Zukunft von HomeMatic

Begonnen von Prof. Dr. Peter Henning, 25 Oktober 2018, 17:01:54

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Christoph Morrison

Zitat von: gloob am 13 November 2018, 13:42:43
Um was wollen wir wetten?  ;D

Die Umstellung auf mind. 3-Adrig ist erst Mitte der 70er geschehen. Das ist nicht so lange her, wenn man die Standzeiten von Häusern betrachtet. Wir haben in unserem Haus Bj. Ende der 60er auch teilweise noch alte Verkabelung liegen, u.a. die Unsitte Schalter/Taster nur mit zwei Adern zu versorgen.

Ist also nicht ausgemacht, dass nicht doch noch irgendwelche Sachen dazu kommen.

Klaus0815

Ich will nicht Peters Thread zum Thema Homematic-Zukunft kaputt machen, aber finde das Thema Erdung usw sehr spannend

Wollen wir nen eigen Thread aufmachen? Wo können wir das tun? scheint ja einige mit Ahnung hier zu geben
Oder kennt jemand ein gutes Forum für so was?

Hab vor kurzem ein Dokument gefunden, wo darüber berichtet wurde wie die VDE-Richtlinien an der Praxis vorbei gehen - ein Druckmaschinenhersteller kann seine Maschine nicht VDE-konform herstellen, wegen FU....
Leider finde ich das Thema nicht mehr.

Muss leider immer mehr sehen, das Haus- und Hof-Industrie-Elektriker auch nur ihr 40 Jahre altes Meisterlatein runter beten, aber letztendlich doch lieber Lampen aufhängen und Schlitze klopfen.

Viele Grüße

Klaus



Prof. Dr. Peter Henning

ZitatPeters Thread zum Thema Homematic-Zukunft kaputt machen
Och, wieso - ich finde die Diskussion auch ganz interessant. Egal, wie wir sie gestartet haben.

Und, um dem gleich vorzubeugen: Selbstverständlich hat diese Diskussion auch mit der Zukunft der Systeme zu tun  ;D

Betreffend die VDE-Richtlinien: Die haben, das kann man drehen und wenden wie mal will, keinen Gesetzescharakter.

Wie ich in den SmartHome Hacks geschieben habe:
ZitatDas bedeutet, dass eigentlich auch zum Austausch eines defekten Lichtschalters ein Eintrag in die Handwerksrolle nötig ist. Dementsprechend rate ich zu Beginn dieses Buches ganz eindringlich:
Lassen Sie Arbeiten an elektrischen Anlagen, die an das Stromnetz angeschlossen sind und mit Netzspannung arbeiten, nur von eingetragenen Elektroinstallateuren ausführen!
Die Realität sieht natürlich ein wenig anders aus. Einerseits gibt es heute elektrische Anlagen auch im Niedervoltbereich, mit denen man Leib und Leben gefährden kann. Beispielsweise ist die Energiedichte eines normalen Laptop- oder Smartphone-Akkus so groß, dass eine Beschädigung zu einem Brand oder gar zu einer Explosion führen kann (nicht ausprobieren!).
Andererseits kann mir niemand erzählen, dass die Vielzahl von Lichtschaltern und anderen elektrischen Bauteilen, die an einem normalen Samstag im Baumarkt XY verkauft werden, von eingetragenen Elektroinstallateuren eingebaut und angeschlossen wird. Pikanterweise beteiligen sich die Energieversorgungsunternehmen selbst an diesem verlogenen Spiel. Kauft man beispielsweise einen Funkschalter aus der Serie RWE SmartHome, so wird eine ausführliche Einbauanleitung für Laien mitgeliefert – die natürlich aber die oben genannte Warnung enthält.
Mit anderen Worten: Gegen diese gesetzlichen Regelungen wird laufend verstoßen, wir haben also unter unseren Mitbürgern im Baumarkt offenbar eine große Zahl von nicht ganz gesetzestreuen Menschen. Neben dem – vollkommen berechtigten – Zweck des  Schutzes von Leib und Leben anderer Nutzer haben diese gesetzlichen Regelungen daher vor allem einen Sinn: Verantwortung zu verschieben, beispielsweise zu verhindern, dass irgendjemand, der sein Haus durch einen selbst eingebauten Schalter abgefackelt hat, hinterher dafür Geld von der Versicherung bekommt.
Darum folgt jetzt der zweite wichtige Hinweis zu diesem Buch: Es enthält neben nützlichen Tipps auch echte Hacks, also Anleitungen zur Veränderung technischer Anlagen ohne entsprechende Autorisierung. Führen Sie diese nur aus, wenn Sie bereit sind, den Pfad der Tugend zumindest ein klein wenig zu verlassen. Und bedenken Sie:
Was immer Sie tun: Sie tragen die Verantwortung dafür.
Ach ja: Da vielfach heute von politischen Kräften der Schutz vor allen Risiken gepredigt wird, könnte eine extrem wohlmeinende Bundesregierung (oder EU-Kommission) schon bald auf den Gedanken kommen, den Verkauf von Lichtschaltern in Baumärkten zu verbieten.
Dann werde ich auswandern.

LG

pah

deimos

Hi,

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 15 November 2018, 07:55:38
Betreffend die VDE-Richtlinien: Die haben, das kann man drehen und wenden wie mal will, keinen Gesetzescharakter.

So einen halben Gesetzescharakter haben sie schon.

Wenn nichts passiert, kann man machen, was man will, selbst eine Phase auf gelb/grün legen.
Aber wenn etwas passiert, dann wird von Versicherungen und/oder Staatsanwaltschaft der Schuldige gesucht. Und da gibt es halt die anerkannten Regeln der Technik und die sind im Fall vom Strom halt die VDE. Und wenn dann rauskommt, dass ich an gelb/grün eine Phase habe und einer dachte, das ist Schutzleiter und hat das deswegen an das Metallgehäuse von einem Gerät geschraubt und einer kommt dabei ums Leben, dann sind da gleich zwei dran. Derjenige, der das ohne Prüfung angeschlossen hat, aber auch ich, der die Phase auf gelb/grün gelegt hat.
Daneben gibt es noch die TAB, welche Vertragsbestandteil mit dem Netzbetreiber sind. Und die sagen halt klar, dass ein eingetrager Elektriker die Prüfung der Anlage machen muss. Streng ausgelegt heißt das sogar, dass ein Laie nicht mal eine Lampe aufhängen darf. (Wobei man da leider auch sagen muss, dass es viele Laien gibt, welche nicht wissen, wie man eine Lampe korrekt anschließt, nämlich dass man prüfen muss, wo die Phase ist und diese nicht am Schraubteil der Fassung anliegen darf.).
Unabhängig davon stehen in der VDE größtenteils sinnvolle Dinge, wenn man die nicht beachtet, sollte man sich schon fragen, ob man nicht grade etwas macht, was potentiell lebensgefährlich ist.

Viele Grüße
Alex

andies

Zitat von: PsychoD am 13 November 2018, 12:31:33
Wenn EQ3 antwortet, poste ich es hier.
Haben sie denn mal geantwortet?
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

Prof. Dr. Peter Henning

Nö.

Aber derzeit ist HomeMatic schon komplett aus der ELV-Werbung verschwunden...

LG

pah

martinp876

Mal so zum Thema Schutzerde, Funktionserde:
Schutzerde ist NIE Funktionserde.
Sollte die Erde eine andere Funktion als Schutz haben ist es eine Funktionserde und entsprechens zu markieren. Die Symbole sind unterschiedlich. Ist eine Schutzerde erforderlich muss diese gesondert geführt werden.
Die Führung der Schutzerde muss (natürlich ungeschaltet) direkt abgeleitet werden. Es dürfen keine Ausgleichsströme über die Schutzerde fliesen. Das System (Haus) ist entsprechend auszulegen.
Das ist alles detailiert definiert.

Klaus0815

Aber fast jedes Schaltnetzteil leitet doch entstehende Oberwellen über den Netzfilter zum Schutzleiter hin ab?
Ich würde sagen in fast jedem Haus fließen heutzutage Ströme über den PE?

martinp876

Wenn es dem Schutz dient ist es ok. Schliesslich sollen sich die Geräte/Gehäuse nicht aufladen.
Um einen Potentialausgleich zwischen 2 Maschinen zu sorgen ist PE definitiv nicht zulässig. Um die mögliche Aufladung der Maschine gegen Erde(Fussboden) zu verhindern, zum Schutz der Menschen, ist es zulässig.
Ist also gar nicht sooo einfach, die Vorgabe schon, die Realisierung nicht immer. So darf der Schutzleiter bspw nicht von Maschine 1 zu Maschine 2 und dann "in die Erde" angeschlossen werden. Klar verboten. Maschine 1 und 2 sind direkt an Erde anzuschliessen. Je nach Aufbau kann dies funktional erhebliche Unterschiede machen.

Schaltnetzteile welche erhebliche Ströme ableiten wollen dürfen den Schutzleiter nicht nutzen. Hier wird die Auslegung und Wortwahl schon wieder schwieriger. Das Gerät nutzt dann den PE nicht also Schutzleiter sondern als Funktionserde. Die Anschlüsse am Gerät sind entsprechen anders zu kennzeichnen. Der normale Konsument, so er zumindest  weiss, was ein Schutzleiter ist, hat sich oft nicht mit den unterschieden der Kennzeichnung befasst. Schaue dir die Definition vom Symbol "erde" und "erde im Kreis" an. Das sind unterschiedliche Anschlüsse welche unterschiedlich zu behandeln sind.

Fast jedes Schaltnetzteil.... sehe ich nicht so. Ich habe hier gerade einige liegen, welche keinen Schutzleiter haben.
Ströme welche die Aufladung von Gehäusen verhindern sind ok. Ich würde aber sagen dass etliche Schaltnetzteile SELV/PELV sind, potential getrennt. Hier hat man generell ein Problem, einen Schutzleiter zu nutzen, da es dem Schutzprinzip des Netzteils an sich wiederspricht. Das betrifft dann alle Geräte welche von so einem Netzteil betrieben werden.

Klaus0815

Hallo Martin,

irgendwo habe ich mal ein Dokument gefunden, wo selbst die VDE-Experten zugeben, das nach ihren Anforderungen manche Machinen mit Frequenzumformern so nicht umsetzbar sind

In Rundfunkstudios wird bereits jetzt 4 / 6polig verkabelt, Schutzerde getrennt von Funktionserde

Fast jedes Schaltnetzteil... - es gibt nur noch sehr wenige ohne Schutzleiter - und ich behaupte die ohne erfüllen fast alle die CE-Anforderungen nicht, zumindest im Bereich über 10 Watt