"Works with FHEM" Label

Begonnen von Prof. Dr. Peter Henning, 10 Dezember 2017, 16:53:31

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Prof. Dr. Peter Henning

Wenn ich mir so anschaue, wie viele Unternehmen Lösungen anbieten, die wir mit FHEM bedienen können, stellen sich zwei Fragen:

1. Wäre es nicht sinnvoll, so etwas wie ein "Works with FHEM"-Label zu entwerfen, mit dem Unternehmen darauf hinweisen können, dass ihr System auch mit FHEM läuft ? Hinterlegt mit einem Link auf den zugehörigen Forumsbereich, oder eine Wiki-Seite. Eventuell noch verbunden mit einer Spende an den Verein - und natürlich nur mit Genehmigung des Vereins anzubringen.

2. Haben wir Kontrolle darüber, welche kommerziellen Anbieter mit FHEM werben, OHNE dass der Verein das mitbekommt ? Ein entsprechender Hinweis fehlt m.E. auf der Webseite des Vereins. Ausgelöst wurde diese Frage hierduch:
https://www.siro-antrieb.de/smart-home/, unterer Bereich.

LG

pah


rudolfkoenig

1. Ich haette die Befuerchtung bei so einem Label, dass ich im Namen des Vereins dafuer zur Verantwortung gezogen werde.

- es gibt z.Zt. 472 "offizielle" FHEM-Module, die unzaehlige Geraete steuern. Die Qualitaet der Module geht von Ausgereift bis "Nice Try". Ich will nicht verklagt werden fuer etwas, was nicht so tut, wie der Kaeufer das gedacht hat. Selbst bei meinen Modulen haette ich Kopfschmerzen mit einer Garantie.

- ich habe ein Modul geschrieben, um die DECT Geraete von AVM zu steuern. AVM hat mir dafuer eine Schnittstelle empfohlen, und sie nach 2 Jahren eingestellt, ich musste ein neues Modul fuer eine andere Schnittstelle bauen. Was ist, wenn AVM naechste Woche beschliesst, dass externe Schnittstellen ein Sicherheitsrisiko sind, und alle einstellt? Oder wenn sie nochmal aendert: bin ich gezwungen ein neues Modul zu bauen? Und das gilt fuer Alexa/Google-Home/etc in verstaerktem Masse.


2. Ich freue mich fuer jeden, der mit FHEM Geld verdient. Es gibt leider auch schwarze (graue?) Schaafe, die ohne Kenntnis der Materie mit FHEM werben, auch wenn das in guter Absicht passiert. Wenn man Anderen die Benutzung der Wortmarke FHEM verbieten will, dann muss man vorher die Voraussetzungen festlegen und veroeffentlichen. Ich bin offen dafuer, will aber die Arbeit nur begleiten, und nicht fuehren. Und danach kommt die Kontrolle, Entzug und evtl. Streit. Wenn jemand sich dafuer freiwillig meldet: meinen Segen hat er.


Prof. Dr. Peter Henning

Hallo Rudi,

ich glaube, das muss man andersherum denken.

1.So wie es jetzt aussieht, profitieren die Hersteller von FHEM. Fein, freuen wir uns - aber der Verein sollte davon auch profitieren. Selbstverständlich muss man Garantien etc. ausschließen, das kann man sauber formulieren.

2.Der Verein kann problemlos sein Logo unter eine Creative Commons Lizenz stellen, die eine bestimmte Namensnennung verlangt.

LG

pah


herrmannj

Moin pah,

hast Du einen Vorschlag wie man das praktisch umsetzen kann ?

Danke, vg
Joerg

retikulum

Ich glaube nicht, dass das von den Herstellern gewollt wird. Die verdienen ihr Geld damit, günstige End-Geräte zu verkaufen, aber dann teure eigene Steuereinheiten anzubieten, oder, wie bei den China-Teilen, mit Apps Daten zu sammeln.
Wenn es alle nur noch mit Fhem machen, wären diese Einnahmequellen alle weg. Sehr wahrscheinlich würden diese Endgeräte damit teurer werden.

Lasst es am besten. Keine schlafenden Hunde wecken :-)

Prof. Dr. Peter Henning

@herrmannj: Klar. Punkt 1 oder Punkt 2 ?

LG

pah

herrmannj

gute Frage.

Eigentlich 1.

Zu 2: weitergehende Regeln ? Im Prinzip muss man ja klarstellen das, wenn jemand "works with fhem" dran schreibt nix auf fhem zurückfällt wenn es mal hakt.

komplexes Thema ...

Prof. Dr. Peter Henning

Also versuchen wir es mal. Und nicht als "Works with FHEM", das geht in der Tat zu weit

1. FHEM-Logo wird unter Creative Commons by-nc-sa gestellt, darf also nur zu nichtkommerziellen Zwecken verwendet werden. Entsprechender Hinweis auf den Vereinsseiten.  Erforderliche Namensnennung ist "FHEM e.V", hinterlegter Link muss sein http://www.fhem.de". Bei einem (zufällig) festgestellten Verstoß gibt es zunächst einen netten Brief vom Vereinsvorstand mit der Bitte um Änderung.


2. Neues FHEM-Logo "Supported by FHEM" unter CC by-sa, erforderliche Namensnennung ist "FHEM e.V. Supported", hinterlegter Link muss sein "http://www.fhem.de/supported". Auf dieser Seite zweisprachiger Text:

Das Label "Supported by FHEM" wird vom Vorstand des Vereins FHEM e.V. auf Antrag vergeben und darf bei der kommerziellen Bewerbung von Produkten (Hardware oder Software) verwendet werden, die von FHEM ganz oder teilweise unterstützt werden. Unterstützung im Sinne dieser Definition bedeutet, dass das Produkt entweder als Sensor von FHEM zum Zweck der Dateneingabe oder als Aktor zum Zweck der Datenausgabe angesprochen werden kann. Hierzu ist dem Vorstand vom Antragsteller ein Funktionsnachweis zu erbringen. Der Vorstand von FHEM e.V. ist berechtigt, diesen Funktionsnachweis zu überprüfen und ggf. eigene Funktionstests durchzuführen.

Mit der Erteilung des Labels "Supported by FHEM" verpflichtet sich der Antragsteller, eine Spende von mindestens 100 € an den Verein FHEM e.V. zu leisten. Diese Mittel werden vom Verein FHEM e.V. ausschließlich zur Erreichung der gemeinnützigen Vereinsziele verwendet, dem Antragsteller wird hierüber eine Spendenquittung ausgestellt.

Es besteht seitens eines Antragstellers kein Anspruch auf Erteilung des Labels "Supported by FHEM". Der Vorstand des Vereins FHEM e.V. ist berechtigt, einem Antragsteller das Label nach frühestens einem Jahr ohne Angabe von Gründen zu entziehen und damit die Nichtverwendung des entsprechenden Logos zu verlangen.

Der Verein FHEM e.V. lehnt ausdrücklich jede Haftung für diese Unterstützung ab und garantiert weder einen bestimmten Umfang noch eine bestimmte Qualität, noch eine bestimmte Dauer dieser Unterstützung. Der Verein FHEM e.V. haftet nicht für Schäden und/oder Folgeschäden, die sich aus dem dieser Unterstützung sowie der Nutzung von FHEM-Software ergeben. Die Nutzung von FHEM-Software unterliegt im Übrigen den Bestimmungen der GNU GPL V. 2

LG

pah

rudolfkoenig

Ich sehe zwei Faelle:
- Entweder nehmen wir das Testen ernst, dann bedeutet es zusaetzliche Arbeit, was in manchen Faellen nicht unerheblich ist (z.Bsp. eine Heizung zu testen), dafuer ist die Entschaedigung nur symbolisch, und man kann nichtmal mehr sagen, dass man dafuer kein Geld genommen hat
- Oder der Benutzer bekommt keine Garantie, dass es funktioniert, der Label ist sinnfrei, und der Verein unserioes.
Gewinner ist der Verkaeufer, der die Verantwortung in beiden Faellen auf dem Verein abschieben kann.

Man kann natuerlich berechtigt die Frage stellen, ob der Verein nicht auch dann unserioes ist, wenn es zulaesst, dass das Logo verwendet wird, ohne eine Pruefung. Ist aber mAn eine Stufe besser, als dafuer auch noch Geld zu nehmen.

Ich will mit dem Verein keine Dienstleistung fuer Firmen anbieten.
Das kann jeder Einzelperson fuer sich anders entscheiden.


Prof. Dr. Peter Henning

Von Dienstleistung kann hier nicht die Rede sein - und "Berechtigung" bedeutet nicht "Verpflichtung". Das dient nur zur Absicherung, falls jemand etwas behauptet und wir dem nicht trauen.

Eine Garantie wird in keinem Fall gegeben, da wir die Entwicklung der Module nicht zentral überwachen. "Supported by..." bedeutet also nur, dass irgendjemand mal mit irgendeinem Modul irgendetwas mit dem Gerät gemacht hat. Das heißt sicher nicht, dass eine ganze Heizung überprüft werden muss. Wenn aber sagen wir ein neuer CUL oder so etwas herauskommt, könnte man dem Hersteller erlauben, mit dem "Supported by FHEM" zu werben WENN wir bestätigen können, dass dafür ein Modul etc. existiert.

LG

pah


andies

 Vorsicht bei der Verpflichtung zur Spende. Das ist dann auf einmal keine Spende, sondern ,,Sponsoring" und kann sowohl eine Umsatzsteuerpflicht wie auch eine wirtschaftliche Aktivität auslösen. Letztere wiederum könnte Auswirkungen auf die Gemeinnützigkeit haben. Hat denn der Verein das Geld nötig?  Und gibt es bei Linux analoge Labels? Könnte man abkupfern.


Gesendet vom iPhone mit Tapatalk Pro
FHEM 6.3 auf RaspPi4 (Raspbian:  6.6.28+; Perl: v5.36.0)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

Prof. Dr. Peter Henning

Das müsste natürlich vorab vom Finanzamt genehmigt werden - kostet aber nur einen Brief mit Begründung.

LG

pah

Brockmann

Wenn jemand Kontakt zu einem Hersteller hat, würde ich mit der Idee erstmal unverbindlich an den herantreten und dessen Meinung dazu erkunden.

Ich persönlich denke nämlich nicht, dass die Hersteller von dieser Idee allzu begeistert sind. Immerhin würden sie hier eine zusätzliche Eigenschaft Ihres Produktes verbindlich zusichern und damit in die Gewährleistung aufnehmen. Das ist mit zusätzlichem Aufwand und Risiken verbunden, der sich erstmal rentieren müsste. Insbesondere da bislang ja wohl die wenigsten Hersteller selbst aktiv für FHEM entwickeln (?) sondern sich ganz auf das Engagement der Community verlassen. Auf der Basis kann man aber nicht gewährleisten.

Insofern wäre die Spende an den Verein für die Hersteller wohl noch das kleinste Problem.

Prof. Dr. Peter Henning

Na ja. dem "zusätzlichen Aufwand" steht immerhin die "Community" gegenüber - das sind 20.000 potenzielle Kunden für ein Produkt.

Wie viele CUL eines bestimmten Herstellers sind gleich im Einsatz ?


Es ist aber sicher richtig, das man das mal informell mit einem Hersteller klären sollte. Der oben verlinkte Webauftritt von Siro bietet da vielleicht einen Ansatz.

LG

pah

Brockmann

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 12 Dezember 2017, 10:17:06
Wie viele CUL eines bestimmten Herstellers sind gleich im Einsatz ?
Die entscheidende Frage aus Sicht des Herstellers ist:
Wieviele zusätzliche CUL könnten man mit dem Label "Works with FHEM" verkaufen, die man sonst nicht verkaufen würde?