlen würde, wäre ein HM Adapter. Ich habe mir mal die Möglichkeiten angesehen und denke, dass langfristig 2  HM-CFG-LAN  sinnig wären um beide Gebäude abzudecken. Aber leider bin ich gerade zu doof um eine Möglichkeit zu finden einen  HM-CFG-LAN  zu kaufen. Sind die ausgelaufen ? Wenn nein, wo kann ich einen kaufen ?


DeeSPe

Tja, die HM-CFG-LAN gibt's leider nicht mehr neu!
Bleibt nur eine CCU(2) oder das UART Modul.

Gruß
Dan
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Otto123

Hi,

der HMLAN ist ausgelaufen. Ich dachte das hat sich rumgesprochen.

Kauf Dir ein RPI Modul für den Raspberry für den Anfang

Gruß Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz

NemisisSB

#9
@ Otto: Das Raspberry PI Modul ist für mich keine gute Lösung. Ich will den Raspberry gerne in meinen Netzwerkschrank integrieren um ihn wie auch meine NAS und Server zentral im Auge zu behalten. Und ich will hier auch keine Übergangshardware kaufen, sondern eine Lösung im Auge haben die passt bevor ich anfange alles zusammen zu kaufen.

@DeeSPe : Ok  jetzt hast du mich abgehängt ;-) Die CCU2 ist doch eine eigene Zentrale von Homematic, oder sehe ich das falsch? Wie soll ich die nutzen, wenn ich einen PI mit FHEM einsetzen will?  Mit dem Begrif UART Modul kann ich leider auch noch nichts anfangen .... Was meinst du damit ?

Könnte ich nicht alternativ einen HM-LGW-O-TW-W-EU-2 Als das Homematic Gateway nehmen als Ersatz für den HM LAN ?

DeeSPe

Mit UART Modul meinte ich das RPi Modul!
Es muss nicht auf dem RPi verbaut werden! Kannst es auch z.B. mit einem Wemos koppeln und hast dann sozusagen fast einen HM-CFG-WLAN (schau mal in meine Signatur). Gibt auch LAN Module mit denen sich das RPi Modul koppeln lässt. Einfach mal hier im Forum schauen! Sind nur 4 Drähte zu löten und Micro-USB Stromversorgung ran! Der Rest ist Kosmetik.

Kenne mich mit CCU(2) nicht aus. War aber der Meinung gelesen zu haben dass die auch in FHEM funktioniert!??
Da gab's doch auch noch ein LAN-Gateway!?
Sorry, bin echt nicht genug HM Profi um das alles ausführlich beantworten zu können.

Gruß
Dan
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Otto123

#11
Zitat von: NemisisSB am 22 November 2016, 21:10:37
@ Otto: Das Raspberry PI Modul ist für mich keine gute Lösung. Ich will den Raspberry gerne in meinen Netzwerkschrank integrieren um ihn wie auch meine NAS und Server zentral im Auge zu behalten. Und ich will hier auch keine Übergangshardware kaufen, sondern eine Lösung im Auge haben die passt bevor ich anfange alles zusammen zu kaufen.

Könnte ich nicht alternativ einen HM-LGW-O-TW-W-EU-2 Als das Homematic Gateway nehmen als Ersatz für den HM LAN ?
Jeep, dann kauf Dir das LAN Gateway.

Oder bastle mit einem Pi und dem RPI Modul und beides als LAN Gateway, kostet genauso viel, kann aber vielleicht mehr.
Oder bastle wie Dan gesagt hat. Es gibt wie immer viele Varianten.
Die CCU2 ist aus meiner Sicht Mist, obwohl es ein FHEM Modul dafür gibt. Aber manch einer mag "nativ" Homematic.

Gruß Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
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