Hallo,
wir sind gerade dabei unser neu erworbenes gebrauchtes Haus zu sanieren. Dabei soll die gesamte Elektrik neu gemacht werden. Im Rahmen dessen wollte ich schon mal für eine Smarthome Installation vorarbeiten. Von der ganzen Smarthome Geschichte habe ich so gut wie keine Ahnung (aber davon eine ganze Menge) und bin gerade dabei mich laufen einzulesen und neue Probleme/Fragestellungen zu entdecken. Da so gut wie das ganze Geld in die Sanierung reingesteckt wird, bleibt für die Smarthomeumsetzung etwas mehr als nichts übrig. Das dürfte das erste Problem. Ich habe zunächst mit KNX geliebäugelt, bis ich mir die Preise angeschaut habe. Jetzt müssen also andere Lösungen herhalten.
Was ich mir bisher überlegt habe:
• Es soll soweit wie möglich auf Funkkomponenten verzichtet werden.
• Das Ganze (oder zumindest das Meiste) soll vorzugsweise per Tablet oder an der Wand montiertem Touchscreen bedient werden können.
• Die Umsetzung
- Ein Raspberry Pi mit FHEM als Zentrale - Das Problem hier dürfte die relativ wenigen GPIO Schnittstellen sein. Ich habe bisher noch nichts gefunden, wie man die Anzahl der GPIO deutlich erweitern kann.
- Daher ein oder mehrere Arduino Due, quasi als GPIO Erweiterung. Die übliche Art, einen Arduino an einen RPI anzubinden scheint USB zu sein. Damit dürfte der Einsatz von mehreren Arduinos problematisch werden. Es sei denn, sie kommunizieren per LAN miteinander.
- 2x Aussen- und 12x Innenthermo- und hygrometer. Hier tendiere ich zu den DFT21/22 Sensoren direkt am RPI oder Arduino.
- 4x Lüfter in den Kellerfenstern, die vom RPI anhand der Feuchtigkeitswerte gesteuert werden (intelligente Kellerlüftung).
- 12x Heizungsregler - Hier tendiere ich zu thermischen Stellantrieben TWA von Danfoss, direkt am RPI oder Arduino. Die Auswahl an kabelgebundenen Stellantrieben oder Thermostaten scheint sehr klein zu sein. Was mir an den TWA Geräten nicht so gut gefällt, ist, dass sie keine manuelle Regelung haben. Die ganzen schicken Regler mit Display, die ich gefunden habe, arbeiten mit Funk.
- 22x Fensterkontaktsensoren. Diese sollen einmal dazu dienen, festzustellen, welche Fenter bzw. Aussentüren nicht geschlossen sind. Die Heizkörper sollen zugedreht werden, wenn ein Fenster in der Nähe zum Lüften geöffnet wurde.
- 12x Deckenlampen. Dies sollten teilweise von bis zu 3 Schaltern geschaltet werden können. HIer tendiere ich zu Stromstossschaltern, die im Sicherungskasten verbaut werden. Die Frage ist, ob es Stromstossschalter gibt, die ich problemlos an den RPI oder ein anderes SmartHome System anschliessen kann.
- Mehrere Aussenlampen, die unter Einbindung von Bewegungsmeldern und einem Dämmerungssensor geschaltet werden sollen. Hier habe ich mir noch nicht allzu viele gedanken gemacht.
- Irgendwann soll auch eine Gegensprechanlage mit einer Kamera her, die vorzugsweise keine 2500 Euro kostet. Hierfür wollte ich mir das Projekt http://www.ip-symcon.de/forum/threads/22086-Klingel-2-0-mit-Gegensprechen-1080p-IP-Kamera-VOIP-SIP-Videocall-uvm-! genauer anschauen.
- Irgendwann mal sollen auch ggf. Rolläden an die Fenster kommen, die von dem RPI gesteuert werden sollen. Dafür wollte ich einfach Dosen mit Kabeln in die nähe der Fenster verlegen und zunächst verputzen.
- Irgendwann sollen mehrere Kameras aufs Grundstück, als Videoüberwachung. Natürlich mit Anbindung an das ganze System.
Über die Verkabelung habe ich mir noch nicht soviele Gedanken gemacht, das wäre eigentlich das nächste auf der ToDo Liste. Das Problem, welches mir im Moment am größsten erscheint, ist, wie ich Geräte steueren soll, die mehr als 3 oder 5 Volt, also 12, 24 oder 240 Volt benötigen.
Wenn ich das richtig sehe und ich einfache Sensoren und Regler verwende (z.B. DHT22 und TWA) kann ich keine Busleitung verwenden, da ich die Geräte nicht adressieren kann. Ich müsste also für jedes dieser Geräte ein separates Kabel bis zu meiner Zentrale legen. Ich könnte vielleicht auf jeder Etage einen Arduino montieren, so dass die Kabel nur zum Arduino und nicht in den Keller geführt werden müssten.
Was meint Ihr dazu? Ist das in etwa so realisierbar? Wo werde ich grosse Probleme bekommen? Wer hat ggf. schon Lösungen für die von mir genannten Ideen/Probleme? Gibt es Komponenten, die für mein Vorhaben sinnvoll sind, die ein Bussystem verwenden, verkabelt, halbwegs bezahlbar und aktuell verfügbar sind?
Schöne Grüße,
Jaroslaw
Vergiss es.
Ohne gutes Vorwissen ein ganzes Haus im DIY Verfahren mit einer eigens entwickelten Steuerung zu versehen, geht in die Hose.
Denke auch mal 3-4 Jahre in die Zukunft. Wie sieht es da mit Ersatzteilen aus? Oder du willst neue Hardware einbinden. Viel Spaß mit 3 Jahre altem Arduino Code...
Einen Taster oder einen Schalter an nen Arduino klemmen ist ja noch einfach. Einen Stellantrieb für einen Heizkörper wirst du kaum selber bauen.
Und sogar ein "einfacher" Reedkontakt ist im DIY vermutlich teurer als einen fertigen für 10-20€ zu kaufen... (Gehäuse, Stromversorgung...)
Das einzige kabelgebundene System was mir auf die Schnelle einfällt, ist LCN. Aber so wirklich günstig ist es auch nicht, und fhem kann damit bis jetzt mal gar nix anfangen.
Viele Fragen aber eine Antwort die es auf den Punkt bringt.
Danke @Rince