AZ-Envy - wirklich nutzbar ?

Begonnen von Papa Romeo, 15 Dezember 2022, 15:02:19

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Papa Romeo

Ein kleiner Bericht über meine Erfahrungen mit dem AZ-Envy-Modul.
Eventuell für den einen oder anderen hilfreich.

In der Winterzeit stellt sich immer wieder die Frage wohin mit den kälteempfindlichen Pflanzen.
Die Garage ist bereits voll aber das neue Gartenhaus würde sich ja auch anbieten, wenn man wüsste wie sich das mit den Temperaturen im Häuschen verhält.

Da hab ich mich erinnert, dass ich irgendwann Jahresanfang mir mal  drei AZ-Envy´s zugelegt habe, die bis dato ungenutzt in der Bastelkiste ihr Dasein fristeten.
Also Gedankengang:  ... WiFi fähig, Temperaturfühler onBoard, jetzt noch TASMOTA drauf... optimal für das was ich vorhatte.

... und damit begann der Ärger ...

Das Modul ließ sich nicht um viel flashen. Egal wie ich TX und RX auch tauschte.

Also ,,Google" gefragt. Hier eine Info bekommen, dass wegen der Heizung des Gas-Sensor´s  die Stromaufnahme so hoch sei , dass der Betrieb bzw. das Flashen des Modul´s nur über die 3.3Volt Versorgung des USB-Seriell-Wandlers nicht möglich ist und die Versorgung unbedingt über den USB-Anschluss erfolgen muss.

Also den Rat befolgt, ein 5V-Stecker-Netzteil an der USB-Buchse angeschlossen und oh Wunder,  das Flashen funktionierte.

Dann TASMOTA konfiguriert und die Daten des SHT3X waren über WiFi abrufbar. Ok,  auf der Werkbank funktioniert alles.
Nur im Gartenhaus habe ich noch keinen Hausstrom ... aber eine 24Volt Akku-Versorgung.
Also einen Step-Down-Wandler zwischengeschaltet, der mir die 5 Volt zur Verfügung stellt. Aber wieso  5 Volt.
Das Teil hat doch einen 3.3 Volt Anschluss am 5pin-Flash-Header. Also ... gleich 3.3 Volt.

Also das Modul mit den 3.3 Volt über den Header versorgt und ... wie Sie sehen ... sehen Sie nichts.

Ein paar Messungen später ... Fehler gefunden. Der Pin an dem VCC steht hat überhaupt keine Verbindung zu den 3.3 Volt auf dem Modul. 
Bei den beiden anderen Modulen nachgemessen ... gleiches Ergebnis.
Ich weiß jetzt nicht, ist das nur bei meinen Dreien so, oder betrifft es die Module generell?

Mit einer kleinen Modifikation (Bilder: Modifikation_1/_2) hab ich dann diesen Missstand behoben und siehe da, das Modul funktioniert nun
über den 3.3 Volt Anschluss und weiters (habe ich dann beim nächsten Modul  festgestellt)  lässt sich das Modul nun auch ohne Problem nur
mit der Versorgung über den USB-Seriell-Wandler flashen.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass mit der direkten 3,3 Volt Versorgung, der Gas-Sensor nicht funktioniert,
was allerdings hier wieder von Vorteil war. Warum, ergibt sich später noch.

Der nächste Schritt, war dann das Modul im Gartenhaus zu installieren. Kein großer Aufwand.
Versorgungsleitung an den Batterien angeschlossen – fertig.

Erster Test. Immer wieder Verbindungsabbrüche und das Modul ist nur zeitweise über WiFi erreichbar was mich jetzt sehr verwundert,
da genau daneben ein Wemos D1 Mini werkelt, der mir die Daten von einem EPever überträgt. Dieser sendet ständig mit etwa -66dBm (Bild: WiFi Verbindung).
Ich denke der ESP12 ist nicht ganz optimal auf der Platine untergebracht und der Header und die Platine schirmen das Signal zu sehr ab.

Ich hatte inzwischen auch ein zweites Modul  konfiguriert. Versorgt wurde es über den USB-Anschluss an dem ein 5 Volt USB-Stecker-Netzteil
hängt und lag einfach nur so auf der Werkbank. Erstaunlich waren allerdings die übertragenen Temperaturwerte.
Diese lagen immer etwa zwischen 5 und 7 Grad höher als mein Thermometer an der Wand zeigte bzw.
die beiden DS18B20 (an GPIO 1) und der AM2301 (an GPIO3) an Temperaturwerten ausgaben (Bilder: Temperaturvergleich / Konfiguration).

Der Fehler war schnell gefunden. Der Gas-Sensor wird beheizt wenn man das Modul über den USB-Anschluss betreibt (siehe oben: Warum ist 3.3 Volt o.k.?)
und diese Wärme strahlt zum SHT3X über.

Würde sagen, eine nicht durchdachte Positionierung der Sensoren.
Man kann dem ein wenig entgegen wirken und den Fehler in etwa halbieren,  indem man das Modul aufstellt und so positioniert, dass der USB-Anschluss nach oben zeigt.

Besser ist noch eine mechanische Abschirmung zwischen dem Gas-Sensor und dem SHT3X. Ich habe dazu einen Kunststoffwinkel verwendet (Bild: Abschirmung). Wie sich dies Auswirkt hab jetzt weiters nicht verfolgt.

Da ich nun schon dabei war, habe ich mir die Spannungsgrenzwerte mal angeschaut, die mir nicht ganz plausibel erschienen ...

Betriebsspannung:  3 bis 11Volt ??????????

-   nach meiner Modifikation könnte das Modul ab 2.6 Volt betrieben werden. Macht aber keinen Sinn, da der SHT3X erst ab 2.7 Volt seine Arbeit aufnimmt.
-   über den USB – Anschluss liegen diese beiden Werte bei 4.1 und 4.2 Volt.
-   Werden am USB – Anschluss mehr als 5.4 Volt angelegt wird als Analogwert immer 1024 ausgegeben.
-   Steigt die Betriebsspannung längere Zeit über 8.3 Volt, schaltet F1 ab.

Mein Fazit zu diesem Modul auf Grund, meiner Erachtens zu geringer WiFi-Reichweite, den verfälschten ,,Umweltwerten"  und dass außer GPIO1 und GPIO3 keine weiteren GPIO´s herausgeführt bzw. ohne Löteingriff zugänglich sind: 

... Leut ... lasst die Finger weg ... ist eigentlich so nicht wirklich effektiv nutzbar.
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

frober

Danke Papa Romeo für die Info.

Im Dreierpack sind sie recht günstig als im Angebot, daher war ich auch schon am überlegen.
Nur mein Bauchgefühl hat mich bisher davon abhalten, was sich nun bestätigt.

LG
Bernd
Raspi 3b mit Raspbian Buster und relativ aktuellem Fhem,  FS20, LGW, PCA301, Zigbee, MQTT, MySensors mit RS485(CAN-Receiver) und RFM69, etc.,
einiges umgesetzt, vieles in Planung, smile

********************************************
...man wächst mit der Herausforderung...

Papa Romeo

#2
.. das mit der geringen Reichweite hat sich nun auch beim zweiten Modul bestätigt.  Sitzt in der Garage und ist nur durch eine Bransschutztüre vom Router in meiner Werkstatt getrennt. Entfernung ... quer durch den Raum und ne Treppe mit 10 Stufen nach oben ... 6 Meter. Keine Verbindung.

Hab den ESP12F dann modifiziert: Die Platinenantenne getrennt und einen 62mm Silberdraht als Antenne angelötet - funktioniert.
Auch an anderen Ende der Garage und fast alle Router haben nun ebenfalls Zugriff.

Im Anhang ein Screenshot der Verbindungen nach der Modifikation. Vorher ging gar nichts.

Morgen wird dann das Modul im Gartenhaus modifiziert.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

Papa Romeo

Modifikation vollzogen - auch hier, einfach gigantisch, was so ein Stück Draht ausmacht  ;)

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
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Papa Romeo

... hier noch Bilder des WLan-Mods.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
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Papa Romeo

 ... wollte es eigentlich bei den bisherigen Ausführungen belassen, aber das Teil wird immer suspekter ...

Ich habe eben das dritte Modul modifiziert und einfach mal nach dem Abtrennen der Platinenantenne, also nur mit dem knapp 2mm langen Leiterbahnstummel, der aus der Abschirmung des ESP´s herausragt, einen WiFi-Scan gemacht. Vorher hatte ich schon mal einen Scan des Modul´s im Originalzustand und dann noch einen nach der Modifikation gemacht. Jedesmal lag das Modul an der gleichen Stelle auf der Werkbank. 

Die Netze die mit ESP anfangen sind knapp 50 cm, Werkstatt 1.5m, EG_B und Gastnet ca. 4m durch eine Ziegelmauer und EG_W etwa 8 und 10m durch Decke und Mauern entfernt.

Ergebnis ist im Anhang zu sehen. Ob die Platinenantenne viel nutzen hat ... ich bezweifle es ...


LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
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Papa Romeo

...muss leider zu einer Aussage von mir im ersten Post eine Korrektur einbringen.

Ich habe geschrieben, dass das Modul im Gartenaus mit 3.3 Volt betrieben wird und der MQ-2 somit aussen vor wäre ... Irrtum .. :-\

Ich hab jedes Modul als Referenz mit zwei weiteren Sensoren ausgestattet und nach längerem Temperaturvergleich ist mir dann aufgefallen,
dass der SHT30 im Gartenhaus immer noch 2 bis 3 Grad zuviel anzeigt, obwohl ich das Modul, wie bereits erwähnt, mit 3.3 Volt betreibe und es
dazu noch die mechanische Abschirmung durch den Kunststoffwinkel hat. Es schien so als würde der MQ-2 trotzdem heizen.
Die Werte der Feuchtrmessung schienen aber plausibel.

Also habe ich mein Referenz-Modul hier auf der Werkbank auch mal mit nur 3.3 Volt betrieben und dann die Versorgung- bzw. Heizspannung am
MQ-2 gemessen. Zu meinem erstaunen lag hier eine Spannung von etwas über 2.4 Volt an. Bei einem Heizwiderstand von ca. 35 Ohm also immerhin
nicht ganz 70 mA ergo so um die 160mW.

Was aus der weiteren Vergleichen dann auch zu erkennen war ... die mechanische Abschirmumg hat so gut wie keine Wirkung.
Weiterhin, was jetzt hier nicht zu sehen ist, scheint es so zu sein, dass die Temperaturdifferenz mit steigenden Temperaturen sinkt.

Fazit:Um also reele Temperaturwerte des SHT30 zu bekommen, muß die Heizleitung durchtrennt bzw. der MQ-2
abgesetzt betrieben oder entfernt werden.

LG
Papa Romeo


...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
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