THZ Tecalor (LWZ Stiebel Eltron) Wärmepumpe -Optimierung und Erfahrungsaustausch

Begonnen von willybauss, 07 Februar 2015, 11:30:16

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willybauss

Ich versuche auch gerade die THZ zu überreden, dass sie mehr tagsüber und weniger nachts arbeitet. Wie macht ihr das? Nachtabsenkung möchte ich nicht; dann ist es evtl. mal morgens zu kalt im Haus. Bleibt also nur noch Tag-Erhöhung. Ich habe nun von 10 - 19 Uhr die Solltemperatur um 1 K höher eingestellt. Im heutigen Plot sehe ich, dass der um 19 Uhr unmittelbar bevor stehende Heizzyklus erfolgreich verhindert wurde, weil um 19 Uhr die Nacht-Solltemperatur aktiviert wurde. Stattdessen wird er in der Nacht kommen ... also eher das Gegenteil des gewünschten Effekts.
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

xl:bk

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt schon über ein Jahr bei euch mitlese (hab auch im Laufe der Zeit fast alle Beiträge gelesen, aber bestimmt schon wieder die Hälfte vergessen  :) ), möchte ich hier auch an die Diskussion teilnehmen.
Vielleicht hilft dem einen oder anderen meine bisher gemachte Erfahrung, ich möchte aber auch gerne noch etwas an meiner schon seit mehreren Jahren laufenden Anlage weiter optimieren.
Kurz etwas zum Hintergrund:

Hier ein paar Daten zu meiner Anlage, Stand wie vom Fertighausbauer übergeben:

- Schlüsselfertiges Holzständer-Einfamilenhaus im Raum Ludwigsburg
- Wohnfläche von 145 qm, hinzu kommt ein ungeheizter aber isolierter Keller
- Energiebedarf des Hauses ist mit 19,9 kWh/qm*a angegeben
- Stiebel Eltron THZ 403 SOL (Betrieb ohne Solarpanele) mit Fußbodenheitung
- Raumthermostate vom Fertighausbauer, seit Ende letzen Jahres außer Betrieb
- Hydraulische Weiche/Mischer vom Fertighausbauer verbaut, konnte ich erst diesen Sommer ausbauen
- Stromverbrauch der letzten 6 Jahre: zwischen 3250 kWh und 4500 kWh. Das kommt mir viel zu hoch vor
- Anlage geplant und montiert von ortsunansässiger Heizungsbaufirma. Die machen "Dienst nach Vorschrift" und haben eine hydautlische Weiche inkl. Mischer verbaut
- hydraulischer Abgleich von der Heizungsbaufirma angeblich durchgeführt
- Anlage von Stiebel Eltron Techniker eingestellt

Nachdem ich die THZ dank euerer Arbeit seit letztem Winter mit FHEM auslesen und die Plots erstellen kann, war klar dass die Anlage im Auslieferungszustand nicht weiter betrieben worden sollte.
Die THZ lief die bisherigen Winter bei Außentemperaturen um 0°C mit ca. 15-20 Verdicherstarts pro Tag, dabei war jeder Takt max. 15 Minuten lang.
Grund war eine (unsinnigerweise) Verbaute hydraulische Weiche, die quasi für einen Kurzschluss zwischen Vor- und Rücklauf gesorgt hat. Hierdurch ist beim Heizen ziemlich schnell das warme Wasser des Vorlaufs wieder an der THZ angekommen und der Heiztakt wurde darauf hin beendet.

Somit war mit nach dem Sichten der Daten schnell klar: die hydraulische Weiche muss raus, die Einzelraumthermostate müssen außer Betrieb gesetzt werden und ein anständiger hydraulischer Abgleich muss gemacht werden.
Der Ausbau der Weiche hat sich dann doch etwas hin gezogen, unsere ortsansässigen Heizungsbauer hatten keine Zeit/Lust für solche kleinen Arbeiten, so dass sich das alles bis in den Sommer verzögert hat. Am Schluss blieb mir nichts anderes übrig, als mir das Spezialwerkzeug zu besorgen und den Umbau selbst vorzunehmen.

Jetzt beginnt hier langam die Heizsaison und die Anlage läuft schon einmal wesentlich besser als in den letzten Jahren. So bin ich z.B. heute bei Außentemperaturen von -1°C bis 6°C mit zwei Takten für das Heizen ausgekommen. Warmwasser kommt natürlich noch hinzu.

Ich hoffe ich kann dem einen oder anderem mit einem ähnlichen Problem weiterhelfen (hydraulische Weiche oder sogar ein Mischer haben bei einer Anlage in der Konfiguration nichts zu suchen) und ich kann zuammen mit euch noch etwas mehr "Wirkungsgrad" aus der Anlage heraus holen.

Ich würde jetzt erst einmal das Verhalten bei niedrigeren Temperaturen beobachen. Anschließend möchte ich versuchen, die Heiz- und Warmwassererzeugung vorrangig auf die wärmeren Tageszeiten zu verlegen. Ich habe eine Brauchwasserzirkulationspumpe im Einsatz, möchte hierauf auch nicht verzichten. Zunächst war bei Übergabe des Hauses eine selbstlernende Pumpe verbaut. Leider ist diese im letzten Frühjahr durch einen Elektronikschaden ausgefallen und mir wurde als Ersatz eine Pumpe mit eingebauter Zeitschaltuhr verbaut. Das ist natürlich nicht optimal, das Thema werde ich demnächst auch noch angehen.

Ich freue mich auf eure Hinweise und ich hoffe ich kann Leuten mit dem ähnlichen Problem (hohe Taktung aufgrund hydraulischer Weiche UND Einzelraumregelung) weiterhelfen.
FHEM auf Raspberry PI 3+, Stribel Eltron THZ 403sol Wärmepumpe

willybauss

Das sah ja dramatisch aus. Aber so wars bei mir am Anfang auch. Hat schon Jemand erwähnt, dass die Zirkulationspumpe nix ist ?  ;D ;D ;D Es gibt auch die Möglichkeit, an den Entnahmestellen Taster anzubringen, um kurzzeitig einzuschalten. Das Beste ist halt immer noch, wenn aufgrund der baulichen Situation alle Rohrlängen so kurz sind, dass es gar keine Zirku braucht. Das klappt bei mir überall außer dem Handwaschbecken im Bad OG. Da ist der Durchfluss so gering, dass es 20 Sekunden dauern würde, bis WW kommt. Da habe ich dann einen elektronischen Durchlauferhitzer in die WW-Leitung geschaltet, der die ersten Sekunden überbrückt.
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

xl:bk

Schlimm finde ich eigentlich, dass dem unbedarften "Häuslesbauer" so eine Anlage übergeben wird. Nicht jeder hat die Möglichkeit oder das technische Verständnis sich in die Materie einzuarbeiten (hat ja bei mir aufgrund anderer Themen auch ziemlich lang gedauert, bis ich mir im letzten Winter entdlich die Zeit genommen habe).
Und ohne den Eingriff des Hausbesitzers soll die Anlage dann so bis an ihr Lebensende arbeiten? Finde ich irgendwie nicht besonders optimal. Das ganze wird nach dem Motto errichtet: Haus ist warm, Kunde soll doch zufrieden sein.

Ohne Zikrulation wird das bei mir wohl nicht ohne Komforteinbußen funktionieren. Dafür ist die Leitungslänge bis zum Bad / zur Dusche im OG zu lang. Die Lösung mit den Tastern kenne ich natürlich. Finde ich aber jetzt irgendwie nicht besonders toll, da fehlt auch irgendwei der technische Anspruch, da muss für mich schon eine etwas intelligentere Lösung her  ;) . Ich muss jetzt allerdings erst mal ermitteln, wie lange das warme Wasser über die Zirkulation mit der Pumpe benötigt, bis es an der entferntesten Zapfstelle ankommt.
Mal schauen, ein paar Ideen hätte ich da für eine Steuerung. Ich könnte mir eine Kombination aus Zeitschaltuhr für die Wochentage vorstellen (stehen immer zur gleichen Zeit auf und Abends gejts auch immer zur ähnlichen Zeit in Bad) und einer "Zirkulationsunterstützung" bei Entnahme von Warmwasser. Das ließe sich ja gut durch einen Temperatursensor an der Leitung hinter der THZ feststellen.
Mal schauen, was die ersten Messungen und Versuche sagen.
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BigNose82

@willy
Ja cool dass sich ein positiver Effekt abzeichnet!
Durch die aktuelle Diskussion habe ich in der Zwischenzeit auch nochmal nach verlässlichen Antworten zu der Frage der optimalen Spreizung gesucht. Wie schon öfter erwähnt, hatte ich den Daumenwert von 5 K "abgespeichert". Die Spezifikation der 304/404 bezieht sich auf sich auf A7/W35 und 5 K. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass bei A0 die Spreizung bei unveränderter Pumpenleistung kleiner sein muss und weiter sinkt, je kleiner die AT wird.

Der optimale COP hängt, wie auch schonmal erwähnt, vom Temperaturgleit des Kältemittels ab. R407C hat 7,3 K Gleit. Die drei enthaltenen Komponenten haben also einen isobaren Kondensationstemperaturberech von 7,3 K. R410A hat zum Vergleich weniger als 1 K Gleit. Wenn der Temperaturverlauf im Kondensator also kleiner als der Gleit ist, bleibt ein Teil des Kältemittels gasförmig.

Die Studien die ich zu R407C gefunden habe, kommen zusammengefasst zu dem Ergebnis, dass eine tendenziell höhere Spreizung, bis in den Bereich des Gleit besser ist. Ab etwa 5 K ergibt sich ein Einbruch des COP. Diese Betrachtungen beziehen sich allerdings auf einen Kältekreis, bei dem die Unterkühlung nur im Kondensator abläuft. Und da kommt die spezielle Gegebenheit der LWZ/THZ (zumindest ab xx4) ins Spiel. Die hat ja den im Marketingdeutsch bekannten Luftvorwärmer für die Lüftung. Der ist aus Sicht des Kälteprozesses nichts weiter als ein (zusätzlicher) Unterkühler für das Kältemittel. Und dieses Teil ist, im Vergleich zu WP ohne kombinierte Lüftung, evtl. der Schlüssel. Während eben bei "std." WP die gesamte Unterkühlung im Kondensator ablaufen muss, da sonst die noch gespeicherte Kondensationsenergie verloren ist, haben wir alle (xx4 Besitzer) noch einen nachgeschalteten Wärmetauscher, der auch den letzten Rest des Kältemittels verflüssigt.

Unterkühlung = Sicherstellung, dass das KM vollständig verflüssigt ist.

Wenn die Überlegung so zutrifft, dürfte es bei unseren Anlagen völlig egal sein, ob man im Heizkreis 7,3 K fährt, oder nur 2 K. Der Rest wird vom nachgeschalteten Unterkühler erledigt und über die Zuluft ins Haus gebracht. Dazu habe ich leider noch keine bestätigende Antwort gefunden. Bin aber dran :)

Da aber der normale Anwender keine Spreizregelung seiner HKP vornehmen kann, muss die Spreizung für irgendeinen Punkt fest eingestellt werden (vgl. technische Daten 304/404). Der liegt dort eben bei A7/W35 und 5 K.

Wenn man das ganze auf A0/W31 und 5 K überträgt, hat man also in Bezug auf Spezifikation pauschal schonmal etwas im Sack, weil die HKP-Antriebsleistung etwas geringer ist. Naja, ich suche weiter...


@xl:bk
Was erwartest du? :)
Das oberste Ziel des HB ist, dass es auch im ungünstigsten Raum warm wird und er nicht wieder kommen muss. Das Thema Weiche liegt an "machen wir immer so" oder "sonst geht die Heizung kaputt". Allerdings sei erwähnt, dass es bei Anlagen mit Kühlfunktion zur Zerstörung des Kondensators durch Einfrieren kommen kann, wenn man die Weiche leichtfertig entfernt, aber die ERR aktiv lässt. Daher schreibt Stiebel den Einsatz einer Weiche für diese Anlagen vor. Wenn das Verteilsystem im Haus immer offen ist, brauchts natürlich keine Weiche zur Entkopplung.
Um die Weiche unsichtbar fürs System zu machen, müssen Primär- und Sekundärvolumenstrom absolut synchron sein. Dann hat man nur den erhöhten Verbrauch durch die zusätzlich Pumpe.
LWZ 304 Trend - Hausautomatisierung über z-wave mit dem Fibaro HC2

BigNose82

Zitat von: BigNose82 am 18 November 2018, 08:02:46Wenn die Überlegung so zutrifft, dürfte es bei unseren Anlagen völlig egal sein, ob man im Heizkreis 7,3 K fährt, oder nur 2 K. Der Rest wird vom nachgeschalteten Unterkühler erledigt und über die Zuluft ins Haus gebracht.
Hehe, das Wichtigste dazu vergessen zu schreiben :)
Wenn man allerdings eine kleinere Spreizung trotz R407C fährt, ist eben der Temperaturhub von Quelle zu Senke kleiner und damit holt man sich (HKP-Pumpleistung beachten!!) mehr rein, als mit der größeren Spreizung im Bereich des Gleit.
LWZ 304 Trend - Hausautomatisierung über z-wave mit dem Fibaro HC2

xl:bk

Ich verstehe schon, dass sich der Hausbauer bzw. der durchführende Heizungsbauer gegen den Fall absichern muss, wenn alle EER gleichzeitig geschlossen werden.
Warum bei mir ein Mischer verbaut wurde (der seid der Inbetriebnahme auf Handbetrieb "geschlossen" stand), konnte mir aber auch der durchführende Heizungsbauer erklären. Dort war man allerdings auch der Meinung, dass ein Takten der Wärmepumpe gar nicht vorlag. Schließlich würde ja die Laufzeit schon mehrere Minuten betragen. Takten hingegen wäre nach Ihrer Meinung ein- und ausschalten im Sekundentakt  ::)
Die verbaute Pumpe hinter der hydraulischen Weiche war so schwach auf der Brust, dass es gar nicht möglich war die Wärme in den Heizkreis zu bringen. Meiner Meinung nach war das ganze zwar von der Überlegung her noch in Ordnung, die Auswahl der verbauten Komponenten aber nicht durchdacht.
Aber egal, das Thema scheint ja jetzt erledigt zu sein.

Meine Frage jetzt an euch: Wie sieht es bei euch mit den Laufzeiten der THZ bei den aktuellen Außentemperaturen aus? Womit sollte / kann ich jetzt mit dem Optimieren beginnen?
FHEM auf Raspberry PI 3+, Stribel Eltron THZ 403sol Wärmepumpe

parabacus

Phu.. - jetzt wird's langsam kompliziert für mich, aber Hut ab BigNose... - du scheinst ja tiefe Fachkenntnisse zu haben, was aber für mich manchmal nicht mehr leicht ist, nachzuvollziehen.
Vielleicht kann ich aber doch auch noch den ein oder anderen Optimierungs-Tip auch umsetzen. Geholfen wäre mir schon mal, wenn du mir sagen kannst, wo genau ich die Spreizung ablesen kann. Ich nehme an, dass das im Plot dann "VL -RL" ist. Der Wert geht bei mir im ersten Heiztakt meist auf Werte zwischen 7..8K, da ich derzeit mit Nachtabsenkung fahre. Die folgenden Takte gehen meist auf max. 5,6K zu Beginn des jew. Taktes.

@Willy:
Bisher kann ich mit der Nachtabsenkung (Tag 21°C, Nacht 19°C / Tag-Betrieb von 2-21 Uhr) keine schlimmen Auswirkungen berichten. Lediglich die Fussboden-Temperatur sinkt ein großflächigen Räumen merklich.  Im Wohn-/Essbereich haben wir aber noch einen Holzofen und nutzen diesen auch gerne. Im Bad sinkt die Raumtemperatur allerdings kaum und nachdem der erste geduscht hat, ist's auch schon wieder wärmer. U.a. würde das eh oft so passieren, da ich ja auch noch einen Temp.-Sensor habe, der im Wohn-/Essbereich hängt (Raumeinfluss 15%) und wenn mit dem Holzofen geheizt wird, die Tag/Nacht-Soll-Temperatur früher als im restlichen Haus erreicht wird.
Bisher war der Wärmebedarf aber scheinbar noch nie so hoch, dass der Heiztakt auch unmittelbar nach Freigabe der Tag-Temperatur los lief, was mir sagt, dass ich noch Reserve habe, allerdings ist es jetzt erst sein zwei, drei Tagen wirklich kälter geworden.

@xl:bk
Wir haben auch eine Zirkulationspumpe für's WW. Zu Beginn hatte ich eine Zeitschaltuhr, die ich per Bluetooth konfigurieren konnte. Die hat aber wegen eines Wasserschadens vor einigen Monaten den Geist aufgegeben. Eine Zeit lang lief es dann ganz ohne Zirkulationspumpe, aber dann dauerte es schon locker 20..30 Sek. bis WW zum Duschen im OG da war. Inzwischen hab ich eine Z-Wave-Steckdose, die zusammen mit dem Raspi mit FHEM eingebunden und aktuell auch wieder als Zeitschaltuhr programmiert, da isch wochentags morgens immer zu selben Zeit dusche und meine Frau ca. eine Stunde später. Dafür hab ich die Steckdose jeweils für 5 Min. eingeschaltet, was für die Zirkulation locker reicht. Abends schalte ich sie dann auch nochmal um 18, 19 und 21:30 Uhr ein für 5 Min - immer dann, wenn potentiell jemand ins Bad muss/will.
Ich hab noch vor, einen "Taster" in FHEM zu konfigurieren, um die WW-Zirkulation zeitlich unabhängig immer für 5 Min zu aktivieren . Den lege ich dann auf's FTUI-Web-IF von FHEM, dann erreiche ich damit annähernd das, was Willy vorgeschlagen zusätzlich.

Ach ja - wir haben zum Glück keine Weiche  - da war der HB vielleicht ausnahmsweise mal ok.




Stiebel Eltron LWZ 504 / FHEM auf Rasperry Pi 3 / THZ / Weather / TABLETUI / SB_SERVER / SB_PLAYER  / OBIS / Verkehrsinfo / speedtest / Presence / FRITZ / ZWDongle / ZWAVE / Calendar / CALVIEW/ IPCAM/ ABFALL / ESPEasy

willybauss

Zitat von: xl:bk am 18 November 2018, 00:39:03
... Und ohne den Eingriff des Hausbesitzers soll die Anlage dann so bis an ihr Lebensende arbeiten?
... mit Betonung auf "Lebensende ...

Für die Zirku wären auch Endschalter in den Bad-/Toilettentüren denkbar oder Bewegungsmelder in Waschbeckennähe.
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willybauss

Zitat von: BigNose82 am 18 November 2018, 08:14:46
Hehe, das Wichtigste dazu vergessen zu schreiben :)
Wenn man allerdings eine kleinere Spreizung trotz R407C fährt, ist eben der Temperaturhub von Quelle zu Senke kleiner und damit holt man sich (HKP-Pumpleistung beachten!!) mehr rein, als mit der größeren Spreizung im Bereich des Gleit.
Den Satz habe ich trotz mehrfachem lesen (dabei sogar 1 x das Hirn eingeschaltet, soweit das Sonntag morgens geht ...) nicht verstanden. Meint "mehr rein" jetzt Effizienz oder Kosten?
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xl:bk

Zitat von: willybauss am 18 November 2018, 09:36:40
... mit Betonung auf "Lebensende ...

Für die Zirku wären auch Endschalter in den Bad-/Toilettentüren denkbar oder Bewegungsmelder in Waschbeckennähe.
Ich sehe schon, du verstehst mich [emoji57]
Da kann ja vielleicht noch der ein oder andere Euro mit Ersatzteilen oder Service verdient werden...

Ne, Spaß beiseite: ich kann über meinen sonst Hausbauer nichts negatives berichten. Hat alles sehr problemlos geklappt und der Service ist sehr gut. Für die Planung der Fremdarbeiten können die ja auch nichts.

Turschalter oder Bewegungsmelder hatte ich auch schon angedacht. Aber aus diversen anderen Quellen waren zu lesen, dass die Ziku dann doch häufig vergeblich läuft. Nicht bei jedem betreten des Zimmers wird ja warmes Wasser benötigt.

Ich denke Zeitschaltuhr mit wenigen Minuten Laufzeit unter der Woche für die planbaren Zeiten würde schon sehr viel bringen. Die auf der Pumpe verbaute Zeitschaltuhr kann sinnvollerweise nur im 30 Minutenzyklus ein- und ausschalten [emoji12]


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willybauss

Zitat von: xl:bk am 18 November 2018, 08:46:56Meine Frage jetzt an euch: Wie sieht es bei euch mit den Laufzeiten der THZ bei den aktuellen Außentemperaturen aus? Womit sollte / kann ich jetzt mit dem Optimieren beginnen?
Leider sieht man keine Innentemperaturen in deinen Plots. Es wäre hilfreich, auch wenn Du kein 2. Display im Wohnraum hast, zumindest eine Temperaturmessung einzubinden, z.B. damit: https://www.meintechblog.de/2015/01/fhem-mit-jeelink-luftfeuchte-und-temperatur-zum-low-cost-tarif-messen/. Idealerweise ist die dann im 1. Plot zu sehen, wie ich das gewohnt bin  :).

Bei den aktuellen Nachttemperaturen von ca. -3 ... -4°C läuft bei mir die Anlage nachts bis zu 6 Stunden am Stück (mit Abtaupausen alle ca. 2 Stunden). Tagsüber dann je nach Außentemperatur nochmal 1 - 2 mal je 2 Stunden.

Ich würde mir, wenn Du noch längere Laufzeiten willst, Hysteresen und Integralweit hochdrehen. Der Plot sieht so aus, als ob wegen Erreichen eines Integralwertes von 100Kmin abgeschaltet wurde. Ob längere Laufzeiten sinnvoll sind hängt davon ab, ob dann die Raumtemperatur schwankt. Das wiederum hängt damit zusammen, wie groß die Speichermasse im Estrich ist und der Bodenbelag (gegossener Estrich 25 ... 40 Tonnen oder ein paar hundert Kilo Trockenestrich).

Bei höheren Außentemperaturen läuft deine Pumpe dennoch 1 mal pro Stunde. Muss das sein? Schau mal die Pumpenzyklen an. Aber das hat wieder Einfluss auf die Integralwertbildung ... evtl. nochmal nachlesen.

P58 (Unterdrückung der Temperaturmessung bei Pumpenanlauf evtl. auf 2 Minuten hochsetzen, steht meist auf 1 Min. Dann werden die Werte genauer.

Dämpfung Außentemperatur P77 ist meist auch nicht vernünftig eingestellt. Da ist dann die Phasenverschiebung deiner Außenwandkonstruktion gefragt. Aber das ist schon das Sahnehäubchen.

Bivalenzpunkt und Einsatzgrenze des Heizstabs für WW wirst Du erst bei kälteren Außentemperaturen ermitteln können. Ich hatte bei mir den Bivalenzpunkt (war vom Heizungsbauer auf 0°C ...) so lange runter gedreht, bis es trotz 24-Std-Dauerbetrieb des Verdichters im Haus nicht mehr warm genug war. Dann war ich bei -7°C. Aber ich denke, dass ich nach Erhöhung der Pumpenleistung da nochmal dran drehen kann.

Ach ja: Die Spreizung sieht man im Plot auch nicht. Nach meinen jüngsten Erfahrungen und den (für mich teils unverständlichen, weil zu fachchinesisch  :)) Ausführungen von BigNose wäre hier ca. 4-5K bei 0°C ein sinnvoller Wert. Für diese Einstellung muss aber (zumindest bei meiner 303) die Front der Anlage ab, da manuelle Einstellung an der Pumpe. Ich habe da jetzt ein Loch in die Vorderwand der Anlage gebohrt, um einfacher einstellen zu können.
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willybauss

@BigNose:
Meine 303 SOL hat die Vorwärmung der Frischluft auch schon. Das war für mich der Punkt, weshalb ich die SOL statt der INTEGRAL genommen habe, obwohl ich keine Solarzellen nutze. Allerdings stand nicht nur die Effizienz im Vordergrund, sondern auch die Gefahr des Einfrierens des Wärmetauschers der Lüftung. So spare ich mir den Sole-EWT.
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xl:bk

Danke für deine Hinweise, Willy. Damit kann man ja schon einmal etwas anfangen.

Zweites Display habe ich keins, das Thema mit den Temperatur- und Feuchtesensoren aus deinem Link sieht sehr interessant aus. Ich denke das gehe ich bei Gelegenheit mal an. Aufgrund eines Krankheitsfalls in der Famlilie bin ich allerdings im Moment etwas eingeschränkt, was die Freizeit angeht, daher kann die Umsetzung etwas dauern. Bei den schönen sonnigen Tagen wird das mit der konstanten Raumtemperatur ja wohl eh etwas schwierig (den Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung mal außer acht gelassen)  :)

Integralwert ist auf 200 Kmin gestellt, d.h. die Abschaltung ist bei dem gezeigten Plot nicht dadurch ausgelöst worden. An den Hysterresen könnte ich dahingehend noch etwas drehen. Unser Estrich ist gegossen und sollte daher genügend Speichermasse haben. Aber du hast natürlich Recht, dass sich ohne Aussage der realen Raumtemperatur da schlecht etwas sagen lässt.

P58 schaue ich mir mal an und probiere das aus. Der wird irgendwie aktuell durch FHEM nicht ausgelesen, oder ich schaue an der falschen Stellen. Kann man ja aber auch am Display direkt anschauen.

P77, Dämpfung der Außentemp. steht auf 1 h. Ob das zum Gebäude passt, kann ich schlecht beurteilen.

Biwalenzpunkt steht seit dem ersten Jahr bei -7°C (als sie noch getaktet hat) und ich hatte trotzdem nie Probleme, dass die Temperatur nicht erreicht wurde. Vielleicht kann ich den sogar noch weiter absenken. Mal schauen, wie kalt es im Winter wirklich wird, die letzten Jahre waren ja teilweise ziemlich mild.

Die Spreizung habe ich den Plots heute morgen noch hinzugefügt, ich hoffe ich habe das richtig gemacht. Ich stehe da manchmal noch mit FHEM etwas auf Kriegsfuß  ;D
Die angezeigten Werte passen zumindest mit den im Kopf berechneten überein.
Aktuell lag heute morgen die Spreizung bei 0°C Außentemperatur bei 5-6 K. Der Deckel der Anlage steht deshalb seit dem Umbau vor ein paar Wochen offen, um an den Einsteller an der Pumpe schnell dran zu kommen. Hab mich bisher noch nicht getraut in die schöne weiße Front ein Loch zu bohren. Ich denke wenn alles zufriedenstellend läuft, muss man da ja nicht mehr so häufig ran.

Aber die Laufzeit von heute Nacht stimmt in etwa mit deiner Beschreibung überein, daher bin ich ja wohl schon auf dem richtigen Weg.
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BigNose82

Zitat von: parabacus am 18 November 2018, 09:13:52Phu.. - jetzt wird's langsam kompliziert für mich, aber Hut ab BigNose... - du scheinst ja tiefe Fachkenntnisse zu haben, ...
:) Danke! Bin aber auch "nur" sehr ambitionierter Laie mit guter physikalischer Intuition ;D
Ich versuche, seit ich in die Welt der WP bei den Heizsystemen erreicht habe, mir ein möglichst genaues Bild von den Prozessen, Grundlagen und Stellschrauben zu machen. Und den ganzen Klumpatsch aus Foren, Fachartikeln und Veröffentlichungen irgendwie zu filtern und zu sortieren und auf unsere Anlage zu projezieren.
Solche Untersuchungen z.B. https://w3-mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk05/fk05_lokal_1/fk05vs/forschung_und_entwicklung/publikationenprofschenk/OTTI_2015_Hohe_Arbeitszahl_durch_optimierte_Planung_und_Inbetriebnahme_der_Hilfsantriebe.pdf finde ich hoch interessant. Allerdings beziehen die sich leider nicht speziell auf die LWZ 304, sondern sind allgemein gehalten und in diesem Fall sogar auf SWWP bezogen. Die Ableitungen dazu auf unsere Anlagen beruhen zu Teilen noch auf Schlussfolgerungen und evtl. auch Vermutungen. Wie gesagt - bin dran die Sache mit dem Unterkühler zu klären. Sollte das in Bezug auf die R407C Thematik der Schlüssel sein, ist alles gut.
Die Besitzer einer WPs mit 410A oder sogar WPs mit einphasigen Kältemitteln haben das "Problem" ohnehin nicht. Die können einfach mit dem Volumenstrom drauf los ballern wie sie wollen :)


@Willy
Ich meinte mehr Effizienz. Wenn bei A7/W35 und 5 K (gemäß EN 14511) der Volumenstrom-Norm-Punk liegt, dann ist damit die vermeintliche Optimalspreizung von 7,3 K unterschritten. Der EN 14511 liegt halt eine Spreizung von 5 K zu Grunde um Anlagen zu vergleichen.
Wenn man nun die 5 K in Richtung A0/W31 verschiebt, hat man schon etwas gewonnen, da weniger Leistung für die HKP benötigt wird. Dafür wird der Hub zwar bei größeren AT etwas höher, aber wir haben ja schon öfter festgestellt, dass der Laufzeitanteil der Kisten in dieser Jahreszeit deutlich kleiner als im Kernwinter ist.
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