Smart Home - ja/nein?

Begonnen von VerenaSt, 22 Januar 2021, 13:27:21

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VerenaSt

Hallo Leute,

ich bin am überlegen mein Haus komplett zu digitalisieren, als ein "Smarthome" daraus zu machen. Nun habe ich aber immense Sicherheitsbedenken, wenn zB jemand sich ins System hackt und so die Haustüre aufsperrt oder Sprachsteuerungssysteme alles mithören. Kann mir jemand von euch einen Rat geben, was ich beachten soll? Bzw. Tipps oder Tricks um sich vor Hackern zu schützen? Oder würdet ihr mir gar davon abraten?

lg Verena
Die Techniker haben die Welt nur verändert,
es kommt darauf an, sie zu verstehen. - Jacques Wirion

Gisbert

Hallo Verena,

Gott hat die Zeit geschaffen, damit nicht alles gleichzeitig geschieht. So würde ich es auch bei einer Hausautomatisierung als Do-it-yourself-Projekt sehen. Falls man alles einkaufen möchte, dann gibt es Kostenschätzungen, die sagen, dass man 10% der Neubaukosten dafür ansetzen sollte. Für mich wäre das nicht akzeptabel.

Es gibt (ohne diese zu kennen) kommerzielle Lösungen in Gewerbeobjekten, die entsprechende Sicherheitsanforderungen erfüllen, wenn man gewillt ist, dafür zu zahlen. Ansonsten ist man auf seine eigenen Fähigkeiten angewiesen, die man sicherheitshalber nicht überschätzen sollte.

Ansonsten kann man ja erst die unbedenklicheren Sachen in Angriff nehmen, bevor man die Steuerung der Haustür ins Netz stellt.

Viele​ Grüße​ Gisbert​
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frank

ohne internetanbindung bleiben die hacker draussen.
beim einbruch liegt das klassische brecheisen trotz smarter haustüren sicherlich weiterhin weit vorne.
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Christoph Morrison

Zitat von: VerenaSt am 22 Januar 2021, 13:27:21
Nun habe ich aber immense Sicherheitsbedenken, wenn zB jemand sich ins System hackt und so die Haustüre aufsperrt

Mach dir darum weniger Sorgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit einem Schraubenzieher bei dir ein Fenster aufhebelt oder dich auf der Straße überfällt und dir deinen Schlüssel abnimmt ist um Magnituden größer als ein Hacker der dein Schloß remote entsperrt oder eine Bande aus Hackern vom Van aus dein Smart Home kapert. Davon ab: Du musst und solltest deine Steuerung nicht ins Netz hängen. Dafür gibt es VPN.

Zitatoder Sprachsteuerungssysteme alles mithören.

Ich würde keine anschaffen wenn ich da Sorgen hätte. Eine Alexa z.B. lauscht jederzeit auf ihr eingestelltes Wakeword (z.B. "Alexa") und löst auch schon mal versehentlich aus. Aufzeichnungen werden gespeichert, werden von Amazon ausgewertet und können vom Staat angefordert werden. Sieht bei anderen Systemen vermutlich auch nicht anders aus. Eigenbauten sind so mäh, die Qualität der kommerziellen Lösungen erreicht keines.

Zitat
Bzw. Tipps oder Tricks um sich vor Hackern zu schützen?

Die Kriminalpolizei macht eigentlich überall Beratung bezüglich Sicherheit, auch in Richtung Alarmanlagen wenn du das brauchst. Smart Home Security ist für normale Menschen kein Thema, außer sie stellen ihre Steuerung ins Netz.

xenos1984

Für mich ist Smart Home ein Ansatz, um Dinge im Haushalt einfacher und komfortabler durch Automatisierung zu machen. Generell nutze ich es nicht in sicherheitsrelevanten Bereichen wie z.B. Zugangskontrolle. Das ist also ein mögliches Ende des Spektrums - wie weit man sich in die andere Richtung wagen will, und was man sich davon erhofft, ist immer Abwägungssache.
Zitat von: VerenaSt am 22 Januar 2021, 13:27:21
...wenn zB jemand sich ins System hackt und so die Haustüre aufsperrt
Wie schon von anderen geschrieben, ist das bevorzugte Werkzeug von Einbrechern noch immer der Schraubenzieher statt des Laptops. Außerdem gehen Einbrecher bevorzugt schnell vor. Wenn ein potentieller Einbrecher also nur lange genug an der Tür aufgehalten wird, wird er abziehen, um nicht aufzufallen, vor allem wenn ihn Passanten sehen könnten. (Etwas zynisch gesagt reicht es oft, wenn deine Tür schwerer zu öffnen ist als die des Nachbarn.) Das heißt aber umgekehrt auch, wenn man es nun besonders leicht macht, und sein Smart Home über ein offen zugängliches Web-Interface namens "Mein Haus in der X-Straße 123 in Y-Stadt" steuert, mit einem roten Knopf "Tür", dann ist das suboptimal. Absichern heißt also sowohl mechanisch als auch elektronisch.

Übrigens ist die Gefahr, sich auszusperren, wenn die Tür nur elektronisch entriegelt werden kann, und der Server abstürzt oder das Internet weg ist, oder der Strom, definitiv größer als die eines Einbruchs. Da sollte man ein Backup haben. Wenn die Tür sich durch einen Bug selbst entriegelt, ist das natürlich auch blöd. Auch hier wieder die Frage, wie viel Komfort bringt ein elektronisches Schloss gegenüber einem Schlüssel?
Zitat
...oder Sprachsteuerungssysteme alles mithören.
Auch da meine Meinung: Wie viel Privatsphäre will man aufgeben für wie viel Komfort? Ich persönlich nutze z.B. keine Cloud-basierte Spracherkennung, die potentiell mithören könnte. Ob man das in Kauf nehmen möchte, um per Sprachbefehl das Licht einzuschalten statt z.B. durch einen Druck auf das Smartphone, ist wieder jedem selbst überlassen.

technikundwissen

Zitat von: VerenaSt am 22 Januar 2021, 13:27:21Bzw. Tipps oder Tricks um sich vor Hackern zu schützen? Oder würdet ihr mir gar davon abraten?

Ich glaube, die Vorstellungen, dass das Smart Home gehackt wird und Fremde dein Leben von außerhalb ,,steuern", liegt noch etwas in der Zukunft. Generell ist zum Hacken im System ja eine Internet Verbindung von Nöten und nicht jede Anlage braucht diese. Natürlich gibt es dort die Störsender und andere Möglichkeiten Systeme ins Wanken zu bringen aber A) sind gute Systeme auch schwer zu knacken und B.) Glaube ich nicht, dass Hacker tatsächlich das Bedürfnis haben ein Smarthome zu hacken. Ich stelle mir den herkömmlichen Einbruch auch bei Smarthomes wahrscheinlicher vor - und davor schützen ja dann die Systeme!
Trautes Heim, Glück allein: Aber dafür muss es erstmal funktionieren!

Wernieman

Das würde ich nicht so als "Zukunfsproblem" definieren. Definitiv und Nachweislich wurde letztes Jahr in Silikon-Valley Türen geknackt, in dem der "Böse" nur laut "Siri open the Door" gerufen hat .... wobei es mir schon wegen Security bedenklich ist, wie einfach das Nachvollziehen werden konnte (Anfrage bei Apple ...)

ABER .. wenn Du eben kein "Schema-F" System hast, wird der "Böse" es sich mehr als ein mal überlegen.

Denke mal andersherum:
Du willst jetzt in ein Haus einbrechen zum Ausrauben. Wo gehst Du rein? Wo ein bekanntes System mit bekannten Problemen ist? Oder alles Unbekannt??
Und glaube mir, diese Leute kennen die Systeme ....

Prinzipiell schließe ich mich meinen Vorredner an: NIEMALS ungeschützt im Netz!! Am besten überhaupt nicht, aber manchmal eben nötig. Allerdings ... könnte es auch gehackt werden von Ihnen (Deshalb wiederspreche ich der Aussage "Nicht im Netz = Nicht Hackbar). Außerdem liebe ich den Scharm des Schlüssels ... der funktioniert auch, wenn der Strom weg ist (Auf der Straße schlafen ist doof)

Noch als Ergänzung:
In der Sicherheitsbrange wird von 4 Fällen geredet:
1) User darf und kommt rein (O.K.)
2) User darf nicht und kommt nicht rein (O.K.)
3) User darf nicht und kommt rein (Darauf Gucken die Kunden beim kauf)
4) User darf und kommt nicht rein (Darauf Guckt der Hersteller, da nach dem Kauf der Kunde darauf Wert legt)
Wie Du merkst, sind die meistens Systeme so optimiert, das 4. fast nicht Auftritt (1-2 kein Problem). Damit riskiert man immer 3. ....
(Ist übrigens bei allen Konsumer-Sicherheitssystemen so, also z.B. auch bei Apple mit Foto/Fingerabdruck etc.)
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Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

Prof. Dr. Peter Henning

#7
Erst einmal sind die Bedenken nicht so einfach wegzuwischen, wie mancher behauptet. Es geht nämlich weniger um böse Menschen, die auf der Straße herumlaufen und sich in private WLAN-Netze zu hacken (was übrigens relativ einfach ist). Die Haupt-Sicherheitslücke im SmartHome sind tatsächlich Cloud-Dienste, die mit billig eingekauften chinesischen Geräten und schlampig programmierten Apps einhergehen. Wer beispielsweise denkt, dass ein netzbasierter Dienst wie IFTTT sicher sei, sollte dringend den Arzt aufsuchen...

Zweitens kann natürlich FHEM helfen, das Haus auch gegen klassische Einbrecher abzusichern. Das war für mich einer der Gründe, das Modul 95_Alarm.pm zu schaffen.

LG

pah

Wernieman

Stimme Dir voll zu, mit der Ergänzung, das Teure Europäische/Amerikanische Geräte/Dienste nicht unbedingt besser sind .... (Und meistens auch aus den gleichen  Fabriken wie der "Schund" kommen)
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xenos1984

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 22 Januar 2021, 20:21:15
Es geht nämlich weniger um böse Menschen, die auf der Straße herumlaufen und sich in private WLAN-Netze zu hacken (was übrigens relativ einfach ist). Die Haupt-Sicherheitslücke im SmartHome sind tatsächlich Cloud-Dienste, die mit billig eingekauften chinesischen Geräten und schlampig programmierten Apps einhergehen.
Da du es gerade ansprichst - durch den Thread zum Luftbefeuchter war ich ja auf diesen aufschlussreichen Vortrag aufmerksam geworden:

http://media.ccc.de/v/35c3-9723-smart_home_-_smart_hack

Das ist in der Tat ein Sicherheitsrisiko, wenn man sich Geräte ins Haus holt, die ungefragt "nach Hause telefonieren" oder anderweitig Daten freigeben, ohne dass der Anwender dem zugestimmt hat. Soll heißen, das von mir beschriebene Szenario, dass jemand die Zugangsdaten zu seinem Haus (oder W-LAN) gleich mit Adresse öffentlich zugänglich macht, ist gar nicht so abwegig, und das ohne etwas davon zu merken oder es zu beabsichtigen. Der "schlaue Einbrecher" steht also nicht vor der Wohnung und fragt sich: "Wie knacke ich jetzt dieses Haus?", sondern er scannt im Internet nach solchen Clouds und fragt sich: "Wer hat denn alles seine Tür offen stehen?"

Zrrronggg!

Ich mache mit SmartHome alles, ausser Türen schliessen. Ein Angreifer könnte also Kontrolle über mein Licht oder meine Heizung bekommen, oder das Einfahrtstor aufmachen, das mit 80 Zentimeter Zaunhöhe aber eh keine Hindernis darstellt. So richtig riskant ist das eigentlich nicht.
Ausserdem ist der technikfähige Einbrecher etc. eher die Ausnahme. Der normale Einbruch findet mit Hebelwerkzeugen und geworfenen Steinen statt, bestenfalls mit Schlossbesteck.
FHEM auf Linkstation Mini, CUL 868 SlowRF, 2xCUL 868 RFR, CUL 433 für IT, 2xHMLAN-Configurator mit VCCU, ITV-100 Repeater, Sender und Aktoren von FHT, FS20, S300, HM, IT, RSL

Prof. Dr. Peter Henning

Hmm. "Türen schließen" ist ja nun keine Sicherheitslücke, nur das Öffnen von Türen. Deshalb kann ich über mein Telegram-Keyboard den Sicherheitslevel meines Hauses sehr wohl erhöhen.

Das mache ich übrigens mit dem Modul YAAHM, das vier verschiedene beliebig konfigurierbare Level kennt. Bei mir sind die dann so konfiguriert:

Ungesichert (Haustür ist nur zu, aber nicht verschlossen; alles andere egal)
Gesichert (Alle Perimeter-Türen verschlossen, Fenster regensicher)
Geschützt (Alle Perimeter-Türen verschlossen, Fenster einbruchsicher, Alarmanlage läuft)
Überwacht (Alle Perimeter-Türen verschlossen, Fenster einbruchsicher, Alarmanlage läuft, Anwesenheitssimulation läuft, alle 5 Minuten werden bestimmte Tests ausgeführt)

Ich habe bezüglich meiner Netze auch keine Angst vor dem normal-dummen Verbrecher - darum lache ich mir immer einen Ast, wenn ein HomeMatic-Anwender seine Flurleuchte mit AES-signiertem Protokoll betreibt. Oder den Shelly für die Kaffeemaschine mit Passwort sichert. Allerdings lassen sich durch korrupte Cloud-Dienste Daten abschnappen (und eventuell gewinnbringend verkaufen), die ich eben nicht gerne in fremden Händen sehe.

Für die Absicherung eines Hauses gegen normal-dumme Verbrecher braucht es ein paar  mechanische Maßnahmen, die man allerdings durch FHEM unterstützen kann. Das ist zum Einen Abschreckung, weil Einbruchsversuche durchaus hohen Schaden anrichten können. So etwa kann man bei gesichertem Haus nach detektierten Bewegungen z.B. die Rollläden kurz "wackeln", oder mit Lichteffekten arbeiten. Zum anderen dann eine wirkungsvolle Alarmanlage.

LG

pah

KölnSolar

ZitatIch habe bezüglich meiner Netze auch keine Angst vor dem normal-dummen Verbrecher - darum lache ich mir immer einen Ast, wenn ein HomeMatic-Anwender seine Flurleuchte mit AES-signiertem Protokoll betreibt. Oder den Shelly für die Kaffeemaschine mit Passwort sichert. Allerdings lassen sich durch korrupte Cloud-Dienste Daten abschnappen (und eventuell gewinnbringend verkaufen), die ich eben nicht gerne in fremden Händen sehe.
;D ;D ;D Genau. Treffend und unterhaltsam.
Leider komm ich mir immer wie Don Quijote vor, wenn ich auf die Gefahren der so gerne genutzten devices mit WLAN-Anbindung hinweise. Leider ignorieren auch viele unserer Entwickler die Gefahr und die Anwender folgen mangels besseren Wissens wie die Lemminge. Ist ja zu schön, wenn der Saugi einen Plan der Wohnung erstellt. Und stolz montags den Kollegen präsentieren. Blöd, dass der Chinamann auch den Plan hat. Plus WLAN-Zugangsdaten.
Ich wünsche mir entsprechende Risikohinweise im Wiki und commandref. Bleibt aber sicherlich ein Traum.  :'(
Schönen Sonntag
Markus
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Gisbert

Hallo pah,
ZitatOder den Shelly für die Kaffeemaschine mit Passwort sichert. Allerdings lassen sich durch korrupte Cloud-Dienste Daten abschnappen (und eventuell gewinnbringend verkaufen), die ich eben nicht gerne in fremden Händen sehe.

Ich betreibe alle ESPs mit Tasmota, ESPEasy oder eigenen Sketchen ohne irgendeine Cloud. Zudem sind die ESPs in einem separaten Subnetz, dem ich den Zugang zum Internet gekappt habe. Den Zugang von außen auf Fhem und die obigen ESPs mache ich per VPN. Siehst du unter diesen Voraussetzungen ein Sicherheitsrisiko beim "normal-dummen" Hacker? Gegen staatliche Spionage sind ja selbst Profis anscheinend nicht sicher.

Viele​ Grüße​ Gisbert​
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Prof. Dr. Peter Henning

ZitatSiehst du unter diesen Voraussetzungen ein Sicherheitsrisiko beim "normal-dummen" Hacker?
Nö. Sieht gut aus.

LG

pah

Wernieman

Wie schon mal gesagt, Speziallösungen sind in Normalen Umfeld "ausreichend". Kein Spezialist wird sich "Dein" Haus aussuchen. Aber in der Cloud nach "schwachen Häusern" suchen und die Adressen verkaufen .... ist ein nettes Zubrot ...

Wie mir mal ein Spezialist der KriPo sagte: Auch Einbrecher arbeiten heute Kapitalistisch per Arbeitsteilung:
Noch vor wenigen Jahren z.B.:
- Am Flughafen die Koffer der Wegfliegenden nach Adressaufklebern suchen und aufschreiben -> verkaufen
- Obige Adressen einkaufen, sammeln, auswerten und weiterverkaufen
- Einbrechen
- Diebesgut sammeln, auswerten und verkaufen
- ......

Daneben gibt es natürlich auch den "Dummen Junkie", der nur Geld/Beute für den nächsten "Schuss" sucht. (Man beachte bitte die mit Absicht gesetzten "", bitte beliebig gegen andere Zenarien austauschen). Aber dagegen helfen meistens die Passende passive Sicherung ....

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VerenaSt

Zitat von: Gisbert am 22 Januar 2021, 14:03:07


Ansonsten kann man ja erst die unbedenklicheren Sachen in Angriff nehmen, bevor man die Steuerung der Haustür ins Netz stellt.


Danke Gisbert :) War nur ein (zugegeben übertriebenes) Beispiel :D
Die Techniker haben die Welt nur verändert,
es kommt darauf an, sie zu verstehen. - Jacques Wirion

VerenaSt

Zitat von: frank am 22 Januar 2021, 14:22:47
ohne internetanbindung bleiben die hacker draussen.
beim einbruch liegt das klassische brecheisen trotz smarter haustüren sicherlich weiterhin weit vorne.

Stimmt auch wieder... . So lange man keine Anleitung fürs knacken der Haustüre ins Internet stellt :P Was ich logischerweise nicht vor habe
Die Techniker haben die Welt nur verändert,
es kommt darauf an, sie zu verstehen. - Jacques Wirion

VerenaSt

#18
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Die Techniker haben die Welt nur verändert,
es kommt darauf an, sie zu verstehen. - Jacques Wirion

Wernieman

Herstellergeräte haben immer den Nachtteil, das Du an die Software des Herstellers gebunden bist. Nur wenn Du das Gerät auch mit Unabhängiger Software ansteuern kannst, kannst Du auf eine Plattform setzen.

Und ja, warum soll ein "SmartHome" nur auf ein Haus beschränkt ein?

ABER .. ich würde an Deiner Stelle klein Anfangen und nicht gleich Groß denken! Denn der Anfang ist schwer und wenn Du gleich Großes Anfängst ist der Anfang auch Groß und je Größer desto schwerer .....
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Prof. Dr. Peter Henning

Es gibt weder "den Rasenroboter", noch "den Staubsaugerroboter".

LG

pah

xenos1984

Zitat von: frank am 22 Januar 2021, 14:22:47
ohne internetanbindung bleiben die hacker draussen.

Das würde ich nicht generell sagen. Bei Autoschlüsseln mit Funk / Keyless To Go Funktion gibt es ja bereits den Fall, dass sich das Auto auch öffnen und starten lässt, wenn man die Reichweite des Funksignals mit einem Verstärker erhöht. Für Fahrzeuge der Oberklasse lohnt sich scheinbar der technische Aufwand. Dieses Szenario kann man natürlich auch auf per Funk öffnende Garagentore anwenden. Und wenn man auf die Idee kommt, die Haustür mit einem Funk-Schaltaktor zu öffnen...

Auch hier kommt es natürlich auf das genaue System an, wie viel Aufwand man als potentieller Einbrecher investieren müsste, um 1. herauszufinden, dass / wo ein solches System im Einsatz ist, 2. es zu öffnen. Ob sich dieser Aufwand für einen Einbruch lohnt, hängt dann wiederum davon ab, welche anderen Möglichkeiten zum Eindringen es gibt und wie hoch die erwartete Beute wäre. Die Villa eines Gemäldesammlers ist sicher verlockender als eine 1-Zimmer-Mietswohnung.

tomster

#22
Was man unter einem "Smart Home" versteht, ist wohl absolut individuelle Definitionssache. Hier sind nämlich die Grenzen schwimmend...

Der Eine will alles Mögliche (von vielleicht überall) aus steuern und kontrollieren können und meint das ist smart, der Andere (ich) versteht darunter, dass man bestimmte Dinge gar nicht mehr selbst steuern muss, weil es das "Smart Home" von alleine macht.
Das fängt auch schon bei z.B. so einfachen Dingen an, wie einem Bewegungs- (oder Präsenz-) Melder, der das Licht im WC beim Eintreten anschaltet und beim Verlassen wieder ausschaltet. Sowas ist für mich "smart". 15 verschiedene Lichtszenen im WC, je nach Stimmungslage und von mir aus auch per Sprachbefehl wählbar, wäre für mich nicht smart sondern überflüssig. Aber das ist eben mein, respektive Jedermanns, eigenes Empfinden.

Im Umkehrschluss gibt es aber auch viele Dinge, bei denen ich durch eine Integration in eine Haussteuerung, die Koppelung an die Siris und Echos dieser Welt (oder auch nur die Benutzung einer App) keinen "smarten" Vorteil erkennen kann. Mir persönlich wäre die Steuerungsmöglichkeit eines Rasen- oder Staubsaugerroboters (sorry, pah) ziemlich egal. Der sollte einfach seine Arbeit verrichtet haben, wenn ich nach Hause komme, und gut is. Und alsbald diese "Roboter" dies auch wirklich können, werde ich mir über eine Anschaffung Gedanken machen ;-)

Um aber auf deine Eingangsfrage "Smart Home ja/nein" zurückzukommen:

Unbedingt: ja!

Wieviel "smart" Dein Home aber werden soll/muss/darf liegt ganz allein an Deinen Wünschen und Anforderungen.

Dennoch, und das kann wohl retrospektiv betrachtet jeder hier im Forum bestätigen, macht es durchaus Sinn sich ganz am Anfang viele Gedanken zu machen, um bei einem Umbau schon Mal alle möglichen Leitungen und Eventualitäten vorzusehen und zu berücksichtigen. Prophylaktisch Netzwerk- und Busleitungen in die Wände zu klatschen ist sicher nie falsch. Es gibt aber nicht den 1 richtigen Weg...

Sicherheitsbedenken sind zudem immer angebracht. Aber auch hier ist das eine Abwägung von Pros & Contras. Ein Codeschloss mit Türöffner muss per se noch kein drastisch erhöhtes Sicherheitsrisiko sein. Je mehr Schnittstellen (Hausautomatisierung, Siri, Handy-App, etc.) aber darauf zugreifen können, umso mehr Möglichkeiten gibt es natürlich auch um eine Manipulation durchzuführen. Auch wenn der gute alte Einbruch mit Brecheisen oder Scheibe einwerfen wohl auch noch auf Jahre hinaus die bevorzugte Methode sein wird ;-)

Zrrronggg!

Zitat von: VerenaSt am 26 Januar 2021, 12:52:54
Hallo (nochmal) liebe Community,

durch die Diskussion mit euch über das Smarthome habe ich meine Gedanken noch weiter gesponnen und die Idee ausgeweitet. Wisst ihr zufällig, ob man den Garten mit den gängigen Geräten im Smarthome irgendwie "dazuhängen" kann? Sprich, wenn ich mich für ein Smarthome entscheide, kann ich dann einen gängigen Rasenroboter auch mit derselben App, wie das Haus steuern? Oder bin ich da doch sehr an den Hersteller und dessen System gebunden?

Das hängt sicher vom jeweiligen Roboter ab und lässt sich generell kaum beantworten. Beispiel Husqvarna Automower: Husqvarnas eigene Lösung ist eher nicht so gut in FHEM einbindbar, die von Drittentwicklern angebotene Lösung "Robonect" (ein Board das man in den Automower einbaut und das dann umfangreiche Steuerung erlaubt) hat hingegen eine FHEM Modul und lässt sich daher gut integrieren.
Ferner muss man sich überlegen, was man überhaupt will, Ich habe z.b. eine Automower und keine Fehrnsteuerlösung irgendeiner Art eingebaut. Für mich besteht der Sinn eines Rasemäherroboters da drin, dass er - ohne das ich mich drum kümmern muss - den Rasen mäht. Ich will eben genau nix steuern, ausser bestimmen wann er rausfährt. Das kann das Teil aber auch ohne SmartHome. Ich habe aber mittels eines HM Fenstersensors was gebastelt, sodass ich sehe, wann der Roboter unterwegs ist und wann in der Ladestation. Ausserdem kann ich die Ladestation über Funksteckdose abschalten, und damit den Roboter stoppen, sollte es mal echt stark regnen. Mehr will ich nicht, den Rest soll bitte der Roboter allein erledigen.

Gartenbewässerung lässt sich vielfältig einbinden, Bewässerung über geeignete Magentventile oder - gabs auch mal eine Bastelprojekt hier im Forum - recht einfach durch den Einsatz von Heizventilen in der Wasserleitung die man durch HM oder Max Ventilstellern bedient. Muss man also mitunter ein wenig basteln, aber richtig finster ist das nicht.
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Prof. Dr. Peter Henning

ZitatRasen- oder Staubsaugerroboters (sorry, pah)
Wieso sorry? Das könnte man sagen, wenn ich irgendwelche Profite mit der von mir zur Verfügung gestellten Software machen würde.

@VerenaSt: Das Problem ist, dass man sich mit zu ambitionierten Projekten schnell den Spaß verderben kann. Die werden dann nicht fertig, und bleiben jahrelang liegen. Wichtigster Tipp also: Erst einmal mit einem einfachen Use Case anfangen, die neuen Ideen kommen dann schon.

LG

pah


fiedel

... nur in der Bauphase sollte man sich trotz Zeitdruck- und Mangel zwingen "groß zu denken" und möglichst viele Leerrohre (auch in Garage und Garten) und LAN- Verlegekabel einzubauen.
Dazu noch ein möglichst großer Elektro- und Etagenverteiler mit viel Reservefreiraum. Also quasi so als würde man das "Haus der Zukunft" planen. Über vieles davon freut man sich erst später... 
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

Wernieman

Und egal wie groß Du planst, irgendwo hast Du dann trotzdem zuwenig ...
- Bitte um Input für Output
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tomster

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 26 Januar 2021, 20:26:26
Wieso sorry? Das könnte man sagen, wenn ich irgendwelche Profite mit der von mir zur Verfügung gestellten Software machen würde.

Ok, zur Klarstellung; wenn auch bissi OT:
Das "sorry" hatte sich auf Dein obiges
ZitatEs gibt weder "den Rasenroboter", noch "den Staubsaugerroboter"
bezogen.
Ich hatte das gestern dahingehend verstanden, als dass es allgemein keine Rasenmäh-/Staubsauger-"Roboter" gäbe, weil in diesem Zusammenhang die Begrifflichkeit Roboter falsch gewählt wäre.
Aus heutiger Sicht glaube ich jedoch vielmehr, dass in dem Satz Deine Betonung eher auf "den" (also als Alleinstellungsmerkmal z.B. eines Herstellers) lag, als an einer begrifflichen Qualifikation dieser Mäh- und Haushaltshilfen als "Roboter".

Prof. Dr. Peter Henning

ZitatDeine Betonung eher auf "den"
So isses.

Ich werde es beim nächsten Mal fett markieren.


LG

pah