KNX/EIB vs. Homematic wired bzgl. Kosten - EILT!!

Begonnen von stonev, 17 Dezember 2015, 21:27:10

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stonev

Hallo,
ich habe mich in Homematic die letzen Wochen ziemlich eingelesen und wollte es auch eigentlich installieren, da mir KNX/EIB immer als sehr sehr teuer im Kopf verankert ist.

Das HMW System für Licht, Heizung und Rolladen kostet mich etwas 2300 Euro (nur die Hardware ohne Taster).
Nun hat mich der Elektriker heute verwirrt, als er sagte dass EIB/KNX gar nicht mehr so teuer sei und ein 20-fach Schaltaktor von MDT nur 350 Euro koste. Zudem ist seiner Meinung nach KNX/EIB besser.

Nun habe ich geschaut, und die MDT Aktoren erscheinen wirklich günstig - auf jeden etwa genauso teuer wie HMW Aktoren. Dazu gibt es viiiiel mehr Auswahl.

Was ich aber noch nicht blicke sind die Tastereingänge und deren Anbindung an den Bus. Bei HMW gibt es für 52 Euro ein UP Gerät, welches 12 Eingänge zu verfügung stellt, also so Einiges entgegen nimmt. Bei EIB habe ich sowas noch nicht gesehen.

Kurze Rede gar keinen Sinn:
Am kommenden Montag geht es los und mich würde interessieren, was KNX/EIB im Vergleich zu HMW tatsächlich mehr kosten würde. Ich habe keine Zeit mich in alles detailliert einzulesen, um dann festzustellen, dass es viel zu teuer ist. Das Projekt entscheidet sich sehr maßgebend über den Preis.

Die Konfiguration:
Aktoren: 32 Brennstellen (Licht), 10 Heizkreise, 17 Rolladen
Tasteingänge: ca. 108 Tasteingänge im Haus verteilt
zzgl. der Komponenten die notwenig sind, den RPI anzubinden.

bei HMW kostet das Paket ca. 2300 - 2500 Euro (ohne Taster)
Wo komme ich grob überschlagen mit KNX/EIB aus?




Andi291

Hallo,

wenn Du nur auf den harten Euro schaust - wird's eh schwierig.
Für die Komponenten selbst nimmst Du die MDT Bildpreisliste und ziehst 25% ab. Hinzu kommen noch Verkabelung, Projektierung, etc...

Vorsicht: Ich würde keinesfalls auf 20-fach-Aktoren oder so setzen! Egal welches System. Weil: wenn einer ausfällt fallen nicht nur vier Lichter aus, sondern gleich 20.

Als Hausnummer: Für eine Installation mit 17 Rolläden, 20 Heizkreisen, 16 geschalteten Kanälen habe ich kürzlich einen Aufpreis ggü. konventioneller Installation von ca. 3000€ incl. Installation, Projektierung und Doku kalkuliert. Produkte waren von Gira und MDT (wobei die Verarbeitung sich um Welten unterscheidet).
Merke: auch bei der konventionellen Installation braucht man Schalter für die Rollos und Raumthermostate  ;). Und die sind auch nicht sooo günstig.

Zu Deiner Frage nach Ankopplung der Taster - Google hilft:
http://www.mdt.de/Tasterinterface.html#
http://www.mdt.de/Binaereingaenge.html
http://www.voltus.de/?cl=details&anid=a4da2ee4ffedaebc624f3979a033db3c&gclid=CI-EwoXm48kCFUyNGwodtVYKaA

Lange Rede, kurzer Sinn - ich bin selbst Installateur und so ein Bastelkram wie die Homematic kann man hernehmen, wenn man eine Wetterstation mal eben per Funk anbinden will - mit der Qualität eines durchdachten KNX-Systemes kann diese NIE mithalten.

P.S.: Eine Bussystem ist Luxus und Luxus kostet Geld :-)

Grüße, Andi

stonev

Die Tastereingänge verwirren mich immer noch.
Die http://www.mdt.de/Tasterinterface.html# verstehe ich noch. Da kommt dann ein einfacher Schließer je Kanal ran und gut.

Die Gira Tastsensoren 3-fach GIRA 511300 sind auch interessant. Es scheint, als könnte man damit sogar 6 Tastvorgänge veranlassen.
Da braucht man zusätzlich nen Busankoppler. Es gibt aber auch noch den fast halb so teueren Busankoppler . Worin begründet sich der Preisunterschied?

Andi291

Morgen!

Es gibt Geräte mit integriertem Busankoppler, und Geräte, bei denen Du noch einen Busankoppler brauchst.
Richtig erkannt - den Gira 3-fach-Sensor musst Du mit dem Busankoppler kombinieren, kommst also auf knapp 150€.

Es gibt auch so was:
http://www.mdt.de/Taster.html
http://www.buildingtechnologies.siemens.com/bt/global/de/products/gamma-geb%C3%A4udesystemtechnik/gamma-instabus---knx/anzeige--und-bedienger%C3%A4te/seiten/up%20116_0_0.aspx

Wenn ich etwas empfehlen müsste, würde ich die UP116 mit Mittelstellung von Siemens empfehlen. Hier stimmen Preis und Leistung perfekt. Kommt erschwerend hinzu, dass ich diese Mäuseklaviere (4-8-fach-Taster) nicht leiden kann.

Grüße, Andi

stonev

Dann relativiert sich auch der Preis für Taster.
HMW kommt auf etwa 9€ je Taster. Siemens liegt bei 11. Das ist echt überschaubar.

Hast Du noch nen Tipp für Raumtemperaturmessung, um die FBH zu steuern?
Manche Schalter haben den Fühler ja schon intern. Siemens glaube ich nicht, da müsste dann was eigenes her.
Display sieht zwar geil aus, muss aber nicht zwingend, oder nur für manche Räume. Für Kinderzimmer z. B. reicht intern und Einstellen dann über Tablet.


Welche Komponenten nehme ich für die Zentrale?
- Netzteil 24v
- Busabschlus erforderlich?
- geht Raspberry als Zentrale? Womit binde ich ihn in KNX ein?

Viele Fragen, ich weiß. Ich lese parallel selber auch viel, aber ohne ein wenig Support schaffe ich das in der kurzen Zeit  nicht.
Wenn der Aufpreis zu Homematic sich in Grenzen hält, schwenke ich auf jeden Fall um.


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Andi291

Vorsicht!

Du rechnest Taster ~10€ plus zentrale Binäreingänge 10 Stück ~300€. Ergibt also bei 10 Tastern ca. 400€ plus den erhöhten Installationsaufwand, weil Du alles zentralisieren muss.
Die von mir vorgeschlagenen UP116 kosten ~45€, benötigen aber keine weiteren Geräte und lassen sich direkt per EIB-Leitung verschleifen ("echter" Bus). Keine Verkabelung an zentrale Stelle erforderlich (spart Installationskosten). Mehrkosten dürften also nicht wirklich anfangen.

Teuer wirds bei der Raumtemperaturregelung:
Siemens http://www.eibmarkt.com/de/products/Siemens-Indus-Sector-Raumtemperaturregler-UP-titanweiss-5WG1237-2KB11.html?utm_source=Portalexport&utm_medium=CPC&utm_term=Produktaktion&utm_campaign=GoogleShopping_DE&userLocale=DE&gclid=CLqDuvmK5ckCFUHkwgodjb8PNg
MDT - passt zu Gira http://www.mdt.de/Raumtemperaturregler.html
Aktoren dazu gibt's von Theben, MDT, ... Hier würde ich auf jeden Fall drauf achten Heizungsaktoren zu nehmen, weil diese über Triacs verfügen und somit geräuschlos schalten. Normale Aktoren schalten per Relais und sind somit aus der Heizkreisverteilung hörbar.
Lususvariante (Installationsaufwand geht gen 0) http://www.voltking.de/schalterprogramme/knx/theben/theben-4900273-heizungsaktor-eib-knx-1er.html?fee=1&fep=21669&utm_source=google_shopping&utm_medium=cpc&utm_campaign=Produkt&utm_term=Theben-4900273_4003468490532&utm_content=Theben+Heizungsaktor+++EIB%2FKNX+HMT+6+EIB+(1er)&gclid=CLfOl8OM5ckCFRFmGwodiC8BPg

Für die Zentrale brauchst Du zwingend ein Netzteil mit KNX-Drossel. Weiterhin würde ich einen IP-Router empfehlen (brauchts nicht zwingend, stellt Dir aber per Ethernet barierrefrei beliebig viele Buszugänge zur Verfügung). Für die Visualisierung reicht ein Raspberry mit FHEM dicke. Hier wäre der IP-Router von Vorteil, weil Du Dicht nicht mir irgendwelchen Busanbindungen rumeiern musst.
Kosten für beides (Hersteller egal) ca. 600€.

Wichtig: bitte vorab mit Deinem Eli abstimmen, was er für die Projektierung verlangt. Hier kommen leicht noch 10..50h je nach Aufwand zusammen. Ebenso würde ich mir das ETS-Projekt aushändigen lassen. Sonst bist Du hernach machtlos...

Nicht falsch verstehen: insgesamt bin ich der Meinung, dass solche Projekte mit dem Installateur abgestimmt werden sollten. Hier geht's nicht nur um den Materialpreis, sondern auch der Installationsaufwand ist ein Riesenfaktor. Entscheidest Du Dich für konventionelle Taster und Raumtemperaturregler mit zentralen Eingangsgeräten, hast Du zwar einen wesentlich geringeren Materialpreis, der Installationsaufwand kann aber je nach Gebäude um ein vielfaches höher sein!
Hinweis: Da es sich bei KNX um ein System < 50VDC handelt, ist sicher in Abstimmung auch einiges an Eigenleistung möglich. Wenn Du Dir es zutraust, fährst Du sicher am günstigsten, wenn Du das Material über den Eli beziehst, Dir Leerrohre verlegen lässt, eine ETS-Version kaufst (ca. 500€), und den Rest selbst übernimmst.

Grüße, Andi

stonev

Du veranschlagst ~600 für Netzteil und Ip Router.

Letzteren habe für um 180 gesehen http://www.tandmore.de/Installation/Gira/Bussystem/Bussystem-Zubehoer/Gira-216800-IP-Schnittstelle-KNX-REG::79119.html

Netzteil mit Drossel von MDT für 160 mit 640mA
http://www.voltking.de/schalterprogramme/knx/mdt/spannungsversorgung/stv-serie-reg/mdt-stv-0640-01-busspannungsversorgung-6te-reg-640ma.html?fee=1&fep=76228&utm_source=google_shopping&utm_medium=cpc&utm_campaign=Produkt&utm_term=MDT-STV-0640.01_4260421160912&utm_content=MDT+STV-0640.01+Busspannungsversorgung%2C+6TE%2C+REG%2C+640mA&gclid=CjwKEAiA-s6zBRDWudDL2Iic4QQSJAA4Od3Xa0SqlNa8p7F3Sa8-TqECQn1Wi0D-IXZCbVXJWyt92hoCJ5fw_wcB

640mA für den kompletten Bus erscheint mir aber sehr wenig....
Oder haben die Aktoren ne eigene Stromversorgung?

Ich stimme das auf jeden Fall mit dem Ele ab. Der hat mich erst auf KNX gebracht. Installieren und programmieren wollte ich die Taster und Aktoren selber. Dazu brauch ich dann noch Ets Software Lizenz?


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Andi291

Nicht ganz richtig. Du hast eine IP-Schnittstelle, keinen Router rausgesucht. Die IP-Schnittstelle taugt NICHT für Anwendungen, die EIBD/KNXD brauchen (so auch FHEM). Sie genügt aber zum Parametrieren...
640mA reichen im Regelfall aus. Ich habe in Summe 200 Geräte bei mir und betreibe diese an zwei Linien a 640mA.

Korrekt, ETS-Lizenz bräuchtest Du dann. Es gibt so grob im Jahrestakt eine Sammelbestellung übers KNXForum. Da kommst Du mit Glück bei 500€ raus. Sonst eher 1000€.
Illegale Varianten würd ich nicht empfehlen...Die ETS ist eine Version in die Zukunft :-)

CQuadrat

Hallo Zusammen,

ich würde bei einer kabelgebunden Lösung noch einen anderen Aspekt beachten:
Homematic wird (derzeit) nur von einem Hersteller produziert. Wer weiß, ob der in 5-10 Jahren noch existiert oder überhaupt noch Komponenten/Ersatzteile herstellt. Bei KNX steht ein ganzes Konsortium mit vielen Firmen dahinter. Wenn sich dort einer verabschiedet, wird man - da standardisiert - von anderen Herstellern noch Komponenten (Aktoren, Sensoren, Linienkoppler, etc.) bekommen.
Gerade bei einer kabelgebundenen Lösung würde ich das auch noch berücksichtigen. Bei Funkkomponenten sehe ich das nicht so kritisch; die hat man ggf. schnell ausgetauscht.


Viele Grüße

Christoph
FHEM auf Mini-ITX-Server mit Intel Quad-Core J1900:
+ HM: HM-LAN, HM-USB, HM-MOD-UART mit div. HM-Komponenten
+ RFXtrx: Funkwetterstation Bresser mit ext. Thermometer, Regenmesser und Windmesser
+ TUL (KNX-Anbindung), KM271 (per ser2net), SONOS (div. Gimmicks), OneWire, Hue

stonev

Zitat von: CQuadrat am 18 Dezember 2015, 15:34:46
ich würde bei einer kabelgebunden Lösung noch einen anderen Aspekt beachten:
Homematic wird (derzeit) nur von einem Hersteller produziert. Wer weiß, ob der in 5-10 Jahren noch existiert oder überhaupt noch Komponenten/Ersatzteile herstellt. Bei KNX steht ein ganzes Konsortium mit vielen Firmen dahinter. Wenn sich dort einer verabschiedet, wird man - da standardisiert - von anderen Herstellern noch Komponenten (Aktoren, Sensoren, Linienkoppler, etc.) bekommen.
Gerade bei einer kabelgebundenen Lösung würde ich das auch noch berücksichtigen. Bei Funkkomponenten sehe ich das nicht so kritisch; die hat man ggf. schnell ausgetauscht.

Das sehe ich grundsätzlich auch so, wenn gleich man im Worst Case nicht gleich verloren ist. Mann könnte dann auf ein anderes System umsteigen, weil die Verkabelung ja gleich ist. Ist aber dann recht teuer, weshalb Du grundsätzlich recht hast. Aber manche die bauen, müssen schon ein wenig auf die Kohle achten .... :(

Zitat von: Andi291 am 18 Dezember 2015, 12:27:06
Nicht ganz richtig. Du hast eine IP-Schnittstelle, keinen Router rausgesucht.

Dann so was hier vermutlich besser?
Woran erkenne ich den Unterschied?

Zitat von: Andi291 am 18 Dezember 2015, 10:37:08
Hier würde ich auf jeden Fall drauf achten Heizungsaktoren zu nehmen, weil diese über Triacs verfügen und somit geräuschlos schalten. Normale Aktoren schalten per Relais und sind somit aus der Heizkreisverteilung hörbar.
Lususvariante (Installationsaufwand geht gen 0) http://www.voltking.de/schalterprogramme/knx/theben/theben-4900273-heizungsaktor-eib-knx-1er.html?fee=1&fep=21669&utm_source=google_shopping&utm_medium=cpc&utm_campaign=Produkt&utm_term=Theben-4900273_4003468490532&utm_content=Theben+Heizungsaktor+++EIB%2FKNX+HMT+6+EIB+(1er)&gclid=CLfOl8OM5ckCFRFmGwodiC8BPg

Wenn der Aktor direkt auf den Ventilen sitzt sehe ich das ein. Aber gerade eine FBH macht am HKV doch nur auf oder zu. Dazwischen ist nix. Da muss es doch eigentlich reichen über nen Relaisausgang den Stellantrieb ein- oder auszuschalten. Der Stellantrieb wird per Kabel angeschlossen, welches die Relaisgeräuch nicht übertragen dürfte.

Werde mich jetzt mal mit den Schaltern beschäftigen, die werden wohl einen großen Posten stellen...

Andi291

Ja, genau. Der router is ok.

Der heizungsaktor sitzt üblicherweise im hkv, und der gelegentglich im wohnraum.
Ich kenne keinen abwender eines bussystemes, der seine stellantriebe in die hauptverteilung verdrahtet hat  8)

stonev

Ne, der Aktor kommt natürlich dahin, wo der HKV ist.
Ist hier aber auch gleich neben der Hauptverteilung.
MDT verkauft seine Heizungsaktoren ja auch für die Hutschiene. Der hat normale Klemmen als Ausgang, an die dann die Stellmotoren des HKV angeschlossen werden. In dem verlinkten Aktor waren die Stellantriebe ja bereits integriert, was ihn deutlich teurer macht. Der MDT kostet 8-fach um 130,-

Warum braucht man eigentlich überhaupt einen eigenen Aktor für den HKV der FBH?
Die Ventile der FBH kennen doch nur zwei Schaltzustände- Offen oder geschlossen. Könnte man da nicht auch einen Standard Aktor nehmen?



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Andi291

Ist nicht ganz richtig. Die Aktoren selbst sind i.d.R. direkt auf den Rücklaufventilen montiert.
Was den THeben-Verteiler so attraktiv macht, ist dass dieser Klemmleisten, Schutzfunktion, etc. bereits im Gerät hat. Für mich als Installateur bedeutet das: NYM-Y 3x1,5 und grüne Busleitung anklemmen, vorkonfektionierte Stellantriebe aufclipsen und anklemmen - fertig. Ist in 10min erledigt.
Beim REG-Aktor muss ich erstmal eine Klemmleiste kaufen, montieren, Leitungen konfektionieren und Verdrahten. Ist Mehraufwand für den Elektriker. Und den lässt er sich wahrscheinlich bezahlen :-)

stonev

Ok, jetzt versteh ich dich. Da ich es aber selber mache, interessiert mich die Zeitersparnis nicht so sehr. Da spar ich mir lieber 300 Euro und stecke ein paar Kabel. Der 12er Theben kostet stolze 540 Euro - ein 12er BUSCH-JAEGER 6254/0.12 nur 230 Euro.

Was die Schalter angeht:
Der Bauherr hat Gefallen an den Gira Tastsensoren gefunden (zumindest bis er die Preise hört :) )
Einer ihrer Vorteile besteht aber darin, dass man sie mit Temperatursensor bekommen kann. Wenn man dann auf Handbedienung am Raumthermostat verzichten kann, spart man natürlich die teuren Raumthemostate ein. Das relativiert deren hohen Preis dann wieder etwas.
Bei Verwendung der Siemenstaster komme ich auf ingesamt 1350 Euro. Die Gira Tastsensoren kosten 2600 Euro, haben aber Temperatursensoren inklusive. Rechnet man preiswerte Thermostate mit 80 euro das Stück mal 10 sind das auch wieder 800 Euro bei der Siemenslösung onen drauf. Macht nen Mehrpreis für Gira von 450 Euro.

Kann man die Temperaturwerte, die die Gira liefern problemlos an die Heizungsaktoren als Steuerungsgrundlage verwenden? Die Einstellung der Solltemperatur könnte ja dann per PC / App o. ä. erfolgen.





Andi291

Selbst Regler fummeln würd ich keinesfalls empfehlen. Nach dem dritten mal debuggen hängt der Haussegen schief, und Deine Frau springt Dir mit dem nackten Popo ins Gesicht. Ich weiß, kann reizvoll sein - muss es aber nicht!

Wenn aus optischen Gründen kein RTR verbaut werden soll, dann kombiniere die Temperatursensoren mit Objektreglern:
http://www.mdt.de/Temperaturregler.html

Sollen es denn aus finanziellen Gründen günstige Regler sein, tun es auch diese:
http://www.mdt.de/Raumtemperaturregler.html

P.S.: Will keine Werbung machen, aber ich merke schon, Du stehst auf MDT. Lass Dir gesagt sein, die tun, was sie sollen, aber die Verarbeitungsqualität ist nicht vergleichbar zu anderen Herstellern.

P.P.S.: Ach, ich sehe gerade...Vielleicht sollte ich (diesmal aus Funktionsgründen) tatsächlich den MDT-Heizungsaktor empfehlen. Der hat nämlich einen integrierten Regler, kann also über Bus mit Temperatursignalen gespeist werden: "Mit integriertem PI Temperaturregler (Heizen und Kühlen)".
http://www.mdt.de/Heizungsaktoren.html

stonev

Ne, fummeln will ich nix. Dachte das es funktionieren müsste, weil eigentlich ist es ja recht simpel. Vereinfacht ausgedrückt: Ist Raumtemperatur unter eingestellter Solltemperatur, dann Ventil auf, andernfalls zu. Wenn für diesen einfachen Prozess ein eigener Raumtemperaturregler erforderlich sein sollte, stelle ich mir die Frage, was dann ein Heizungsaktor überhaupt noch leistet auf einen Ausgang zu schalten?
Aber egal, du schreibst ja der MDT könnte das. Danke für den Hinweis, ich hätte sonst nicht gewußt, dass ich auf diese Eienschaft bei den Aktoren achten muss.

Zitat von: Andi291 am 19 Dezember 2015, 18:38:27
P.S.: Will keine Werbung machen, aber ich merke schon, Du stehst auf MDT. Lass Dir gesagt sein, die tun, was sie sollen, aber die Verarbeitungsqualität ist nicht vergleichbar zu anderen Herstellern.

Ich habe jetzt keine besondere Neigung zu MDT. Der Elektriker hatte mir die Firma genannt und drauf hingewiesen, dass deren Aktoren gar nicht teuer wären und mit Homematic preislich mithalten könnten. Im KNX Forum scheinen alle recht zufrieden zu sein und ist Made in Germany. Ich bin auch anderen Herstellern gegenüber aufgeschlossen, möchte es aber vermeiden einen Markennamen mit zu zahlen.
Das geeignete zu finden und kalkulieren zu können, ist ja einer der Gründe dieses Threads.

In wie fern sind die Sachen von MDT denn schlechter verarbeitet? Sind die elektronischen Komponenten schlechter? Schaltungsaufbau schlechter? Oder ist nur die Qualität des Gehäuses und der Anschlüsse schlechter?
Welchen Hersteller mit gutem P/L-Verhältnis könntest Du empfehlen?

Nochmal zu ETS:
Die ETS Lite Version für bis zu 20 Geräte kann ich kostenlos bekommen.
Nun habe ich natürlich in Summe mehr als 20 Geräte. Könnte man z. B. die Rolladensteuerung getrennt von dem Rest projektieren, also praktisch zwei Projekte anlegen, die jeweils unterhalb der Höchstgrenze von 20 Geräten liegen?
Mir ist klar, dass dies nicht ganz kompfortabel ist, aber ich projektiere auch nicht jede Woche einen Neubau.

Andi291

Morgen!

Das mit der Raumtemperaturregelung ist so eine Sache...Eine Fußbodenheizung ist recht träge. Schaltest Du also erst ab, wenn Du einen Schwellwert überschritten hast, heizt die noch ewig nach. Deshalb kommen hier i.d.R. PID-Regler zum Einsatz. Wie von Dir richtig angemerkt, machen die Schaltaktoren im Wesentlichen nichts anders als auf/zu...Das ist deren Aufgabe.

Zur Haltbarkeit und Innenleben von MDT kann ich nichts negatives sagen - die tun, was sie sollen.
Gehäuse und Klemmen sind jedoch eine Frechheit! Zu 80% hält noch nicht mal die Verriegelung auf der Hutschiene. Schraubenlose Klemmen gibt's auch nicht, etc...
Dafür sind sie halt auch einige zig-Prozent günstiger, als andere...Ich kauf die schon auch ganz gern, aber wenn ich die Wahl habe (Kunde spielt mit) sind mir Siemens, Gira oder ABB deutlich lieber...

Eine Projektierung, getrennt nach z.B. Gewerken, halte ich für gewagt. Wie willst Du sonst dem Tastsensor aus Gewerk Lischt beibringen, dass er die Temperatur zum Gewerk Heizung transportieren soll?
Oder wie willst Du dem Heizungsregler das Objekt "Licht ein" mitgeben, um die Anwesenheitssteuerung von Abwesenheit auf Präsenz zu schalten?

Ganz ehrlich - wenn Du das selbst tun möchtest, dann suche im KNX-Forum und warte ein Weilchen. 500€ für eine Pro-Lizenz bei Sammelbestellung sind gut angelegt...
Du willst ja länger was von Deiner Anlage haben :-P

Grüße...


stonev

Ich werde dann die Sachen von MDT nehmen, sind im KNX Forum recht beliebt, da günstig. Ich muss die ja nicht jeden Tag installieren, da stören mich die schraubklemmen nicht so sehr.

Gibt es bei den verschiedenen MDT Aktoren (AKI, AKS und AKK) nennenswerte Unterschiede?
Der preiswertere AKK hat je vier L-Anschlüsse intern gebrückt, aber das wäre bei mir egal, da nur LED Beleuchtung drüber läuft.

Hab mir jetzt in Sachen ETS von nem Bekannten einen Dongel geliehen und habe mal los gelegt, die Rolladen nach der MDT Anleitung zu programmieren.

Tasterwippen auf Jalousie Lang - Kurz eingestellt. Aktor für die Variante mit Kurzzeitbetrieb eingestellt und je Kanal zwei Gruppenadressen angelegt.
Jetzt werden z.b. 1: "Taster lang" und Aktor (Datentyp Auf/Ab) auf die GA (Datentyp "Auf/Ab) gelegt und 2. "Taster kurz" und Aktor Kurzzeit (Datentyp öffnen/Schließen) auf die GA (Datentyp "?")

Wie verhält sich das genau mit den Datentypen? Die beschreiben ja Art und größe des jeweiligs versandten Datenpaketes. Gehe ich recht in der Annahme, dass dann beim Taster, dem Aktor und der Gruppenadresse, die verbunden werden sollen, jeweils der gleiche Datentyp eingestellt sein muss?

Also im Fall 1.) Datentyp Auf/Ab und Fall 2.) Datentyp Öffnen/Schließen?

Nun gibt es auch noch die Möglichkeit, eine dritte Gruppenadresse für Stop anzulegen. Macht aber - wenn ich richtige verstehe - keinen Sinn, weil kaum Nutzwert, aber dritter Taster erforderlich.

Andi291

Glückwunsch :-)

ZitatWie verhält sich das genau mit den Datentypen? Die beschreiben ja Art und größe des jeweiligs versandten Datenpaketes. Gehe ich recht in der Annahme, dass dann beim Taster, dem Aktor und der Gruppenadresse, die verbunden werden sollen, jeweils der gleiche Datentyp eingestellt sein muss?

Also im Fall 1.) Datentyp Auf/Ab und Fall 2.) Datentyp Öffnen/Schließen?

Antwort auf beide Fragen: Ja, wobei nur der Haupttyp zählt. Also DPT1. 1.xxx is wurscht. Auf/Ab ist kompatibel zu Öffnen/Schließen zu Ein/Aus.

Nun gibt es auch noch die Möglichkeit, eine dritte Gruppenadresse für Stop anzulegen. Macht aber - wenn ich richtige verstehe - keinen Sinn, weil kaum Nutzwert, aber dritter Taster erforderlich.

ZitatWürd ich pro forma reinnehmen, aber keinen Aktor drauf legen.

Grüße, Andi

JoeALLb



Zitat von: stonev am 23 Dezember 2015, 14:09:13

Nun gibt es auch noch die Möglichkeit, eine dritte Gruppenadresse für Stop anzulegen. Macht aber - wenn ich richtige verstehe - keinen Sinn, weil kaum Nutzwert, aber dritter Taster erforderlich.

wenn du mal eine Fernbedienung dazu nimmst, wirst du froh drüber sein.

FHEM-Server auf IntelAtom+Debian (8.1 Watt), KNX,
RasPi-2 Sonos-FHEM per FHEM2FHEM,RasPi-3 Versuchs-RasPi für WLAN-Tests
Gateways: DuoFern Stick, CUL866 PCA301, CUL HM, HMLan, JeeLink, LaCrosse,VCO2
Synology. Ardurino UNO für 1-Wire Tests, FB7270

der-Lolo

Du bist Dir bewusst, dass Dir die Stellantriebe meiner Meinung nach eine Regelbarkeit der FBH nur vorgaukeln? Manche Wärmeerzeuger mögen es auch gar nicht wenn auf einmal nur noch ein geringer Teil des möglichen Volumenstromes zur Verfügung steht. Den Selbstregeleffekt einer FBH bei auslegung auf möglichst geringe VL temperaturen und einen Hydraulischen abgleich würde ich bevorzugen.
Hängt aber eben auch vom eingesetztem Wärmeerzeuger ab.

Andi291

Hallo zusammen,

richtig - bei entsprechender Auslegung läuft die FBH ohne Stellantriebe absolut "regelfrei".
Dies ist jedoch für alle Neubauten nach 2009 nicht mehr zulässig - eine Einzelraumregelung (keine Steuerung!) ist vorgeschrieben. Wie man im Privaten damit umgeht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, empfehlen zur Installation würd ich es niemals, weil im Zweifelsfalle bin ich sonst der Depp...

Nebenbei bemerkt:
Auch bei einer gut abgeglichenen und eingeregelten Anlage kann ich Räume runterfahren. Ich habe zum Beispiel 17°C bei Nichtnutzung, und 22°C wenn Präsenz erkannt. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass der Raum bei beginnender Präsenz zunächst geheizt wird, und ich warme Füße bekomme. Bleibt die Soll-Temperatur konstant bei 22°C wird der Fußboden bei Neubauten in der Regel deutlich kühler sein (wobei ich auch weiß, dass warme Füße umstritten sind - aber ich mags gerne).

Grüße, Andi


stonev

Zitat von: der-Lolo am 24 Dezember 2015, 08:21:57
Den Selbstregeleffekt einer FBH bei auslegung auf möglichst geringe VL temperaturen und einen Hydraulischen abgleich würde ich bevorzugen.
Hängt aber eben auch vom eingesetztem Wärmeerzeuger ab.

Das ist mir bewusst. Eigentlich braucht eine richtig eingestellte FBH keine Regelung der einzelnen Heizkreise, so sie denn hydraulich korrekt abgeglichen sind.
Aber: Diese Variante hat (abgesehen von den von Andi angesprochenen Vorschriften) auch meist keinen hohen Womans Acceptance Factor. Das Thema Hydraulicher Abgleich ist schwer vermittelbar und oft so manchem Heizungsbauer noch ein Fremdwort - leider  :(
Das ist aber auch ein Grund, warum ich keine Unsummen in Thermostate investieren will. Wenn die Taster nen Sensor mitbringen, ist das schon praktisch. Die Einstellung der Solltemperatur (die ändert man eh nie mehr) kann dann ruhig über die Visualisierung erfolgen.

Allerdings sind die Schalterserien mit integriertem Temperatursensor i. d. R. sehr teuer. Wenn jemand eine Idee hat, einen Temperatursensor kostengünstig in KNX einzubinden, dann her damit.

Noch mal zum Thema IP Router:
Klar, der macht den Standort des Raspberry etwas unahängiger vom Bus. Kostet allerdings auch 200 Euro mehr als der TUL Stick. Gibt es noch mehr Argumente für den IP Router, oder ist dass das Einzige?


P.S.: Vielen Dank für die tolle Hilfe und ein schönes Weihnachtsfest ein euch allen!!!

Will

Interessanter thread, kann hier nichts beitragen, aber die ursprungsfrage ist eine sehr interessante: Knx (also richtig) aber sinnvoll bzw. Nicht abstrus teuer....

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Will

Habt ihr Empfehlung wo man sich als "pragmatischer interessierter" das Thema Knx für Privatmann näher bringen kann? Website? Dokumentierte beispielprojekte?

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stonev

Zitat von: Will am 24 Dezember 2015, 10:08:42
Interessanter thread, kann hier nichts beitragen, aber die ursprungsfrage ist eine sehr interessante: Knx (also richtig) aber sinnvoll bzw. Nicht abstrus teuer....

Die Planung für das EFH meines Schwager (Licht und Rolladen) kommt für´s Material auf etwa 4000 Euro. Nicht eingerechnet ist die Softwarelizenz. Davon abziehen musst Du natürlich noch, was gegenüber der konventinellen Verkabelung einsparst (Raumthermostate, Rolladensteuerung, Schalter, weniger Verkabelung). Das kostet auch alles Geld, so dass Du von den 4000,- nochmal gut 2000,- abziehen kannst.

Man kann das ganze natürlich noch weiter ausbauen, kostet dann auch mehr.

Zitat von: Will am 24 Dezember 2015, 10:10:13
Habt ihr Empfehlung wo man sich als "pragmatischer interessierter" das Thema Knx für Privatmann näher bringen kann? Website? Dokumentierte beispielprojekte?

Da gibt es schon eine ganze Menge im Netz. Z. B.  hier und auf dem KNX Campus kannst Du dir mal ETS anschauen, wie das funktioniert. An ETS geht kein Weg vorbei.


der-Lolo

Wenn ich richtig informiert bin ist in der Enev 2014 der zwang der einzelraumregelung nicht mehr vorhanden - ausserdem gibt es die möglichkeit sich von den Einzelraumreglern befreien zu lassen.
Ich bin nicht sicher ob ein regeln nach Präsenz gut funktioniert weil ja die FBH eher träge ist.

Andi291

Hallo,

off Topic - andere Geschichte zur Einzelraumregelung:
Neulich bei einem Neubau wollte der Bezirksschornsteinfeger den Heizungsbauer verdonnern, weil in Flur und HAR aus optischen Gründen nur 50% statt 100% gedämmte Rohrleitungen vorhanden waren. Also haben wir in beiden Räumen flugs ein Thermostat nachgerüstet - et voila: Schlupfloch in der ENEV2014. In Räumen mit Einzelraumregelung genügen 50% Dämmung.
Mit dem Krams wirst noch wahnsinnig!!!

Nochmal zum Ansprechverhalten:
Es besteht eine gravierende Abhängigkeit zwischen Bodenausprägung (Zementestrich hat i.d.R höhere Rohrüberdeckung), Vorlauftemperatur und warmen Füßen.
Ich persönlich habe meine Aktoren alle auf dauergas gestellt, die Heizung hydraulisch abgeglichen und über zwei Winter die Regelung angepasst. Danach habe ich die Vorlauftemperatur um 5°C erhöht, und die Einzelraumregelung aktiviert. Mit 45°C max. Vorlauftemperatur, steiler Kennlinie in der Heizung, 17°C Ruhetemperatur und 22°C Präsenz habe ich innerhalb von 15-20min nach Betreten eines Raumes warme Füße. Gemecker von der Regierung ist nach Aktivierung der Einzelraumregelung auch fast auf 0 zurück gegangen. Gaskosten liegen für 270m² beheizt incl. Warmwasser bei einem KFW70 Haus bei 65-70€/Monat. Meiner Meinung nach liegen die Vorteile auf der Hand :-)

Die Frage nach den Möglichkeiten kann so einfach nicht beantwortet werdem:
- Raumthermostate:
https://www.gira.de/gebaeudetechnik/systeme/knx-eib_system/knx-produkte/bediengeraete/raumtemperaturregler.html
http://www.mdt.de/Raumtemperaturregler.html
- Objektregler vor Ort:
https://www.gira.de/gebaeudetechnik/systeme/knx-eib_system/knx-produkte/bediengeraete/raumtemperaturregler.html
http://www.mdt.de/Temperaturregler.html
- Objektregler zentral mit dezentralen PT100-Sensoren:
http://www.mdt.de/Temperaturregler.html
- Taster mit Temperatursensor  und separatem Regler:
https://www.gira.de/gebaeudetechnik/systeme/knx-eib_system/knx-produkte/bediengeraete/tastsensor3/tastsensor-komfort.html
http://www.mdt.de/Glastaster.html

- diskrete RTR mit zentralen DI

Und da gibt es sicher noch wahnsinnig viel mehr Möglichkeiten...Ich empfehle wirklich, die RTR ins Schalterprogramm zu integrieren, weil:
- wenn irgendwann mal einer ausfällt, ist nur ein Raum betroffen
- optisch allemal besser als eine "Blindabdeckung" oder ein Temperatursensor Aufputz (Unterputz taugt nicht, durch das Mauerwerk / Decke wird das System sonst noch wesentlich träger)
- Jeder in der Familie kann die Raumtemperatur anpassen (wenn gewünscht)
- mal ehrlich - die Mehrkosten ggü. konventionellen RTR, wenn man eh auf KNX setzt, halten sich in Grenzen

Frohe Weihnachten!!!

Will

@stonev
Danke

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