THZ Tecalor (LWZ Stiebel Eltron) Wärmepumpe -Optimierung und Erfahrungsaustausch

Begonnen von willybauss, 07 Februar 2015, 11:30:16

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TheTrumpeter

Zitat von: BigNose82 am 04 November 2018, 16:40:11
Nee, wenn der Speicher unten noch warm genug ist, schaltet er ab. Ist quasi das gleiche wie am Ende nur umgekehrt. Das Wasser unten am WT muss kälter sein als die Solltemp beim Heizen.
Anfang des Jahres war der WKD da und hat ein Softwareupdate gemacht. Jetzt fährt kurz vor dem Umschalten zwischen WW und Heizen die HKP auf Minimum. Vorher ging immer ein markerschütternder Schlag durchs System...
Ich kann Dir nicht ganz folgen...

Betrachten wir die beiden Betriebsmodi "WW" und "Heizen" mal getrennt:

WW:
Wenn die Speichertemperatur beim Fühler unter "Soll-Hysterese" fällt, wird WW-Betrieb angefordert:
Das Umschaltventil wird auf WW gestellt
Die Umwälzpumpe aktiviert
kurze Zeit später (t=?) wird festgestellt, dass die Vorlauftemperatur nicht reicht, um die Wärmeanforderung zu erfüllen und der Verdichter wird zugeschaltet
Der Verdichter läuft solange, bis entweder die Speichertemperatur über "Soll+Hysterese" steigt oder die maximale Vorlauftemperatur überschritten ist.
Nach dem Verdichter-aus wird das Umschaltventil auf "Heizen" gestellt und die Umwälzpumpe fördert die übrige Energie in den Heizkreis

Heizen:
Ein "Schnüffelzyklus" wird gestartet (Umschaltventil auf Heizen, Umwälzpumpe ein)
Wenn das Integral währenddessen "unten rausläuft", wird Heizbetrieb angefordert. Wenn die HK-Ist-Temperatur nach der Ausblendzeit kleiner als "Soll-Hysterese" ist, wird Heizbetrieb angefordert
kurze Zeit später (t=?) wird festgestellt, dass die Vorlauftemperatur nicht reicht, um die Wärmeanforderung zu erfüllen und der Verdichter wird zugeschaltet
Der Verdichter läuft solange, bis entweder das Integral "oben rausläuft", die HK-Ist-Temperatur über "Soll+Hysterese" liegt oder die maximale Vorlauftemperatur überschritten ist.
Nach dem Verdichter-aus läuft die Umwälzpumpe noch kurz weiter


So, und nun lass' uns die beiden Betriebsmodi kombinieren:

Heizbetrieb läuft bereits mit Verdichter.
Durch Speicherfühlertemperatur wird festgestellt, dass WW-Betrieb erforderlich ist.
Warum geht dann bei mir der Verdichter kurz aus und bei Dir läuft er weiter? Die maximale Vorlauftemperatur für WW ist bestimmt nicht überschritten, sonst würde die WW-Bereitung gar nicht funktionieren (p99DHWmaxFlowTemp ist 65°C bei mir).

Oder meinst Du, die Vorlauftemperatur ist beim Aktivieren des WW-Betriebs oberhalb der Speicherfühlertemperatur, weshalb erstmal der Verdichter abgeschaltet wird?

Im umgekehrten Fall (nach WW-Bereitung soll weitergeheizt werden), könnte ich mir bei der aktuellen Einstellung durchaus ein Abschalten durch max-Vorlauftemperatur vorstellen (p99HC1maxFlowTemp auf 45°C, weil ich damit ein klemmendes Umschaltventil detektieren kann). In der aktuellen Betrachtung will ich aber erst verstehen, warum vor der WW-Bereitung der Verdichter abgeschaltet wird.


Nachtrag:
Ich habe jetzt mal die Plots vom letzten Winter teilweise durchgeschaut. Offenbar hat mir meine Erinnerung hier einen Streich gespielt; beim Wechsel vom Heizen auf WW läuft der Verdichter offenbar weiter, obwohl die Vorlauftemperatur da auch über der Speicherfühlertemperatur ist. Sogesehen funktioniert's eh wie bei Dir bzw. "richtig".
Und wenn ich das Abschalten beim Wechsel von WW- auf Heizbetrieb einzig durch die Anhebung der "max-Vorlauftemperatur" in den Griff bekomme, dann ändere ich meine Erkennungsfunktion bzgl. klemmendem Umschaltventil einfach auf einen Festwert ab anstatt den Parameter aus der LWZ zu verwenden.
FHEM auf RPi3, THZ (LWZ404SOL), RPII2C & I2C_MCP342x (ADCPiZero), PowerMap, CustomReadings, RPI_GPIO, Twilight, nanoCUL (WMBus für Diehl Wasserzähler & Regenerationszähler für BWT AqaSmart), ESPEasy, TPLinkHS110

willybauss

@Werner:
Ich lese nichts zu den Hystereseeinstellungen. Das hatte ich ja ausdrücklich erwähnt...
FHEM auf Raspberry Pi B und 2B; THZ (THZ-303SOL), CUL_HM, TCM-EnOcean, SamsungTV, JSONMETER, SYSMON, OBIS, STATISTICS

BigNose82

Trumpeter,
ich meinte mit "unten noch warm genug" wirklich die Stelle an der der WT ist. Das ganze sah für mich damals einfach nur nach einem internen Ablaufproblem aus.

Umschaltung Heizen->WW
wenn der Speicher ganz unten an der WT Position noch z.B. 39 °C hat und das Umschaltventil verfahren wird, dann springt der Rücklauf plötzlich auf die 39 °C. Programmtechnisch schien die Anlage diese Temperatur aber noch dem Heizbetrieb zuzuordnen und schaltete ab.
Das war kurz nach dem Einzug der Fall, als andere Dinge noch wichtiger waren :)
Später, als der Speicher unten definitiv kälter war, trat das Problem nicht mehr auf.

Umschaltung WW->Heizen
Voraussetzung ist, dass vorher ein Heiztakt läuft. Da war es so, dass die noch tief eingestellten max. Werte für den VL gegriffen haben während programmtechnisch offenbar schon auf Heizen umgeschaltet war, aber noch die Temperaturen der WW-Ladung gemessen wurden.

Den integralanteil nutze ich ja nicht (steht auf 999). Wie der da ggf. noch reinspuckt, kann ich jetzt spontan nicht sagen.

Ähnliches Verhalten zeigte sich auch während der "10 Uhr Misere". Fiel zufällig ein Schnüffelzyklus (und das war gar nicht so selten) auf 10:00 Uhr und war der Speicher unten kühler als die untere Heizhysterese, wurde ein Takt gestartet, obwohl der letzte gerade zehn Minuten her sein konnte.
Um 10:00 wird ja das Umschaltventil einmal hin und her gefahren. Ist die Anlage gerade dann am Schnüffeln, ergab sich durch eine offenbar fehlende Messunterdrückung ggf. bzw. in unserem Fall immer ein Heiztakt.
LWZ 304 Trend - Hausautomatisierung über z-wave mit dem Fibaro HC2

TheTrumpeter

Zitat von: BigNose82 am 05 November 2018, 08:50:11
Trumpeter,
ich meinte mit "unten noch warm genug" wirklich die Stelle an der der WT ist. Das ganze sah für mich damals einfach nur nach einem internen Ablaufproblem aus.

Umschaltung Heizen->WW
wenn der Speicher ganz unten an der WT Position noch z.B. 39 °C hat und das Umschaltventil verfahren wird, dann springt der Rücklauf plötzlich auf die 39 °C. Programmtechnisch schien die Anlage diese Temperatur aber noch dem Heizbetrieb zuzuordnen und schaltete ab.
Das war kurz nach dem Einzug der Fall, als andere Dinge noch wichtiger waren :)
Später, als der Speicher unten definitiv kälter war, trat das Problem nicht mehr auf.

Umschaltung WW->Heizen
Voraussetzung ist, dass vorher ein Heiztakt läuft. Da war es so, dass die noch tief eingestellten max. Werte für den VL gegriffen haben während programmtechnisch offenbar schon auf Heizen umgeschaltet war, aber noch die Temperaturen der WW-Ladung gemessen wurden.
Alles klar, verstanden. Scheint ja in meinen bisherigen Beobachtungen nicht der Fall gewesen sein.

Zitat von: BigNose82 am 05 November 2018, 08:50:11
Ähnliches Verhalten zeigte sich auch während der "10 Uhr Misere". Viel zufällig ein Schnüffelzyklus (und das war gar nicht so selten) auf 10:00 Uhr und war der Speicher unten kühler als die untere Heizhysterese, wurde ein Takt gestartet, obwohl der letzte gerade zehn Minuten her sein konnte.
Um 10:00 wird ja das Umschaltventil einmal hin und her gefahren. Ist die Anlage gerade dann am Schnüffeln, ergab sich durch eine offenbar fehlende Messunterdrückung ggf. bzw. in unserem Fall immer ein Heiztakt.
Hm... so hatte ich das bisher nie. Ich habe aber manchmal den Fall, dass der Reset einen laufenden Heizzyklus vorzeitig beendet, vermutlich weil die Vorlauftemperatur vom (warmen) WW-Speicher beim Heizen verwendet wird und damit über Hysterese abgeschaltet wird. Dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen, oder?
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BigNose82

Nur ein Kraut.
Wenn du über deinen täglichen Verbrauch sicherstellen kannst, dass der Speicher zu dem Zeitpunkt unten kalt ist.
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TheTrumpeter

Ok, insgesamt betrachtet kann ich aus aktueller Sicht während der Heizperiode also noch den einen oder anderen Verdichterstart einsparen...
Über das gesamte Jahr geht das aber leider im Rauschen unter, weil der Kühlbetrieb im Sommer mehrere Verdichterstarts pro Nacht erfordert, um halbwegs Kälte in den Boden zu bringen. (Die 404 ist für Kühlbetrieb ohne Pufferspeicher hoffnungslos überdimensioniert, selbst bei niedrigem Taupunkt sind Zyklen länger als 2 Stunden praktisch nicht möglich.)

Ich muss mal schauen wann ich den Verdichterstart-Zähler erfunden habe, um zu ermitteln ob sich bereits eine Verteilung Sommer/Winter errechnen lässt.

Ansonsten will ich diesen Winter versuchen noch die eine oder andere Optimierung einfliessen zu lassen, die hier schon genannt wurde:
Erhöhung Tagtemperatur während der wärmeren Tagesstunden, um im Schwerpunkt mit günstigerem Wirkungsgrad zu arbeiten
ev. weitere Anhebung Integral, um noch längere Laufzeiten und damit reduzierte Anzahl an Verdichterstarts zu haben. Gerade das wird wie oben erwähnt aber kaum Einfluss auf die Gesamtzahl der Verdichterstarts/Jahr haben.

Einen Radikalansatz wie Du gewählt hast (Regelung über FHEM statt über die LWZ-internen Mechanismen) möchte ich aber aus 2 Gründen vermeiden:
Ich bin skeptisch ob der maximalen Anzahl an EEPROM-Schreibvorgängen. (Im Sommer führe ich die Kühlparameter permanent dem Taupunkt nach, um Abschalten durch den Taupunktwächter zu vermeiden. Das verursacht bereits viele Schreibzugriffe. Ausserdem bin ich immer noch skeptisch, ob eine temporäre Änderung der Lüfterstufe mittels "Lüfterstufen"-Auswahl bzw. Programmänderung (Auto/DHW/Tag/Absenk/Hand/etc.) wirklich ohne Schreibzugriff funktioniert.)
Ausfallsicherheit: Ich möchte (wie willybauss auch), dass die Heizung/Lüftung ohne FHEM grundsätzlich funktioniert. Kleinere Themen wie der Versuch die WW-Bereitung aus Effizienzgründen während des Heizens duchzuführen haben nichts mit Ausfallsicherheit, sondern Effizienz (und ev. Lebensdauer) zu tun.
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parabacus

Zitat von: BigNose82 am 04 November 2018, 10:59:20
Das ist echt ein Traumsetup das du da hast.
Ehrlich...? Ich hab erwartet, dass es dazu Kommentare, Empfehlungen, etc. dazu hageln könnte. Ich hab mir das nur mal beim Feierabendbier überlegt und so eingestellt.

ZitatWas passiert beim harten Umschalten von Tag auf Nacht? Schaltet der VD direkt ab oder dreht er (sofern möglich) noch weiter runter?
Nach Kontrolle der letzten Logs würde ich behaupten, dass der VD hart abschaltet. Bisher ist das aber nur ein- oder zweimal passiert, da der jeweils letzte Zyklus schon vorher beendet wurde. Wenn's kälter wird, wird das sicher häufiger passieren und vielleicht muss ich dann ja noch was anpassen.

ZitatBeim WW könntest du mal probieren den Nachtsollwert auf 10 zu setzen. Ich weiß nicht wie viele ihr seid, aber wir kommen mit einer Ladung für zwei Erwachsenduschen und abendliches Planschen für die Zwillinge dicke hin.
Die Nacht-Soll-Temp wollte ich nicht weiter reduzieren. Das liegt daran, dass wir ein Kleinkind haben, das auch mal spontan (und das zu jeder Tags- oder Nachtzeit) in die Wanne gesteckt werden muss.  ??? Das macht natürlich keinen Spass, wenn's Wasser kalt/kühl ist, was dann meine Frau "ausbaden" müsste und letztlich ich eine Klatsche bekommen könnte.

ZitatIst 49 °C wirklich nötig? Oder ist sonst der WAF in Gefahr?  :P
Die 49°C sind meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, allerdings hat meine Frau halt immer das Legionellen-Thema im Kopf. Zwei voneinander unabhängige Ärzte in unserem Bekanntenkreis haben jeweils von einem Fall berichtet, die beide in einem EFH passierten und dagegen kann ich nicht wirklich argumentieren. Ich bin zwar sicher, dass mit dem rel. kleinen WW-Behälter und täglichem Durchsatz nix passieren könnte, aber wenn's das Gewissen beruhigt...  ;)
Die 504er geht macht ja auch immer einen nachvollziehbaren Überschwinger auf 51.5°C und dann sollte das kein Thema mehr sein.  :D
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BigNose82

@Trumpeter
Jo, nichts von allem ist natürlich ein muss und ein paar Starts mehr oder weniger stören ja tatsächlich nicht. Das ist dann eher der unbedingte Wille möglichst weit herunter zu kommen.
Mit der Speicherthematik habt ihr mich jetzt allerdings aus dem Tritt gebracht :)
Bin nicht davon ausgegangen, dass man sich im Jahre 2018 über sowas noch Gedanken machen muss...

Die Redundanz oder Sicherheit oder wie auch immer habe ich mir natürlich auch erhalten. Bei einem Ausfall des Rechners spielt die Anlage dann einfach nur ihr Ping Pong zwischen den Hysteresegrenzen und schaltet ggf. um 10:00 mal ein. Das ist ja aber kein Dauerzustand, da ein Ausfall ja innerhalb von ein paar Stunden auffallen würde.
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parabacus

Zitat von: TheTrumpeter am 04 November 2018, 13:41:40
Zum Thema Warmwasser:

Warum experimentiert ihr nicht mal mit größeren Hysteresen?
Ich fahre seit Herbst letzten Jahres mit 38,5°C Solltemperatur und 8K Hysterese.

Der Ansatz klingt interessant, allerdings funktioniert das meiner Meinung nur effizient, wenn man die WP mit Extra-WP-Stromtarif betreibt. Da ich ja eine PV mit Speicher hab und bei mir alles in einem Stromkreis hängt, könnte ich so ja die Zeitpunkte, wo ich den WW-Zyklus haben will, nicht steuern.
I.d.R. sinkt die WW-Temp nach dem morgentlichen Duschen bis Mittag knapp unter 40°C, so dass ggf. schon die Aktivierung der unteren WW-Soll-Temp-Schwelle greift. Zu der Zeit hab ich ja im günstigen "ungenutzten" PV-Strom, der entweder eingespeist wird (ineffizient ) oder in den Bat.-Speicher geht (Puffer für die Nachtzeit). In dem WW-Zyklus setzte ich dann ja über Tag-Soll-Temp dann das gewünschte Niveau nach oben auf 49°C. Das reicht dann dick für den Rest des Tages und nachts sinkt die WW-Temp auch nicht so stark ab, so dass die Soll-Temp-Erhöhung nachts zwar einen WW-Zyklus auslöst, der aber - weill grad mal so 46..47C abgesunken - nur kurz ausfällt und im Gutfall aus dem Bat.-Speicher gezogen werden kann.
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TheTrumpeter

Zitat von: BigNose82 am 05 November 2018, 16:33:10
Mit der Speicherthematik habt ihr mich jetzt allerdings aus dem Tritt gebracht :)
Bin nicht davon ausgegangen, dass man sich im Jahre 2018 über sowas noch Gedanken machen muss...
In 2018 ist das noch aktueller als 1988... damals hat man das bestmögliche verbaut und gehofft, dass es lange genug hält.
Heutzutage ist der Preisdruck auf die Zulieferindustrie so hoch, dass gerade die Lastenheftforderungen erfüllt werden, um möglichst günstig anzubieten. Da wird an Teilen im Zehntel-Cent-Bereich gespart, dessen Sinn sich dem Endverbraucher nicht wirklich erschliesst. Dabei ist es ganz einfach: auch Kleinvieh macht Mist und die Menge macht's dann aus. Hier ein paar Cent, dort ein paar Cent, das ganze Mal zig-tausend Anlagen, das rechnet sich schon.

Hast Du, als Du die Anlage gekauft hast, schon vorgehabt, ihre interne Regelung so zu vergewaltigen? Vermutlich kaum; falls doch, hättest Du vielleicht gerne EUR 100,- draufgelegt, um ein EEPROM mit "unendlich" Schreibzyklen zu bekommen. Dummerweise hättest Du das in der Optionsliste nicht gefunden. Zwar kriegst Du um die EUR 100,- vermutlich 20 Stück der in der x04 verbauten µCs, womit Du auch quasi "unendlich" Schreibzyklen hättest, nur hilft's Dir nix, weil Du sie nicht programmiert bekommst.
(Vermutlich wär's sogar ein Leichtes, weil ich tippe mal, dass da keinerlei Verschlüsselung oder sonstein Mechanismus vorhanden ist. Wer manipuliert denn schon eine Wärmepumpe?!)
Umgekehrt hat sicher StiebelEltron bei der Entwicklung nicht gedacht, dass es jemand geben könnte, der mit den vorhandenen Regel-/Parametrieroptionen nicht das Auslangen findet. Daher sind die verfügbaren Schreibzyklen aus deren Sicht wahrscheinlich für 100 Jahre ausreichend.

In der Branche, in der ich arbeite, sind µCs mit 4MB Flash in den High-End-Produkten der letzten Generation verbaut, aktuell sind 8MB am oberen Ende der Fahnenstange & eine weitere Verdopplung wird erst in 3-4 Jahren in Serie gehen.

Zitat von: parabacus am 05 November 2018, 17:00:37
Der Ansatz klingt interessant, allerdings funktioniert das meiner Meinung nur effizient, wenn man die WP mit Extra-WP-Stromtarif betreibt. Da ich ja eine PV mit Speicher hab und bei mir alles in einem Stromkreis hängt, könnte ich so ja die Zeitpunkte, wo ich den WW-Zyklus haben will, nicht steuern.
I.d.R. sinkt die WW-Temp nach dem morgentlichen Duschen bis Mittag knapp unter 40°C, so dass ggf. schon die Aktivierung der unteren WW-Soll-Temp-Schwelle greift. Zu der Zeit hab ich ja im günstigen "ungenutzten" PV-Strom, der entweder eingespeist wird (ineffizient ) oder in den Bat.-Speicher geht (Puffer für die Nachtzeit). In dem WW-Zyklus setzte ich dann ja über Tag-Soll-Temp dann das gewünschte Niveau nach oben auf 49°C. Das reicht dann dick für den Rest des Tages und nachts sinkt die WW-Temp auch nicht so stark ab, so dass die Soll-Temp-Erhöhung nachts zwar einen WW-Zyklus auslöst, der aber - weill grad mal so 46..47C abgesunken - nur kurz ausfällt und im Gutfall aus dem Bat.-Speicher gezogen werden kann.
Es hängt alles von den Gewohnheiten und dem Willen es auszuprobieren ab.
Die Temperatur oben im Speicher ist ja weiterhin hoch, auch wenn Du beim Fühler unten "nur" noch 40°C siehst.
Gerade wenn Du täglich WW-Bereitung machst, brauchst Du in der Nacht sicher keinen zusätzlichen Zyklus nur um von 46 wieder auf 48 hochzufahren. Gut, wenn es gratis Strom ist, den Du sonst nicht verwerten könntest, kostet das zumindest nichts, aber ein unnötiger Verdichterstart ist es trotzdem. Ausserdem könntest Du den Strom am nächsten Tag schon für die erste halbe Stunde des Heizzyklus verwenden...

Letztendlich hast Du 240l Wasser mit fast 50°C im Speicher, so heiss duscht niemand, und selbst mit Regendusche braucht 1x duschen nicht mehr als 100l Wasser. Somit schafft man locker 3-4x duschen hintereinander, bevor das Wasser wirklich kalt ist.
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BigNose82

Zitat von: parabacus am 05 November 2018, 16:25:48
Ehrlich...? Ich hab erwartet, dass es dazu Kommentare, Empfehlungen, etc. dazu hageln könnte. Ich hab mir das nur mal beim Feierabendbier überlegt und so eingestellt.
Ich meinte "nur" das Setup der Technik ;D
PV, Speicher, mod.-WP usw.
Zitat von: parabacus am 05 November 2018, 16:25:48Nach Kontrolle der letzten Logs würde ich behaupten, dass der VD hart abschaltet. [...] Wenn's kälter wird, wird das sicher häufiger passieren und vielleicht muss ich dann ja noch was anpassen.
Die Anlage regelt doch immer auf den Sollwert und das Hysteresefenster ist nur dazu da, abzuschalten, wenn trotz kleinster Leistung noch zu viel erzeugt wird oder?

Mit der harten Absenkung auf den Nachtsollwert wird ja das Hyst.-Fenster ebenfalls hart mit dem Sollwert nach unten gezogen. Jetzt mal abgesehen von der Speicherschreibthematik... Du könntest mal probieren durch "Verbiegen" des Fensters die obere Abschaltgrenze konstant zu halten und nur den Sollwert nach unten zu ziehen. Sofern dann noch etwas Modulationsreserve nach unten besteht, müsste der Verdichter entsprechend runter regeln um den neuen, tieferen Sollwert zu erreichen, befindet sich aber immer noch innerhalb der harten Abschaltgrenzen. Wenn es dann draußen richtig kalt wird, sollte das doch funktionieren?!

Ich verschiebe (sofern denn aktiv) die Heizkurve mit dem Fußpunkt. Der verschiebt ja parallel zur Y-Achse und nicht an einer Diagonalen wie die Änderung der Raumsolltemp. Die Änderungen sind dann eindeutig nachvollziehbar. Das Raster ist immer 1,5 K. Das "Normalfenster" ist FP = 1,5; Hyst = 1,5; Asymm. = 1. Liegt also +/- 1,5 K um den Sollwert. Wenn ich z.B. tagsüber möchte, dass die obere Abschaltgrenze nochmal zusätzlich 1,5 K über dem "Normalfenster" liegt, hebe ich den Fußpunkt um 1,5 K an. Damit wandert alles hoch. Der untere Hyst.-Wert soll aber unverändert bleiben. Also neuer Hyst.-Wert 3; Asymm. = 2. Dadurch bleibt unten alles wie gehabt und oben ist 1,5 K mehr "Freiheit"

In Worten heißt das: Wenn schon ausgehend vom Normalfenster geheizt werden muss, dann bitte tagsüber +1,5 K höher. Aber zum Zeitpunkt der Anhebung nicht extra einen Takt starten, sondern erst, wenn er gemäß Normalfenster gestartet würde.

@Trumpeter
Jo klingt schlüssig. Ist bei uns das gleiche, auch wenn es bei mir um Sonderanlagenbeschaffung und -betrieb geht. Die Produkte, die damit verarbeitet werden, unterliegen allerdings den gleichen Preisdruckgrundlagen :)
Frage jetzt: Welcher Speicher ist wirklich verbaut? Ausgehend davon kann man ja dann die Haltbarkeit abschätzen. Oder ist der Typ schon definitiv bekannt und eine Lebenserwartung von z.B. 50000 Zyklen klar definiert?
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parabacus

@Trumpeter:
Dann arbeitest du wohl in der selben Branche wie ich...? *brum brum - tüt tüt* - EEPROM-oder Flash-EEP-Emulation ist da ein ständig wiederkehrendes Dauerthema nahezu ohne Pause... - von den10tel-Cent-Einsparpotentialen will ich erst gar nicht reden...

Wie gesagt - hab's ja nur einfach mal bei 'nem Bier durchdacht und reingehammert - funktioniert für's erste ganz gut. Eine Optimierung ist ja nicht ausgeschlossen und schon mal vielen Dank für deine Tipps!
Der Fühler steckt übrigens bei mir in der oberen Position und ich hab auch schon mal überlegt, damit zu experimentieren.

@BigNose:
Das Setup hab ich meinem guten Bauberater zu verdanken. Letzendlich hab ich mich auf das Experiment eingelassen - auch schon mal auch aus Neugier. :-) Ob sich der Invest für PV+Speicher am ende lohnt, steht eh noch in den Sternen - v.a. im hellsten in unserem Sonnensystem. Nachdem jetzt das zweite Jahr dem Ende zugeht kann ich zumindest sagen, dass die WP-Optimierungen zusammen mit den Verhaltensänderungen, Geräte wie Waschmaschiene, Trockner, etc. zu betreiben, in diesem Jahr eine Einsparung von gut 1.500kWh gebracht haben.

Den Rest deines Vorschlags muss ich mir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. So genau hab ich mich mit den Regelparametern in den letzten Monaten nicht mehr befasst. Ich bin schon mal glücklich, dass die Anlage inzwischen recht ordentlich läuft und das ohne Gezappel. Im Moment hab ich aber noch andere Prioritäten - der Garten ist noch eine Baustelle, die vor dem Kälteinbruch möglichst noch fertig werden soll.



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TheTrumpeter

Zitat von: BigNose82 am 05 November 2018, 20:36:12
Frage jetzt: Welcher Speicher ist wirklich verbaut? Ausgehend davon kann man ja dann die Haltbarkeit abschätzen. Oder ist der Typ schon definitiv bekannt und eine Lebenserwartung von z.B. 50000 Zyklen klar definiert?
Ich weiss es nicht.
Hier wird immer mal wieder darauf verwiesen, dass jemand schonmal so eine Betrachtung/Berechnung durchgeführt hat. Ob das dann auf den x03 oder x04 basiert, weiss ich ebensowenig, vermute aber ersteres. Andererseits sehe ich keinen Grund, warum SE diesbezüglich eine Änderung in den x04 hätte machen sollen.
An die genannten Zyklen kann ich mich auch nicht mehr im Detail erinnern, meine aber, dass im Durchschnitt einige wenige Parameteränderungen pro Tag eine Lebensdauer von ca. 15-20 Jahre ergeben haben.

Das klingt erstmal viel, aber ich habe heute Nachmittag mal in den Schreibzykluszähler meiner Kühlparameterberechnung reingeschaut. Da stehen aktuell 447 Änderungen drin, die Funktion habe ich ca. 1,5 Sommer in Betrieb, macht grob über's Jahr gerechnet 1 Parameter/Tag. (Seit Beginn habe ich noch ein paar Verfeinerungen umgesetzt, aber lassen wir das mal ausser Acht.)
Wenn die Passivkühlung läuft, setze ich die Lüftungsstufen per "p99startUnschedVent" hoch, zusätzlich triggere ich eine "Pseudo-Passivkühlung", wenn die "echte Passivkühlung" zwar nicht freigegeben wurde, ich es aber für sinnvoll erachte. Da habe ich keinen Zähler umgesetzt, weil vermutet wird, dass "p99startUnschedVent" keinen Schreibzyklus verursacht. Falls es aber doch so wäre, sind das auch 2 oder 3 pro Nacht mit Passivkühlung, gelegentliches händisches Raufsetzen bei Besuch und damit hoher CO2-Konzentration, ... da kommt schon bisschen was zusammen, sagen wir im Jahresschnitt nochmal 1/Tag.

Vielleicht alles Panikmache, keine Ahnung.
Umgekehrt glaube ich nicht, dass SE in ein paar Jahren noch passende Mainboards für meine Maschine aus 2012 liefern kann, weil die "neuen x04" angeblich nicht mehr kompatibel dazu sind. Dann wäre die Anlage hin, selbst wenn der Verdichter nochmal 10 Jahre halten würde (weil ich so penibel jeden Kaltstart vermieden habe...)
Der µC ist sicher verlötet, aber ich habe nie geschaut was da wirklich verbaut ist. Den kann dann aber auch sicher niemand mehr von SE programmieren, wenn er "nackt" ist, und aus einem kaputten µC kriegst das Hex-File auch nicht mehr raus. Man müsste also jetzt schon für den Fall des Falles vorsorgen, was wohl noch niemand getan hat.
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