Ich brauche mal Hilfe bei Wasserinstallation

Begonnen von andies, 24 September 2023, 14:41:28

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andies

Guten Tag ins Forum, da hier eine Reihe von fachkundigen Leuten herumlaufen, versuche ich mal mein Glück. Vielleicht kann mir jemand helfen (wenn ich einen Klempner engagiere, dem ich nicht das Problem etwas genauer eingrenze, wird er mir in meiner Gegend raten das Haus abzureißen und neu zu bauen: "Wenn Sie's machen, machen Sie es richtig"). Es geht um eine (Ab)wasserinstallation in meinem Haus, wohl aus den 30ern. Ich habe seit einiger Zeit doch üble Wasserflecken an einer Stelle, siehe unten.

Also habe ich die Wand ein wenig geöffnet, die andere Seite ist vollverfliest, bis zur Decke. An der vollverfliesten Stelle ist ein Handwaschbecken, mit Zirkulationsrohr, Warm- und Kaltwasser. Benutzt wird dieses Handwaschbecken eigentlich nur Abends. Und beim Becken sieht man nix. An der fleckigen Stelle auf der anderen Seite erscheint nach dem Öffnen der Wand ein Abwasserrohr, vermutlich aus Blei? Jedenfalls sehe ich so etwas wie eine Schweißnaht und dann in dem Detailfoto Silikon oder etwas anderes gummiartiges. Man sieht: Ich bin Laie.

Meine Frage: Bevor ich jetzt für Hunderttausend Euro jemanden engagiere, gibt es etwas, was ich zuerst noch tun kann? Ich möchte das Problem gern etwas mehr eingrenzen und mir sicher sein, dass das Abwasserrohr das Problem ist. Was mich nämlich wundert: Das Haus stand Anfang des Jahres drei Monate leer, das hätte doch jetzt nicht so nass sein dürfen?

Feucht fühlt sich die Sache an und mit einem Multimeter habe ich den Widerstand gemessen, der ist um dieses Silikonetwas am geringsten. Es gibt aber auch noch die eine oder andere Gipsstelle, die sehr nass ist (klar, hygroskopisch).
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TomLee

Bin auch nur Laie, weiß mir i.d.R. aber zu helfen.

Auf der rechten Seite (gleich links von dem Balken) macht das Abflussrohr eine Biegung nach unten, da würd ich eine weitere Verbindung vermuten und da mal weiter "aufstemmen".
Dann mal am Waschbecken Wasser laufen lassen und schauen ob an dieser (vermuteten) Verbindung ein Leck ist, sieht ja so aus als ob da die Feuchtigkeit herkommt.

andies

Ja, das hatte ich nach dem Posten gesehen - danke! Das probiere ich gleich mal.

Bisher messe ich mit dem Multimeter, wie nass die Wand ist und wo die Quelle sein könnte. Ich muss mal schauen, ob ich da was besseres finde.
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fiedel

Zur "Baustelle" kann ich leider nichts beitragen, aber ggf. solltest du sowas im Haus haben.
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HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
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VB90

Hi,

vorweg, vom Fach bin auch ich nicht, aber auch wenn man im Nebel stochert, sehen 4 Augen mehr als zwei... ;) 8)
Ich habe früher auch mal so einen "Altbau" besessen und mich des Öfteren gefragt, was die Alten sich damals dabei gedacht haben... :o
Muss aber auch gestehen, wenn ich es dann begriffen hatte, ergab es sehr oft Sinn.

Was mir bei deinen Bildern auffällt:
Rechts neben der Steckdose, was läuft da senkrecht, parallel zur Zuleitung der Steckdose?
Sieht auf den ersten Blick aus wie ein vergammelter Erdungsstab?
So rostig wie dieses Etwas ist, liegt da nicht erst seit gestern Feuchtigkeit an.
Vermutlich ist das auch der Grund, warum die Flecken an der noch geschlossenen Wand so bräunlich aussehen?
Schaut aus als endet der Stab dort, ist das Ende vergammelt?

Ich würde die Wand dort mal ein bischen weiter aufmachen.
Auch ein Stück weit hinter den Balken. Ist der auch feucht?
Viel Arbeit dort wieder zu verputzen etc. ist es sowieso und auf einen qm mehr kommts auch nicht an.

Wurde das Haus im Leerstand beheizt?
Könnte mir vorstellen, das gerade durch den Leerstand der Schaden erst entstanden/ größer(spürbar) geworden ist.
Winter, kalt, keine Heizung, Wasser steht in einem alten Bleirohr...
Trotzdem bleibe ich dabei, der "Erdungsstab" rostet sehr wahrscheinlich nicht erst seit diesem Jahr.

Weil ich neugierig bin:
In welcher Ecke von Deutschland steht das Haus denn?

Gruß vb
Man muss das Rad nicht neu erfinden, nur wissen wie es gedreht wird.

andies

Zitat von: fiedel am 30 September 2023, 11:32:09sowas
Kann man damit auch die Feuchtigkeit in Holz messen? Oder nur Mauerwerk? Auf der Seite steht nix. Das Ding sieht wirklich seriös aus.
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andies

Zitat von: VB90 am 30 September 2023, 14:26:26auch wenn man im Nebel stochert, sehen 4 Augen mehr als zwei... ;) 8)
Genau, deswegen schreibe ich ja hier und danke für die Rückmeldung.

Der Erdungsstab ist verrostet. Und Feuchtigkeit war da früher schon, nur nicht so massiv. Ich hatte damals (vor zehn Jahren) die Flecken eingezeichnet, handtellergroß und die sind aber nicht "gewachsen". Wir hatten damals einen Heizungsbrand, da waren mehrere Wasserleitungen geborsten und mussten komplett ersetzt werden. An der Stelle war aber nichts bis auf diese kleinen Wasserflecken, deshalb habe ich das mit Argusaugen überwacht. Gewachsen ist das seit so ca einem Jahr. Der Erdungsstab ist frei am Ende, ich weiß nicht, ob der mit dem Boden hätte verbunden sein müssen, ist er jedenfalls nicht.

Glücklicherweise ist die Wand hinter dem Balken nur etwas feucht, der Balken ist nach wie vor nicht angegriffen. Davor hatte ich durchaus Angst, das kann schnell schiefgehen. Und ich werde das großflächiger aufmachen.

Das haben wir beheizt im Leerstand, allerdings nur auf ca 14 Grad.

Zitat von: VB90 am 30 September 2023, 14:26:26In welcher Ecke von Deutschland steht das Haus denn?
Berlin, an der Grenze zu Brandenburg. Gebaut 1934.
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fiedel

Zitat von: andies am 30 September 2023, 18:20:06
Zitat von: fiedel am 30 September 2023, 11:32:09sowas
Kann man damit auch die Feuchtigkeit in Holz messen? Oder nur Mauerwerk? Auf der Seite steht nix. Das Ding sieht wirklich seriös aus.

Doch geht auch (Manual). Das Teil ist auch recht "seriös" gebaut, kann aber nur tendenzielle Messungen - bis zu 4 cm tief.
Das reicht jedoch zum schnellen Überprüfen vollkommen aus.
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RalfRog

#8
Zitat von: andies am 30 September 2023, 18:27:22Der Erdungsstab ist verrostet. Und Feuchtigkeit war da früher schon, nur nicht so massiv

Bist du sicher, dass das ein Erdungsstab ist und nicht einfach nur ein "Moniereisen" zur Sicherung der Kante gegen Risse oder so?
Ein Erder gehört ja allenfalls als Banderder ins Fundament (1934 bestimmt nicht  8) ) und nicht als Stab an der Stelle in eine Wand.

Feuchtigkeit messen ist eine Geschichte - sie muss ja aber irgenwo herkommen und das musst du letztlich freilegen.
Wenn das keine Aussenwand ist kommt ja quasi nur das Abwasserrohr als Quelle in Frage, dem man aber ein (auch kleines) Loch irgendwie ansehen müsste (vor Allem auch dem umliegenden Wandmaterial).
Oder es läuft von oben in die Wand (längs der Mantelleitung) bzw. im rechten Bild könnte man auch aufsteigende Feuchtigkeit in Betracht ziehen. Es konzentriet sich um die Steckdose.
FHEM auf Raspi 2B mit nanoCUL, HM-MOD-RPI-PCB und über LAN MAX!Cube mit a-culFW (Stack 868 + 433)
HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder

andies

Danke für die vielen Rückmeldungen, ich habe nun inzwischen einen Feuchtigkeitsmesser (wirklich praktisch das Teil), aus China eine halbwegs brauchbare iPhone Kamera und bin damit 1,3m ins Rohr gekommen. Das habe ich reinigen können und gleichzeitig sehe ich, dass etwa in der Entfernung das Abflussrohr nach unten abknickt und sich dort irgendwas versammelt hat, was den Abfluss nun richtig aufhält. Das Wasser steht im Rohr.

Ich beauftrage jetzt einen Abflussdienst. Das geht über meine Möglichkeiten hinaus. Aber woher die Feuchtigkeit kommt scheint klar zu sein. Das läuft an der Wand entlang.
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andies

Also das hörte ich so einfach an, war es am Ende aber doch nicht. Ich habe es wirklich nicht geschafft, einen Abflussreinigungsdienst vor Ort zu bekommen. Im Internet stand was von 180 Euro, aber die kamen einfach nicht bzw wollten den Auftrag nicht annehmen.

Also habe ich für 120 Euro eine Spirale gekauft (Link) und das Ding selbst gereinigt. Danach lief das Wasser wieder komplett ab. Inzwischen sinkt die Feuchtigkeit in der Wand Tag für Tag. Jetzt bin ich im Putz unter 1%, kann also bald verputzen.
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TomLee

Zitat... kann also bald verputzen.

und wie hast du die Verbindung zwischen dem Rohr welches von unten kommt (hinter dem Holzbalken) und dem Abzweig zum Waschbecken wieder perfekt abgedichtet bekommen ?

andies

Da war nichts undicht. Das Rohr war etwa 2m vom Waschbecken entfernt verstopft. Wenn Wasser hineinlief, staute sich das bis nach oben am Wandeingang und lief dann in die Wand hinein. Und das Ergebnis habe ich nicht im verfliesten Bad gesehen, sondern eben bei den fotografierten Stellen auf der anderen Seite der Wand.

Das ist also einfach übergeschwappt und dann in die Wand gelaufen. Also alles von außen, nichts von innen.
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