Erfahrungen Controme

Begonnen von Stril, 06 Oktober 2016, 18:36:20

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Stril

Hallo!

Nutzt von euch jemand Controme zum Heizen? Das Ganze sieht nicht uninteressant aus. Die große "Spezialität" im Vergleich zu anderen Fußbodenheizungssystemen scheint die Messung der Rücklauftemperatur aller Kreise zu sein, um abzuschätzen, wie viel Energie schon im Estrich ist.

Billig ist es nicht, aber irgendwie interessant.

Grüße
Phil

sheddy

Hi Phil,

ich hatte mir vor ein paar Wochen auch mal das Controme System angeschaut.
Besonders die Rücklauftemperaturerfassung und die neue Heizflächenregelung (Außentemperatur-abhängige Spülintervalle etc.) sehen sehr interessant aus und werden so, meines Wissens nach bisher von keinem System angeboten.

Da ich neben Funk-Heizkörperthermostaten, eine Fußbodenheizung (6 Kreise) habe und zusätzlich die Wärmeanforderung verwalten müsste (potentialfreier Schaltkontakt wegen Fernwärme) würde das System schon gut passen allerdings finde ich es in der Tat auch nicht gerade billig. Das ist auch der Grund warum ich dann auf FHEM gestoßen bin, da ich nach Alternativen gesucht habe.

Die Funk-Heizkörperregelung bei Controme riecht extrem nach Raspberry Pi 3 mit bluetooth Thermostaten, da kein zusätzlicher Funkstick benötigt wird. Bei den Funk-Steckdosen und Raumthermostaten tippe ich auf Z-Wave mit extra Funkstick.
Bei der Steuerung der Fussbodenheizung duftet es nach Arduino mit analogen Temperatur-Sensoren und PWM Ansteuerung von Thermo-Stellantrieben.

Mein Ansatz war, das "mal eben" ::) selbst mit nem Arduino und ner Beere hin zu basteln.

Die Funk-Heizkörperthermostatventile einzubinden scheint mit FHEM und zumindest Homematic kein Problem zu sein.

Die Idee war dann aber zusätzlich einen Arduino die Vorlauftemperatur mittels Sensor und PWM Thermostellantrieb Aussentemperaturabhängig regeln zu lassen, sowie die Rücklauftemperaturen zu erfassen und per Stellantrieb auch die jeweiligen Heizkreise der Fußbodenheizung anzusteuern.

.... also Freizeitfüllend ...

Viele Grüße
Volker

Apollon

Hallo Phil,

ich bin vor fast 3 Jahren auf Controme gestoßen, als ich eine Steuerung für meine Fußbodenheizung gesucht habe. Damals war das System noch viel teurer,  weil es viel weniger Alternativen gab. Seinerzeit fand ich die Internetseite auch besser und informativer. Es gab -und es müsste auch immer noch im Netz sein- ein gutes Verkaufsvideo. Ich fand das System sehr Interessant, habe mich aber aus Kostengründen für das RWE-Smart-Home entschieden. Die Steuerung hätte mich damals ca. 1000€ gekostet.

RWE-Smart-Home habe ich heute auch schon wieder rausgeschmissen, weil es nicht flexibel genug ist und zudem jedes Jahr 15€ für den Internetzugriff kostet.

Heute mit FHEM und Systemen, die sehr gut Fußbodenheizungen regeln können, ist Controme nicht mehr so Interessant. Und für User, die sich im FHEM Forum tummeln, sowieso nicht.

Gruß
Apollon

hummel

Hallo,

ich habe mich schon durch diverse threads zur Nachrüstung von Fussbodenheizungssystemen mit dem Ziel der Einbindung ins fhem gelesen und die meisten zielen ja auf homematic ab. Was am Controme Ansatz gut ist, dass er die bestehende Verkabelung der Raumthermostate zur Zentraleinheit nutzen kann. Nun stellt sich für mich einfach die Frage, ob man das über ein Bridge-Funktion ans fhem bringen kann. Da auf der Controme homepage mittlerweile eine Apple homekit Funktion angepriesen wird und es dafür meines Wissens eine Integration gibt, wollte ich hier noch einmal abfragen ob und wieweit eine funktionierende Integration Controme<->HomeKit<->fhem funktionieren würde. Evtl. kann sich ja jemand, der mit der HomeKit Integration schon Erfahrungen hat an anderer Stelle, hierzu äußern.

Das Controme Set finde ich für eine Wochnung mit ca. 5-6 zu heizenden Räumen mit 1000 EUR (all in) im Vergleich zu anderen Lösungen (Busch-Jäger/ABB etc.) nicht gerade teuer. Das kostet dort alleine schon die Zentraleinheit.

Viele Grüße!

Dschmidt

Hallo Liebe Community!

Hier möchte ich meine Controme-Erfahrung (Spoiler: Leid) mit Euch teilen.

Zuerst aber ganz kurz über mich. Wir sind eine 3-Köpfige Familie und haben im Jahre 2016 eine Wohnung in einem 35-Jahre-alten Haus gekauft. Außer unserer Wohnung im EG besteht das Haus aus einer weiteren Wohnung im OG. Dies ist insofern wichtig, weil wir paar Jahre später auch den OG übernommen haben und dort unsere Controme-Steuerung eingebaut haben. Das ganze Haus (außer Keller) verfügte beim Kauf über Fußbodenheizung, aber ohne jegliche Steuerung.

Und gleich von vorne weg – nach 4 Jahren habe ich die Controme-Steuerung komplett ausgebaut und eine andere eingesetzt. Wesentlich günstiger und läuft (jedenfalls bis jetzt) makellos.

Aber jetzt der Reihe nach...
•   Eineinhalb Jahre ohne FBH-Steuerung hat uns gereicht und 2018 habe ich angefangen danach zu recherchieren. Controme hat durch unzählige Videotutorials von allen sehr stark ausgestochen. Überzeugt war ich von vielen tollen Einstell- und Planungsmöglichkeiten. Aber auch, dass bei ihnen die Temperaturen im Rücklauf gemessen werden, sowie Temperaturverlauf-Kurven hat für sie ausgesprochen.
•   Wir haben uns also für Controme entschieden und Komplette FBH-Steuerung für unsere Wohnung bestellt. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, nenne nur grob, was wir erworben haben:
- Miniserver
- Gateway
- Wandthermostate (Danfoss, Funk)
- Regelventile
- Weißen Funkstick
- Logstick
•   Der Einbau, Einlernen der Geräte und die Ersteinstellung liefen zwar nicht ganz reibungslos, aber da ich selber aus dem technischen Bereich komme, hat mich die ganze ,Spielerei' nicht umgehauen.
•   Die erste Zeit waren wir begeistert – endlich gewünschte Temperatur zur richtigen Zeit in jedem Raum ohne die Ventile jedes Mal mit Hand umstellen zu müssen.
•   Mit Hilfe der Historie konnte ich sogar rausfinden, dass bei uns die Kreise im Verteiler teilweise falsch beschriftet waren(!), sodass ,falsche' Räume geheizt wurden.

Das erste Problem kam ca. 1 Jahr nach Einsatz.
Im November hat Gateway angefangen zu spinnen: Ventile wurden wild und absolut planlos auf und zu gemacht. Man kann ahnen welchen ,,Spaß" es uns in der kalten Jahreszeit gemacht hat.
Hotline von Controme hat mir zwar geholfen, aber es hat 3,5 Wochen gedauert, bis sie mir ein Ersatzgateway zugesendet haben (überholt wohl gemerkt). Bis dahin habe ich eine bis maximal zwei Emails von Hotline bekommen, wo sie mir stets interessante (= blöde) Fragen gestellt haben. Telefonisch konnte ich nie jemand erreichen.

Ein halbes Jahr später ist unser Log-Stick ausgefallen. Diesen haben sie mir sehr schnell ersetzt. Keine Wunder – Beschaffungskosten ca. 3 Euro + Versand.

Software lief auch sehr instabil – ständige Ausfälle und komisches Verhalten sind bei Controme in der Tagesordnung.

Im Jahr 2020 habe ich die FB-Steuerung auf zweite Wohnung im Haus erweitert. Selbstverständlich war das auch nicht kostenlos.
Die Bewohner der Wohnung haben ebenso stets Probleme mit der Steuerung.

Unser Fass ist übergelaufen als die Steuerung im August 2021 komplett ausgefallen ist – der Miniserver war nicht erreichbar.

Problem wurde von Hotline bei der Speicherkarte diagnostiziert – diese soll ersetzt werden. Gleichzeitig wurde mir vorgeschlagen, den Miniserver zu ersetzen (soll wohl stabiler sein und die Speicherkarte soll künftig nicht so oft ausfallen). Die Garantie war bereits abgelaufen, aber fairerweise hat Contome einen kleinen Preisnachlass gegeben.
Also, ich habe zugegriffen.
Nach Installation vom neuen Server hat sich rausgestellt, dass der Funkstick (weiß) mit dem neuen Server nicht funktioniert. Die ganze Steuerung ohne Stick ist unbrauchbar.
Meldung von Hotline: dieser Stick ist mit dem neuen Server tatsächlich nicht kompatibel. Aber sie hätten einen anderen Stick, der funktioniert, passt aber nicht zu den Thermostaten, welche wir haben(!) Hallo?! Ich soll jetzt auch alle Thermostate ersetzen? Jeder kostet schließlich wie ein Kleinwagen. Und das ganze ohne einen Preisnachlass(!) Controme ist nicht entgegengekommen.
Zur Erinnerung: wg. einer Speicherkarte im Server soll GANZE FBH-Steuerung ausgetauscht werden!
Das halte ich für schleichendes Erzwingen alle paar Jahre Hardware neu zu kaufen und halte es für kein gutes Geschäftsmodel. Schließlich soll nach meiner Meinung so eine Steuerung mind. 10 Jahre problemlos laufen.

Meine Recherche im Netz hat ergeben, es gibt wohl einen anderen Stick im Markt, welcher sowohl zu meinem Server als auch zu den Thermostaten passen soll. Von Controme wird dieser nicht vertrieben.
Und das andere Problem: es gibt im Netz nur einen Verkäufer, der in Europa diesen Stick anbietet. Aber! Auf seiner Internetseite ist kein Impressum, Keine Adresse, Preis ist in USD und Bezahlung nur mittels Kreditkarte. Also, Finger weg!

Es hat gereicht. Controme fliegt raus! Und es kommt ein anderer Anbieter rein. Wenn es jemand interessiert, kann ich später hier schreiben, welche Lösung wir aktuell haben.

fiedel

Das klingt ja haarsträubend...  ;) Willkommen im Forum!

Wenn man auf die Seite guckt, sieht man aber auf einen Blick: Das ist was für Leute die etwas FHEM- ähnliches wollen, aber es nicht selbst aufsetzen können oder wollen.
Wenn du Technik kannst und schon mal hier bist - da würde ich nie solch ein "geschlossenes" System nehmen, sondern FHEM mit HM- oder anderen Thermostaten.
Von HM-IP gibt es ja z.B. auch solch einen FBH- Aktor. Für Zeitpläne und Logging hat FHEM alles an Bord und noch mehr...   8)

Gruß
Frank
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

murxer

Hallo Dschmidt,

hab das Controme-System auch schon vor ein paar Jahren gesehen aber wegen des hohen Preises geschoben. Nun wollte ich endlich investieren und lese nun deine Leidensgeschichte.
Gerade die Software mit KI und automatischem hydraulischem Abgleich haben mich bewogen das nicht mit FHEM zu steuern, sondern ein geschlossenes System zu nutzen.
Ich hätte dazu sogar das teurere Pro-System mit den 0-10V-Stellantrieben genommen.
Aber wenn gerade die Software instabil läuft ist das ein KO-Kriterium.

Nun würde mich brennend intressieren welche Lösung du jetzt benutzt, vielleicht auch mit groben Gesamtkosten.
Hast du immer noch die alten Stellantriebe und nur eine neue Regelung? Und welche?

Gruß
Michael
Raspberry Pi 1 für I2C-Module und SPI-Chipkartenleser
Raspberry Pi 3 für I2C-Module, GAssistant
Raspberry Pi 3 mit Razberry für Z-Wave, 1-Wire-USB-Dongle,
Zigbee2MQTT-Controller