Hallo Leute,
jüngst gemachte eigene Erfahrung lassen mich über das Thema "Notfallszenario" nachdenken.
Ein Schalter, eine Steckdose, ein Kabel, eine Glühlampe ... schlimmstenfalls geht die Glühlampe kaputt.
Ich selbst bin Fan von HomeAutomatik ... aber was ist wenn etwas ausfällt?
Wie geht Ihr damit um, was habt Ihr Euch ausgedacht?
Meine Frau nörgelt bereits wenn irgendetwas nicht wie gewünscht/versprochen funktioniert.
Nun steht es an, ein neues noch zu bauendes, Vereinsheim mit HomeAutomatik auszustatten.
Was aber wenn der Server, was ja vorkommen soll ;), ausfällt?
Ich habe noch keine Idee dazu und bin auf Eure Antworten gespannt.
Vielleicht ist es einfacher als gedacht
Römi
Naja, sorg einfach dafür, dass die Zentrale nur Luxus macht und keine Grundfunktionen. Ich benutze hauptsächlich Homematic (oder HomematicIP) und da sind Geräte direkt miteinander verknüpfbar, d.h. z.B. auch wenn die Zentrale aus ist, funktioniert die Fußbodenheizung, denn Thermostate und Schaltaktoren sind direkt verbunden. Dafür gibt es dann halt keine Heizungsprognose und man muss ggf. selbst eine passende Temperatur einstellen und den Besuch der verfrorenen Schwiegermutter selbst berücksichtigen. Oder statt mehrkreisiger automatisierter Wasserspargartenbewässerung muss ich halt selbst fünf mal den Rasensprenger umstellen bzw. umverschlauchen.
Ich stelle übrigens gelegentlich absichtlich mal alle Automatisierungen aus und gucke dann, was wirklich fehlt. Den Rest refaktoriere ich weg.
Bei mir steuere ich ausschließlich Licht ... das lässt sich, da noch alle Schalter vorhanden sind, durch Tausch der Glühlampen überbrücken.
Wenn ich aber einen Neubau planen und die Vorteile einer Homematic voll nutzen will, dann muss ich anders denken.
Sonst ist das doch alles nur Spielerei.
Römi
Ich mache es genau wie Christoph.
Wenn Neubau: warum dann Homematic? Warum Funk (oder Homematic Wired?)?
Nimm doch ein Bussystem...
Aber wenn du halt automatisierst/automatisieren willst, dann ist es halt vorbei mit: ich schalte den Schalter und DIREKT, weil NUR DANN (aber auch genau dann) Strom fließt geht das Licht an...
Und zwar egal was für ein System du nimmst hast...
Gruß, Joachim
Meine Server in Büro und Heim pingen sich wechselseitig an.
Ist ein Ping überfällig, erhalte ich eine Push-Nachricht auf's Handy.
Dann ist Handarbeit angesagt.
Allerdings hatte ich auch schon "Fehlalarme" durch Ausfall der Vermittlungsstelle, Stromausfälle hatte ich dank USV und Notstrom noch nicht, aber ob dieser Aufwand für ein Vereinsheim gerechtfertigt ist, mag der dortige Vorstand entscheiden.
Das müsste sich auch mit fhem realisieren lassen.
LG
Moin,
man muss sich klar eine Architektur überlegen und wissen, was man eigentlich will. Ich halte es für unerträglich - und für einen technischen Rückschritt - wenn ich bloß wegen eines Serverausfalls, eines Softwareproblems. eines Defekts im Netzwerk oder, oder... zum Beispiel mit der Taschenlampe durchs Haus laufe und keine Lampe mehr ankriege. Mal plakativ geschrieben.
Also, ich setze
1. auf Homematic (Classic) aus historischen Gründen (die habe ich schon viele Jahre im Betrieb), weil diese Geräte eine bidirektionale Kommunikation haben und Sensoren und Aktoren direkt gepeert werden können.
2. Alle wichtigen Funktionen (ich nenne sie mal Primärfunktionen) laufen über die direkt anschließbaren Taster (self01, self02) oder über gepeerte Sensoren. Die Zentrale brauche ich dafür nur für das Customizing oder den Support.
Man muss sich allerdings mit der internen Programmierung der Devices - der Statemachine - beschäftigen und das auch beherrschen. Damit geht mehr, als man zunächst denkt.
- Beispiel Lampen und Jalousien: die werden bei mir über die direkt anschließbaren HW-Taster angetriggert oder über direktes Peering. (z.B. vom HM-PB-2-WM55)
- Beispiel Feueralarm: Die Rauchmelder kommunizieren untereinander (und machen Lärm) und außerdem werden die Jalousien bei Alarm durch direkte Trigger hochgefahren (Fluchtwege) und die Lampen auf den Fluchtwegen gehen an. Ohne Zentrale, ohne notify oder DOIF und alles sofort und schnell nach Alarmerkennung. In der Hoffnung, dass die Sicherungen noch nicht rausgeknallt sind.
3. Alle "Komfortfunktionen", die ich nicht über Peering lösen kann, erledigt die Zentrale in einer möglichst einfachen Art und Weise. Wenn die Jalousien bei Dämmerung wegen eines Ausfalls der Zentrale nicht runterfahren, kann ich damit leben und die Teile manuell schalten. Aktuell habe ich eine Helligkeitsbake über ASKSIN in Arbeit, die Helligkeit als Broadcast meldet und die ich mit den Jalousien peeren kann (siehe 2.)
4. Und dann gibt es noch die "Fun-Funktionen", Wetterauswertungen, Spritpreise, Apothekennotdienst, and so on. Kann ausfallen....
5. Das Leben und damit die täglichen Abläufe sind kompliziert und vielfältig. Meines Erachtens sollte man nicht versuchen, diese Dinge vollständig in allen Details zu automatisieren, sondern bei einem überschaubaren Level aufhören. Das spart Fehler und Frust und man kann seine Individualität ausleben :)
Ein Problem ist (und bleibt wohl auch) ein Netzwischer oder ein Stromausfall. Es ist schwierig, alles Devices wieder im gewünschten Sollzustand wie vor dem Ausfall hochzufahren.
Moin
Bernd
Hallo und Danke.
Das gibt mir zu denken und meine Euphorie ist "etwas" gemindert.
Also immer mit Plan B oder einem alternativen Weg planen.
Thx
Römi
Ich vergleiche es gerne mit einer "gut Automatisierten Maschine" namens Mensch.
Wenn Du auf eine heiße Herdplatte fasst, zuckt dein Arm zurück, ohne erst Dein Großhirn (FHEM) zu fragen. Also Direkter Anschluß, trotzdem wird das Großhirn Informiert. Das Funktioniert auch, wenn das Großhirn schläft ....
Das Großhirn kann aber auch alles übersteuern
Dazwischen gibt es natürlich auch Level, das Großhirn sagt: Greif Glas, daber die Steuerung übernehmen "niedere Funktionen"
Wenn schon die Biologie so gut funktioniert, braucht man so etwas nur zu adaptieren:
Basic müssen IMMER Funktionieren (z.B. durch direktes Pairen)
Schalte an -> Licht an
Heizung 20C -> Heitzkörper heizt
Höheres kann man durch höhere Instanzen erledigen lassen
Fernseher an -> Licht Dimmen, Jalousien steuern, Radio aus .... (Nicht umgesetzt, nur mal als Beispiel)
Keiner im Bad + zu feucht (+ Warm genug) -> Trockner an
Fürs erste: Es MUß funktionieren, wie auch immer (wobei gewisse Voraussetzungen, wie z.B. Strom, trotzdem gegeben sind)
Fürs letzte: wenn es nicht funktioniert blöde, aber "daran stirbt man nicht".
Zitat von: roemi am 28 Juni 2021, 13:36:36
Das gibt mir zu denken und meine Euphorie ist "etwas" gemindert.
Das sollte deine Euphorie nicht mindern. Die Luxusfunktionen sind ja trotzdem die meiste Zeit verfügbar und da liefern sie auch den ihnen zugedachten Mehrwert.
Hi,
bei mir ist FHEM auch nur für den Luxus zuständig.
Fällt das Smart Home mal aus, läuft alles mir optimierten Grundeinstellungen weiter.
Als gelernter Elektriker habe ich alles noch mit normalen Schaltungen versehen und auch die Rollos haben einen lokalen oder auch zusätzlichen Taster. Der Rollo Aktor kann dabei zusätzlich natürlich ins Smart Home.
Auch der Wechselrichter mit Speicher und die Wärmepumpe arbeitet wie gewohnt, nur fehlt halt die Speicher Optimierung anhand der Wetterlage, aber die Wärmepumpe läuft trotzdem im Winter mit einer Tagesanhebung innerhalb der PV Zeit. Auch die wichtigsten Shellys haben einen lokalen Taster zur Aktivierung, ganz ohne Funk.
Lange Rede kurzer Sinn, ein Plan B kann nicht schaden und Smart Home erleichtert das Leben :-)
Durch das Grafana Dashboard mit Flowchart habe ich darüber hinaus noch viel über mein Haus gelernt und daraufhin eingespart.
VG
Christian
Hallo,
ich bestelle mir zum testen diesen hier https://www.amazon.de/gp/product/B0953NL7T9/ref=ewc_pr_img_1?smid=A23KJD8Q414TP9&psc=1 (https://www.amazon.de/gp/product/B0953NL7T9/ref=ewc_pr_img_1?smid=A23KJD8Q414TP9&psc=1).
Der erlaubt weiterhin das schalten der Lampen per Schalter wenn das Gateway mal streikt und damit kann da auch meine bessere Hälfte leben.
Römi
Ist irgendwie auch immer die Frage der Wahrscheinlichkeit.
Ich habe bei unserem Neubau 2016 alles auf FHEM gelegt. fällt FHEM aus fährt kein Rollo mehr und es geht kein Licht. Ist aber bisher nicht passiert.
Habe nur einmal unbedacht von Remote ein PI Update gemacht, das hat die GPIO geschossen und alles spielte Wilde Maus.
lies sich dann aber durch nen Kernel-downgrade restoren und es liegt zwei OS Versionen zurück.
Was hab ich gemacht:
- an einem zentralen Punkt je Etage sitzt ein PI mit GPIO Erweiterung.
- Zu jedem Taster geht ein 4x2x0,8
- Zu jedem Aktor (Licht/Rollo) geht ein 5x1,5
- mit den Tastern gebe ich 0V auf einen GPIO,
- An der GPIO-Erweiterung hängen Relais welche 230V schalten.
- FHEM toggelt dann auf Tastendruck das Licht. (oder fährt den Rollo, ...)
- Als FallBack hab ich seit damals vor an dieser zentralen Stelle Schalter zu platzieren welche die Relais überbrücken können für Licht.
Hab ich aber noch nicht realisiert bis jetzt und es war auch noch nie notwendig.
Ausfallsicherheit ist sicherlich wichtig, aber wie weit man es treibt muss man selbst entscheiden.
Wenn Stromausfall ist geht auch nix mehr.
Geht ein Aktor kaputt geht auch nix mehr. Bei HM kann bekanntlich eine leergezogene Batterie für ein Funk-Dauerfeuer sorgen und HM steht...
Für uns funktioniert das "FHEM only" ganz gut. Und wenn es FHEM irgendwann mal nicht mehr gibt, eine IO-basierte zentrale Lösung findet man immer wieder.
just my 3 cent...
Zitat von: Frank_Huber am 01 Juli 2021, 15:08:58
Und wenn es FHEM irgendwann mal nicht mehr gibt, eine IO-basierte zentrale Lösung findet man immer wieder.
Das gibt es solange, wie Du es benutzt :-)
Zitat von: ch.eick am 01 Juli 2021, 19:26:51
Das gibt es solange, wie Du es benutzt :-)
Davon gehe ich auch aus. 😁😁😁
Ich meinte damit eher dass Protokolle sich immer wieder ändern. (homematic zu hm IP z.B.) direkt IO wird es immer in irgend einer Form geben. Das ist unabhängig von rs485, tcp-IP und allem anderen.
Zitat von: ch.eick am 01 Juli 2021, 19:26:51
Das gibt es solange, wie Du es benutzt :-)
Was übrigens mal wirklich hervorgehoben werden sollte, also Stichwort lokale Installation ohne Cloud.
Wieviele Gadgets und Tools nutzen wir in unserem Alltag heute, bei denen wir vollkommen auf aktive Cloudserver der jew. anbieter angewiesen sind.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang immer wieder gern an die Google-Server Crashs in 2020, bei denen auch kurze Zeit diverse smarte Türschließsysteme faktisch offline waren usw.
1.Essenzielle Systeme wie die Heizung müssen autonom funktionieren.
2.Jedes wichtige System hat eine manuelle Überbrückung. Beispiel: Jeder Rollladen hat einen Taster.
3.Im Zweifelsfall ist FHEM überflüssig. Beispiel: Lichttaster HomeMatic sind direkt mit Leuchten gepeert.
ZitatMeine Frau nörgelt bereits wenn irgendetwas nicht wie gewünscht/versprochen funktioniert.
Ich hätte da einen Vorschlag, was an Stelle der Schalter und Leuchten auszutauschen wäre... 8) Kommt langfristig billiger.
LG
pah
Zitat von: tryit am 27 Juni 2021, 23:07:43
Meine Server in Büro und Heim pingen sich wechselseitig an.
Ist ein Ping überfällig, erhalte ich eine Push-Nachricht auf's Handy.
Dann ist Handarbeit angesagt.
Allerdings hatte ich auch schon "Fehlalarme" durch Ausfall der Vermittlungsstelle, Stromausfälle hatte ich dank USV und Notstrom noch nicht, aber ob dieser Aufwand für ein Vereinsheim gerechtfertigt ist, mag der dortige Vorstand entscheiden.
Das müsste sich auch mit fhem realisieren lassen.
LG
Hello
Darf man fragen wie du das genau umgesetzt hast? Überwachst du den FHEM Server?
Grüsse
Hallo,
hier die neusten und abschließende Infos zum Thema (zumindest von meiner Seite).
Ich habe mir ein Schaltaktor von LED Trading besorgt und eine kleine Versuchsumgebung gebastelt, das Teil eingebunden und verstehe nun wie es funktioniert.
Ich brauche so was "umständliches".
Und, es klappt gut!! Schalter und Steuerung ergänzen sich prima und ich habe künftig einen Plan B wenn etwas mit fhem nicht stimmt.
Damit ist dieses Thema für mich erledigt, ich setzte den Status entsprechend.
Römi