Hat mich jetzt eine ganze Zeit gekostet, das rauszufinden, deshalb mal hier dokumentiert.
Problem
- Nach dem Beschreiben einer neuen SD-Karte ist der Raspberry nach dem Booten nicht per ssh erreichbar
- Fehlemeldung ist: Connection refused
- Ein ping auf die IP Adresse wird korrekt beantwortet
Ursache
- Das aktuelle raspbian Image (2017-01-11) enthält den ssh Daemon nicht in den Standard-Runleveln. Deshalb wird der Dienst beim Booten nicht gestartet.
Lösung
- Die Partition2 der SD-Karte in einer funktionierenden Linux-Umgebung mounten
- In der Datei <mountpoint>/etc/rc.local eine Zeile mit dem Inhalt "/etc/init.d/ssh start" einfügen, und zwar VOR der Zeile exit 0
- SD-Karte wieder aushängen und im Raspberry neu booten
- Der ssh Zugriff sollte jetzt funktionieren
- Den ssh Dienst mit "systemctl enable ssh" in systemd aktivieren
- Die Zeile "/etc/init.d/ssh start" aus der Datei /etc/rc.local wieder entfernen
Danach sollte nach einem reboot alles funktionieren wie gewohnt.
Es gab mal Zeiten da könnte man raspbian mit guten Gewissen ohne Tastatur und Monitor installieren.
Schöne Zeit.
Kann man doch auch jetzt noch? Ich habe hier keine Tastatur und keinen Monitor an meinem Raspberry
Einfache Lösung nach der Doku von Raspbian:
The boot partition on a Pi should be accessible from any machine with an SD card reader, on Windows, Mac, or Linux. If you want to enable SSH, all you need to do is to put a file called ssh in the /boot/ directory. The contents of the file don't matter: it can contain any text you like, or even nothing at all. When the Pi boots, it looks for this file; if it finds it, it enables SSH and then deletes the file
Ciao, -MN
Naja aber anscheinend muss man mehr beachten. Wenn man es weiß mag es ja gehen.
Zitat von: Morgennebel am 29 Januar 2017, 19:16:11
Einfache Lösung nach der Doku von Raspbian:
wer Doku liest, macht vermutlich auch Datensicherung.... 8)
Ich muss jede neue SD Karte mit raspbian ohnehin zuerst irgendwo anders mounten, um die Parameter für WLAN einzutragen, insofern ist mir das Vorgehen schon länger bekannt.
Trotzdem danke für den Hinweis.
Das Problem hatte ich auch, ich habe dann einfach die serielle des Raspberry mit einem USB to TTL UART Modul verbunden. Ich konnte mich dann mit minicom auf der seriellen Console einloggen.
Gruß Ralf
Oh Gott, wie in den neunziger. ;D
Zitat von: CoolTux am 29 Januar 2017, 19:28:42
Oh Gott, wie in den neunziger.
Ja, alt aber bewährt. Der Personenkreis, der noch das Wissen über
solche Lösungen besitzt, wird vermutlich in einigen Jahren komplett verschwunden sein.
Neulich habe ich auch einen Benutzer hier im Haus verblüfft, der auf seinem Windows-Desktop etwas tun wollte, was mit der Maus nicht (mehr) funktionierte. Auf mein Anraten, es doch mal mit passenden Tastenkombinationen zu versuchen, hat er mich angeschaut, als käme ich vom Mond.
Als ich seine kaputtgespielte Fensterkonfiguration dann mit STRG-TAB und den Cursortasten wieder bereinigt hatte, sagte er nix mehr...
So schnell wird dieses "Wissen" nicht verschwinden, ganz im Gegenteil. Gerade im Serverbereich ist es aktueller den je, unsere aktuellen Maschinen haben teilweise nur noch einen rj-11 Stecker für eine serielle Debugkonsole. Eine dezidierte Grafikkarte ist keine mehr verbaut.
Zitat von: gerhardg am 30 Januar 2017, 20:00:52
unsere aktuellen Maschinen haben teilweise nur noch einen rj-11 Stecker für eine serielle Debugkonsole
Mal schauen, wann der Erste auf die Idee kommt, da ein Telefon dranzustöpseln...
Akkustikkoppler. Lach. Back toll the 80th
Danke für den Tipp da bin ich am WE auch drüber gestolpert! Aber auch hier gilt: RTFM :-)
Noch besser finde ich das Skript
/etc/profile.d/sshpasswd.sh
Also wer sich über komische Emails wegen dem tollen Befehl
grep -E '^pi
wundert sollte auch hier mal im Skript nachschauen!
BTW: Eine leere Datei mit dem Namen ssh anlegen in der Bootpartition löst das Problem übrigens auch!
Zitat von: P.A.Trick am 30 Januar 2017, 21:41:37
Aber auch hier gilt: RTFM :-)
Ja, aber mal ehrlich: wie krank muss man sein, oder was muss man als Entwickler geraucht haben,
um auf eine solche Entscheidungsgrundlage dafür zu kommen, ob ein Dienst gestartet wird oder nicht?
Noch dazu auf einer Experimentierplatine und nicht auf einem Hochsicherheitsserver?
Und das nervice sshpasswd script hatte ich als allererstes gelöscht.
Zitat von: betateilchen am 30 Januar 2017, 21:45:17
Ja, aber mal ehrlich: wie krank muss man sein, oder was muss man als Entwickler geraucht haben,
um auf eine solche Entscheidungsgrundlage dafür zu kommen, ob ein Dienst gestartet wird oder nicht?
Noch dazu auf einer Experimentierplatine und nicht auf einem Hochsicherheitsserver?
Und das nervice sshpasswd script hatte ich als allererstes gelöscht.
Ja da gebe ich dir recht, aber die vielen Nutzer die sich darüber keine Gedanken machen und das Ding dann ungesichert
im Netz betrieben haben scheinen ein solches Vorgehen zu rechtfertigen :-/
Gibt leute, die sind ohne maus hilflos...
Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Zitat von: knopf_piano am 30 Januar 2017, 21:55:14
Gibt leute, die sind ohne maus hilflos...
Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Stimmt, ich habe von diesen armen Lebewesen schon einmal gehört :-)
Zitat von: knopf_piano am 30 Januar 2017, 21:55:14
Gibt leute, die sind ohne maus hilflos...
mit solchen Leuten hätte ich als Kind nicht spielen dürfen...
Tipp: Der beste Maustreiber ist eine Katze.
Zitat von: betateilchen am 30 Januar 2017, 21:59:12
mit solchen Leuten hätte ich als Kind nicht spielen dürfen...
Tipp: Der beste Maustreiber ist eine Katze.
Ich hole mal *Popcorn* 8)
Nicht nötig. Udo hat eine Megapackung immer parat. Er kennt das wohl schon.
So schön das hier auch ist, ich muss für heute Nacht sagen.
Grüße
Da das Standartpasswort des Users Pi bekannt ist und eben sehr viele Ihren Pi im Netz Ohne Passwortänderung betrieben haben .. war dieses vorgehen klar. Wie sonst hätte man das Problem lösen können?
Das dieses Vorgehen nicht optimal ist, d.h. das Problem nur verschiebt ist ein anderes Thema. Auch in Bastlerkreisen ist das Thema Sicherheit noch nicht durchgedrungen ...