THZ Tecalor (LWZ Stiebel Eltron) Wärmepumpe -Optimierung und Erfahrungsaustausch

Begonnen von willybauss, 07 Februar 2015, 11:30:16

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willybauss

Anderes Thema:
Bei meiner 303-SOL wird in sDisplay "defrost" nicht angezeigt. Der Wert steht wie angenagelt bei 0. Kann das Jemand bestätigen oder widerlegen? Oder weiß Jemand, ob das im Display der Anlage richtig angezeigt wird?
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

BigNose82

LWZ 304 Trend - Hausautomatisierung über z-wave mit dem Fibaro HC2

willybauss

Es gibt nur ein Symbol im Display und nur einen Wert in sDisplay. Das ist für den Verdampfer.
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BigNose82

Ah, ok, dachte es wäre ein akutes Problem wegen der aktuellen Temperaturen. Ist also dauerhaft so?
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Stonemuc

Kurze Frage aufgrund der kalten Temperaturen draußen. Hier hat es gerade -9 Grad und die THZ benutzt den Booster Stage1 mit, da ich meine Bivalenztemperatur auf -7 Grad eingestellt habe.
Macht das Sinn, die Zusatzheizung mit laufen zu lassen, oder sollte ich die Bivalenztemperatur auf z.B. -10 setzen und der Wärmepumpe einfach längere Laufzeiten geben?

Ist vielleicht eine etwas doofe Frage, aber wir haben sie ja jetzt erst den ersten Winter und das erste Mal unter dem Bivalenzpunkt in Betrieb. Habt ihr da Erfahrungen was besser oder sparsamer ist bzw. Sinn macht?
FHEM aus Raspberry PI 3 B+, Haussteuerung auf EnOcean Basis, Tecalor THZ 404eco Wärmepumpe

BigNose82

Sparsamer ist immer der Verdichter. Auch hier ist das beste Vorgehen, sich von unten ran zu tasten. Wenn es einfach nicht mehr warm genug wird, sei es wegen Sperrzeiten oder extrem langer WW Ladungen, muss die NHZ dazu. Den Punkt findest du selber am besten und nicht irgendeine Berechnung.

Außerdem wird es ja nicht schlagartig kalt im Haus. Du siehst im Log wann der RL nicht mehr steigt und dann wirds irgendwann kälter im Haus. Dann packste die ersten 2 kW dazu.

Unsere läuft jetzt seit vorgestern ununterbrochen durch, hält bei -10 °C gerade noch den Rücklauf und nimmt tagsüber ein wenig Schwung für die Nacht.
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Stonemuc

Okay...danke für die Info. Ich war mir halt nicht sicher, ob sich der lange Lauf des Verdichters nicht irgendwann mit z.B. 2 Stunden "Boost" und dafür kürzerer Verdixhterlaufzeit ausgleicht bzw. dann doch sparsamer ist. Ich hab den Bivalenzpunkt jetzt mal auf -10 gelegt...aktuell hat es sowieso noch 24 Grad im Haus und die Sonne kommt heute auch wieder....
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BigNose82

Ja, diese Ammenmärchen tauchen leider immer mal wieder auf. Ich habe das sogar schon von einem Heizungsbauer gehört...
Den Hintergrund kann man sich mit siebter-Klasse-Physik herleiten. Es geht immer nur plump um das was vorne rein gesteckt wird, im Vergleich zu dem was hinten raus kommt.

Ein Haus benötigt eine bestimmte Wärmeenergie pro Tag, z.B. 80 kWh(th).
Diese 80 kWh müssen erzeugt werden. Ob das nun der VD in 20 h mit 4 kW(th) macht, oder ein Direktheizer in 10 h mit 8 kW(th). Beide Male wurden 80 kWh(th) erzeugt.
Der VD einer LWWP benötigt dazu meinetwegen 1 kW(el), hat also einen COP von 4. Wenn sich die ganzen 20 h die äußeren Bedingungen nicht verändert haben, hat er 20 h * 1 kW(el) = 20 kWh(el) verbraucht und damit 20 h * 4 kW(th) = 80 kWh(th) erzeugt. Damit ist die Arbeitszahl ebenfalls 4.

Die Zusatzheizung hat einen COP von exakt 1 und verbraucht entsprechend dem, was sie erzeugt. Also 80 kWh(el) = 80 kWh(th).

Also unterm Strich 20 kWh(el) zu 80 kWh(el).
Wenn du nun in der Annahme, den VD zu entlasten, die Zusatzheizung für zwei Stunden dazu nimmst, produziert sie 16 kWh(th) zum Preis von 16 kWh(el). Der VD läuft 4 h weniger, also sparst du 4 kWh(el) ein, hast aber auf der anderen Seite 16 kWh(el) aufgewendet um auf die 80 kWh(th) zu kommen. Mööööp :)


Interessant wird es, wenn der COP bzw. die (maßgebliche) AZ der WP in Richtung 1 wandert, z.B. weil es draußen wirklich arschkalt wird. Es gibt mehrere Abgrenzungen für die AZ:

- VD
- VD + Pumpe(n)
- VD + Pumpe(n) + Fortlüfter
- VD + Pumpe(n) + Fortlüfter + Steuerung
- VD + Pumpe(n) + Fortlüfter + Steuerung + KWL

Wer sich nicht selber verarschen möchte, bestimmt natürlich die AZ über die gesamte zugeführte Leistung. Für das eigene Monitoring, z.B. ob die WP über die Jahre an Leistung verliert, reicht natürlich als einfachstes Mittel die VD AZ. Will man unterschiedliche WPs vergleichen, müssen jeweils die passenden Abgrenzungen zur AZ Bestimmung gewählt werden.

Um nun die AZ des WP-Betriebes mit der des Zusatzheizungsbetriebes zu vergleichen, muss die passende Abgrenzung gefunden werden. Da Steuerung, Pumpe(n) und KWL in beiden Betriebsarten verwendet werden, bleibt nur der Fortlüfter übrig.

Also muss unterm Strich geschaut werden, wann die AZ -> VD + Fortlüfter kleiner wird als 1. Bei einer korrekten Auslegung der Heizung zum Haus wird das aber nie vorkommen, weil vorher schon der Bivalenzpunkt unterschritten wurde und man unweigerlich gezwungen ist, elektrisch zuzuheizen :)
Der Bivalenzpunkt beschreibt ja nicht den Punkt, ab dem die VD AZ = 1 ist, sondern den Punkt, an dem die WP nicht mehr genug Wärmeleistung für das angeschlossene Haus produziert.
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Stonemuc

Danke für die ausführliche Beschreibung - ich setz den Bivalenzpunkt nochmal weiter runter - die Erwärmung mit dem Heizstab muss ich unbedingt vermeiden.
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willybauss

Zitat von: BigNose82 am 21 Januar 2019, 08:26:49
Ah, ok, dachte es wäre ein akutes Problem wegen der aktuellen Temperaturen. Ist also dauerhaft so?
Ja, ist dauerhaft so. Hat mit den aktuellen Temperaturen nur insofern zu tun, dass im Hochsommer eine Enteisung eher unwahrscheinlich wäre  :) ...
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willybauss

Hier ein Bild, wie es sein könnte: nachts wirds im Haus langsam kälter. Zwischen 2 und 3 Uhr sieht man, dass der Rücklauf kaum noch steigt. Die ON-Hysterese steht auf 1, d.h. der VD läuft im Heizbetrieb. Durch die Unterbrechung( WW-Zyklus) um 3 Uhr fiel der Integralwert dann noch weiter ab, weshalb bei Erreichen des unteren Grenzwerts die ON-Hysterese inkrementiert wird (ca. 4:30 Uhr), d.h. eine Stufe (in diesem Fall die erste) des Heizstabs schaltet sich zu. Heizstab und Verdichter arbeiten parallel, d.h. die Leistung steigt von ca. 3 auf 5,6kW (1. Stufe des Heizstabs = 2,6kW). Dadurch steigen Heizkreistemperatur und Integralwert zügig an, so dass ca. 5:45 Uhr die ON-Hysterese von 2 auf 1 zurück geht, d.h. der Heizstab wird abgeschaltet; der VD arbeitet alleine weiter.

Bei genauer Betrachtung sieht man, dass der WW-Zyklus um 3 Uhr kurz und knackig den Heizstab verwendet. Das ist Absicht, da die WW-Bereitung bei ca. -9°C Außentemperatur sonst sehr lange dauern würde, was wiederum lange Zeit den Heizmodus unterbrechen würde. Dadurch würde dann mehr Heizstab-Unterstützung für den Heizbetrieb erforderlich werden. Der WW-Modus braucht halt einen sehr hohen Temperaturhub, der in kalten Nächten ziemlich ineffizient zu erreichen ist. Ob dazu alle 3 Stufen des Heizstabs nötig sind, darüber muss ich nochmal nachdenken.

Einstellungen:
Bivalenzpunkt -7°C
Schaltschwelle für den Heizstab zur WW-Bereitung: -6°C

Beim WW-Zyklus um 12 Uhr war es wärmer, so dass das WW ohne Heizstab erwärmt wurde. Das ist auch ok, wie man an den darauf folgenden Heizpausen sieht.
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TheTrumpeter

Zitat von: willybauss am 21 Januar 2019, 08:17:08
Anderes Thema:
Bei meiner 303-SOL wird in sDisplay "defrost" nicht angezeigt. Der Wert steht wie angenagelt bei 0. Kann das Jemand bestätigen oder widerlegen? Oder weiß Jemand, ob das im Display der Anlage richtig angezeigt wird?
Bekommst Du den Wert in sDisplay in FHEM und es funktioniert nur auf Deinem Bedienteil nicht? Hast Du nicht noch irgend so ein altes Bedienteil mit ganz wenigen Möglichkeiten? Oder war das jemand anderes?
FHEM auf RPi3, THZ (LWZ404SOL), RPII2C & I2C_MCP342x (ADCPiZero), PowerMap, CustomReadings, RPI_GPIO, Twilight, nanoCUL (WMBus für Diehl Wasserzähler & Regenerationszähler für BWT AqaSmart), ESPEasy, TPLinkHS110

TheTrumpeter

Zitat von: willybauss am 21 Januar 2019, 16:00:35
Bei genauer Betrachtung sieht man, dass der WW-Zyklus um 3 Uhr kurz und knackig den Heizstab verwendet. Das ist Absicht, da die WW-Bereitung bei ca. -9°C Außentemperatur sonst sehr lange dauern würde, was wiederum lange Zeit den Heizmodus unterbrechen würde. Dadurch würde dann mehr Heizstab-Unterstützung für den Heizbetrieb erforderlich werden. Der WW-Modus braucht halt einen sehr hohen Temperaturhub, der in kalten Nächten ziemlich ineffizient zu erreichen ist. Ob dazu alle 3 Stufen des Heizstabs nötig sind, darüber muss ich nochmal nachdenken.
Ich habe (natürlich mit anderen Randbedingungen) den Bivalenzpunkt für Heizen und WW auf -10°C gestellt, bei Heizen könnte ich noch weiter runter, aber das gibt die Anlagensoftware nicht her. Ist aber auch egal, weil über die Hysterese ein Zuheizen ziemlich sicher verhindert wird. Zusätzlich erlaube ich nur Nachbrennerstufe 1.
WW bin ich bisher auch ohne Zuheizer ausgekommen, allerdings habe ich noch nie so extrem auskühlen lassen wie derzeit. Bisher war es aber auch noch nicht wirklich kalt in diesem Winter (erst 2 oder 3 Nächte unter -6°C). Mal sehen ob ich die Einstellung so beibehalte oder ggf. weiter raufgehe.

Wie war das nochmal mit der Sperrzeit? Muss die Sperrzeit abgelaufen sein UND der Bivalenzpunkt unterschritten sein, damit zugeheizt wird oder reicht eines davon? (Beispielsweise Bivalenzpunkt -10°C, Sperrzeit 60min, Aussentemperatur -8°C: Wird dann nach 1h trotzdem der Nachbrenner gezündet oder nicht, weil AT > Bivalenzpunkt?)
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willybauss

Zitat von: willybauss am 21 Januar 2019, 08:17:08
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Zitat von: TheTrumpeter am 21 Januar 2019, 16:34:01
Bekommst Du den Wert in sDisplay in FHEM und es funktioniert nur auf Deinem Bedienteil nicht? Hast Du nicht noch irgend so ein altes Bedienteil mit ganz wenigen Möglichkeiten? Oder war das jemand anderes?
Die Frage muss ich nicht verstehen. Die Anzeige im Bedienteil interessiert hier überhaupt nicht.
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willybauss

Zitat von: TheTrumpeter am 21 Januar 2019, 16:39:15
Ich habe (natürlich mit anderen Randbedingungen) den Bivalenzpunkt für Heizen und WW auf -10°C gestellt, bei Heizen könnte ich noch weiter runter, aber das gibt die Anlagensoftware nicht her. Ist aber auch egal, weil über die Hysterese ein Zuheizen ziemlich sicher verhindert wird. Zusätzlich erlaube ich nur Nachbrennerstufe 1.
WW bin ich bisher auch ohne Zuheizer ausgekommen, allerdings habe ich noch nie so extrem auskühlen lassen wie derzeit. Bisher war es aber auch noch nicht wirklich kalt in diesem Winter (erst 2 oder 3 Nächte unter -6°C). Mal sehen ob ich die Einstellung so beibehalte oder ggf. weiter raufgehe.

Wie war das nochmal mit der Sperrzeit? Muss die Sperrzeit abgelaufen sein UND der Bivalenzpunkt unterschritten sein, damit zugeheizt wird oder reicht eines davon? (Beispielsweise Bivalenzpunkt -10°C, Sperrzeit 60min, Aussentemperatur -8°C: Wird dann nach 1h trotzdem der Nachbrenner gezündet oder nicht, weil AT > Bivalenzpunkt?)
MEines Wissens muß beides erfüllt sein.

Ob für den Nachbrenner beim heizenalle Stufen freigegeben sind oder nur eine ist eigentlich völlig wurscht. Wenn eine Stufe es schafft (davon kann man oberhalb von -15°C sicher ausgehen), dann wird auch nur eine verwendet, egal wie viele freigegeben sind. Bei noch tieferen Temperaturen wirds bei Dir dann halt kalt, wenn das zu lange anhält.
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