Hommatic wired mit Eltako FTS14 ersetzen

Begonnen von cerberus, 23 Oktober 2015, 19:04:46

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cerberus

Hallo, ich nutze schon ein Weile sehr zufrieden Homematic wired RS485, sowohl zum Schalten als auch mit einen IO Modul zum Erfassen von Fensterkontakten und andern potentialfreien Kontakten zur Überwachung. Ich wollte nun noch zwei Dimmer in das System einbinden, musste aber bei der Recherche feststellen das die Hutschienendimmer mindesten 40 VA Last benötigen, was bei einer LED Beleuchtung schon schwierig ist. Ich komme also hier, mit den derzeit existieren Modulen von Homematic wired, nicht weiter. Ich bin dann auf das System von Eltako FTS14 gestoßen und muss sagen das es genau das ist was ich mir schon immer vorgestellt habe, ich könnte theoretisch alles das realisieren was ich brauche, ganz ohne Funkanbindung, denke ich zumindest.

Folgen Fragen haben sich aber jetzt ergeben.

1.Kann ich den FTS14KS oder FGW14-USN nutzen um FHEM via USB an meinen Banana-PI anzubinden?

2. Ist es möglich mit dem FTS14EM nicht nur Taster abzufragen sondern auch Zuständen von Fenstermeldern oder Kontakten zu Überwachung von Störungen an div. Geräten (alles potentialfrei). Kann also an den Eingängen, wenn es z.B. bei Fenstermelder, auch permanent ein Signal anliegen oder ist das Modul nur für Impulse ausgelegt? Ich weiß es gibt auch das FTS14KEM, aber das sind E6-E10 für Bewegungs und Helligkeitsensoren gedacht.

3. Ich denke mal das ich eine Verknüpfung vom HM und FS20 zu  EnOcean via notify dann wie üblich in Fhem realisieren kann.

4. Wie zuverlässig ist das ganze, ist es vergleichbar mit HM wired?

Grüße
cerberus


Banana PI mit Bananian + Fhem 5.5, 2x SCC SlowRF/Homematic + RS485 LAN Gateway HMW-LGW-O-DR-GS-EU + RPI2 I2C to 1-Wire Host Adapter for Raspberry Pi

crispinus

Zitat von: cerberus am 23 Oktober 2015, 19:04:46
1.Kann ich den FTS14KS oder FGW14-USN nutzen um FHEM via USB an meinen Banana-PI anzubinden?
FGW14-USB, außerdem wird ein FAM14 als Busmaster benötigt, dort ist auch gleich ein 12V-Netzteil für die Stromversorgung des Busses integriert.

Zitat von: cerberus am 23 Oktober 2015, 19:04:46
2. Ist es möglich mit dem FTS14EM nicht nur Taster abzufragen sondern auch Zuständen von Fenstermeldern oder Kontakten zu Überwachung von Störungen an div. Geräten (alles potentialfrei). Kann also an den Eingängen, wenn es z.B. bei Fenstermelder, auch permanent ein Signal anliegen oder ist das Modul nur für Impulse ausgelegt? Ich weiß es gibt auch das FTS14KEM, aber das sind E6-E10 für Bewegungs und Helligkeitsensoren gedacht.

Soweit ich weiß ja, habs aber selber nicht gemacht. Damit das zuverlässig funktioniert, wird allerdings wohl eine Spannung von mindestens 24V zwischen E- und Ex benötigt, bei 12V kann es zu Fehlaktivierungen kommen (da gabs hier im Forum mal einen Post zu).

Zitat von: cerberus am 23 Oktober 2015, 19:04:46
3. Ich denke mal das ich eine Verknüpfung vom HM und FS20 zu  EnOcean via notify dann wie üblich in Fhem realisieren kann.

Ja, ohne Probleme. Ich habe beispielsweise einen Eltako-Jalousieaktor (der bei mir ein Fenster per Kettenzugmotor öffnet und schließt) über einen virtuellen Fensterkontakt mit dem Homematic-Raumthermostat in demselben Raum verknüpft.

Zitat von: cerberus am 23 Oktober 2015, 19:04:46
4. Wie zuverlässig ist das ganze, ist es vergleichbar mit HM wired?

Ich kenne HM wired nicht. Der Eltako-Bus läuft bei mir aber sehr zuverlässig, das einzige Problem sind manchmal viele gleichzeitige Schaltaktionen (z.B. wenn man über eine structure mehrere Lampen schaltet, vor allem wenn die Schaltkanäle alle auf einem FSR14-4x liegen), hier hilft es eine Verzögerung um 100ms einzubauen, dann geht alles. Abstürze des Busses hatte ich bislang nicht, er läuft oft wochen- oder monatelang ohne Neustart (nur wenn ich einen neuen Busaktor einsetze schalte ich ihn mal ab).
Wenn ich mich noch einmal für ein Bussystem entscheiden müsste, würde ich aber vermutlich eher KNX nehmen, weil es hier mehrere Hersteller und eine noch größere Zahl an Modulen zur Auswahl gibt, und das dezentrale Installieren in meheren Unterverteilungen einfacher ist als beim Eltako-Bus. Preislich würde es wohl etwas teurer kommen, aber so teuer ist KNX heute auch nicht mehr.

thghh

Zitat von: crispinus am 23 Oktober 2015, 22:45:44

Wenn ich mich noch einmal für ein Bussystem entscheiden müsste, würde ich aber vermutlich eher KNX nehmen, weil es hier mehrere Hersteller und eine noch größere Zahl an Modulen zur Auswahl gibt, und das dezentrale Installieren in meheren Unterverteilungen einfacher ist als beim Eltako-Bus. Preislich würde es wohl etwas teurer kommen, aber so teuer ist KNX heute auch nicht mehr.

Warum ist das einfacher als beim Eltako Bus?
Umfangreiche Haussteuerung auf Basis der Eltako Serie 14 inkl. DALI und GFVS Save II

cerberus

Hallo crispinus, danke für deine Antwort.

Frage, würde nicht der FTS14KS auch als Busmaster gehen und ich spare mir den FGW14-USB da ich FHEM auch über den USB Port des FTS14KS anbinden kann?

Grüße
cerberus
Banana PI mit Bananian + Fhem 5.5, 2x SCC SlowRF/Homematic + RS485 LAN Gateway HMW-LGW-O-DR-GS-EU + RPI2 I2C to 1-Wire Host Adapter for Raspberry Pi

crispinus

Zitat von: cerberus am 24 Oktober 2015, 14:34:08
Frage, würde nicht der FTS14KS auch als Busmaster gehen und ich spare mir den FGW14-USB da ich FHEM auch über den USB Port des FTS14KS anbinden kann?

Es gab hier mal jemanden, der versucht hat, die USB-Schnittstelle des FAM14 statt dem FGW14 für die FHEM-Kommunikation zu nutzen. Das hat aber nur eingeschränkt funktioniert (insbesondere das Schreiben auf den Bus funktionierte nicht zuverlässig). Laut Eltako hat das FAM14 wohl eine für diesen Verwendungszweck ungeeignete Firmware, ich nehme an, dass das wohl analog für das FTS14KS-Modul gelten wird.
Ob du als Busmaster die FTS14-KS oder das FAM14 nimmst hängt wohl primär davon ab, ob du beabsichtigst, möglicherweise irgendwann auch EnOcean-Funktaster oder -aktoren einzusetzen. Diese Option hast du nur mit dem FAM14, da die FTS14KS ja keinen Funkeingang hat. Ich denke, ich würde den Aufpreis für die Funkunterstützung zahlen - man weiß ja nie, was noch kommt.

Zitat von: thghh am 24 Oktober 2015, 13:29:57
Warum ist das einfacher als beim Eltako Bus?

Naja, beim KNX-Bus brauche ich nur das Buskabel dorthin zu verlegen, wo ich weitere Geräte errichten will, das Kabel darf dabei direkt mit regulären Stromleitungen verlaufen. Ein zusätzliches Kopplungsmodul wie das FBA14 wird nicht benötigt. Es gibt außerdem per Busleitung anzuschließende Doseneinbau- oder Zwischendeckengeräte, sowas gibts für die 14er-Reihe von Eltako nicht. Die Bustopologie spielt bei KNX keine Rolle, bei Eltako nach Aussage der Firma selbst schon (es sei nur eine lineare Topologie zulässig, Stern z.B. funktioniere nicht - hab ich selbst aber noch nicht getestet, ich habe hier eine streng lineare Topologie). Vermutlich gäbe es auf dem KNX-Bus auch nicht das Problem mit dem Telegrammverlust, so wie es auf dem Eltako-Bus bei gleichzeitigen Schaltaktionen auftreten kann.

thghh

Zitat von: crispinus am 26 Oktober 2015, 00:27:51
Naja, beim KNX-Bus brauche ich nur das Buskabel dorthin zu verlegen, wo ich weitere Geräte errichten will, das Kabel darf dabei direkt mit regulären Stromleitungen verlaufen. Ein zusätzliches Kopplungsmodul wie das FBA14 wird nicht benötigt. Es gibt außerdem per Busleitung anzuschließende Doseneinbau- oder Zwischendeckengeräte, sowas gibts für die 14er-Reihe von Eltako nicht. Die Bustopologie spielt bei KNX keine Rolle, bei Eltako nach Aussage der Firma selbst schon (es sei nur eine lineare Topologie zulässig, Stern z.B. funktioniere nicht - hab ich selbst aber noch nicht getestet, ich habe hier eine streng lineare Topologie). Vermutlich gäbe es auf dem KNX-Bus auch nicht das Problem mit dem Telegrammverlust, so wie es auf dem Eltako-Bus bei gleichzeitigen Schaltaktionen auftreten kann.

Wenn du die Serie 14 aus irgendeinem Grund verlängern willst, weil du z.B. mehrer UV hast, dann geht das genau so wie bei KNX. Es ist ein RS-485 Bus und du kannst ganz einfach das BBV Kabel durchschneiden und verlängern und auch neben Stromleitungen verlegen. Habe ich so mehrfach gemacht und drei UV in verschiedenen Etagen versorgt. Der Eltako Bus ist sogar deutlich schneller mit seinen 57600 Baud im Vergleich zu 9600 Baud bei KNX.

Meine Toreinfahrt werde ich aber mit einem FBA14 versorgen, da ich rund 80 Meter überbrücken muss.

Bei Eltako gibt es Techniken die einen eventuell Telegrammverlust entgegenwirken, z.B. wird vom Eltako Save-II immer mit 200ms Versatz zwischen den Telegrammen gearbeitet

Das Eltakosystem ist schon ganz gut, obwohl da einiges auch verbessert werden könnte wie z.B. Updatefähigkeit der Aktoren
Umfangreiche Haussteuerung auf Basis der Eltako Serie 14 inkl. DALI und GFVS Save II

krikan

Zitat von: thghh am 26 Oktober 2015, 20:08:15
Bei Eltako gibt es Techniken die einen eventuell Telegrammverlust entgegenwirken, z.B. wird vom Eltako Save-II immer mit 200ms Versatz zwischen den Telegrammen gearbeitet
Diese "Technik" beherrscht Fhem auch. http://fhem.de/commandref#TCM
Über das Attribut sendInterval kann man das sogar flexibel zwischen 0 .. 250 festlegen.

Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: thghh am 26 Oktober 2015, 20:08:15Bei Eltako gibt es Techniken die einen eventuell Telegrammverlust entgegenwirken, z.B. wird vom Eltako Save-II immer mit 200ms Versatz zwischen den Telegrammen gearbeitet
Ich hätte von Eltako erwartet, dass das sowieso ins Protokoll eingebaut ist. Bei Homematic Wired ist es das. Kollissionen werden festgestellt und Nachrichten werden ggf. wiederholt, wenn es kein ACK von der Gegenstelle gibt. Probleme kann es nur bei Broadcasts geben, aber die sollten nicht für "wichtige" Sachen verwendet werden.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

crispinus

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 27 Oktober 2015, 12:41:00
Ich hätte von Eltako erwartet, dass das sowieso ins Protokoll eingebaut ist. Bei Homematic Wired ist es das. Kollissionen werden festgestellt und Nachrichten werden ggf. wiederholt, wenn es kein ACK von der Gegenstelle gibt. Probleme kann es nur bei Broadcasts geben, aber die sollten nicht für "wichtige" Sachen verwendet werden.
Gruß,
   Thorsten

Ich würde es eigentlich auch als Ingenieursleistung erwarten, für das Problem von Telegrammkollisionen eine Lösung zu finden, die über bloßes Brute Force im Sinne eines Abwartens hinausgeht. Zumal grundsätzlich eigentlich das FAM14 selbst alles unter Kontrolle hat - schließlich fragt es ja auch zyklisch die Bestätigungstelegramme der Aktoren ab, es ist ja nicht so, dass die von alleine senden würden. Und die Aktoren, die selbstständig senden, wie z.B. FGW14 oder FTS14-EM sind ja eigentlich extra an die Hold-Klemme angeschlossen, damit nur einer gleichzeitig sendet. Das ist übrigens auch ein Vorteil von KNX, fällt mir da ein. Dort müsste ich nämlich keine Hold-Leitung mitführen sondern es reichen die beiden Busadern.
sendInterval habe ich übrigens auf 100ms gesetzt, ich habe trotzdem eine Situation (structure mit drei Lampen / Schaltkanälen), in der reproduzierbar beim Schalten der structure die Lampen nicht immer alle gleichzeitig angingen. Das ließ sich durch Setzen von asyncDelay für die structure (auf nochmals 100ms) beheben.