Fritz!Box mit analogem Telefon?

Begonnen von andies, 13 November 2023, 22:22:07

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RalfRog

@andies wenn Du das mit dem zweiten Paar versuchst und dein Hausanschluss (EVz) in lötfreier Anschlusstechnik ist, bitte nicht mit einem Schraubenzieher die Schneidklemmkontakte beschädigen (viel Vorsicht walten lassen)). Am Besten ein Auflegewerkzeug benutzen.


Zitat von: rabehd am 14 November 2023, 13:08:52Unwahr ist das nicht. Es geht ja weniger um Strom und Spannung, sondern mehr um Frequenz. Da hat das Kabel schon einen großen Einfluß.
Aber seit dem Studium in den 80ern habe ich mich nicht mehr damit beschäftig
Jau.
Die Kabel sind im Prinzip für Sprachübertragung gebaut worden und da liegt DSL freuquenzmäßig ein bischen drüber  ;). Daher haben wir im Netzwerkbereich die CAT Kabel, die für die genutzten Frequenzen (und Längen) auch spezifiziert sind.


Die Techniker waren zwar da und haben nichts gesagt, aber auch eine alte TAE-Dose kann Probleme verursachen.
Wenn wenn es eine Dose mit drei Buchsen ist und der F-Stecker in der Mitte steckt. Der erste Stecklatz (N-Buchse, z. B. Anrufbeantworter) wird intern bei Nichtbelegung mit Kontakten gebrückt. Die könnten auch Probleme verursachen.

Da kann man ganz pragmatisch die seitlichen Nasen (dient als Codierung N/F) am F-Stecker mit dem Messer abschneiden und den Stecker in die linke N-Buchse stecken - Zwei Kontakte weniger im Kabelweg.
FHEM auf Raspi 2B mit nanoCUL, HM-MOD-RPI-PCB und über LAN MAX!Cube mit a-culFW (Stack 868 + 433)
HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder

DL8EI Ralph

Nur mal so als Hinweis:

Vielleicht liegts ja auch an einem Paar-Verseilungsfehler,
das wird bei Hobbyisten immer mal wieder gerne genommen,
darum bitte mal hierin schauen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Telefonkabel#Kennzeichnung_von_Kabeln_mit_B%C3%BCndelverseilung
Fernmelde-Opa übernahm FHEM-Installation und kämpft sich so durch.
Installation hat FS20, Homematic und einge exotische Teile.

andies

Da ich seit einigen Jahren schon die Probleme habe, habe ich das alles durch: Kabelverseilung mehrfach geprüft, Schrauben (vorsichtig) angezogen, Kabelpaare getauscht. Leider gab es nie eine klare Kausalität im Sinne von "die Schraube war nicht richtig, jetzt geht es", sondern es war immer so, dass es eine Weile ging und dann war wieder Ebbe. Störungen gab es immer, nur waren sie noch nie so anstrengend wie jetzt. Inzwischen habe ich allerdings 50 Wifi-Geräte im Haus und die sind natürlich alle in der Nähe des Klingeldrahtes, der DSL verteilt.

Ich denke, es macht Sinn, sich da mal komplett neu aufzustellen. Zumal ich die DSL-Box ohne größere Probleme direkt an den Hausanschluss verlegen kann. Nur das Telefon (genauer die FB als DECT-Basistation), die kann nicht in den Keller an die EVz, weil das Signal zu schwach ist für den Stahlträger darüber, der die erste Etage hält. Aber da habe ich jetzt ja mehrere Lösungen. Ich probiere mal ein wenig.

Am schlimmsten wird es sein, wenn ich mehreren pubertierenden Kinder erkläre, dass es für ein paar Stunden kein Internet gibt. Hat da jemand einen Tipp?
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

RalfRog

Zitat von: andies am 14 November 2023, 17:05:47Am schlimmsten wird es sein, wenn ich mehreren pubertierenden Kinder erkläre, dass es für ein paar Stunden kein Internet gibt. Hat da jemand einen Tipp?

Höhö
Auf eine Schnitzeljagd schicken.
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RalfRog

Wenn du alles durch hast und ein neues Kabel mit ggfs. anderem Standort der Box keine Option ist bleibt nur der von dir beschriebene "Testaufbau".

Schau im ersten Step auf jeden Fall ob sich auf der DSL-Seite Verbesserungen einstellen und in Folge auch im eigenen Netz.

Gruß Ralf

P. S.
Ich hatte bei mir quasi als Ausschlusskriterium vom Keller (EVz) zur Box temporär ein langes Patchkabel gelegt und geschaut ob es besser wird.
Damit war dann klar, dass mein JY 6x2 der Störenfried war.
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andies

Zitat von: RalfRog am 14 November 2023, 17:22:28Ich hatte bei mir quasi als Ausschlusskriterium vom Keller (EVz) zur Box temporär ein langes Patchkabel gelegt und geschaut ob es besser wird.
Damit war dann klar, dass mein JY 6x2 der Störenfried war.

Das ist ein guter Tipp, danke!
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andies

Zitat von: rabehd am 14 November 2023, 13:08:52Es geht ja weniger um Strom und Spannung, sondern mehr um Frequenz. 
Danke nochmal an alle, Ende gut, alles gut. Bei diesem Satz, den ich hier zitiert habe, hat es Klick gemacht. Ich war ja naiver weise immer davon ausgegangen, dass im Telefonkabel irgendein niederfrequentes Signal ankommt, dass das auf DSL "hochgeschleust" wird. Dass da bereits DSL gesendet werden muss, kam mir irgendwie nicht in den Sinn. Und vor diesem Hintergrund war das Wahnsinn, was da im Keller war: 15 m ungeschirmter, frei liegender und irgendwie herumhängender Klingeldraht, der mit brutalen Schraubanschlüssen aus dem vorigen Jahrtausend angeschlossen wird. Dass das überhaupt ging in einem Haus mit 60 WLAN-Geräten, die ja alle auch selbst schön senden, war eigentlich ein Wunder.

Wie ist denn das bei den Telefonleitungen (also die schon erwähnte Bündelverseilung)? Sind die geschirmt? Gedrillt? Wie haben die denn das in den 60ern gemacht, so dass das heute noch funktioniert? Meine Telefonleitung zu diesem Telekom-Schaltkasten ist über 800m, wie schaffen die es, dass da vernünftiges DSL ankommt?
FHEM 6.1 auf RaspPi3 (Raspbian:  6.1.21-v8+; Perl: v5.32.1)
SIGNALduino (433 MHz) und HM-UART (868 MHz), Sonoff, Blitzwolf, Somfy RTS, CAME-Gartentor, Volkszähler, Keyence-Sensor, Homematic-Sensoren und -thermostat, Ferraris-Zähler für Wasseruhr, Openlink-Nachbau Viessmann

DL8EI Ralph

Zitat von: andies am 18 November 2023, 21:17:44Wie ist denn das bei den Telefonleitungen (also die schon erwähnte Bündelverseilung)? Sind die geschirmt? Gedrillt?
Jeweils 2 Paare sind miteinander verseilt.
Von vorn hinein gesehen ist Norden = 1a, Süden = 1b, Osten = 2a, Westen = 2b
Das ganze ist nur statisch mit einer Metallfolie abgeschirmt, in dieser ist ein blanker Beidraht mitgeführt.
Durch die Symetrie funktioniert das ganz gut bis ca. 4000m Leitungslänge,
mit zunehmender Leitungslänge nimmt wegen der Dämpfung der Speed ab.
Früher wurden 0,6er Kabel verlegt, heutzutage nur noch 0,4er, Kupfer ist teuer.
Fernmelde-Opa übernahm FHEM-Installation und kämpft sich so durch.
Installation hat FS20, Homematic und einge exotische Teile.

RalfRog

#23
Na ist doch gut wenn du jetzt eine stabile Verbindung hast. Besser als ein Umbau...
      Info-Text zum Thema Kabel zur TAE:   https://telekomhilft.telekom.de/t5/Festnetz-Internet/Das-richtige-Kabel-zwischen-APL-und-TAE-Dose/ta-p/3499089

Zitat von: andies am 18 November 2023, 21:17:44Wie ist denn das bei den Telefonleitungen (also die schon erwähnte Bündelverseilung)? Sind die geschirmt? Gedrillt? Wie haben die denn das in den 60ern gemacht, so dass das heute noch funktioniert? Meine Telefonleitung zu diesem Telekom-Schaltkasten ist über 800m, wie schaffen die es, dass da vernünftiges DSL ankommt?

Geschirmt ist das ganze Kabel. "Gedrillt" sind die beiden als Sternvierer angeordneten Paare und dann 5 Vierer zu Grundbündeln verseilt usw..

Naja die alten Kabel vom Amt zum Endteilnehmer sind zwar für die analogen Telefonie gemacht haben aber "Reserven" für modernere Entwicklungen, so dass man sie frequenztechnisch weiter ausgereizt hat um immer höhere Bitraten zu erreichen.
Mit dem Effekt, dass die überbrückbaren Entfernungen aufgrund Dämpfung und Nebensprechen kürzer geworden sind. Bei uns über ISDN (ca. 150 kHZ), ADSL, ADSL2+ bis hin zu VDSL2 (ja nach Profil bis 35 MHz) mit der Konsequenz, dass die Gegenstelle (DSLAM) der "Fritzbox" vom Amt in den Outdoor-Units auf der Straße gelandet sind, um (viel) näher an den Teilnehmer zu kommen.

Kleine Zusammenfassung: Die Telefonnetz-Architektur
FHEM auf Raspi 2B mit nanoCUL, HM-MOD-RPI-PCB und über LAN MAX!Cube mit a-culFW (Stack 868 + 433)
HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder