Hallo zusammen,
da ich neu hier bin, erstmal ein "Moin" von mir in die Runde :).
Folgendes Szenario: Ich werde in KW10 beginnen ein Einfamilienhaus zu bauen. Im Endzustand soll mein Heim "komplett intelligent" sein. Da ich das ganze als Hobby betrachte, möchte ich möglichst viel selber realisieren. Als Wirtschaftsinformatiker traue ich mir das auch zu großen Teilen zu - bei Elektroinstallationen werde ich selbstverständlich fachkundige Helfer hinzuziehen. Der Plan ist, das Haus nach und nach weiter zu automatisieren. Meine Frage ist nun, welche Arbeiten ich zwingend während der Bauphase erledigen muss (Leerrohre etc.), da ich nach Bezug ungerne Wände wieder aufstemmen würde o.ä.
Die folgenden Funktionen gehören meiner Meinung nach zu einer vollständigen Installation:
- Ansteuern bestimmter Steckdosen
- Ansteuern der Badheizkörper
- Ansteuern der Fußbodenheizung
- Ansteuern der Hausbatterie
- Ansteuern der kontrollierten Wohnraum Be- und Entlüftung
- Ansteuern der PV-Anlage
- Ansteuern einer Sonos Anlage
- Ansteuern elektrischer Rollläden
- Bewegungsmelder außen
- Brandmelder
- Fensterkontakte
- Gegensprechanlage
- Klingel
- Lichtsteuerung innen/außen
- Präsenzmelder innen
- Regensensoren
- smartes Türschloss
- Sonnensensoren
- Temperaturfühler innen
- Thermometer außen
- Türkontakte
- Windsensoren
Welche dieser Funktionen lässt sich nicht ohne weiteres auf Basis einer Standardinstallation realisieren? Was sollte man allgemein beachten (tiefe UP-Verteilerdosen verwenden? o.ä.)? Welche Komponenten brauchen zwingend eine kabelgebundene Anbindung (Leerrohr zur Haustür vorsehen? o.ä.)? Welche Komponenten sollte man zwingend kabelgebunden und nicht per Funk einbinden (aus Sicherheitsaspekten o.ä.)? Gibt es Funktionen (Bidirektionalität o.ä.) die aktuell nur kabelgebunden funktionieren?
Tausend dank im Voraus! :)
Beste Grüße,
Martin
Hallo Martin,
ich bin in einem Jahr soweit, freue mich dann also auf deine "lessons learned". Die Frage, die du vielleicht noch klären musst ist, ob du für elementar wichtige Funktionen eine SPS verwenden möchtest. Ich werde FHEM als Schnittstelle zwischen meiner S7 und Smartphone, Tablet etc. verwenden. Meine S7 übernimmt alle Regel- und Steuerfunktionen und FHEM kann ich somit gefahrlos Updaten, Bedienbilder weiterentwickeln etc., ohne dass ich die Bude dunkel und kalt schalte (was ja auch nicht passiert, wenn die Funksensorik und -Aktorik direkt kommuniziert, was ja meist der Fall ist). Damit werde ich sämtliche Sensorik und Aktorik kabelgebunden ausführen (Temperaturfühler, Fensterkontakte, Pumpenansteuerung, Ventilansteuerung, Jalousieansteuerung etc.), was dann Leerrohre voraussetzt. Dann brauche ich keine Batterien tauschen, muss aber auch auf den Komfort der Unterstützung von funkgebundenen Geräten durch FHEM verzichten. Am Ende sind die Leerrohre plus zu verlegenden Kabel wahrscheinlich wesentlich teurer als ein Leben lang Batterien kaufen, ich "traue" der industriellen Technik aber mehr als einem Raspberry Pi und eine SPS werde ich noch in 20 Jahren in irgendeiner Form bekommen.
Deine Liste ist ziemlich identisch mit meiner, du hast bestimmt auch geplant, je Zimmer 2x RJ 45 (Cat 6 oder so) Netzwerkdosen zu installieren, die alle bei einem Patchfeld im Technikraum landen.
Meine Verkabelung von einem Lichttaster auf die SPS werde ich in NYM ausführen, auch wenn nur 24 V geschaltet werden, ich kann dann aber im Falle eines Falles auf herkömmliche Schalttechnik umrüsten. Kabelkanal für Aufputz-Montage gibt es auch in weiß... ;).
Lass uns mal in Kontakt bleiben.
Gruß,
fu_zhou
Die Elektrik sternförmig zu den (Unter)Verteilungen (1 pro Etage). KNX-Kabel (oder zur Not CAT5, aber kein CCA) zu allen Türen/Fenster und den günstgen Stellen für Raumsensoren. Lehrrohre sind natürlich immer gut, aber auf die Biegeradien achten. Bei drei engen Kurven hilft kein Silikonspray mehr. Tipp: Ziehe in die Rohre vorher Wächeleinen ein. Sind reißfest und billig. UP-Dosen immer tief. Kostet in der Bauphase praktisch nichts extra. Würde ich selbst machen, gescheiten Bohrhammer vorausgesetzt, geht das schnell von der Hand. Auch die Verkabelung würde ich selbst machen und von dem Elektriker abnehmen lassen.
Markierungssystem überlegen und alle Kabel kennzeichnen. Alles dokumentieren. Ich habe im meinem Verteiler nach dem Hauskauf eine RiesenKnolle unmarkierten Kabel gefunden. Es war hart, diese halbwegs zu verstehen.
Ich würde alles auf Reihenklemmen legen, auch wenn sie nicht ganz billig sind.
Ich selbst betreibe vor Allem Funk (HomeMatic und MySensors (Bastelsystem, s. mysensors.org)) und 1-wire-Bus (Kabel). Manche meiner Funksensoren habe ich zwecks Stromversorgung an 1-wire gehängt, spart mir einiges an Batteriewechsel ;)