Elektronik-Frage: AMS 1117 und In-/Output-Kondensatoren

Begonnen von tndx, 04 Januar 2025, 14:19:04

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tndx

Ich habe eine Frage an die Elektronik-Experten hier:

Ich will eine Schaltung mit einem AMS 1117 3.3 nachbauen, auf der Platine ist auf der 5V und 3.3V Platz für jeweils einen 22uF Tnatal-Kondensator vorgesehen. Dummerweise habe ich aber nicht die passende Kapazität hier. Tantal hätte ich als 100uF da, ansonsten 0.1, 1 und 10 uF Kerkos und alles mögliche an Elkos.

Was kann ich am ehesten als Ersatz für die 22uF Tantals nehmen, ohne alzu krassen Nebenwirkungen.

Danke vorab!

Papa Romeo

#1
Kommt darauf an wie gut die Eingangsspannung schon geglättet ist. Ansonsten sind die Werte eher unkritisch und bergen auch
keine wesentlichen Nebenwirkungen. Ich würde den 100 uF nehmen.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

tndx

Danke für die Antwort, allerdings scheint das nicht so einfach zu sein, denn die Kapazität und ESR des Output-Kondensators scheinen schon eine größere Rolle bei dem Verhalten des Spannungsreglers zu spielen. In den Application Notes wird auch explizit ein 22uF Tantal auf der Ausgangsseite genannt. Ich habe einige Designs mit Kerkos gefunden und einige Diskussionen zu diesem Thema gelesen, bin aber nicht endgültig schlau geworden. Deswegen habe ich auf Experten-Wissen bzw. praktische Erfahrung hier gehofft.

juergs

#3
ZitatInput Bypass Capacitor: An input capacitor is recommended. A 10μF tantalum on the input is a suitable input bypassing for
almost all applications

ZitatOutput Capacitor: AMS1117 requires a capacitor from VOUT to GND to provide compensation feedback to the internal
gain stage. This is to ensure stability at the output terminal. Typically, a 10μF tantalum or 50μF aluminum
electrolytic is sufficient.
Note: It is important that the ESR for this capacitor does not exceed 0.5 Ω.
The output capacitor does not have a theoretical upper limit and increasing its value will increase
stability. COUT = 100μF or more is typical for high current regulator design. xample, with R1 = 124Ω and
fRIPPLE = 120Hz, the CADJ should be > 11μF

Note:
-> It is important that the ESR for this capacitor does not exceed 0.5 Ω.
-> COUT = 100μF or more is typical for high current regulator design

Das Datenblatt sacht's doch aus... ;)

Aber von Tantal würde ich eher abraten ...

tndx

Das ist ja mal ne klare Ansage, aber dann musst du ein anderes Datenblatt haben als ich (AMS1117-3.3), und dort habe ich nur

ZitatThe circuit design used in the AMS1117 series requires the use of
an output capacitor as part of the device frequency compensation.
The addition of 22μF solid tantalum on the output will ensure
stability for all operating conditions.

gefunden.

Dann sollte ich mit meinen 100µF Tantals gut bedient sien, aber warum rätst du mir davon ab? Ich habe zwar schon einiges über deren potentielle Gefahr gelesen, hochgegangen ist bei mir noch nie einer :) Oder gibt es noch einen anderen Grund?

RappaSan

Die Dinger stinken nur ordentlich, wenn sie hochgehen. Ansonsten ist bei mir aber noch nichts schlimmes passiert. :)

Papa Romeo

Ich habe in fast allen meinen Projekten (Kannix, DWKRS usw.) den AMS1117 verbaut. Eingangskapazität 100uF, Ausgangskapazität 100uF
und nie Probleme gehabt bzw. von den, nicht gerade wenigen, Usern bisher auch noch kein Feedback bekommen, das es da irgendwelche Probleme gibt.

In den Datenblättern kann viel geschrieben werden, das wirkliche Verhalten zeigt nur die Praxis.

LG
Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
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tndx

OK, das sind die praktische Erfahrungen auf die ich gehofft habe. Hatte deinen letzten Post eher als allgemein "viel hilft viel" interpretiert.

Die 100uF sind im Übrigen seit gestern drauf, bis jetzt völlig unauffällig.