Der hydraulische Abgleich ist tot! Es lebe die elektronische Regelung

Begonnen von Prof. Dr. Peter Henning, 05 Februar 2025, 12:42:23

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RalfRog

Zitat von: betateilchen am 06 Februar 2025, 15:44:39wenn ich den Regler auf 5 stelle, wird es schneller warm als auf 3

Jo, kenn ich von der E-Heizung. 3/4 aller Nutzer drehen das Thermostat hoch damit es schneller warm wird. Obwohl recht anschaulich erfahrbar das Gebläse nicht 1qbm mehr warme Luft in den Raum bläst.
FHEM auf Raspi 2B mit nanoCUL, HM-MOD-RPI-PCB und über LAN MAX!Cube mit a-culFW (Stack 868 + 433)
HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder

Prof. Dr. Peter Henning

ZitatHat man aber alle Daten ... kann man aus meiner Sicht viel besser reagieren.
Der Trick besteht darin, die primäre Wärmequelle ohne die Manipulation sicherheitsrelevanter Parameter zu beeinflussen. Das kann man über die Auswahl der Heizkurve machen, habe ich schon 2016 geschrieben.

Wieso Mensch als "Schwachstelle"? Das "Aufdrehen der Heizung" ist problemlos verstehbar, wenn man sich die Grundlagen ansieht. Das subjektive Wärmeempfinden wird wesentlich durch die Infrarotstrahlung des heißen Heizkörpers beeinflusst, die tatsächliche Lufttemperatur spielt subjektiv eine geringere Rolle. 

Es ist außerdem ein Märchen, dass eine Einzelraumregelung "temporäre Schwankungen" ausgleichen soll. Ganz im Gegenteil kann sie wunderbar genutzt werden, um den absehbaren Wärmebedarf über den Tag und die Woche zu steuern - etwa bei Abwesenheit tagsüber.

LG

pah

Parallix

Zitat von: JoWiemann am 05 Februar 2025, 20:32:37...
PS: Jedenfalls werden in meiner, Anfang letzten Jahres, gekauften Immobilie aus den 60zigern nach Austausch aller Standardthermostate durch HmIP Thermostate mir verbundenen Raumthermostaten ausreichend Warm um alle Räume (in Summe ca. 280 qm Wohnfläche) auf Solltemperatur zu bringen. Dass funktionierte mit den Alten nicht. Und für eine teuren hydraulische Abgleich hätten alle Ventile ausgetauscht werden müssen.
...

Das sehe ich auch so! Leider gehört der hydraulische Abgleich, dank der Gesetzgebung, schon lange zu einer sehr lukrativen Einnahmequelle für das Heizungsgewerbe. Ein hoch auf den Gesetzgeber und die ihn leider zusehends nur aus Eigeninteresse beratenden Einrichtungen aka Lobbyisten.
FHEM: Debian/Testing BananaPro - AVM: 7490 (7.59) und 7591 (8.02) - Goodwe: GW25K-ET (DSP V10 / ARM V12) - BYD: 2 x HVS 5.1 (BMS V3.29-A, BMU V3.23-A) - EnOcean - Z-Wave - FS20/HMS

eisman

hi, vielleicht gibt es doch einen Verständnis Problem, bei mir:

Hydraulischer Abgleich ist nicht hydraulische Abgleich ist tot!!!!

aus der wikipedia:

Ein hydraulischer Abgleich dient der Abstimmung der Volumenströme in Teilbereichen einer flüssigkeitsgefüllten Anlage auf den vorgesehenen oder erforderlichen Durchfluss. Wenn sich in bestimmten Strängen (Kreisläufen) des Systems ein zu geringer Volumenstrom ergibt, wird der Durchfluss anderer Stränge oder Kreise gezielt gedrosselt, um einen Ausgleich zu erreichen.

Bei einer Warmwasserheizung soll der hydraulische Abgleich die gleichmäßige Versorgung aller Heizflächen mit den benötigten Volumenströmen des Heizmediums ermöglichen. Zum Zweck der Energieeinsparung wird die Vorlauftemperatur moderner Brennwertheizkessel und Wärmepumpen ebenso wie die Pumpenleistung im Heizkreis möglichst niedrig gehalten. Im Gegensatz zu den meist großzügig dimensionierten älteren Heizanlagen kann sich bei modernen effizienten Heizsystemen ohne hydraulischen Abgleich eher eine partiell unzureichende Erwärmung ergeben.

hier im Haus hats geholfen....

gruss
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Parallix

Zitat von: eisman am 07 März 2025, 17:17:58...
aus der wikipedia:
...
Bei einer Warmwasserheizung soll der hydraulische Abgleich die gleichmäßige Versorgung aller Heizflächen mit den benötigten Volumenströmen des Heizmediums ermöglichen. Zum Zweck der Energieeinsparung wird die Vorlauftemperatur moderner Brennwertheizkessel und Wärmepumpen ebenso wie die Pumpenleistung im Heizkreis möglichst niedrig gehalten. Im Gegensatz zu den meist großzügig dimensionierten älteren Heizanlagen kann sich bei modernen effizienten Heizsystemen ohne hydraulischen Abgleich eher eine partiell unzureichende Erwärmung ergeben.

Was wird denn beim hydraulischen Abgleich hauptsächlich gemacht: Die Ventile werden hinsichtlich Ihres max. Hubes limitiert. That's all!
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Shadow3561

#20
nur ist es mit dem Austausch der Ventileinsätze nicht getan. Es muss auf jeden Fall der Wärmebedarf der einzelnen Räume ausgerechnet werden. Dann müssen die Ventileinsätze entsprechend eingestellt werden und neue TH-Köpfe sind dann auch fast immer nötig. Des Weiteren wird der Wärmebedarf je nach Raumnutzung berechnet, was zu Problemen führen kann wenn aus einem Abstellraum plötzlich ein Kinderzimmer werden soll.

ZitatDas sehe ich auch so! Leider gehört der hydraulische Abgleich, dank der Gesetzgebung, schon lange zu einer sehr lukrativen Einnahmequelle für das Heizungsgewerbe. Ein hoch auf den Gesetzgeber und die ihn leider zusehends nur aus Eigeninteresse beratenden Einrichtungen aka Lobbyisten.

Ich habe andere Erfahrungen gemacht.
3 Firmen angefragt und 3x eine gleichläutende Antwort bekommen.
"Solche Kleinaufträge nehmen wir nicht an."
Trotzdem finde ich es gut, dass der Gesetzgeber einen solchen beim Heizungswechsel vorschreibt. Dann sind die völlig überdimensionierten Thermen hoffentlich bald Geschichte.
Und einen Raum bekommt man mit und ohne elektronischen TH-Kopf warm, und praktisch sind sie für den Endverbraucher sowieso.

Mit freundlichen Grüßen

eisman

hi,

im Wiki wird beschrieben was dort gemacht wird und warum.
es geht nicht darum das der eine raum mehr wärme bekommt
als der andere Raum, sondern das alle Heizkörper die selbe
Menge an wärme bekommen. Das ist in dem Beitrag sehr gut
beschrieben. Wenn also ein Heizungsbauer, den Heizkörper
in einen Abstellraum weniger Energie zur Verfügung stellt.
ist es schlicht schlecht ausgeführte Arbeit.

Um die wärme in einen Raum festzulegen, ist der
Ventilaufsatz zuständig (oder Elektronische Steuerung).

Also kann man den hydraulische Abgleich nicht wirklich
durch elektronische Ventile ersetzen. da dieser nichts
mit der Wärme im Raum zutun hat,
sondern mit der Wärme Verteilung im Heizungssystem.

also wenn HK1 auf volle Wärme gestellt wird, bekommt
HK10 im selben Strang auch die Möglichkeit die volle
wärme zu nutzen, Macht man die Einstellung nicht,
kommt es zum Dominoeffekt, der HK1 wird voll geöffnet
und der HK10 bekommt keine wärme mehr, die er zur
Verfügung stellen kann.

hierbei ist es egal ob Mehrfamielen Haus,
Einfamilienhaus oder eine Firma ist.
Wurde der hydraulische Abgleich nicht richtig ausgeführt
kommt es irgendwann zum "worst case" und der macht sich
im Mehrfamielen Haus richtig bemerkbar, da gibt es dann
keine Heizung, weil sie beim einschalten gleich wieder
zusammen bricht.

für mich ist das eigentlich eine unnütze Diskussion und
verschwendet eine Menge Ressource, die Mann (Frau auch)
für andere Dinge einsetzen könnte.

gruss


[Firma] LEICHTER HYDRAULISCHER ABGLEICH
Mit der neuen ALPHA2 lässt sich jetzt mit wenigen Handgriffen ein präziser
hydraulischer Abgleich vornehmen. Dazu wird lediglich ein ALPHA READER sowie
ein Smartphone mit der kostenfreien App [Firma] Balance benötigt.
Die App führt Schritt für Schritt durch den Abgleich und findet die optimale
Voreinstellung für jedes einzelne Thermostatventil.

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eisman

PS: um die Werbung besser zu verstehen: (Leider gibt es davon Zuviel)

es gibt interessante Adapter zu kaufen----->

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drinnen ein paar teile die stromsparen sollen
und sie werden lustigerweise auch noch "on mass" gekauft.

ich denke mal, mehr muss man dazu nicht von sich geben.

gruss

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Prof. Dr. Peter Henning

Zitat von: eisman am 08 März 2025, 07:23:49Also kann man den hydraulische Abgleich nicht wirklich
durch elektronische Ventile ersetzen. da dieser nichts
mit der Wärme im Raum zutun hat,
sondern mit der Wärme Verteilung im Heizungssystem.
Sorry, das ist wirklich Unsinn. Es ist nämlich vollkommen egal, ob der Durchfluss an einem (separaten) Rückflussventil des Heizkörpers begrenzt wird, oder durch eine (thermostatische) Regelung am Zulaufventil. Beides beeinflusst in gleicher Weise die Verteilung im Heizsystem.

Und selbstverständlich wird durch eine Begrenzung am Rückflussventil auch die Temperatur im Raum beeinflusst - es wird nämlich die maximal erreichbare Temperatur verringert, die man bei voll geöffnetem Zulaufventil erreichen kann.

Es ist darüber hinaus vollkommen unsinnig, allen Heizkörpern "den gleichen Wärmezufluss" anzubieten. Der Wärmezufluss muss sich nämlich nach dem Wärmebedarf des Raumes richten. Deshalb benötigt ein Heizkörper in einem großem Raum mehr "Wärmezufluss", als derselbe Heizkörper in einem kleinen Raum. Auch die Frage der Luftbewegung in den Räumen ist relevant.

Der hydraulische Abgleich ist also komplett ersetzbar durch eine elektronische Regelung. Es könnte allerdings sein, dass der nutzbare Verstellweg eines Thermostaten verringert wird, wenn er nur wenig öffnen darf. Dann liegt aber eine Fehlauslegung im gesamten System vor.

LG

pah

eisman

hi,

das ist so nicht gemeint, ja das Ventil Regel schon die Temperatur im Raum.

wenn ich also eine HK1 habe der einen Durchfluss von 100% öffnung hat. (HM Regelt die Heizung bei null Temp auf 100%)
bekommt HK2 ja noch 80% wärme bei 100% öffnung (HM Regelt die Heizung bei null Temp auf 100%)
bekommt HK3 ja noch 60% wärme bei 100% öffnung (HM Regelt die Heizung bei null Temp auf 100%)
usw...
bekommt HK9 ja noch 0% wärme bei 100% öffnung  (HM Regelt die Heizung bei null Temp auf 100%)

das ist real getestet

das würde bedeuten das HM eine Reglung über alle HKs macht, so das der erste HK mit 40% und der letzte HK mit 100% öffnung arbeit
so das alle HKs 100% wärme liefern

okay ich gehe nochmal zur schule
siehe Bild unten, hier würde HM mächtig in die Knie gehen, was sie auch schon gemacht hat.....

gruss
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Prof. Dr. Peter Henning

#25
Natürlich kann man so etwas konstruieren: Alle Heizkörper gleichzeitig voll aufgedreht.

Na, dann muss man entweder die Therme so auslegen, dass sie das auch kann. Oder den Gesamtwärmebedarf überwachen: Strahlungsleistung der HK (ungefähr gleich Fläche multipliziert mit der Anzahl der Lamellen multipliziert mit der Ventilöffnung), aufsummiert über das ganze Haus.

Das sieht man im nachfolgenden Bild an der pinkfarbenen Kurve, die heute morgen um kurz nach 7:00 Uhr deutlich ansteigt. Und wunderbarerweise reagiert auch die Therme nach dem Einbruch der Rücklauftemperatur mit einem Anstieg der Vorlauftemperatur und einer verlängerten Brenndauer. So soll es sein.

Selbstverständlich könnte auch FHEM dafür sorgen, dass dann die Solltemperaturen in den einzelnen Räumen zurückgefahren werden. Oder eine Hupe ertönen lassen.

LG

pah

eisman

hi,

das ist aber kein Mehrfamielen Haus.

vielleicht wäre es besser den Titel so zu ändern, das er nicht allgemein ist.
und ja man kann die Anlage aufbohren so das alles laufen würde, in der Kosten
nutzen Rechnung würde dieses aber durchfallen.

da ich den Eigentümer sehr gut kenne und weis das er für viele Spielereien
offen ist, Automatiklicht usw. würde dieses zuweit gehen.

Es wären 200 HKs in 40 Wohnungen a 4 Häusern! Ja, nur würde das ganze nicht
ohne eine Steuerung Software funktionieren.

Insgesamt würde das jedoch wieder für den hydraulische Abgleich sprechen.

"Der hydraulische Abgleich ist tot! Es lebe die elektronische Regelung"
für Eigenheim mit Smarthome, vielleicht OK

alles andere würde nicht Funktionieren....

gruss
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klaus.schauer

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 08 März 2025, 12:08:58Der hydraulische Abgleich ist also komplett ersetzbar durch eine elektronische Regelung. Es könnte allerdings sein, dass der nutzbare Verstellweg eines Thermostaten verringert wird, wenn er nur wenig öffnen darf. Dann liegt aber eine Fehlauslegung im gesamten System vor.
Ach so. Wenn sonst nichts mehr hilft, dann hat eben jemand anderes einen Fehler gemacht.

Ich erlaube mir jetzt auch mal eine populistische Argumentation. Welch ein Widersinn. Egal, bin ja in bester Gesellschaft.

Die Behauptung zur Fehlauslegung in diesem Kontext ist eindeutig Quatsch! Geht auch nicht als Märchen durch. Ein Märchen hätte ja noch einen wahren Kern.

Prof. Dr. Peter Henning

Soso. Wenn man also einen Heizkörper fast komplett ohne Durchfluss lassen muss, damit die anderen noch etwas abbekommen, dann ist das keine Fehlauslegung?

Das kann einem nur ein Märchenexperte erzählen wollen.

LG

pah