Nicht dimmbare 230V LED-Einbaustrahler dimmen ?

[Papa Romeo]

Hier ein kleines ToDo, wie man nicht dimmbare 230 Volt-LED-Strahler doch dimmen kann.
Durchgeführt habe ich es mit 3Watt Strahlern der Fa. Eglo (Bild 01), die z.B. im Bauhaus erhältlich sind.
Durch einige Experimente ließ sich ermitteln, dass diese LED´s, ohne Manipulationen an den LED´s selber, mit
einer Gleichspannung im Bereich von 27 bis ca. 60 Volt gedimmt werden können.
Eine weitere Steigerung der Spannung, brachte eine nur noch unwesentliche Erhöhung der Leuchtintensität.

Hinweis für die Dimensionierung des Stecker-Netzteils:
Eine LED nimmt bei 60 Volt etwa 50 bis 55 mA auf, was einer Leistung von um die 1,6 Watt entspricht.

Benötigte Bauteile (Bild 02):
1 x 6 - 12 Volt Stecker-Netzteil (Leistung siehe obiger Hinweis)
1 x StepUP-Wandler XL6009/6019
1 x Widerstand 4.7  oder 15 kOhm
1 x Widerstand 470 Ohm
1 x StepDown-Wandler oder anderen 3.3Volt Regler
1 x PWM-FET-Modul (z.B. FR120N)
1 x ESP01
- Optional Gehäuse und Klemmen

Der StepUp-Wandler XL6009/6019 ist für bis zu 60 Volt ausgelegt. Um aber diese zu erhalten, muss das Modul etwas modifiziert werden. Der Ausgangs-Elko sollte durch einen Elko mit höherer Spannungsfestigkeit (Bild 03_b) ersetzt werden und der Wert des Trimm-Poti´s muss um etwa 5 kOhm erhöht werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal wie in Bild 03_a zusehen mit einem 4.7 kOhm Widerstand oder man brückt das ganze Trimm-Poti mit einem 15 kOhm Widerstand indem man den Widerstand am rechten Pin des Poti´s anlötet.

Alles weitere, denke ich, ist den Bildern zu entnehmen. Zum Steuern des PWM-Moduls habe ich GPIO2 verwendet, da man hier dann gleich die blaue LED als Referenz für die Ansteuerung hat.
Gesteuert werden kann das Ganze dann mit z.B. TASMOTA

LG
Papa Romeo

[DerD]

Hi PapaRomeo,

Interessanter Ansatz. Das die Netzteile in den Lampen schon mit ~90V sauber arbeiten, wusste ich. Denen einfach den Saft weiter abzudrehen hatte ich bisher nicht versucht. Ich hoffe, die Lampen machen das langfristig auch mit.
Deshalb auch das Ergebnis, dass ab 60V keine Helligkeitssteigerung mehr kommt, das regelt die KSQ in der Lampe weg.

Zum XL6009: achten sollte man auch darauf, dass die auf dem Modul verbaute Diode die 60V abkann. Manche haben nur welche mit 40V Spannungsfestigkeit verbaut.

Weshalb verbaust du ein PWM Modul mit galvanischer Trennung? Ein LL-Mosfet tut doch den gleichen Job, und man ist nicht so sehr mit der PWM Frequenz limitiert.

[Papa Romeo]

Weshalb verbaust du ein PWM Modul mit galvanischer Trennung? Ein LL-Mosfet tut doch den gleichen Job, und man ist nicht so sehr mit der PWM Frequenz limitiert.

Klar, wäre auch eine Option gewesen und die PWM-Frequenz wird hier eher durch den ESP limitiert aber wie heißt es so schön "Schaden macht klug" bzw. "ein gebranntes Kind scheut das Feuer.

Ich bin jetzt schon über ein halbes Jahrhundert in dieser Materie unterwegs und hab da schon jede Menge
Dinge erlebt wenn man mit Niederspannung eine "Hochspannung" steuern will. Man sollte nicht glauben, was es
da zeitweise für Rückwirkungen gibt und um hier einfach die Steuerseite zu schützen und ich die Module sowieso in
der Kiste liegen habe, greife ich dann in der Regel auf die galvanische Trennung zurück.
Hier wäre der Schaden nicht groß, aber ich bin gerade an einem anderen Projekt dran und versuche meine knapp 700 Volt
String-Spannungen meiner Photovoltaik-Anlage für den "Offline-Betrieb" zugänglich zu machen. Da hat es mir bei meinen
Experimenten durch Rückwirkungen immer wieder mal einen EGS002 zerlegt. D.h. ich musste hier dann immer die beide IR2113
durch auslöten und einlöten tauschen, dann ging´s wieder.
Ich habe dann einen EGS002 mit Opto-Kopplern modifiziert und da sieht es bisher ganz gut aus und wären zudem, da diese in Fassungen sitzen, ruckzuck getauscht.

LG
Papa Romeo