THZ Tecalor (LWZ Stiebel Eltron) Wärmepumpe -Optimierung und Erfahrungsaustausch

Begonnen von willybauss, 07 Februar 2015, 11:30:16

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hellijo

Zitat von: ph0x am 06 September 2022, 19:09:45
Ich komm nicht ganz mit, da die letzten Jahre der Entwicklung wahrscheinlich an mir vorbeigegangen sind. :-D
Ich hab den 3-poligen Stecker, den ich mittels Serial-Adapter an nen Raspberry führe und dann der FHEM-Instanz per ser2net verfügbar mache.

Verstehe ich das richtig, dass der Raspberry jetzt direkt per USB an die Platine kommt? Oder brauchts da noch zusätzliche Gerätschaften? Das meinte ich mit Pin-Belegung.

Welche Anlage mit welcher FW hast du denn?

ph0x

Noch hab ich ne 303i mit seriellem Kabel.

Demnächst kommt aber eine S5 Plus rein und um dem Installateur zu sagen, ob ich das ISG brauche, wollte ich nur wissen, ob die Anbindung an den Raspberry noch immer per serieller Verbindung funktioniert oder ob das ISG zwingend benötigt wird.

debaser

Zitat von: ph0x am 06 September 2022, 19:09:45

Verstehe ich das richtig, dass der Raspberry jetzt direkt per USB an die Platine kommt? Oder brauchts da noch zusätzliche Gerätschaften? Das meinte ich mit Pin-Belegung.

korrekt, die LWZ kommt direkt per USB an den Raspi. Und das müsste auch bei der lwz 5s funktionieren, die ja meines Wissens nach nur eine überarbeitetete lwz504 ist.


frankef

Hallo zusammen,
ich nutze das mythz Modul jetzt schon ca. 2 Jahre, lese Daten aus und greife tw. auch steuernd in die Wärmepumpe ein.

Heute ist mir an den Daten der Lüftung etwas aufgefallen, das ich unlogisch finde:

sGlobal sagt mir u.a....
outputVentilatorPower: 36 inputVentilatorPower: 40 mainVentilatorPower: 0 ...
outputVentilatorSpeed: 32 inputVentilatorSpeed: 25 mainVentilatorSpeed: 0 ...

Ich habe meine Lüftung eigentlich so eingestellt, dass im Haus ein kleiner Überdruck herrscht:
p38Fanstage2AirflowInlet   120 m3/h
p41Fanstage2AirflowOutlet  108 m3/h
Das wird mir auch auf dem Display angezeigt.

Laut sGlobal ist inputVentilatorPower ist ja auch größer als outputVentilatorPower. Das ist mir logisch.
Aber warum ist dann inputVentilatorSpeed kleiner als outputVentilatorSpeed?

Liegt da ein Fehler vor?
Oder interpretiere ich die Daten falsch.

Ich lese per serieller Schnittstelle aus.
Modell: LWZ303i
sFirmware-Id HW: 72 SW: 2.08 Date: MAR 9 2011
sFirmware version: 04.09

Kann da jemand zur Aufklärung beitragen?

immi

Zitat von: frankef am 12 September 2022, 21:41:17
sGlobal sagt mir u.a....
outputVentilatorPower: 36 inputVentilatorPower: 40 mainVentilatorPower: 0 ...
outputVentilatorSpeed: 32 inputVentilatorSpeed: 25 mainVentilatorSpeed: 0 ...

Ich habe meine Lüftung eigentlich so eingestellt, dass im Haus ein kleiner Überdruck herrscht:
p38Fanstage2AirflowInlet   120 m3/h
p41Fanstage2AirflowOutlet  108 m3/h
Das wird mir auch auf dem Display angezeigt.

Laut sGlobal ist inputVentilatorPower ist ja auch größer als outputVentilatorPower. Das ist mir logisch.
Aber warum ist dann inputVentilatorSpeed kleiner als outputVentilatorSpeed?

Liegt da ein Fehler vor?
Oder interpretiere ich die Daten falsch.
Have a look at historical data; has the ratio power/speed changed (with constant p38,p41) in the last 2years?
if you see a degradation of ratio power/speed, it could be due to dirty filters (easy to change) or other hardware problems

willybauss

Welchen Sinn ergibt es, einen Überdruck im Haus zu erzeugen? Unterdruck hätte ich ja verstanden.
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

martincfd

Mein Hausbauer hat Überdruck mit der Begründung Energieverlust eingestellt. Bei Unterdruck würde man sich sonst die kalte Luft reinholen.  ???

Aus dem Bauch würde ich denken, dass die Betrachtung der Energiebilanz von Über- und Unterdruck symmetrisch ist, d.h. etwa die gleichen Energieverluste entstehen. Der Grossteil wahrscheinlich durch den Gegenstromwärmetauscher und nicht durch kalte Luft rein/warme Luft raus.
(Weiss jemand, in welcher Größenordnung die Druckdifferenz zur Aussenluft ist bei typischen KWL Einstellungen? Der blower-door Test macht eine Aussage über die Luftwechselrate bei DeltaP=50Pa. Lineare Interpolation sollte dann einen guten Schätzwert liefern. Jedenfalls würde ich vermuten, dass die Wechselrate wesentlich kleiner ist als die der KWL im Wärmetauscher, oder?)
FHEM auf Raspberry Zero 2W, THZ 504 mit FBH, 140qm+60qm (beheizt+unbeheizt, alles KWL), Heizlast 3.8kW bei NAT -10°C, PV 5.2kWp

debaser

Das macht keinen Sinn - durch Überdruck riskiert man doch bloß, dass warme und feuchte Raumluft auf dem Weg nach draußen irgendwo in der Wand kondensiert und dort zu Feuchtigkeitsproblemen führt.

Stell Zu- und Abluft einfach auf den gleichen Wert. Das ist der Normalfall bei neueren/dichten Häusern.

willybauss

Zitat von: debaser am 14 September 2022, 13:42:59
Das macht keinen Sinn - durch Überdruck riskiert man doch bloß, dass warme und feuchte Raumluft auf dem Weg nach draußen irgendwo in der Wand kondensiert und dort zu Feuchtigkeitsproblemen führt.
Das ist die richtige Antwort. Langfristig kann das zu Bauschäden führen.

Nach meiner Erfahrung (nachmessen der tatsächlichen Luftströme mit Anemometer) herrscht nicht zwingend ein Gleichgewicht, wenn in der Anlage gleiche Werte für Zu- und Abluft eingestellt sind. Das hängt vermutlich mit den Rohrlängen und Strömungswiderständen zusammen. Deshalb habe ich Zu- und Abluft leicht unterschiedlich eingestellt. Im Zweifelsfall lieber etwas Unterdruck erzeugen, aber niemals Überdruck.
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martincfd

Zitat von: debaser am 14 September 2022, 13:42:59
Das macht keinen Sinn - durch Überdruck riskiert man doch bloß, dass warme und feuchte Raumluft auf dem Weg nach draußen irgendwo in der Wand kondensiert und dort zu Feuchtigkeitsproblemen führt.

Stell Zu- und Abluft einfach auf den gleichen Wert. Das ist der Normalfall bei neueren/dichten Häusern.
Bei diffusionsoffener Wand in holzständerbauweise spielt die Feuchtigkeit wohl einfach keine Rolle. Die Luft wird zudem schon im Wärmetauscher entfeuchtet. Die Begründung über die Energiebilanz halte ich dennoch für nicht stichhaltig.
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willybauss

Zitat von: martincfd am 14 September 2022, 21:01:18
Bei diffusionsoffener Wand in holzständerbauweise spielt die Feuchtigkeit wohl einfach keine Rolle. Die Luft wird zudem schon im Wärmetauscher entfeuchtet. Die Begründung über die Energiebilanz halte ich dennoch für nicht stichhaltig.
Mach das von mir aus an deinem Haus, aber hüte Dich, sowas Anderen zu empfehlen. Die Physik kondensierender Feuchtigkeit beim Durchtritt von innen nach außen lässt sich nicht überlisten, egal wie diffusionsoffen deine Wand ist. Und das mit der Entfeuchtung der Luft im Wärmetauscher solltest Du auch nochmal überschlafen - mit nem dicken Physikbuch unterm Kopfkissen.
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martincfd

Zitat von: willybauss am 14 September 2022, 22:21:31
Mach das von mir aus an deinem Haus, aber hüte Dich, sowas Anderen zu empfehlen. Die Physik kondensierender Feuchtigkeit beim Durchtritt von innen nach außen lässt sich nicht überlisten, egal wie diffusionsoffen deine Wand ist. Und das mit der Entfeuchtung der Luft im Wärmetauscher solltest Du auch nochmal überschlafen - mit nem dicken Physikbuch unterm Kopfkissen.
Wie du sicher oben gelesen hast, habe ich dies weder empfohlen, noch selber eingestellt. Im Gegenteil, aus Gewährleistungsgründen verbieten sich (die meisten) Hausbauer, solche Einstellungen zu ändern.
Von Okal habe ich gehört, dass dort sogar der Standardfachmanncode geändert wird, so dass man über das normale Terminal an solche Einstellungen nicht mehr rankommt.
Tatsächlich habe ich ja die Konfiguration mit Fragezeichen-Smiley gekennzeichnet.

Bei der Physik wird es schwieriger. Es ist anzunehmen, dass die Luftwechselrate über die Gebäudehülle sicher mindestens eine Größenordnung über der Wechselrate der KWL liegt. Die innen eingetragene Feuchtigkeit wird entsprechend fast vollständig in der KWL abgeschieden. Bei einem (stückweise) linearen Temperaturgradienten über die dicke der Aussenwand, wird der Taupunkt wohl wenn überhaupt erst ganz aussen, oder gar nicht erreicht (die Innenluft ist ja nur wenig absolut feuchter, als beim Einsaugen).
In meiner vorherigen Mietwohnung (Haus aus Stein) hatten wir regelmäßig 50-60% rel. Luftfeuchtigkeit, an den Aussenwänden (innen) war punktuell der Taupunkt erreicht, trotz häufiger Stosslüftungen. Im Haus sind wird bei 20-25% (mit gleichem Gerät gemessen). Auch die Diskussionen im Sommer um Kühlung und Feuchtigkeit zeigt, dass der Feuchtigkeitshaushalt in modernen Steinhäusern deutlich anders ist als in Holzständerhäusern.

Ansonsten ist die Unterdruckeinstellung die Variante, mit der für mich schlüssigsten Begründung. Da ist man auf der sichersten Seite. Ich verstehe nur nicht, warum die Bauphysik dazu keine klaren Aussagen macht. Man findet ja Verfechter für alle Varianten.
FHEM auf Raspberry Zero 2W, THZ 504 mit FBH, 140qm+60qm (beheizt+unbeheizt, alles KWL), Heizlast 3.8kW bei NAT -10°C, PV 5.2kWp

debaser

Zitat von: martincfd am 15 September 2022, 06:55:49
. Es ist anzunehmen, dass die Luftwechselrate über die Gebäudehülle sicher mindestens eine Größenordnung über der Wechselrate der KWL liegt.
Denkst du wirklich, dass über die Gebäudehülle mehr Luft ausgetauscht wird, als über die KWL - oder versteh ich den Satz nicht?


Zitat von: martincfd am 15 September 2022, 06:55:49
Im Haus sind wird bei 20-25% (mit gleichem Gerät gemessen).
Dann hast du theoretisch natürlich kein Feuchtigkeitsproblem, aber dafür ein höchst unangenehmes und ungesundes Klima im Haus ;)
Ich hab auch im Winter dank Enthalpiewärmetauscher irgendwas zwischen 35 und 50% Prozent Luftfeuchtigkeit.


martincfd

Zitat von: debaser am 15 September 2022, 08:51:54
Denkst du wirklich, dass über die Gebäudehülle mehr Luft ausgetauscht wird, als über die KWL - oder versteh ich den Satz nicht?
Es ging um das Verhältnis. Um wieviel kleiner ist die Wechselrate über die Gebäudehülle. Wahrscheinlich wenigstens Faktor 10-100 geringer, oder? Daher weiter oben meine Frage zur üblichen Druckdifferenz von Innenraum nach Aussenluft. Bei so einem Verhältnis wäre der Feuchtigkeitseintrag entsprechend gering und wohl unterhalb der Feuchtigkeitsdiffusion durch die diffusionsoffene Wand  :-\ ???

Zitat von: debaser am 15 September 2022, 08:51:54
Dann hast du theoretisch natürlich kein Feuchtigkeitsproblem, aber dafür ein höchst unangenehmes und ungesundes Klima im Haus ;)
Ich hab auch im Winter dank Enthalpiewärmetauscher irgendwas zwischen 35 und 50% Prozent Luftfeuchtigkeit.
Über den denken wir schon nach. Wie sieht es mit Keimbelastung im Enthalpiewärmetauscher aus? Dazu konnte ich noch nichts finden. Alles, was mit permanenter Feuchtigkeit zu tun hat, neigt zu Verkeimung.
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