THZ Tecalor (LWZ Stiebel Eltron) Wärmepumpe -Optimierung und Erfahrungsaustausch

Begonnen von willybauss, 07 Februar 2015, 11:30:16

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willybauss

Integral (P30) scheint viel zu niedrig. Ich würde da mindestens 100 einstellen und weiter hochgehen, solange sich keine Schwankungen der Raumtemperatur ergeben. Bei mir (ich habe einen sehr großen "Pufferspeicher" durch den schweren Betonestrich) steht der Wert auf 200. Je höher, desto seltener taktet die Anlage. P19 und P20 widersprechen sich irgendwie ... Hast Du überhaupt 2 Heizkreise? Normalerweise sind solche Anlagen Rücklaufgesteuert, also 0%; ggf. auch ein leichter Vorlaufanteil. Aber das ist die Kür, wenn alle wichtigen Dinge mal stimmen. Mehr kann man derzeit noch nicht sagen, der Rest sieht soweit ziemlich ok aus.
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

hellijo

Zitat von: willybauss am 27 Dezember 2021, 09:00:22
Integral (P30) scheint viel zu niedrig. Ich würde da mindestens 100 einstellen und weiter hochgehen, solange sich keine Schwankungen der Raumtemperatur ergeben. Bei mir (ich habe einen sehr großen "Pufferspeicher" durch den schweren Betonestrich) steht der Wert auf 200. Je höher, desto seltener taktet die Anlage. P19 und P20 widersprechen sich irgendwie ... Hast Du überhaupt 2 Heizkreise? Normalerweise sind solche Anlagen Rücklaufgesteuert, also 0%; ggf. auch ein leichter Vorlaufanteil. Aber das ist die Kür, wenn alle wichtigen Dinge mal stimmen. Mehr kann man derzeit noch nicht sagen, der Rest sieht soweit ziemlich ok aus.

Hallo,

P30 hab ich mal auf 100 gestellt. Ich habe nur einen HK - nur Kompressor und Boosterstufen, Solar ist nicht angeschlossen und die PV Anlage spielt auch nicht mit.
Ich hoffe mal, dass es heute ,,ruhiger" in der Anlage wird. Das Arbeitszimmer hat jetzt 18 Grad.

willybauss

Zitat von: hellijo am 27 Dezember 2021, 10:11:33
Das Arbeitszimmer hat jetzt 18 Grad.
Dann bist Du jetzt da, wo der hydraulische Abgleich spannend wird. Diesen Heizkreis weiter öffnen bzw. - wenn er schon ganz offen ist -  andere Kreise dämpfen; ggf. die Heizkurve etwas nach oben schieben wenn es dann überall zu kalt wird.
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hellijo

Zitat von: willybauss am 27 Dezember 2021, 11:58:45
Dann bist Du jetzt da, wo der hydraulische Abgleich spannend wird. Diesen Heizkreis weiter öffnen bzw. - wenn er schon ganz offen ist -  andere Kreise dämpfen; ggf. die Heizkurve etwas nach oben schieben wenn es dann überall zu kalt wird.

Macht es einen Unterschied ob ich Zu- oder Rücklauf drossle?
Die Regelventile hängen bei mir im Vorlauf. Dosseln würde ich jetzt über den Rücklauf. Hier sind wie so kleine Madenschrauben.

willybauss

Es würde mich wundern, wenn in Vor- und Rücklauf Stellmöglichkeiten verbaut wären. Du kannst natürlich nur da drosseln, wo das bauseitig vorgesehen ist.

Aber irgendwie sieht das schon sehr sparsam aus. Normal sind da recht große Einsteller mit einer Skala dran, damit man überhaupt sieht, wie weit geöffnet ist. Du hast ja weder Skala noch Durchflussmesser. Ich wüsste jetzt auf die Schnelle gar nicht, wie Du einen komplett offenen oder einen bereits gedrosselten Zustand erkennen kannst. Da wird der Abgleich lustig ...
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hellijo

Na toll.
Die Steller im Vorlauf können ja nur auf und zu.
Heißt die müsste ich durch Steller mit Durchflussanzeige ersetzen?

Die Madenschrauben stellen den Rücklauf ab. Wenn Sie ganz rausschauen ist der Kreis offen sind sie rein geschraubt ist der Kreis zu. Zwischen offen und zu waren es glaube ich 5 Umdrehung.

Wie sieht das bei dir aus?

sakko

Hallo liebes Forum,

für meine THZ 5.5 eco würde ich mich über einen klugen Ratschlag freuen.
Wie ist es möglich, fernab von den bekannten Parametern (Auslegungstemperatur, Bivalenzpunkt, Integral, Heizkurve...) die Frequenz des Inverters zu begrenzen?
Zum Problem: Die Heizung ist schlichtweg überdimensioniert. Bei einer Kompressordrehzahl von 20hz könnte sie das Haus locker auf Solltemperatur bringen, läuft aber nach EVU Sperre fröhlich auf über 40hz hoch, um nur für wenige Stunden zu laufen und macht dann wieder eine Pause.
Meine provisorische Lösung bisher ist es, in regelmäßigen Abständen zur Heizung zu gehen und die Solltemperatur manuell soweit abzusenken, dass die Leistung gedrosselt wird. Sobald die Heizung nahe der 20% Heizleistung ist, regele ich die Solltemperatur sukzessive wieder in Richtung des ursprünglichen Sollwertes.

Der Unterschied zwischen dem manuellen Eingreifen und der Heizungsautomatik ist gar nicht zu vernachlässigen. Die JAZ (gemessen intern am Gerät) liegt bei manuellem Eingriff oftmals über 5. Bei Heizungsautomatik liegt sie manchmal unter 3...

Ich würde mich über jede Hilfe super freuen! Gern auch per PN :)

Vielen Dank im Voraus
sakko
Tecalor THZ 5.5 Eco | 170qm FB | Heizlast 4,7 kW bei -12 °C

willybauss

Zitat von: hellijo am 27 Dezember 2021, 15:42:11
Na toll.
Die Steller im Vorlauf können ja nur auf und zu.
Heißt die müsste ich durch Steller mit Durchflussanzeige ersetzen?

Die Madenschrauben stellen den Rücklauf ab. Wenn Sie ganz rausschauen ist der Kreis offen sind sie rein geschraubt ist der Kreis zu. Zwischen offen und zu waren es glaube ich 5 Umdrehung.

Wie sieht das bei dir aus?
Nachträglich eine Durchflussanzeige einzubauen wird sich vermutlich nicht rechnen. Dazu müssten die Heizkreise geöffnet werden (=> System entleeren ... ) und hinterher entlüftet werden. Aber das mit den Madenschrauben hört sich ja irgendwie reproduzierbar an. Damit sollte doch die Einstellung der Durchflussmengen möglich sein. Mit 5 Umdrehungen von ganz auf nach ganz zu dürfte das sogar recht präzise einzustellen sein.

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hellijo

Zitat von: willybauss am 27 Dezember 2021, 19:35:51
Nachträglich eine Durchflussanzeige einzubauen wird sich vermutlich nicht rechnen. Dazu müssten die Heizkreise geöffnet werden (=> System entleeren ... ) und hinterher entlüftet werden. Aber das mit den Madenschrauben hört sich ja irgendwie reproduzierbar an. Damit sollte doch die Einstellung der Durchflussmengen möglich sein. Mit 5 Umdrehungen von ganz auf nach ganz zu dürfte das sogar recht präzise einzustellen sein.

Die Durchflussanzeiger müssten dann in die Verschraubung der aktuellen Tellerventilen mit den Stellern für die Raumthermostate unten oder? Das entleeren und befüllen der Anlage ist nicht das Problem, es sind Abstellhähne vor den Verteilern vorhanden und den Handtuchhalter kann ich auch komplett abdrehen (Vor- und Rücklauf).

Muss mich nochmal korrigieren, es waren 4 Umdrehungen - das mit dem Präzisen einstellen kann ich bestätigen.

Arbeitszimmer bleibt bei 19 grad und soll wärmer und im Wohnzimmer viel die Temperatur um 1 Grad. Werde mal die Steigung um 0,1 anheben, da draußen immer noch 0 Grad sind.

willybauss

Zitat von: hellijo am 27 Dezember 2021, 20:38:24
Die Durchflussanzeiger müssten dann in die Verschraubung der aktuellen Tellerventilen mit den Stellern für die Raumthermostate unten oder?
KEine Ahnung. Das müsste Dir ein Heizungsbauer erzählen.
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hellijo

Hallo willybauss,

In dem Messschrieb heute Abend scheint die RL-Temperatur zu hängen.
Hast du eine Idee woran es liegen kann?
BoosterStage2 ist auch wieder am Start 😊

Gruß Jörg

willybauss

Na ja, was heißt "hängen"? Wichtig ist die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur (aka "Spreizung"). Aus der Spreizung ergibt sich die Wärmeabgabe des Heizkreises an die Wohnräume. Die Spreizung dürfte ohne Boostereinsatz bei Dir bei ca. 6 - 7° liegen. Zwar ein bisschen zu viel (besser wären 5 - 6°), aber nicht das eigentliche Problem.

Eigentlich sehen die Kurven jetzt viel ruhiger aus als vorher, als die ERR noch aktiv war. Aber warum um Himmels Willen braucht die Anlage sogar bei positiven Außentemperaturen  noch den Booster  :-[ :-\ :'( ? ? ? Entweder hat Dein Haus einen immensen Wärmebedarf, den die Anlage nicht stillen kann, oder die Heizleistung der WP ist äußerst dürftig. Weißt Du was über den Heizenergiebedarf des Hauses => Energieausweis? Oder alternativ Infos zu Bausubstanz und thermisch relevanten Daten zum Aufbau der Außenwände und Fenster?

Und: wann wurde zuletzt mal die Anlage gewartet/gereinigt? Die Prozedur ist im Installationsmanual beschrieben. Falls Du das nicht hast, sollte es bei Tecalor oder Stiebel Eltron im Web verfügbar sein. Evtl. ist ja die Anlage einfach komplett versifft, oder es fehlt Kältemittel. Sind denn die Zu- und Abluftwege außen am Haus frei von Behinderungen?
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hellijo

Zitat von: willybauss am 27 Dezember 2021, 23:07:19?

Und: wann wurde zuletzt mal die Anlage gewartet/gereinigt? Die Prozedur ist im Installationsmanual beschrieben. Falls Du das nicht hast, sollte es bei Tecalor oder Stiebel Eltron im Web verfügbar sein. Evtl. ist ja die Anlage einfach komplett versifft, oder es fehlt Kältemittel. Sind denn die Zu- und Abluftwege außen am Haus frei von Behinderungen?

Die Anlage wurde dieses Jahr gewartet und gereinigt.

Ich habe einen Energieausweis mit Stromverbrauch und eine Baubeschreibung.

PS: Hatte vergessen, im Heizraum ist noch ein Heizkörper zum Frostschutz. Der Stand auf 2 den hab ich jetzt mal ausgemacht - zumindest auf Frostschutz gestellt. Mal sehen wie die Kurve bis morgen früh aussieht.

willybauss

Zitat von: hellijo am 27 Dezember 2021, 23:28:04
Die Anlage wurde dieses Jahr gewartet und gereinigt.

Ich habe einen Energieausweis mit Stromverbrauch und eine Baubeschreibung.

PS: Hatte vergessen, im Heizraum ist noch ein Heizkörper zum Frostschutz. Der Stand auf 2 den hab ich jetzt mal ausgemacht - zumindest auf Frostschutz gestellt. Mal sehen wie die Kurve bis morgen früh aussieht.
Wenn innerhalb der Gebäudehülle ein Heizkörper als Frostschutz notwendig ist, dann lässt das nichts Gutes vermuten ...  :o  Heizkörperthermostate haben ja i.d.R. auch eine Frostschutzeinstellung, d.h. da läuft nur Heizwasser durch, wenn es wirklich mal ganz kalt werden sollte. "Eigentlich" stellen solche Heizkörper (auch Handtuchheizkörper im Bad) immer ein Problem dar, weil sie extrem kurze Heizkreise verursachen, bei denen das Wasser nahezu ungekühlt sehr schnell in den Rücklauf gelangt. Dadurch wird die HC1Ist-HC1Soll-Kurve schnell sehr flach, d.h. sie kann nicht als Abschaltkriterium verwendet werden. Das ist bei mir auch so (Heizkörper im Keller und Handtuchheizkörper im Bad). Aber das stellt kein großes Problem dar. Ich nehme als Abschaltkriterium das Integral.

Und wenn die Anlage gewartet und gereinigt ist, dann sollte das auch nicht das Problem sein.

Ein U-Wert-Rechner (https://www.ubakus.de/u-wert-rechner) sagt mir, dass die Wände ca. 0,22 haben dürften (sh. Bild); also für einen Massivbau eigentlich ganz gut. Immerhin wurde trotz Porenbeton nochmal 80mm gedämmt, also prinzipiell ok.

Der Energieausweis ist kein Bedarfsausweis, der anhand der Bauqualität theoretisch berechnet wurde; er wurde anhand tatsächlich in der Vergangenheit angefallener Heizkosten erstellt. Das ist eigentlich die ehrliche Variante. Der Käufer weiß im Voraus genau, worauf er sich einlässt.

Die eigentlichen Probleme sehe ich in der Baubeschreibung.

  • einstöckig, d.h. die Hüllfläche ist besonders groß; zweigeschossige Bauweise wäre kompakter
  • aus demselben Grund ist die Dachfläche sehr groß; das macht noch mehr aus als die Fläche der Außenmauern
  • keine Angabe zur Dachdämmung oder Dämmung der EG-Decke; die Dachfläche dürfte mindestens so groß sein wie die Fläche der Außenmauern, aber sie ist nicht spezifiziert, somit wahrscheinlich schlechter gedämmt als die Außenwände
  • geringe Fensterfläche mit Südausrichtung; kein wesentlicher solarer Eintrag
  • thermische Qualität der Fenster ist nicht spezifiziert; Kunststoff ist prinzipiell gut, aber was für Gläser sind da drin? Wahrscheinlich zweifach verglast mit nicht allzu tollem U-Wert
  • keine Information zur Bodenplatte; Baujahr-typisch wurde vermutlich unter der Bodenplatte nicht gedämmt, d.h. die Außenwände leiten die in der Bodenplatte aufgenommene Erdkälte ab, und somit auch ins Haus

Unterm Strich würde ich sagen, Dein Haus hat einen Wärmebedarf, für den die THZ303 deutlich zu klein ist. Die 303 hat bei -7°C eine thermische Leistung von ca. 3...3,5kW; sie nimmt dabei ca. 1kW aus dem Stromnetz auf. Grob geschätzt würde ich sagen, Du brauchst bei -7°C mindestens 10kW thermisch. Somit ist klar, warum sie permanent durchläuft und pausenlos professionelle Hilfe in Form des Heizstabs anfordert.

Mit Verzicht auf die ERR kannst Du bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts die Stromkosten deutlich reduzieren, im Frostbereich wird's halt teuer. Aber ohne ERR vermeidest Du auf jeden Fall die extrem hohe Anzahl von Verdichterstarts. Das wirkt sich auf die Lebensdauer der Anlage aus. Andererseits ist sie ja in diesem Zustand schon 15(?) Jahre so gelaufen ...

Wenn Du es genauer wissen willst: http://nesa1.uni-siegen.de/index.htm?/softlab/casa_w.htm
Ganz unten rechts ist ein Download-Link für eine Software, mit der man Häuser und deren Energiebedarf simulieren kann. Bei mir musste ich aber auf dieses theoretische Ergebnis einen Aufschlag von ca. 60% machen, weil das Tool etwas zu optimistisch gerechnet hatte. Ich wäre gespannt, auf welche Werte es bei deinem Haus kommt.

Und zum Schluss die gute Nachricht, falls Du die Anlage mal ersetzen musst: es gibt in derselben Bauform inzwischen Wärmepumpen von Stiebel-Eltron, die wesentlich höhere Leistungen haben, teils über 8kW. Da kannst Du die Kosten über den geringeren Verbrauch subventionieren.

Was ich gar nicht gesehen habe: hast Du überall Heizkörper, oder ist im Rest des Hauses (außer Heizraum) Fußbodenheizung?
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hellijo

Zitat von: willybauss am 28 Dezember 2021, 12:13:45
Was ich gar nicht gesehen habe: hast Du überall Heizkörper, oder ist im Rest des Hauses (außer Heizraum) Fußbodenheizung?
Der Heizraum ist in der Garage.
Bis auf den Habdtuchhalter im Bad ist alles Fußbodenheizung.

Das Ganze ist gerade etwas ernüchternd.

Wäre die neuere dann die LWZ 8?