In Anlehnung an den Tibber & Tibber Pulse (https://forum.fhem.de/index.php?topic=130407.120) Thread starte ich eine neue Diskussion:
Ist es möglich, PV-Wechselrichter über FHEM auszuschalten oder deren Leistung zu drosseln?
Falls ja, existiert eine Lösung, die eventuell für mehrere Hersteller gültig ist?
Meine Überlegung hinter dieser Frage ist, dass auch 'größere' private Dachanlagen durch den Netzbetreiber gesteuert werden können müssen. (die 30kwp Grenze)
Ich selbst besitze einen E3DC S10E im Keller, und in älteren Promo-Videos von Holger Laudeley wurden Projekte vorgestellt, bei denen dies berücksichtigt werden musste. (Über Modbus?)
Unabhängig von E3DC, wie wird das bei anderen Herstellern gehandhabt?
Gibt es standardisierte Lösungen oder entwickelt jeder Hersteller seine eigene Methode? weil die Infos kommen da über das Smartmeter-Gateway rein was da immer vorhanden sein muss.
Hintergrund meiner Überlegung:
Als Kunde eines Stromanbieters mit dynamischen Strompreisen kann man von negativen Strompreisen profitieren. An einigen Tagen/Stunden erhält man tatsächlich Geld für den verbrauchten Strom anstatt zu zahlen.
Das ist besonders interessant, wenn man nur 8 Cent pro kWh bekommt. In dieser Situation wäre es aus zwei Gründen vorteilhaft, die Stromproduktion einzustellen.
Erstens ist ein negativer Strompreis ein Indikator dafür, dass zu viel Strom im Netz vorhanden ist, und man selbst trägt dazu bei. Diese Situation wird nicht besser, wenn immer mehr PV-Anlagen hinzugefügt werden. Ich gehe davon aus, dass solche Ereignisse in den kommenden Jahren zunehmen werden.
Zweitens geht es um Gewinnmaximierung. Sobald der Strompreis niedriger als -9 Cent ist, rechnet es sich, die Produktion einzustellen und alle Verbraucher anzuschließen oder Nachbarn zum kostenlosen Laden einzuladen.
Dies alles unter der Voraussetzung, dass sich diese Maßnahmen mit minimalem Aufwand umsetzen lassen.
Zitat von: Basti-K am 23 August 2023, 08:45:40Ist es möglich, PV-Wechselrichter über FHEM auszuschalten oder deren Leistung zu drosseln?
Ja, z.B. Hoymiles per OpenDTU/AhoyDTU und dann MQTT (oder HTTPMOD oder JSONMOD).
Welche Größe von Wechselrichter da geht und ob die für Großanlagen überhaupt was haben weiß ich (grad) nicht.
Ich habe ja "nur" ein Balkonkraftwerk... 8)
Andere, die direkt ins WLAN integriert werden gehen wohl auch.
Und einige haben ihre Wdchselrichter per ModBus(-TCP) eingebunden (bekommen)...
Zitat von: Basti-K am 23 August 2023, 08:45:40Falls ja, existiert eine Lösung, die eventuell für mehrere Hersteller gültig ist?
...
Gibt es standardisierte Lösungen oder entwickelt jeder Hersteller seine eigene Methode? weil die Infos kommen da über das Smartmeter-Gateway rein was da immer vorhanden sein muss.
Wohl (noch) nicht (wirklich).
Ja, eher jeder selbst...
Das hier kennst du: https://forum.fhem.de/index.php?topic=117864.msg1122863#msg1122863
Gruß, Joachim
Ein FHEM Skript oder FHEM Energie-Management-Modul könnte Herstellerunabhängig funktionieren.
Ich habe nur ein Skript das einen Verbraucher "aufdreht".
Anpassung auf "Wirkleistungsbegrenzung setzen" ist sicher kein Problem.
SMA Wechselrichter haben Parameter "Wirkleistungsbegrenzung" - setze ich aktuell manuell. Hab da Bedenken wegen Flash Schreibzyklen und Reaktionsgeschwindigkeit.
MfG
Zitat von: M.Schulze am 23 August 2023, 11:23:29SMA Wechselrichter haben Parameter "Wirkleistungsbegrenzung" - setze ich aktuell manuell. Hab da Bedenken wegen Flash Schreibzyklen und Reaktionsgeschwindigkeit.
Bei Kostal sendet der KSEM z.B. über rs485 bzw. auch über LAN permanent eine Limitierung als Prozent Satz an alle Kostal WRs.
Ich denke das wird im RAM gehalten.
VG Christian
"Wirkleistungsbegrenzung" ist doch generell eine Sackgasse - da du so nicht erfährst wie viel Leistung wirklich aktuell erzeugt werden kann.
Zitat von: M.Schulze am 23 August 2023, 17:25:48"Wirkleistungsbegrenzung" ist doch generell eine Sackgasse - da du so nicht erfährst wie viel Leistung wirklich aktuell erzeugt werden kann.
Das wäre für die 70% Betreiber und Null Einspeiser ;-)
Für das was kommen könnte mache ich eine KI-Prognose für den stündlich Ertrag.
Zitat von: ch.eick am 23 August 2023, 18:08:28Das wäre für die 70% Betreiber und Null Einspeiser ;-)
Für das was kommen könnte mache ich eine KI-Prognose für den stündlich Ertrag.
Verstehe ich nicht ganz. Dann kann man nicht gezielt Verbraucher steuern wenn die Sonne scheint weil man den möglichen Ertrag nicht kennt.
Vielleicht ist es in Zukunft besser so ein Gerät ins Haus zu stellen, und über einen IoT Adapter mit SSR + Wellenpaketsteuerung zu betreiben:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/nachtspeicherheizungen/2526534005-87-1430
Speichert 520 Grad - das ist schon was ...
Vermutlich etwas überdimensioniert. Preis passt aber.
Funktioniert auch nur wenn der Zähler im Sekundentakt abrechnet.
Zitat von: Basti-K am 23 August 2023, 08:45:40... kann man von negativen Strompreisen profitieren. An einigen Tagen/Stunden erhält man tatsächlich Geld für den verbrauchten Strom anstatt zu zahlen.
Das ist besonders interessant, wenn man nur 8 Cent pro kWh bekommt. In dieser Situation wäre es aus zwei Gründen vorteilhaft, die Stromproduktion einzustellen.....
Hier war ja ein sehr spezieller Anwendungsfall genannt. Quasi also: soviel als möglich aus dem Netz ziehen - rein monetär gesehen.
ZitatVerstehe ich nicht ganz. Dann kann man nicht gezielt Verbraucher steuern wenn die Sonne scheint weil man den möglichen Ertrag nicht kennt.
Wenn man eine 70% Abregelung hat muss man immer versuchen einen Verbrauch mittags zu haben. Aus der KI-Prognose ermittelt ich das Mittagshoch von bis zu 4h.
Die null Einspeiser haben halt noch mehr das Problem, dass sienen Blindflug machen.
Zitat von: ch.eick am 23 August 2023, 20:50:54Wenn man eine 70% Abregelung hat muss man immer versuchen einen Verbrauch mittags zu haben. Aus der KI-Prognose ermittelt ich das Mittagshoch von bis zu 4h.
Wozu eine KI Prognose?
Man kann sich doch die Spotpreise für morgen von Tibber oder Awattar ziehen. Der Preis wäre dann doch der Trigger für Aktion.
Zitat von: Basti-K am 24 August 2023, 08:55:11Zitat von: ch.eick am 23 August 2023, 20:50:54Wenn man eine 70% Abregelung hat muss man immer versuchen einen Verbrauch mittags zu haben. Aus der KI-Prognose ermittelt ich das Mittagshoch von bis zu 4h.
Wozu eine KI Prognose?
Man kann sich doch die Spotpreise für morgen von Tibber oder Awattar ziehen. Der Preis wäre dann doch der Trigger für Aktion.
Die KI-Prognose verwendet ich um die Verbraucher für den Eigenverbrauch zu planen. Tibber ist nur ein Addon, das ich nicht habe. Dafür ist mein Verbrauch von 2600 kWh (nur Winter) zu gering.
fast jeder WR hat 3 Eingänge zzr Drosselung , steuerbar über potentialfreie kontakte. griwatt am runden Stecker, SolarEdge an grüner Leiste. ist für rundsteuerempfänger vorgesehen, die das schalten würden
Ich hänge mich mal hier dran. Interessant ist die Kombination PV-Erzeugung+Hausverbrauch+Ladezustand des Speichers+Strompreis.
Konkrete Situation: Mein E3DC kann nur 3kW laden/entladen.
Jetzt die Anwendungsfälle:
- PV-Leistung > (Hausverbrauch + 3kW) -> 3kW Batterieladung + Rest Einspeisung (daher Strompreis egal) -> soweit ok, Kosten negativ (Einspeisevergütung)
- PV-Leistung > Hausverbrauch -> etwas Batterieladung -> zusätzliche Ladung bei negativen Strompreis?
- PV-Leistung < Hausverbrauch -> Differenz aus Batterie oder Netzbezug abhängig vom Strompreis
Hab ich etwas vergessen? Lässt sich das irgendwie umsetzen?
Zitat von: pcbastler am 07 November 2023, 21:20:29Ich hänge mich mal hier dran. Interessant ist die Kombination PV-Erzeugung+Hausverbrauch+Ladezustand des Speichers+Strompreis.
Konkrete Situation: Mein E3DC kann nur 3kW laden/entladen.
< snip >
Hab ich etwas vergessen? Lässt sich das irgendwie umsetzen?
Hallo
ich möchte die Liste mal eben aufgreifen
Jetzt die Anwendungsfälle:
Zitat- PV-Leistung > (Hausverbrauch + 3kW) -> 3kW Batterieladung + Rest Einspeisung (daher Strompreis egal) -> soweit ok, Kosten negativ (Einspeisevergütung)
- PV-Leistung < Hausverbrauch -> Differenz aus Batterie oder Netzbezug abhängig vom Strompreis
Das ist die normale automatische Steuerung des WRs in Verbindung mit einem Speicher. Es wäre also nichts zu tun.
EDIT: Bei sehr niedrigem Strompreis könnte man den Speicher noch sperren und bewust das Netz nutzen.
Zitat- PV-Leistung > Hausverbrauch -> etwas Batterieladung -> zusätzliche Ladung bei negativen Strompreis?
Und hier wird es interessant. Man muss entscheiden, wann man aus dem Netz bei niedrig Preisen laden möchte.
Da kommt die Leistungsprognose ins Spiel, denn man möchte ja nicht, dass man aus dem Netz geladen hat und im Anschluss noch PV-Überschuss zum Laden da wäre.
Bei meiner Leistungsprognose habe ich für diese Entscheidungen diverse readings eingerichtet.
Die Grundannahme für diesen Zweck wäre, dass es Winter, bzw schlechtes Wetter ist.Wie erkennt man schlechtes Wetter, also die Situation, dass der Speicher im laufe des Tages nicht wieder auf 100% geladen werden kann, um durch die Nacht zu kommen? Wobei man je nach Speicher und Verrauch im Winter oft eh nicht durch die ganze Nacht kommt.
Aus meiner Leistungsprognose kommen z.B. folgende Werte für fc0, aber auch fc1:
Yield_fc0_4h 9157
Yield_fc0_morning 10532
Yield_fc0_afternoon 10791
Yield_fc0_rest 19948
Yield_fc0_day 21323
Yield_fc0_max 3556
Yield_fc0_max_time 12:00
Yield_fc0_middayhigh 0
Yield_fc0_middayhigh_start 00:00
Yield_fc0_middayhigh_stop 00:00
Schlechtes Wetter, bzw Winter definiere ich dann mit einem Schwellwert, der auf Beobachtung meiner Anlage und meinem Verbrauch aus der Verbrauchskurve festgelegt wurde. Somit wäre Yield_fc1_day < 16000 Wh der Trigger.
Dieser Wert erscheint recht hoch, wobei man natürlich den hohen Winterverbrauch bedenken muss. Das wäre bei mir eine LWP für WW und Heizung, sowie ein Wirlpool. Das BEV ist hierbei nicht berücksichtigt, da dies entweder sofort geladen werden muss, oder man auf ein Minimum an PV-Überschuss warten möchte. Beim BEV Sofortladen sperre ich meinen Speicher für's Entladen!
Für die Speichersteuerung habe ich im Winter, zur Erreichung von Vollzyklen ein smart_Laden eingeführt. Sobald es schlechtes Wetter gibt und der Speicher den MinSOC erreicht sperre ich den Speicher, bis er wieder mindestens SOC 80 % erreicht hat.
Für ein Laden aus dem Netz könnte man das nun ähnlich verwenden, da bei gesperrtem Speicher im Bedarfsfall ja eh das Netz bemüht würde.
Sobald der Speicher also im smart_laden wäre
- und Yield_fc0_rest nicht mehr viel an diesem Tag liefert könnte man den Speicher zwangsweise
aus dem Netz zu einem günstigen Preis laden.
- Dies könnte auch schon zu PV-Zeiten sein, wobei man dann noch Platz für eigenen Überschuss lassen sollte.
- In der Nacht sollte man auch noch überlegen, ob man den Speicher bis SOC 100 % lädt,
oder ob Überschuss in nächster Zeit zu erwärten wäre. Da wären dann wieder persönliche Schwellwerte zu setzen.
My5cent
Christian