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FHEM => Sonstiges => Thema gestartet von: riconr1 am 11 September 2014, 18:43:52

Titel: Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: riconr1 am 11 September 2014, 18:43:52
Hallo zusammen,

ich habe im Schlafzimmer aktuelle einen Satz Raumfeld M Lautsprecher stehen. Diese System funktioniert für meine Bedürfnisse mehr schlecht als recht. Insbesondere die automatische Steuerung ist damit meines Wissens nach z.Z. unmöglich.
Der Klang wiederum ist genial  ;)

Ich möchte gerne folgendes erreichen:

Zu bestimmten Szenen soll die Musik angehen und in einer vordefinierten Lautstärke bestimmte Titel abspielen. Dann möchte ich in einer weiteren Szene mit festlegen, dass man z.B. 20 lang die Musik weiter hört, diese aber immer leiser wird und am Ende leise abschaltet. (Zum einschlafen :) )

Dafür ist mir jetzt der Raspberry mit XBMC in den Sinn gekommen.
Sind meine Szenen mit FHEM und XBMC überhaupt zu realisieren?

Welche weiteren Komponenten könnt Ihr empfehlen? Der Klang steht im Vordergrund, daher nicht Laut aber Volumen  ;)

Verstärker mit HDMI Eingang habe ich an die Seite verschoben (Stromfresser und klotzig).

Ich denke der Weg über eine Soundkarte alla HifiBerry mit SMSL Endstufe Amplifier Verstärker SA-98E und ein paar bezahlbaren aber gut klingenden Passivlautsprechern (gerne auch wieder in weiß wie meine Raumfeld M, die passen gut zum Ambiente).

Der Knackpunkt ist das Zusammenspiel FHEM-XBMC, hier ist es für mich nicht erkennbar, ob damit der Sound auch herunter gedimmt werden kann.

Vielleicht renne ich aber auch geradewegs in die falsche Richtung, deswegen die Fragen an Euch:

Wie habt ihr das realisiert? Geht das überhaupt? Welche Komponenten habt ihr verwendet? Und ganz wichtig: wie teuer war der Spaß?

Ich bin auf eure Antworten gespannt.

LG Rico
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: igami am 11 September 2014, 19:26:12
Steht bei mir auch noch auf dem Plan, aber in weiter Zukunft. Mein Setupgedanke ist dabei ähnlich Pi mit Endstufe und Boxen. Darauf wollte ich dann aber den mpd laufen lassen, habe mich damit aber noch nicht beschäftigt, aber xbmc wäre für nur musik zu viel denke ich. Runter dimmen sollte aber gehen, einfach alle 30 Sekunden die Lautstärke um 1 % verringern oder so.
Ich lese hier aber gerne weiter mit.

Gruß
Igami
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: bugster_de am 16 September 2014, 14:30:33
Hi,

ich habe bei mir alles auf Squeezebox realisiert. Dabei handelt es sich um Multi-Room System, welches voll in FHEM eingebunden ist (entsprechendes FHEM Modul stammt von mir. siehe hier http://forum.fhem.de/index.php/topic,17667.0.html (http://forum.fhem.de/index.php/topic,17667.0.html)). All Deine Anforderungen sind damit out-of-the-box machbar (benötigen nicht mal FHEM)

Ich habe den SB-Server auf meinem HTPC mit Windows installiert. Hauptsächlich da die bereits im Haus verlegten Lautsprecherleitungen alle im Wohnzimmer rauskommen. Auf diesem PC sind Software Player (Squeezeslave) installiert. Jeder davon hat eine eigene Soundkarte. High-End System im Wohnzimmer mit High-End Sound-Karte, Badezimmer Deckenlautsprecher mit 5,- € USB Soundkarte.
Bedienung entweder via FHEM (für Szenen) oder detaillierter via iPENG App auf dem iPAD (m.E. die beste App im gesamten App-Store).
Zusaätzlich habe ich eine Squeezebox als tragbares Gerät, mit dem man innerhalb der Reichweite des WLAN Musik hören kann. Im Keller findet sich auf meinem Linux HomeServer ebenfalls zwei SqueezeSlave, die die Musikbereiche Terrasse und Garten beschallen.

Kosten
das einzige was Geld kostet, ist die jeweilige Hardware. bei mir
SB Radio: 100,- € (neu)
HTPC: rechne ich mal nicht, da der sowieso schon da war
pro Raum: eine USB-Soundkarte für 5,- € und vom Conrads einen kleinen Verstärker für 40,- €
High-End im Wohnzimmer rechne ich mal nicht, da Verstärker und Boxen eh da waren

Wenn Du alles auf dem RPi realisierts, dann brauchst du den RPi, dei Soundkarte und einen Verstärker.

Haupt-Vorteile SqueezeBox
- das ist vorallem via iPAD EXTREM user freudnlich zu bedienen --> WAF :-)
- es ist alles Open-Source und steht für Windows und Linux zur Verfügung
- Synchronisierter Multi-Room sehr einfach und gut möglich
- dedizierte Hardware Radios sind verfügbar


Nachteil
- Logitech hat die Squeezebox Linie eingestellt. Sourcen stehen zwar online, aber es ist halt ein toter Ast. Wobei der Server nun seit 1,5 Jahren läuft und ich nicht das kleinste Problem hatte (8 Räume, 500 GB Musik). Sprich das stört nicht.




Bisher sonst noch ausprobiert
MPD (Music Player Daemon)
Vorteil
- Open Source und Linux
Nachteile:
- keine vernünftig bedienbare App für Smartphone
- Webradio Einbindung quasi unmöglich
- kein synchronisiertes Multi-Room
- keine dedizierte Hardware verfügbar
- alles via einem zentralen Server. Kein Distributed möglich (wichtig wegen Nachrüstung im Haus)

"Professionell" Lösungen wie Raumfeld habe ich gleich gar nicht angeschaut, da meines Erachtens Preis/Leistung nicht passt (vorallem wenn man Squeezebox kennt). Das sind alles geschlossene Systeme, die untereinander nicht kompatibel sind.
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: riconr1 am 17 September 2014, 18:17:31
Vielen Dank bugster für Deine ausführliche Beschreibung  :D

Einige Fragen hätte ich zu Deiner Ausstattung aber noch. Habe ich das richtig verstanden? Du hast mehrere USB Soundkarten an einem Rechner?
Wusste gar nicht, dass das möglich ist. Muss ich mal lesen, ob das der raspi auch kann.

Welchen Verstärker hast Du genommen? Und wie zufrieden bist Du (mit welchen Lautsprechern  :) )

LG Rico
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: drdownload am 17 September 2014, 21:12:48
Zum Thema MPD, viele der Nachteile lassen sich mit der Kombination mit pulseaudio. Damit bekommt man sauberes multiroom audio inkl. Sync.

Auch die MPD apps für Android finde ich jetzt nicht soo schlecht

Aber ich gebe zu, dass die squeeze Setups derzeit wahrscheinlich die besten Lösung sind
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: bugster_de am 17 September 2014, 22:41:24
@drdownload: ja, das geht schon, wenn die Zielsetzung ist, im zwei Tagesrhythmus in die Untiefen von Linux einzusteigen. Wenn man einfach nur Musikhören möchte und ein extrem einfach zu bedienendes User-Interface mit WAF sucht, dann ist MPD und vorallem die Smartphone Apps eher nix. Meine Meinung.

@riconr: Verstärker ist einfach ein 50,- € Gerät vom Conrads. Das reicht für die 10 cm Deckelautsprecher, da die eh kein Hifi Wunder sind. Was ich im Wohnzimmer als High-End habe gehört nicht ins Internet (muß ja die Einbrecher nicht gleich mit der Nase drauf stoßen).

Mehrere Soundkarten ist doch unter Windows und Linux gar kein Problem? Und da auf dem RPi ein Linux läuft geht das schon.
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: drdownload am 18 September 2014, 11:02:49
@bugster, das ist wahr, trotz einiger bemühungen habe ich bis jetzt noch nicht mein Setup so zum laufen gebracht wie ich eigentlich wollte ;) aber gut ich will dann gleich solche sachen, wie dass ich pulse audio server auf meinen openwrt router laufen habe um nicht meine htpc für musik zu brauchen ;)

Wenn man sich die Pulseaudio Sink schön definiert für MPD könnte man dann direkt zwischen den verschiedenen Setups umschalten, aber wie gesagt, so richtig zum laufen habe ich es noch nicht gebracht und mein squeezeserver + testweise squeezelite auf den htpc hat mich nicht mehr als 2 h gekostet im vergleich. oder kurz, es hat ein großes potential, aber es müsste von einem eigenen projekt als package verwaltet werden und easy cheesy zu installieren und setupen sein

Etwas anders: was wäre denn die beste Squeezebox app für Android mit der ich auch von unterwegs meine Inhalte streamen kann?
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: bugster_de am 18 September 2014, 15:52:16
zum Thema MPD: da du den Konjunktiv benutzt (sollte, könnte), gehe ich mal davon aus, dass Du noch mitten in der MPD & PA Umsetzung bist. Glaub mir, in einem Bruchteil der Zeit dieses Gefummeles bist Du mit SqueezeBox schon am Musik hören (dei einen putzen noch, die anderen feiern schon) :)

SB Auf Android: habe ich noch nichts ausprobiert, da ich SB mittlerweile via FHEM steuere. Wenn ich mal tiefer rein will, dann habe ich die iPeng App.

Musik Remote: habe ich jetzt zwar nicht probiert, sollte aber einfach sein: die iPENG App (iOS) hat einen Player eingebaut, der auf den SB-Server zugreift. Sprich iPENG registriert sich als ganz normaler Player bei deinem Server. Somit musst Du halt die entsprechenden Ports am Router aufmachen, dir einen DNS Eintrag verschaffen (wegen dynamischer IP) und den dann im iPENG eintragen. Sollte eigentlich gehen.
Alternativ kannst Du ja auch mal schauen, was www.mysqueezebox.com so kann. Hier hast Du den server im Netz und nicht zu Hause.
Titel: Antw:Mit FHEM und Raspberry Musiksteuerung realisieren
Beitrag von: unimatrix am 17 Oktober 2016, 15:21:49
Ich habe eine MPD + Pulseaudiolösung bei mir implementiert, die per X10 Fernbedienungen steuerbar ist und von meinen Kindern eigenständig benutzt wird. Alles wird von einem zentralen Perl Programm aus gesteuert und das managed das dynamische Anlagen der Pulseaudio Sinks etc. Ich habe das in einem eigenen Thread beschrieben:

https://forum.fhem.de/index.php/topic,59135.0.html

Ich möchte das ganze perfektionieren und weiterentwickeln und hätte gerne einige Mitstreiter, die mir Feedback geben und ggf. neue Ideen einbringen.

Den Code selber räume ich jetzt auf und stelle ihn in Kürze auf Github.